Der ultimative Heimat- und Arztroman - Verbrecher wider Willen VI

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DER ULTIMATIVE HEIMAT- UND ARZTROMAN - VERBRECHER WIDER WILLEN VI

Thema gestartet
von pentzw
am 28.05.2021 - 15:53 Uhr
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pentzw  Der Krankenschwester hatte man übel mitgespielt. Abgesehen von den unsichtbaren Blessuren der seelischen Tortour einer Vergewaltigung, waren die offensichtlichen körperlichen auch ganz schön beeindruckend. Beim Vom-Boden-Aufheben, In-den-Griffnehmen und den Keller-Hinunter-Schleppen hatten die zwei Kerle so fest zugegriffen, dass sie deutliche Schrammen, blaue Beulen und blutige Narben an Gesicht, Händen und Beinen hatte. Zudem tat ihr der Ellenbogen unmäßig weh, weil sie wohl an Ecken und Kanten gestoßen war.
Sie erhebt sich und kommt endlich hoch aus der äußersten Ecke dieses Raumes und begibt sich zum Gatter, zu den Holzlatten, die diesen Raum gestalten und umgreift aggressiv wie ein Gorilla seine Käfigstäbe. Tränen rinnen ihr sturzbachartig aus den Augen und ihr Gesicht ist verzogen zu einer aggressiven Fratze. „Ich habe immer auf alles verzichten müssen. Mein Lebtag lang. Gegenüber meinem größeren Bruder, der alles geerbt hat, was wir hatten. Jetzt habe ich die Schnauze voll. Zurückstecken, nachgeben, verzichten und noch einmal verzichten, und jetzt ist mein Leben zuende.“
'Die kriegt sich jetzt nicht mehr!', befürchtete der Arzt verdutzt und bestürzt. 'Die lässt sich doch nicht einfach gehen!', hofft er inständig.
Aber Tatsache, wie hart ihr Charakter, wie stark ihr Hang zum Schweigen und wie extrem verhalten sie biland auch immer gewesen war, ihre Fassade bröckelt jetzt.
„Nein, ich will nicht mehr, ich will nicht mehr! Ich will hier raus! Und Du, sag doch etwas! Mach doch etwas!“
Tatsächlich, die fängt jetzt an zu spinnen, durchzudrehen. Schnell etwas dagegen tun!
„Warten wir's ab. Noch ist nicht aller Tage Abend!“, sind seine die Worte des Arztes, die hohler nicht klingen könnten, was selbst ihm bewußt ist.
Was soll man schon sonst sagen und tun? Keinen Plan!!!
Natürlich empfindet er etwas Mitleid. Er weiß einiges über ihre Biographie. dass sie es als Tochter in der Bauernfamilie schwer hatte. Der jüngere Bruder hatte den Löwenanteil an Hab und Gut geerbt, Hof, Ställe, Felder, Wiesen, Wälder und alles Drumherum. Sie wurde gerade mal mit einigen Tausend abgespeist, die nur zu einer Ausbildung reichte. Wennzwar zu einem helfenden Beruf, der in ländlich-religiösen Kreisen ein hohes Prestige innehatte, aber sie hätte Besseres verdient. Trotz ständiger Fürsprache des Lehrers, der felsenfest behauptete, sie bringe die Voraussetzung und Intelligenz fürs Gymnasium mit, durfte sie keine höhere Schule besuchen.
Am schlimmsten aber traf sie die Einstellung zur Zahnbehandlung seiten der Eltern. Die Fehlerkorrektur genetischer kariöser Zahnbildung prophylaktisch zu begegnen, hielt man nicht für notwendig. Schon in jungen Jahren mit einem künstlichen Gebiss litt ihre Eitelkeit schwer. Mit eigenen Kindern wurde es auch nichts, wurde sie von Kindesbeinen an dahingegen gehirngewaschen und geimpft, ja selbst keine eigenen in die Welt zu setzen, besaß sie schließlich keinen eigenen Besitz, wovon sollte sie da Kinder ernähren können? Es sei denn, dies verstand sich von selbst: „Du angelst Dir einen reichen Ehemann.“
Hatte sie im Arzt einen Kandidaten gesehen, ihren Zukünftigen trotz der anderen, der Ehefrau, der Gegnerin, des Pendant, schließlich konnte jene doch auch frühzeitig sterben? Leider aber, nachdem, was jetzt kommen würde, sah es danach aus, dass sie als erstes an der Reihe war.
