Veröffentlicht am 07. November 2015, 22 Seiten
Kategorie Gedichte http://www.mystorys.de
Über den Autor:
Meist sind Worte/Texte,
Ausdruck, Werkzeug, Kanalisation
eines tiefen Schmerzes, über Unvermögen im SEIN.
Unaufhörlich sprudeln sie, aus der Tiefe einer Seele.
Aneinandergereiht bahnen sie sich reimlos,
den Weg ans LICHT des Geistes.
Er (SCHMERZ) will nicht nur betrachtend wahrgenommen,
sondern DURCHLEBT werden.
ES (DAS WESEN) will übermächtig, den Gefühlen eine Stimme verleihen.
Jene Stimme, die im Innersten durch ...
Erbarmen zeigt sich auf vielfache Art.Es kann die Träne sein die am Grab eines lieben Menschen vergossen wird. Entstanden sind diese Gedanken in einer Zeit in der nur noch ein Schritt, so dünn wie ein Faden zwischen Leben und Abschied, einfach Ende mit dem Leben zu machen. Der Zusammenbruch der dritte und schwerste in meinem bisherigem Leben. Denn innerhalb von zehn Jahren ereigneten sich folgende Schläge:
- Haus und Hof wegen Fehlberatung seitens Bausparkasse verloren. Bei Anfrage einer Bürgschaft, wegen der Not eines uns bekannten Familienvaters der selber fünf Kinder hatte, dachte dieses Unternehmen nur an Ihre Provisionen. Sie schnürten einen Vertrag der meiner achtköpfigen Familie die gesamte Existenz raubte. Denn kurze Zeit nachdem die Familie die in Not war, nicht
mehr zahlen konnte, trat die Landesbausparkasse die nach Aussage eines Bankenanwaltes, sittenwidrige Verträge abgeschlossen hatte, an mich heran.
- dadurch ist die Selbstständigkeit in der ich mich seit 5 Jahren befand zerbrochen
- es folgte unmittelbar ein schwerer Autounfall (Totalschaden). Amerikanisches Fahrzeug einer Frau deren Mann in den Irakkrieg musste, fuhr ungebremst von hinten in mein gerade mal 32 Monat altes Auto und schob es bis zum Mittelholm zusammen. Glück im Unglück, denn meiner Frau und den kleinen Kindern ist zum Glück nichts geschehen. Denn meine Frau hatte den Kofferraum vorm losfahren, noch mit Kartonagen gefüllt, die wahrscheinlich den ungebremsten Aufprall eines Ford Explorer auf einen Peugeot 406 abbremste, der an einer Roten Ampel einer viel befahrenen Straße stehen blieb. Die Wucht schob das Auto in die Mitte der Kreuzung, zum Glück kamen hier
keine Fahrzeuge von rechts und Links, die sich gerade in einer Grünwelle befanden. Als die Polizei das Auto sah, befürchtete sie das Schlimmste. Ein Kind hatte ein leichtes Schleudertrauma, was sie für eine Woche ins Krankenhaus brachte. Das Unglück kam noch zu guterLetzt, die Versicherung zahlte nur den Zeitwert, was jedoch nicht ausreichte um das Darlehen zurückzuzahlen, dass während der Selbstständigkeit für dieses Fahrzeug aufgenommen wurde.
- Zwangsgeräumt mit Ehefrau und 6 kleine Kinder. Zu alledem noch mitten in einer Ausbildung zur Fachkraft in der Altenpflege, die trotzdem mit Bravur abgeschlossen wurde.
Drei Jahre nach Prüfungsabschluss 2010 kam der Zusammenbruch, nach insgesamt 10 Jahre Pflege wovon ich die letzten 3 Jahre nach der Ausbildung, mich im bundesweiten Einsatz für 6,50 Brutto als examinierte Pflegefachkraft
befand. Nichts ging mehr. Jeden Tag stierte ich von meinem Bett aus, auf die weiße Wand, da ich zu nicht's mehr in der Lage war. Selbst das Aufstehen um zum Essen zu geh'n fiel schwer. Ich fühlte mich als Verlierer, der nichts auf die Reihe bekommt, der an allem Schuld ist. Es nicht fertig bekommt seinen acht Personen Haushalt ordentlich zu Versorgen. Die Sehnsucht endlich die Augen für immer zu schließen brachten diese Gedanken hervor.
Das Couverbild
Eine Collage aus mehreren Bildern von mir zusammengestellt für einen Vortrag über Trauer.
Es zeigt diese Zurückgelassene junge Frau die allein in einem Wald, um den der in sich in seinen Gedanken, schon ein Greis geworden
Ihr den Rücken gekehrt hat um gesenkten Hauptes fort zu gehen diese Welt zu verlassen.
... fällt auf mein Grab
Das Frühjahr kommt,
die Sonne scheint.
Doch Wärme, lässt -
Noch auf sich warten.
So lieg ich da,
in Finsternis gebettet
- Frierend -
Voller Sehnsucht -
Schau ich "HINAUF".
So wunderschön
ist dort das Grünen.
Strahlend
dort - Der Blüten
farbenfrohe Farben.
So süßer Duft,
Schwer in der Luft, willst
mich - Verzückten, Laben?
Blickst rührig, zu mir herab.
Das Erbarmen
zeigt sich auf vielfache Art.
In Form einer Träne
die am Grab
eines lieben Menschen
vergossen wird.
Oder wie im folgendem Beitrag:
Ich war etwa 7 Jahre alt, als mein Pate (Großvater) den letzten Atemzug machte. Ich verstand damals noch nicht was da geschah. Ich sah nur, dass er in einer komischen hellbraunen Kiste mit Metallgriffe dran, liegend aufgebahrt war und auf meine Fragen, keine Antwort
mehr gab.
"War er böse auf mich?" dachte ich.
"Warum schaut er mit geschlossenen Augen einfach nur so zur Decke?" ohne mir zu Antworten.
Meine Eltern und meine Oma gingen aus der Leichenhalle und so bekam ich nichts davon mit, als sie den Deckel des Sarges schlossen. Möglicherweise hätte ich aufgeschrien, wer weiß das schon, was in einem kleinen Kopf so alles vor sich geht, denn als Kleinkind kam ich in den Genuss zu verspüren was es heißt eingesperrt zu sein. Bis zu dem Zeitpunkt als ich selber Vater wurde, war
ich der felsenfesten Überzeugung, als Kind ans Gitterbett gefesselt worden zu sein. Doch als meine Tochter so im Kleinkindalter war, und die Hummeln im Hintern sich bemerkbar machten, wodurch sie bereits schon mehrfach aus dem Hochstuhl gefallen ist, schafften wir uns einen Bauchgurt an. Es sah so etwa aus wie das Geschirr, dass man einem Hund anlegt und an dem man dann die Leine befestigt, sodass wenn er doch mal die Leine zu stramm anzog es ihm nicht die Gurgel abdrückte. Kurze Zeit vorher war ich noch so richtig frech zu meinem Großvater beim Hausaufgaben machen und warf Ihm so manch garstiges Wort, wie du Blödian usw. an den Kopf.
Warum tat ich es nur?
Früher saß die Hand recht locker und es kam häufiger vor, dass diese Generation sehr streng erzogen wurde. Oft sind sie ohne Vater aufgewachsen (Urgroßvater im 1. Weltkrieg in den Ardennen gefallen) und bekamen kaum körperliche Nähe zu spüren, wie es mir meine Mutter (eine Generation später) berichtete. Irgendwie musste es weitergehen, daher übernahm dann oft die Hinterbliebene eine umso strengere Mutterrolle, in der sie sicher die Endtäuschung über den Verlust des Ernährers, aus Verzweiflung wenn die Kinder nicht so funktionierten wie gewollt, wett machen wollte.
So bekam auch ich, wenn ich nicht so
richtig spurte, eine ordentliche Backpfeife. Die haben so richtig gesessen und die ganze Hand war einige Zeit mitten im Gesicht auf den Bauschbacken (Kinderspeck) zu sehen. Doch was komisch ist, all zu lange war man dann doch nicht Böse aufeinander, denn ich liebte ihn so sehr.
Jetzt sollte er nicht mehr da sein?
Als man ihn dann in die Erde hinabgelassen hatte wurde mir innerlich vom Gefühl her bewusst, hieraus gibt es kein entrinnen. Ich fing fürchterlich an zu weinen. Monate später war ich zu Besuch bei meiner Großmutter und verspürte den Wunsch den Großvater zu
besuchen. Oma ging mit mir auf den Friedhof zum Grab. Da war er aber nicht, obwohl Oma doch sagte, dass er wieder aus dem Grab heraus gegangen ist, (christlicher Glaube an die Auferstehung) Da es ziemlich kalt war, dachte ich an die warme Suppe die wir zuvor gegessen hatten und fragte mit kindlichem Gemüt: "Sag mal Oma der Opa hat doch sicher Hunger, wollen wir nicht nach Hause geh'n und einen Teller Suppe hier auf das Grab stellen, wenn er nachher vorbeischaut, wird er sich sicher freuen, was warmes zum Essen vorzufinden." Oma sah mich an und fing an zu weinen.Irgendwie schien mein innerstes aufgewühlt und in den Träumen
versuchte es, dass Ganze zu verarbeiten. Eines Nachts wachte ich mit einem fürchterlichen Albtraum auf. Da war an der Wand ein großes Kreuz, so eines wie man vor dem Sarg herträgt, es fiel von der Wand und eine Tür, die wie ein Sarg aussah fiel zur Seite und heraus plumpste ein Skelett, direkt auf mich drauf. Schweißgebadet wachte ich auf und musste beschämend feststellen, dass ich mit fast 8 Jahren wieder ins Bett genässt hatte, was ich im erwachsenen Alter als mein Opa mütterlicherseits starb erfuhr, der Grund dafür war, dass ich als einziges Kind meiner Geschwister nicht von diesen Großeltern mit in den Urlaub genommen wurde.
Meist sind Worte/Texte,
Ausdruck, Werkzeug, Kanalisation
eines tiefen Schmerzes, über Unvermögen im SEIN.
Unaufhörlich sprudeln sie, aus der Tiefe einer Seele.
Aneinandergereiht bahnen sie sich reimlos,
den Weg ans LICHT des Geistes.
Er (SCHMERZ) will nicht nur betrachtend wahrgenommen,
sondern DURCHLEBT werden.
ES (DAS WESEN) will übermächtig, den Gefühlen eine Stimme verleihen.
Jene Stimme, die im Innersten durch vernebelte Empfindung im Außen,
plötzlich zum Aufschrei einer unterdrückten Wahrheit, einer sozial erkalteten Welt wird.
In diese Widersprüche will die Stimme Sprachrohr dessen sein, was im Einzelnen von uns ruht.
DAS LICHT - DES HÖCHSTEN
Zu lange versuchte ich, wahre innerste REGUNGEN des Alltags zu ERSTICKEN.
Es machte mich über Jahre, bis zum Zusammenbruch,
zum Spielball einer AUF DEN KOPF GESTELLTen Welt.
DOCH dieses LICHT des Geistes, DURCHDRINGT alle Regungen der Seele.
Es bringt all jenes, was wir aus Scham im VERBORGEN halten wollen,
ans durchdringende, erhellende, heilende Licht.
ER, DER HÖCHSTE GEIST - DAS LICHT SELBST,
WILL TÄGLICH SICH an jeden VERSCHENKEN.
MitmenschGnadenlos...dieses Wort kam mir in den Sinn.
Dein Lebenswille wurde gnadenlos geprüft.
Ich freue mich, dass Du bestanden hast, dass Du da bist, am Leben und darüber ERBARMEN von Dir zu lesen. DANKE!
LogorRhoeJa manchmal erscheint es Gnadenlos das Leben, doch gerade auch wenn man es zu der Zeit der Prüfung nicht verstehen kann, liegt oft darin die größte Gnade.
AngiePfeifferDas ist alles sehr, sehr berührend, mein Lieber. Doch geht es immer weiter und nach einem richtig tiefen Schattental geht es wieder in die Sonne. Das ist ein Erfahrungswert.
Liebe Grüße
Angie
AngiePfeifferDas freut mich sehr! Ich hoffend wünsche es geht wieder besser! In jeder Beziehung!
Danke fürs Abo und ein schönes Wochenende für dich.
Angie