Der Morgensteife im Schlafsack

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DER MORGENSTEIFE IM SCHLAFSACK

Thema gestartet
von bujerl
am 13.11.2023 - 20:49 Uhr
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bujerl  Der Morgensteife im Schlafsack.
(Eine so hinige Gedicht-Geschichte)

Am Rand der Finsternis
Nebel kriecht auf hohem Almengras
unter einem ersten aufkommenden Sonnenlicht.
Hinter mir der Tannenwald
verschmilzt von Stamm zu Stamm
zu seinem bloß so schwarzen Nichts.
Fünf, sechs Bäume, vielleicht sieben oder acht,
wipfeln noch vor meinen Augen
in die Finsternissen fort und hoch.
Sie vereinen noch ein letztes Mal
sich zur letzten Dunkelheit der Nacht.

Im Schlafsack dicht an meiner Seite,
Atem ist und Wärme.
Meine rechte Hüfte dagegen steif und tot.
Abwärts dann ein Zapfen Eis.
Bewegen möcht' ich mich.
Blut pumpen bis tief hinab
ins eingeschlaf'ne Bein.
Auch in meinem Unterleib
der übliche überlange Morgensteife steht.
Der harte und so kalte Boden
drückt sich an den Ständer an,
er presst und presst und presst.
Irgendwann tut er dann weh!
Dieses harte Etwas hat mich aufgeweckt.

Doch mein linker Hintern genießt
mit seinem ganzen halben langen Drum und Dran
Danaes Leib so warm.
Schon eine ganze Weile lieg' ich still.
Ein Gefühlewühlen durch Gedanken.
Eine Woche Wandern im Gebirg'.
Erleben pur. Nur wunderschön.
Keine Lichter in Nacht.
Ab und an ein Laut von Tier.

"Also auf du Braver Bürger du!
Am Montag fängt der Trott von Vorne an.
Geh' endlich deinen armen Schwanz entleer'n!
Schleich dich fort. Geh' schiffen!
Weck' sie auf! 's ist höchste Zeit!
So und so! Denn auch der Weg ins Tal zur Eisenbahn
ist lang!"

Epilog:

Und dann habe ich es gerade noch geschafft!
So irgendwie!
Schon auf halbem Weg zum Waldesrand
explodierte König Harn.
Meine Unterhose war nicht schnell genug
und hat die ersten Tropfen abgekriegt!
Doch der Strahl war dann sofort ein echter Strahl!
Ein Prasseln und mein Stöhnen war
gegen den nächsten dicken Tannenbaum
am Waldesrand.

Von diesem Lärm ist Danae auch gleich aufgewacht!
Und umgefallen fast ist auch der arme Baum.
Ich hatte einen Augenblick so eine Angst um ihn.
Doch da hat sich ein erster Sonnenstrahl
über seinen Berg gewagt.
Der Baum hat glatt aufgehört zu zittern.
Und dann glitt Göttin Sonne über ihren Gipfel fort
und ins tiefe Tal herab.
Mein Ganzes Ich ertrank in diesem Bild!
Und auf einmal hatte ich Danaes Hand in meiner Hand!
Sie meinte bloß: "So halt mich schon!
Ich möcht' auch Was seh'n!"
Sie hat sich neben mich so hingehockt,
so nackter noch als bloß.
Ihr "Pritscheln" war Musik in meinen Ohren!

Und die Mär' von der Geschicht'?
Auch Frauen haben keinen Morgensteifen Nicht!
Alles klar?

Ich war selbst manchmal Zeuge davon.
Ich habe sogar ab und zu mal eine Hand darunter gehalten.
Bitte, Das hat sich vor UNS 68ern kein normaler Mann getraut.
Nun ja, vielleicht so ein König, ein Kaiser
oder so ein Papst, wohl sowieso?
Und auch so literarisch so leichtfertig zugegeben
hat Dies vor Mir
außer in der Porno-Industrie noch Niemand.

Dieses (deutsche) Gedicht würde ICH gerne lesen.
Wieso bloß auf Deutsch?
Nun ja, weil vielleicht Jim Morrison
so einen Blödsinn auf Englisch schon verbrochen hat!


© Copyright by Lothar Krist (11.02.2009 von 00.25 ? 00.40 Uhr im Smaragd, Linz, und später ein paar Mal, und heute 05.07.2023 ein paar Stunden lang.)
Jim Morrison im Film "The Doors" mit Val Kilmer. Beim "Hexenfest" mit seiner Fotografin wurde diese Lulu-Szene heraus geschnitten. Und in einem Gedicht. Den Gedichtband habe ich nicht mehr, den hat bei einer Party irgendein Arschloch mitgehen lassen.

Und eine "MeToo"-Geschichte ist dies auch nicht! Ich habe es Ihr ja nicht angeschafft. Sie hat einfach nach meiner Hand gegriffen und mir befohlen die ihre zu halten, damit sie, so schlaftrunken, wie sie noch war, nicht umfällt, womöglich gar mitten hinein in ihr Lulu. Versteht Dies heute noch so IrgendWER? Vielleicht sogar so eine IrgendWERIN? Das wäre fein!

Entschuldigung! Manchmal gefällt mir dieser Genderunsinn von Heute, dieser geschlechterbewusste Sprachgebrauch, sogar, wenn es irgendwie noch so halbwegs in die Geschichte passt. Aber sonst zerhaut dieses Gendern jede Geschichte, und jedes Gedicht sowieso, außer man schreibt eines über das Gendern.
Vor ein paar Monaten - Antworten
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