„Und Du wirst mich jetzt nicht mehr heiraten können. Nein, wir werden nicht mehr zusammenkommen. Da kommen wir niemals heraus. Die sind zu brutal. Die bringen uns um.“
„Da legst Dich nieder!“, flüsterte er. Vor Verlegenheit schaute er nach unten in eine Ecke. Solche Nähe hatte er noch nicht von ihr erfahren und diese an ihn herangetretene Emotion brachte ihn glatt ins Schwanken, zumindest machte sie ihn abgrundtief verlegen – was er schnell wegwischte.
Was übrig blieb für diese Frau war Mitleid. Aber ein verachtendes Mitgefühl für dieses Mauerblümchen. Zwar körperlich eine tolle Frau, entpuppte sie sich nun als geistiges Kretin. So hatte er sie noch nicht wahrgenommen, zumal nicht vermutet, dass solche Seiten in ihr steckten und um seine Verlegenheit darüber wegzuwischen, konnte er sich nur in Phrasen flüchten, die ihn schützen sollten.
'Was in so einer grauen Maus alles versteckt ist, schlägt schon dem Faß den Boden aus?! Da schlummern Welten in unscheinbarsten Menschen und du ahnst es nicht.'
Er schüttelte den Kopf.
Allein schon das vertrauliche Du.
Abstoßend!
Das entbehrte jedem Grund. Freilich duzten sie sich, aber so distanziert wie bei einem Sie. Da gab es keinen gefühlsmäßigen Unterschied. Geradezu impertinent erschien ihm dieses neue Du, setzte es doch eine Vertraulichkeit, Intimität und Nähe voraus, die überhaupt nicht gegeben war. Niemals vorhanden gewesen war. Niemals. Auch jetzt nicht. Was sie überhaupt verband, war letztlich und lediglich nur ein öffentliches Verhältnis.
Gerade jetzt!
Das war eindeutig unterqualifiziert, dachte der Arzt. Niemals darf man die gesellschaftlichen Rollen und Abstände zwischen einem Chefarzt und einer Krankenschwester, egal in welchem Dilemma sie steckten, vergessen! Dieses Theater, Geschrei und seelischer Striptease löschte bei ihm nicht die das geringste Gefühl hervor, nur Abscheu angesichts ihr Vergessenheit gegenüber gesellschaftlicher Konvention.
Letztlich, nur der Zufall hatte quasi zwei fremde Personen zum Opfer einer Entführung gemacht, deren Wege unabhängig voneinander hierher geführt hatten - auf der Straße von Geiselnehmern gekascht oder von Flugzeugentführern in einem Flugzeug – und für ihn war nunmehr das einzig Verbindende ein quasi nur gesellschaftlich relevantes Ereignis, eine Entführung, dem sie sich beide stellen mußten und zwar jeder unabhängig voneinander, jeder mußte dabei für sich schauen, wo er bliebe und vor allem Rücksicht auf seine eigenen familiären Bande legen.
'Mein Gott, ich habe Frau, vor allem Kinder, meine zwei jungen Hasen, Mensch, die brauchen einen Vater, ohne geht das nicht und dann habe ich habe ich eingebunden in ein weitverzweigtes Netzwerk, Bekannte, Verwandte, Berufskollegen undsoweiter – ha, und diese Person hat das nicht, vielleicht gerade mal ihre Herkunftsfamilie, mit der sie ohnehin entfremdet und auf distanziertem Fuß verkehrte.'
Das Schluchzen dieser drang ihm dennoch bis in Mark und Bein.
'Aber nein, diese Person ist in keinster Weise mit mir vergleichbar und gleichzustellen!
