Sivvy 01 - Bloss geträumtes Liebesspiel

0
Forum / Werbefenster / Veröffentlichungen auf mySTORYs

SIVVY 01 - BLOß GETRÄUMTES LIEBESSPIEL

Thema gestartet
von bujerl
am 24.10.2023 - 21:13 Uhr
Aktive Mitglieder:
bujerl  Sivvy 01 - Bloß geträumtes Liebesspiel.

Abend hat mich so leer
in die Nacht gewiegt.
Da lag ich nun an mich selbst verloren
in meinem Bette
und träumte verrucht Schönes von Silhouette,
denn endlich hat Schlaf
Nicht-Schlafen-Können besiegt.
Wie wir so Haut an Haut aneinander krallten,
verglühten schwarze Gedanken in hell-weißer Wüste.
Zahn um Zahn geschlagen
in mir entgegengereckte steile Brüste,
hörten wir das Schreien nicht,
als unsere Geschlechter aneinander prallten.

Ich greife Terzen, Quinten und Oktaven,
so leis` erklingt Septim auf Deiner Haut.
Träumt` davon, mit Dir zu schlafen,
da rasselt morgens dann der Wecker laut.
So trunken hin gedolcht durch süßen Atem
starb feuchte Nacht vor mir davon.
Von erster Sonne hingemordet der Liebe Taten,
verklang mein Traum,
vergessen so der reine Ton.

Eingesperrt in düstres Dunkel letzter Nächte,
lagst Du so warm, so weich an meiner Seite.
Gewagt sprang ich
in so jungen Körpers abgrundtiefe Schächte,
strich ganz zart mit dem Bogen über eine Saite,
dann wieder irrten klirrend-schrille Töne in die Weiten.
Ach, wie war doch Dein Leib so schön!
An den so ganz verloren war mein Lustgestöhn.
Dann, aus dem Traume wachte ich auf
in Einsamkeiten.

Du warst so schön, heute bin ich fast alt,
dabei war meine Jugend noch nicht kalt.
Sieh Dir doch diese Männerhände an,
mehr als vier Jahrzehnte Leben, Wissen,
Begierden kleben heute dran.
Wollte bloß den Tumor tot
Deiner rechten Schulter küssen,
nie mehr nach Liebe fragen, suchen,
hoffen müssen.
Im Traum liegt Leben, Wissen und Begierde
Dir zu Füßen,
doch möchte ich nicht mehr
allein dort Dich küssen müssen.

Nachgedanken:

Du gingst einfach fort, ließt mich allein,
in einer Welt voll Undank, Kälte, Pein.
Sie haben Dich mir Stück für Stück,
von meiner Seite weg geschnitten.
Zuerst den Arm. Die Schulter dann
war aus Metall. Zuletzt auch die.
Du warst noch gar nicht alt.

Es ist noch gar nicht lange her,
da war ich das erste Mal an Deinem Grab.
Niemand weiß davon!
Nur Du und ich!
Ich konnt' es einfach nicht.
Vorher wusste ich nicht, wie er aussah,
Dein Stein: So graues weiß!

Und wenn man genau hinsieht:
eine ganz kleine, weiße Rose
ganz oben im rechten Eck.
Du warst doch noch nicht alt.
Ich weine, das erste mal.
Mir ist soooo kalt.


© Copyright by Lothar Krist (2.2.1998, an Annette-Sylvia, meine Sivvy, zu ihrem zwanzigsten Begräbnistag. Ihre Mutter hat mich nie gemocht und sie hat auch nie verstanden, weshalb ich damals nicht beim Begräbnis war. Ich bin ja zur selben Zeit in die reißende Traun gesprungen - das Kraftwerk gab es damals noch nicht. Ich wollte einfach nicht mehr. Leider war das Wasser saukalt und es hat so sehr nach Fisch gestunken - ich habe mich unter Wasser erbrochen, und dann war ich ja im Sommer davor noch ein letztes Mal Stadtmeister in Traun über 100 Meter Freistil geworden. Ich habe es irgendwie ans Ufer geschafft. Und dann bin ich bbbbrrrrrhhhh-di-bbbrrrhhh von der Traun zum Parkplatz gelaufen, und mit meinem Auto nach Hörsching, also nach Hause, gefahren. Dort habe ich mich auf einen Heizkörper gesetzt, nachdem ich die Heizung engeschaltet hatte. Ihre Mutter hat bis heute davon nicht die geringste Ahnung.

Gestern, am 1.2.1998, war ich das erste Mal an Sivvys Grab. Ich bin wohl das feigste Arschloch dieser Welt. Aber ich habe es nie ganz bis dorthin geschafft, bin immer vorher umgekehrt, in ein Lokal gegangen und habe mich besoffen. (Nur im ersten Jahr.) Seit damals war ich dann kein verträumter Gutmensch mehr. Ohne Sivvy war selbst unsere vom großen Rest der Welt so sehr abgehobene westliche Gutmenschenwelt bloß eine intellektuell stinkende Wohlstandsverwahrlosungsgesellschaft, mit einem Freifahrtschein direkt hinein in einen Umwelt-Holocaust, und somit für mich ein grauenvoller Ort.

