Ein Neuling braucht Eure Hilfe

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EIN NEULING BRAUCHT EURE HILFE

Thema gestartet
von Karsten825
am 01.09.2015 - 09:21 Uhr
Karsten825  Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier in dieser Runde und möchte in naher Zukunft mit meinem ersten Buch beginnen. Da es mir Krimis besonders angetan haben, stelle ich mir das Schreiben auch in dieser Richtung vor. Nun stellen sich mir noch die folgenden Fragen: Um die Ermittlungsarbeit der Polizei möglichst realitätsnah und logisch wiederzugeben, gilt es ja nun, einiges zu beachten. Man muss ja damit rechnen, dass auch ein Kriminalbeamter mal so ein Buch in die Finger bekommt. Wenn der sich dann die Haare rauft und sagt : "Was schreibt denn der hier für einen Mist. Das hat doch nichts mit Polizeiarbeit zu tun." Nein, das will man natürlich nicht. Wie kann man in dieser Hinsicht Fehler vermeiden? Zweite Frage: Man sagt immer "Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst." Wenn man einen autentischen Fall in einen Roman verfassen möchte, wie kommt man dann an solche Akten?
Da die Identität der Personen gewahrt bleiben muss, müssten ja allen Namen geschwärzt sein. Bekommt man solche Kriminalakten überhaupt in die Hand? Hat da vielleicht einer von Euch Erfahrung?

Gruß
Karsten
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter  Für ersteres würde ich dir einfach gute alte Recherche-Arbeit empfehlen. Dazu findest du sicher einiges Im Internet oder auch Bücher zu dem Thema Polizeiarbeit und Ermittlungsarbeit
Was die Frage nach Akten angeht wüsste ich nicht ob man die einfach so einsehen kann, schätze aber mal aus Gründen der Privatsphäre eher nein. Was du jedoch tun kannst ist, entsprechende Zeitungsartikel zu Fällen aus Archiven zu suchen.
Geht auch Online :D
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Karsten825  Hallo EagleWriter, Danke für Deine Auskunft. Ich werde da mal im Netz suchen, ob sich da in Sachen Ermittlungsarbeit was findet. So richtig vorstellen kann ich mir es noch nicht so recht. Zum Punkt 2: Ich weiß, dass es Romanautoren gibt, die in ihrem Buch authentische Fälle beschreiben. natürlich mit geänderten Personen und Orten, aber das gibt es auf jeden Fall. Wo die das Material dazu herhaben, ist mir leider ein Rätsel. Die Zeitungsartikel über Kriminalfälle sind leider immer sehr kurz gefasst und enthalten nur ganz wenige Daten. Ob man daraus einen Roman zusammenbekommt? Ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben und melde mich diesbezüglich wieder.

Vor langer Zeit - Antworten
Inmutanka  Hallo Karsten,

ich möchte noch etwas zu bedenken geben:
Reale Polizeiarbeit ist meistens nicht dazu geeignet, dramaturgisch interessant zu sein. Wichtig wäre m. M. nach bei den Möglichkeiten (Forensik, DNA, Internet etc., sowie den rechtl. Möglichkeiten bzw. den Konsequenzen bei Missachtung derselben) sich an der Realität zu orientieren. Und ansonsten die Realität der Dramaturgie unterzuordnen.

LG
Vor langer Zeit - Antworten
Lu_schreibt  Als Idee für deine "Fälle" lass dich doch einfach von Krimis im Fernsehen anregen oder wenn du auf die harten Fälle stehst, kannst du einfach was zu Serienmördern googlen. Da kommst du sicherlich auf gute Ideen. Es gibt auch Serien im Fernsehen, die über alte Polizeifälle berichten. Da empfehle ich dir mal bei Sixx zu gucken. Die haben da glaube so eine Rubrik.
Ansonsten haben die anderen beiden Recht. Polizeiarbeit ist halt sehr amtlich etc. und es gibt keine Super Genies wie in einigen Serien. Du müsstest die Spannung also vielleicht kombiniert mit einer Nebenhandlung reinbringen. Keine Ahnung. Der Sekretär der Frau betrügt ihren Mann mit ihm. Der Mann ist Komisar und der Sekretär in den Mordfall verwickelt oder so :D
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Sag in jedem Fall bescheid, wenn du noch Hilfe brauchst oder jemanden, der als Betaleser fungiert. Ich bin für alles offen.
Deine Lu :)
Vor langer Zeit - Antworten
Karsten825  Hallo zusammen,

ich danke Euch vielmals für Eure Ratschläge. Lu, Du hast recht. Es gibt da auf Sixx und Sat1 Gold Serien, die reale Fälle behandeln. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht kann man sich da was abgucken. Natürlich hatte ich nicht vor, in einem Roman trockene Theorie der Ermittlungsarbeit abzuhandeln. Ich wollte nur keine unlogischen bzw. unrealen Dinge in der Schilderung eines Falles haben. Genau das kann einem aber passieren, wenn man sich nicht genug auskennt. Bisschen Hand und Fuß muss das schon haben.
Vor langer Zeit - Antworten
Inmutanka  *Ich wollte nur keine unlogischen bzw. unrealen Dinge in der Schilderung eines Falles haben.*

Hallo Karsten,

spannende Romane beschreiben nicht die Wirklichkeit sondern die Wahrhaftigkeit, d. h. (von der Logik abgesehen, die muss stimmen): Autoren sollen sich nicht fragen, ob es in der Wirklichkeit so und so möglich ist, sondern dem Leser glaubhaft vermitteln: So könnte es sein.
Bestes Beispiel z. B. *Findet Nemo* oder *Ariel* - ´sobald der Zuschauer akzeptiert hat, dass Fische, Austern, Krebse etc. reden, singen und tanzen können, dass es Meerjungfrauen gibt - geht das Abenteuer los.
Ebenso ist es bei HP oder allen Fantasy-, Spionage- und Kriminalromanen. Der Leser will dem Autor/Erzähler in eine andere Welt folgen, Aufgabe des Autors ist es, dem Leser die andere Welt glaubhaft zu machen.
LG
Vor langer Zeit - Antworten
Inmutanka  Ergänzung:
Wirklichkeit geht oft auf Kosten der Spannung. Denn das ist der Unterschied zw. deutschen Autoren/Drehbuchschreiber und ausländischen (bes. USA und Skandinavische). Sie verbiegen die Wirklichkeit zugunsten der Spannung. Wichtig ist nur, dass das Verbiegen glaubhaft (wahrhaftig) herüber kommt.
Vor langer Zeit - Antworten
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