Was heult die da vor mir? Was geht mir ihr Wehwehchen an? Ich muß meine eigene nackte Haut retten, koste es, was es wolle und egal, was aus der da wird. - Denk nur an deine Familie, verdammt! Familien brauchen Vater und ich bin ein Vater, hundsfotts!'
Wie nur kam e r hier heraus – das war die einzige relevante Frage. Ein Gebot steckte darin!
Der Krankenschwester Flennen stieß wieder an sein Ohr.
'Was, heiraten, diese fremde, schwächliche Person dort? Unvorstellbar! So weit unter seiner sozialen Stellung und Stand mit einer bloß Krankenschwester verheiratet zu sein? Meine Damen und Herren, da ergäben sich hundert andere, bessere Möglichkeiten und Verbindungen.'
Er dachte an eine jüngst in die Familie Eingeheiratete, eine Evangelische. Ja, aber mit einem satten Besitz, Vermögen und besten Familienstamm – wenn nicht gleiche religiöse Zugehörigkeit, dann zumindest Geld!
Und noch höher und dicker wurde die Mauer, wie er empfand, zwischen sich und ihr, je mehr sie sich gehen ließ, schluchzte heulte und gegen die Bretterstangen schlug.
Seine versteckte Wut wechselt nun zum zerstörerischen Handeln und Reden: „Kannst Du nicht endlich Dein Maul halten!“
„Aber ich will Doch Deine Ehefrau werden!“
„Du spinnst doch! Reiß Dich zusammen und überleg lieber, wie wir hier wieder rauskommen, verdammt und zugenäht!“
Die Krankenschwester wirft und lässt sich auf den Sessel in der dunklen Ecke fallen und verbirgt ihr Gesicht zwischen den Händen: „Was hab ich denn? Nichts. Gar nichts. Ganz und gar nichts!“
Heftiges Schluchzen schüttelt sie.
„Was hab ich denn gehabt. Nichts, gar nichts! Keine Jugend, keine richtige Familie, nichts, gar nichts!“ Und dann wimmert sie nur noch, die Schultern schütteln sich dabei.
Der Arzt rümpft die Nase und zerrt an der Halskrause.

In dieser Nacht öffnete sich krächzend die Tür zum Keller und wurde sofort wieder sorgfältig geschlossen. Ein flackernder Lichtstrahl kam die Treppe heruntergeschwebt, jemand mit einer Stirnlampe. Dieser Komet schwebte direkt auf den Arzt zu, der schon aus dem Schlaf geschreckt war, aber so geblendet wurde, daß er nichts und niemanden erkennen konnte. Er erhielt sofort einen Schlag ins Gesicht und wurde herumdreht, Gesicht gegen den kalten Betonboden. Jener wand seine Arme um ihn und öffnete ihm vorne seinen Hosengürtel, seinen Hosenschlitz, wonach er seine Hose und seinen Slip herunterzog bekam und dann mit einem öligen Finger in seine Hintern hineingestochert wurde. Danach drang ein etwas größeres, geschmeidigeres, pulsierendes Ding ihn ihm dort hinein. Einige Rein-Raus-Bewegungen mit heftigen Reibungen verbunden und das fleischige Glied verharrte plötzlich, plusterte sich um ein weiteres auf und kontraktierte etliche Male, verbunden mit einem großen Schwall Flüssigkeit, der in den Rektusbereich hineingequetscht wurde und dort sich ausbreitete. Danach zog sich das schlangenartige Ding wieder zurück, flappte aus der hinter Öffnung des Vergewaltigten mit einem leichten Flopp-Geräusch heraus und dessen Träger, Inhaber und Mensch entfernte sich wieder so und auf dem gleichen Weg wie er gekommen war: der Lichtkegel bewegte sich die Treppe hinauf, hin- und herspringend wie ein Gummiball, als schwanke der Lampenträger heftig, wahrscheinlich aus Erschöpfung. Der Geschändete lag starr etliche Minuten in der gleichen Pose wie er vergewaltigt und zurückgelassen worden war, bis er sich, da ihm es ihn um die nackte Haut fror, wieder anzog. Danach konnte er lange Zeit nicht einschlafen.
Vor langer Zeit - Antworten
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