[Suche Kritik] Das Werk eines sich überschätzenden 16 jährigen ^^

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[SUCHE KRITIK] DAS WERK EINES SICH ÜBERSCHÄTZENDEN 16 JÄHRIGEN ^^

Thema gestartet
von Gorbatschow
am 03.01.2015 - 20:39 Uhr
Gorbatschow  Ich arbeite nun schon seit gestandenen 3 Tagen an meinem kleinem Amateurmanuskript, bastle aber schon seit etwa einem Jahr an Charakteren, Handlungsablauf, Sub-Text und dem Übergreifenden Konzept, welches dem Leser über die 3 Akte langsam durch Implikationen nahe gebracht werden soll. Es wäre nett, wenn ihr mir ein kleines Feedback zum ersten Absatz in Beziehung auf Vokabular und Schreibstil hinterlassen könntet. Wenn wenigstens etwas Interesse daran besteht, werde ich auch gerne weitere "Fragmente" hier veröffentlichen

""""""""Wie ein Poet vor seinem Manuskript, bereit es zu vollenden, stand sie, vor ihrem so lange geschaffenen, beinahe vollkommenen Werk, ein silbern verchromtes Stilett, wie ein Dichter seinen Stift haltend, bereit ihr geliebtes ?toile de maître? zu Ende zu bringen. Der süß, strenge Atem Thanatos? durchdrang ihre, nicht vor Anstrengung sondern vor nackter Begeisterung, bebende Nase und erfüllte nicht nur ihre schmerzhaft lange gehegten Wünsche, sondern schwängerte die ohnehin bereits dumpfe Luft des im 60er Jahre-stil eingerichteten Apartments mit einem herrlich morbiden Aroma der Erlösung. Sie hätte schwören können, der Ledern überzogene Griff ihres, lange nicht mehr Zeitgemäßen, Dichtinstruments tropfe bereits vor Tränkung in ihrem Schweiß und dem dunkelrotem Blut, welches seit wenigen Minuten an ihrem Arm abwärts rann, als sie ihre Arme ein letztes mal anhob um dem finalen Akt ihres Gedichtes der Entledigung aller Lasten ein gebührendes Ende zu schenken. So grausam und animalisch der Akt selbst anmuten möchte, so poetisch und bedacht wurde er ausgeführt und jeder Beobachter ihrer Taten, der ach nur im Ansatz fähig gewesen wäre sie und ihre Gedanken zu verstehen, wäre bei Untermalung mit der richtigen, Musik vermutlich innerhalb von Minuten, nein Sekunden zum Glauben, er hätte den Leibhaftigen vor sich, über getreten.

Als er, ihr metaphorischer Tonklumpen, den sie nun schon seit Monaten formte , mit einem letzten himmlisch anmutenden Röcheln aus dem Leben schied und damit die Vollendung ihres Werkes einläutete wurde sie sich etwas bewusst, einer Wahrheit, welche sie so unvermittelt und überwältigend traf, dass sie, wäre sie auch nur einen Hauch psychisch instabiler gewesen, nicht nur sofort Suizid begangen hätte sondern auch noch, ohne jeden Zweifel an ihren Bluttaten so viele Menschen wie sie vermochte mit in den Äther gerissen hätte.

Die mittelhohen Absätze ihrer schwärzen Stiefel küssten mit einem, vermutlich nur in ihrem Kopfe, widerhallenden Knall den Boden als sie sich, wie benommen, wieder erhob und einige Schritte zurück trat um, so redete sie es sich zumindest ein, ihr Werk ein letztes mal zu betrachten bevor sie es an die Welt weiter gab um diese zu erleuchten. Doch ohne es wahrhaben zu wollen wusste sie schon jetzt, nein, wusste sie schon lange, dass sie nicht diejenige war, die sie zurück treten lies. In einem letzten Akt der Wiedersetzung blickte sie in seine, blickte sie in meine Richtung.

Sie hatte Gott gefunden.""""""""

Vermutlich sieht diese Passage in ~3 Wochen komplett anders aus, da sie bis dahin mit vielen anderen Handlungssträngen, Designentscheidungen und Implikationen nicht mehr vereinbar ist (besonders der vorletzte Satz muss wahrscheinlich vollständig mutieren), trotzdem würde mich ein kurzer Kommentar ungemein freuen freuen.

Danke im Voraus
MfG
Vor langer Zeit - Antworten
Atronarch  Du hast "schwärzen" anstatt "schwarzen" geschrieben im letzten Abschnitt.-Klugscheißer aus.
Aber ich muss sagen dafür das du 16 bist ist der Text schonmal ganz gut, man merkt das du dir mühe gegeben hast die Situation bzw. den Moment zu beschreiben.
An manchen (wenigen) Stellen, finde ich allerdings das der Satzaufbau noch leicht verwirrend aufgebaut worden ist. Gerade in den paar Momenten wo du zwischen Erzähler und Personen Form wechselst ist der Übergang noch nicht flüssig genug.
Versuch doch mal deinen Text selbst ruhig durchzulesen, manchmal kann man schon selbst erkennen ob ein Text schön flüssig lesbar ist oder ob an manchen stellen noch ungeschliffene Diamanten auf einen warten, welche versuchen einen aus dem Konzept zu bringen. -So mache ich es zumindest meistens, klappt zwar nicht unbedingt immer aber es ist hilfreich und ein Anfang.

Meine kleine Kritik ist allerdings vermutlich nicht viel wert mit meinen 20 Jahren und den ca 5 Jahren Rollenspiel Erfahrungen die ich habe als kleiner Hobby-Schreiber, aber vielleicht hilft es dir ja weiter.

~mfg Atronarch.
Vor langer Zeit - Antworten
HalfPastTwelve  Ich habe es hier schon einmal kommentiert: Es gibt zwei Arten von Autoren, diejenigen, die schreiben um des Schreibens Willen und die, die schreiben aus dem Willen heraus Anderen ihre Welt begreiflich zu machen. Wenn das, was du hier gepostet hast dem entspricht was du normalerweise so produzierst, gehörst du zu der zweiten Sorte. Das hat Vor und Nachteile.
Ich mach mir jetzt nicht die Mühe, aufzuschreiben was ich zu dem Text denke weil ich nicht weiß, ob du hier überhaupt noch aktiv bist (der Post ist ja schon fast ein Jahr alt).
Mich würde es aber auf jeden Fall freuen, wenn du weitere Teile der Geschichte hochladen würdest.
Vor langer Zeit - Antworten
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