Schauplatz einer Geschichte

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SCHAUPLATZ EINER GESCHICHTE

Thema gestartet
von MissBonny
am 01.04.2014 - 11:39 Uhr
MissBonny  Hallo ihr lieben! :)
Ich wollte mal eure Meinung zu Schauplätzen in Geschichten wissen. Ich schreibe gerade mein erstes Buch, welches sich hauptsächlich mit Kriminalität, Gewalt etc. befasst. Beim schreiben ist mir eine ganz wichtige Frage in den Sinn gekommen. Und zwar: Sollte ich nicht lieber einen fiktiven Schauplatz wählen? Denn vielleicht nehmen manche die Geschehnisse ein wenig zu ernst und gehen davon aus, dass es wirklich so in der gewählten Stadt "abgeht".
Also was meint ihr dazu? :)

Ich freue mich schon auf eure Meinung!



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Luzifer  Ich drücke es mal so aus: Ich habe bisher noch nie in den Nachrichten der Neuzeit eine Meldung gesehen, dass ein Werewolf im Londoner Tower und Umgebung ein Massakar veranstaltet hat. =)
Persönlich habe ich auch ohne Geschichen schon einige Vorurteile gegen einige Städte. Mir ist aber bewusst, dass es Vorurteile sind. Sollte also jemand aufgrund einer Geschichte gewisse Städte meiden, müsste er wahrscheinlich auch nach Einhörnern und dem Monster im Schrank suchen bzw. sich vor ihnen in acht nehmen. ;)
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MissBonny  Vielen lieben Dank für eure Meinung :)
Klar hat man Vorurteile auch ohne Geschichten, aber jeder Leser nimmt eine Geschichte anders war, weswegen ich mir diese Frage gestellt hatte. Aber, Luzifer, du hast vollkommen Recht, man sollte nicht alles so ernst nehmen.
Ich muss gestehen, dass es bei mir genauso ist, wie bei dir Zebra. Vor allem bei Büchern in denen die Orte sehr genau beschrieben sind, bzw. teil der Handlung sind, wünsche ich mir ihren Ursprung zu sehen. Einfach nur um zu sehen, ob ich mir diesen Ort genauso vorgestellt habe, wie der Autor oder wie er wirklich ist :-)
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moziny  In der Buchserie über die Palladins von Alexis Morgan habe ich seinerzeit von den unterirdischen Gängen in Seattle gelesen, wo die Palladins gegen das Eindringen von Feinden aus einer anderen Dimension kämpften. Alles natürlich total erfunden. Als ich dann selbst in Seattle war, gab es dort Führungen im "Underground" und es stellte sich heraus, dass Seattle tatsächlich auf zahlreichen unterirdischen Gängen gebaut ist, dem alten Seattle, das vor vielen Jahren abbrannte und auf dessen Ruinen die neue Stadt erbaut wurde. Ich fand es genial, während der Führung der an sich recht nüchternen und wenig spektakulären Gänge an die Bücher zu denken und mir vorzustellen, wie die Schriftstellerin sich hier hatte inspirieren lassen. :)

Ich finde nur, dass man dann, wenn man reale Orte verwendet, entweder schon mal selbst da gewesen sein sollte oder gut recherchiert, denn wenn dann grob gesagt Seattle plötzlich an der Ostküste der USA wäre, wäre das für mich persönlich ein Abtörner.
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Zebra  Stimmt, eine gute Recherche ist dabei unbedingt nötig! Ich mache mir von interessanten Orten meist sofort Bilder, damit ich alles nachvollziehen kann.

Einmal stand ich am Prophetischen Eber-Denkmal in Freiburg und konnte es kaum fassen, dass ich es per Zufall gefunden hatte. Erst einen Tag zuvor hatte ich davon gelesen und ich wusste nicht einmal in welcher Stadt das Denkmal stand. Ich war total perplex und hab mich wie ein Schneekönig gefreut und meine Familie stand etwas ungläubig daneben und wusste nicht was sie machen sollten ^^
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Quatscha  Den Bezug zu realen Spielorten finde ich bei Krimis immer gut. Wenn es aber ein Krimi werden soll, hat es auch einen enormen Nachteil, den man dabei kennen muss. Eingefleischte Krimileser verzeihen in dem Genre auch nicht den kleinsten Fehler in der Recherche! Da darfst du dir also bei den real nachvollziehbaren Gegebenheiten keinerlei Fehler erlauben, sonst bist du bei dieser Leserschaft unwiderbringlich unten durch.
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Montag  Es kommt wohl auch darauf an, wie glaubhaft und überzeugend deine Geschichte ist. Überfälle auf Touristen, KO-Tropfen in Cola-Gläsern junger Frauen in einer Disco, Taschendiebstahl könnten in Barcelona viel glaubhafter sein als auf der Insel Langeoog. Frei erfundene Überfälle auf Feriengäste in Ferienhäuser an der Ostsee könnten tatsächlich dazu führen, dass der Leser die Geschichte glaubt.
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MissBonny  Ich selber habe Deutschland bisher leider nicht verlassen, weswegen es mir etwas schwerer fallen wird, die Umgebung sehr detailliert zu beschreiben. Jedoch gehe ich hier in meiner Stadt gerne mal Spazieren und stelle mir vor, wie alles beispielsweise 1920 ausgesehen hat. Ich habe mich dadurch schon oft inspirieren lassen, einen magischen Ort zu erschaffen, der hinter einer normalen Hauswand versteckt ist.
Ich schätze ich werde die Stadt, in der meine Geschichte spielen wird, nur an eine Stadt anlehnen. So kann ich meiner Fantasie dennoch viel Freiraum lassen!
Ich denke es kommt wie ihr alle schon gesagt habt, wirklich auf die Geschichte an. :) Mein Buch soll in den USA spielen, da ich mir die ganze Geschichte viel mehr dort vorstellen konnte, als hier in Deutschland. :-D

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Zebra  Ich denke auch, dass es viele gibt, die sich beim Lesen meist doch eher einen Ort vorstellen, den sie selbst schon einmal gesehen haben und dem geben sie die Details, die der Autor beschrieben hat...
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WaterSpirit  Ich schreibe parallel an zwei Büchern: das eine hat einen fiktiven Hintergrund, das andere hat eine Original Stadt. Ich finde es eigentlich egal, ob es erfunden ist oder nicht.
Bei originalen Schauplätzen kann es ganz interessant sein, wenn man es nachvollziehen kann und im Internet darüber mehr erfahren kann :) Bei fiktiven Schauplätzen kann man seiner eigenen Fantasie allerdings freien Lauf lassen :)

Liebe Grüße!
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anderfeldt  "Regionale" Sachen ziehen eigentlich immer ganz gut – ein Bekannter von mir schreibt Regionalkrimis, die verkaufen sich wie warme Semmeln (oh ja). Die Leute freuen sich, wenn sie bekannte Orte wiedererkennen. Lass doch den Showdown auf dem Marktplatz stattfinden und den Pfarrer tot im Glockenturm hängen (oder was auch immer).

Ich schreibe in letzter Zeit viel mit Japan-Bezug, aus dem einfachen Grund, dass mich das momentan interessiert. Ich kenne mich da aber auch ganz gut aus. Trotzdem habe ich mit Google Maps noch einmal ein paar Routen nachgecheckt und mich mit Google Streetview umgeschaut, kann ja nicht schaden :-)
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