Vorbemerkung
Handys müssen heutzutage sein. Die Ollen, alten Deppen kamen früher mit Telefon und Telefonzellen aus.
Jetzt geht es am Strand und in der U-Bahn nicht mehr ohne Internet.
Glücklicher Weise gibt es tolle Geräte für die Hosentasche, die das ermöglichen.
Sie kosten nur eine Kleinigkeit.
Copyright: G.v.Tetzeli
Cover: Monika Heisig
Kurze Freude
Es kann nicht teuer genug sein. Es muss chic aussehen. Es muss hip sein. Es muss Alles können. Von der Fotographie bis zu Blue Tooth, Internet und Spiele und TV.
Das Handy, Smartphone, oder das Tablett.
In ihnen werkelt eine CPU (Hauptprozessor) mit einer Rechengewalt, über die der normale PC nur staunen kann.
Leider verbrauchen diese handlichen Alleskönner, trotz High Tech Tricks, Energie. Diese liefern Akkus. Sind sie als Energiespender irgendwann geleert. Dann ab an die Steckdose und es geht Alles wieder seinen Gang.
Leider ist die Leistungsfähigkeit solcher Akkus begrenzt. Schon nach dem ersten Aufladen stellt sich Leistungsverlust ein. Die Energieabgabe verringert sich kontinuierlich, das Aufladen muss immer öfter erfolgen. Nach durchschnittlich 2 Jahren und drei Monaten ist der Akku ausgelaugt, verbraucht und – Schrott.
Macht ja nichts, dann tausche ich einfach den Akku.
Bis hierher erzähle ich ja keine wirklichen Neuigkeiten, aber…
Bei diesen High-End Geräten ist der Akku nämlich nicht mehr austauschbar!
Sie können das gesamte Gerät mit einer Investition von bis zu 600 € in den Müll
(Sondermüll wohlgemerkt) pfeffern.
"Das hat man mir aber nicht gesagt", mag man anführen.
Und ganz Schlaue kommen mit Gesetzesvorschriften daher. Es gibt nämlich das ElektroG! § 4 S.2 besagt:
Solche Geräte sind so zu gestalten, dass eine problemlose Entnehmbarkeit der Batterien und Akkumulatoren sichergestellt ist.
Bei Verstoß ist sogar eine Strafe bis zu 100.000 € angedacht.
Liebe Leser, sie dürfen nicht vergessen, dass solche Gesetzestexte zum großen Teil von beauftragten Beraterfirmen formuliert
werden, die gleichzeitig den Herstellern zuarbeiten.
Hier geht es nämlich keineswegs um den Verbraucher, sondern um die Umwelt.
Beim Zerschreddern des Handys, kann man nämlich den Akku ziemlich problemlos abrupfen und getrennt entsorgen, bzw. einem Recycling-Prozess zuführen. Was will man mehr!
Diese Maßnahmen der Industrie, dass die elektrischen und elektronischen Produkte nur eine begrenzte Lebenszeit „eingebaut“ haben, nennt man Obsoleszenz.
Diese Machenschaften greifen um sich, wie ein Virus. „Je eher kaputt, desto schneller neu kaufen“, sprich Umsatz generiert.
Zwar jammert die Industrie, dass es
ansonsten viel zu teuer werden würde, aber das ist natürlich gelogen. Man muss wärmeempfindliche Transistoren eben nicht direkt neben dem heißesten Ort der Platine platzieren. Und man könnte zudem hochwertigere Komponenten wählen. Der Preisunterschied des Endgerätes wäre unter einem Euro.
Also dann, meine lieben Verbraucher: Los, es gibt schon wieder ein neues Modell! Das alte ist sowieso zu einem Neandertaler-Holzhandy verkommen.
Das Merkwürdige ist, dass man kaum bei anderen elektrischen Geräten akzeptieren würde, dass man sie spätestens nach zwei Jahren und drei Monaten in die Tonne kloppen darf.