Ich habe mich dann an den brutalen Realismus verloren, an eine Philosophie oder meinetwegen auch eine Ideologie, die einen auch in der Scheiße überleben lässt. Deshalb nenne ich sie auch so zynisch bei mir selbst "die Arschloch-Philosophie"! Ich mag alle Menschen gleich, egal welcher Hautfarbe, Sprache, Nation, Religion und was sonst noch alles und was nicht. Aber ich kann Arschlöcher nicht ausstehen, und ich möchte in einer Welt leben, in der es absolut Nichts ausmacht, wenn man ein Riesen-Arschloch in seiner Wut auch ein "Schwarzes Arschloch" nennen kann, wenn dieses Arschloch zufälligerweise ein schwarzes ist, und so weiter und so fort. Erst wenn so Etwas möglich ist, dann ist der Multi-Kulti-Kult ein echter. Alles andere ist bloß "Positiver Rassismus", da spielt sich bloß wieder einmal ein Neuer Gutmensch auf und macht sich wichtig. Oder gar witzig, auf seine so Neue Art. Entschuldigung!

Und so ähnlich habe ich damals nach Sivvy "meine" Welt gesehen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass dieses "Love & Peace" samt seinen so zahlreichen Querdenkverboten in der realen Welt auch nur ein paar Jahrzehnte lang auch nur halbwegs gut funktionieren könnte.

Nun, ja! 's ist heute ja schon voll EU und somit völlig powidel, also total wurscht! Doch "meine Sivvy", die geht mir noch immer ab! Und das absolut schöne dabei ist: Diese Träume von ihr halten mich irgendwie am Leben.

Ich phantasierte nach ihrem Tod ununterbrochen vom Selbstmord. Nach gut einem Jahr hat mich Miss Aromatix Elixir aus diesem Gedanken-Desaster heraus "gerettet". Ich wurde zum gut gebuchten Damen-Begleiter. Und nach ein paar Jahren konnte ich mich sogar wieder "verlieben". Doch war dem nie das nötige Glück gegönnt.

Heute, 2023, bin ich mit 66, ein oft so wütender, so kranker und so alter Mann, (siehe "Digimerck" - davon demnächst), und ein so hiniger und oft so dichter Dichter, der vor über 40 Jahren schon angefangen hat, die nun mit absoluter Sicherheit kommende neue Art von Sintflut und dann die so neue Weise einer Eiszeit, von uns Menschen erstmals selbst verursacht, der Himmel ist "sauber", kein Meteoriten-Einschlag zuvor, oder Was immer, vorher zu schreiben. Siehe "Cerberus - Mein Höllenhund". Ein Corona-Virus vom Feinsten. Ihr werdet Ihn mit Sicherheit nicht lieben! Haha! Davon nach "Sivvy" demnächst in diesem Theater. Und meine "Miss-Aromatix-Elixir- und Miss-Wiss-Geschichte" ist natürlich auch noch lange nicht zu Ende.

Ein Quasi-Roman a la "Der Mann mit der Ledertasche" von Charles Bukowski, also so ein Bisschen Porno gibt es auch, gefickt vom "Steppenwolf" von Hermann Hesse, mit seinem Traktat, also den Gedichten, und Jim Morrison faucht sein acid-psychedelisches so drogenverseuchtes Timbre in einer immer weiter ausufernden Hexenhochzeit immer im falschen Augenblick dazwischen.

"Das Leben ist ein Hund! Und manchmal wird es zur Hündin! Und dann kannst Du Nichts mehr dagegen machen." Das hat meine Oma oft gesagt. Das Leben hat ihr zwei Kinder weggefressen, und dazwischen einen Enkelsohn, meinen Siegfried. Von ihren so vielen und so irre geilen Sprüchen werde ich Euch auch erzählen.

Sivvy ist die Hintergrund-Gedicht-Geschichte, weshalb ich So geworden bin. Und wenn mein Cerberus nicht kommt, dann eben Sintflut und Eiszeit. Scheiß drauf! Dann bin ich heute so kranker und oft so dichter Dichter ja schon ungewesen! Doch zumindest im Internet noch immer da!?

Und so ein paar Geschichten des Kriegs erzähle ich Euch natürlich auch, siehe "Ruhig Blut Aghanistan" oder "(Sie kamen) angeeselt", uswusf. Und was so nebenbei ich Euch halt noch sonst so über unseren wahren Geist der Zeit zu erzählen habe.
Ihr dürft ja mekkern, wie Ihr wisst. Ich freue mich darauf.



Vergangenes Jahr - Antworten
Einfügen
Thema abonnieren
8325
1
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung