Vorbemerkung
Der Dodo sieht irgendwie tollpatschig aus. Und im Englischen findet sich die Redewendung „dead like a Dodo“, womit man wirklich mausetot meint.
Der Dodo ist ausgestorben und der Killer war der Mensch.
Copyright: G.v. Tetzeli
Cover: G.v. Tetzeli
Dodo
Der Dodo wird auch Dronte genannt. Ganz selten gibt es auch die Bezeichnung Doudo, oder Dudu.
Für Biologen lautet die wissenschaftliche Bezeichnung Raphus cucullatus.(Kaputzentragender Nachtvogel).
Die frühere Bezeichnung:
Didus eneptus (der ungeschickte Dodo)
Die früheste Namenserwähnung des Dodo stammt von einem Schiffstagebuch von Kapitän Willem van West-Zanen von 1602.
Jedenfalls lebte dieser Vogel nur auf Mauritius. Er wog zwischen 13 und 23
Kilogramm
Aus der niederländischen Herrschaftszeit sind Schiffstagebücher erhalten geblieben, von denen einige Hinweise auf die damals auf Mauritius heimische Tierwelt geben. Unter anderem finden sich in einem zweibändigen Journal des Flaggschiffs «Gelderland» aus dem Jahr 1601 Darstellungen eines Dodo, die offenbar direkt von einem toten Exemplar abgezeichnet wurden.
Im selben Werk finden sich Hinweise auf den Mauritius-Papagei, darunter auch Zeichnungen lebender Tiere.
Der Mauritius-, auch Schopfpapagei ist natürlich ebenfalls ausgestorben (ca. 70 cm,
zuletzt beobachtet 1675, nach nur 70 Jahren)
Mauritius liegt von allen damaligen Schiffsrouten sehr abgelegen. Vor allem aber vom Festland recht weit entfernt und so haben sich dort endemische Arten (die nur dort vorkommen) herausgebildet. Die ersten Holländer, welche damals diese
Meeresgegend beherrschten, gaben ihm den Namen walghvogel – hässlicher Vogel.
(George Edwards: Radierung um 1760)
Sie fanden ihn hässlich. Und da er auch so
zutraulich war, fanden sie ihn ebenfalls schlichtweg dumm.
(Rekonstruktion: Oxford University Museum)
So konnten sie ihn mühelos fangen und
braten. Dodo kannte keine Fluchtinstinkte. So bekam es der Dodo vor rund 400 Jahren mit dem Menschen zu tun.
War das schon fatal, so waren Ratten, Katzen, Schweine, welche die Weißen mitbrachten, endgültig tödlich. So prima soll der Dodo gar nicht geschmeckt haben, nämlich einerseits zäh, andererseits labbrig und ranzig fett. Bei den Eiern langten aber alle zu. Von der Ratte bis zum Kapitän. Die Dronte als Bodenbrüter brachte praktisch kein Gelege mehr durch.
Es dauerte nicht ganz 100 Jahre, dann war der Dodo ausgestorben. Richtig von der Erde vertilgt, so dass nicht einmal ein einziges, vollständiges Skelett existiert. Nicht einmal die Farbe seines Gefieders weiß man
genau. Die Beschreibungen und Zeichnungen sind einfach nicht zuverlässig genug.
Es gab wohl ein Präparat in einem Britischen Museum, aber das wurde leider von Motten zerfressen.
Es gab tatsächlich Seeleute, die ein paar Exemplare lebend nach Europa und Indien schafften, aber sie ließen sich nicht halten, geschweige denn zum Nestbau zu bewegen und so verendeten sie.
Die mauritianische Baumart Calvaris Maior (umgangssprachlich Drontenbaum) wäre den Dronten beinahe ins Grab gefolgt, weil ihre Nüsse ohne Durchlauf durch den Verdauungsprozess der Dronte nicht keimen
konnten. Diesen Zusammenhang hat man gerade noch rechtzeitig bemerkt. Der Dodo hatte Steine im Magen, der die Nüsse fermentieren und zerreiben konnten. Auch war er wohl der einzige Vogel auf der Insel, der die Nüsse des Kalvarienbaums knacken konnte. Und so knackt man heute die Nüsse schlicht mit dem Hammer und pflanzt sie ein. So konnte man diese Baumart retten.
Im Großen und Ganzen war die Ausrottung des Dodo zum Schreien unnötig, andererseits hatten die Menschen damals genauso wenig Einsicht für Umwelt und Tiererhaltung, wie heutzutage. Ich nehme hier aktive Tierschützer aus, aber in der Gesamtheit hat sich die Rücksichtslosigkeit
der Menschen erhalten.
(Pat - Disney)
Im Übrigen finde ich unseren Klops, der eben Fett als Schutz einlagerte, sehr liebenswert.
Das dachten sich auch die Disney Studios in „Alice im Wunderland“, 1951. Da gab es nämlich Pat, the Dodo.