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Thema gestartet
von ThomasD
am 07.01.2013 - 22:35 Uhr
Aktive Mitglieder:
ThomasD  ....oh Gott, leider hatte es irgendwie nie geklappt. Alle guten Dinge sind drei!

Irgendwie kreißt mir die Story immer wieder in meinem Kopf umher und mich
würde es freuen eure Meinung zu erfahren.
Gerne höre ich von euch.

Also bis dann Lg Thomas

Der ehemalige Kommissar Hauser hat es nicht leicht in seinem Leben, er hat alles verloren was ihm wichtig war. Mit gelegentlichen Jobs als Detektiv hält er sich über Wasser und versucht die Vergangenheit zu vergessen. Als dann ein Serienmörder in München sein Unwesen treibt, kommt ihm seine Vergangenheit wieder näher als ihm lieb ist und alles beginnt von neuem.

1. Sonntag

-Herzlich Willkommen auf dem 179. Münchner Oktoberfest!-, lese ich in einer Werbeanzeige die vor mir am Tisch liegt. Der Text ist auf einem weiß blauen Hintergrund gemalt, und als Wasserzeichen ist der Wiesn Wastl mit Lederhosen und Hut abgebildet. Als ich die Werbung in der Hand halte und sie mir genauer Betrachte kommt mir ein Bayer mit gezwirbelten kaiserlichem Schnauzbart in den Sinn der über das Oktoberfest geht. Mit einem Grinsen im Gesicht lege ich die Broschüre wieder zurück an den Tisch, als ich aufschaue blendet mich die Sonne.
-Guten Tag mein Herr, haben sie bereits gewählt?- Ich stocke kurz, fange mich aber gleich wieder.
- Bringen sie mir bitte ein Paar Weißwürste und ein Weißbier.- Die junge Dame notiert sich meine Bestellung und entfernt sich mit einem Kopfnicken vom Tisch. Mein Blick ist dabei auf ihren Hintern gerichtet. Frauen spüren so etwas und dass ist kein Mythos denn sie dreht sich um und zwinkert mir zu, bevor sie sich wieder auf den Weg in die Küche macht. Die langen Beine die der kurze Rock zur Geltung gebracht hat, bleiben bei mir aber noch einige Zeit im geistigen Auge haften bevor ich mich wieder gefangen habe und klar denken kann. Im selben Moment schießt mir ein Gedanke durch den Kopf und ich Rufe ihr hinterher.
-Den süßen Senf und die Brezeln nicht vergessen!- Aber da ist sie bereits im Lokal verschwunden und kann mich nicht mehr hören. Ich weiß nicht ob der vermehrte Speichelfluss auf meinen knurrenden Magen zurückzuführen ist oder auf die Frau von eben als mein Handy läutet. Während ich auf den Display schaue schlucke ich erst einmal und gehe ran.
- Kommissar Hauser am Apparat.- sofort bemerke ich meinen Fehler und korrigiere mich.
-Detektei Hauser, Mario Hauser am Apparat.- Stille-Nichts- keine Antwort.
-Hallo, ist da jemand?- rufe ich in den Hörer. Als ich auf das Display schaue, muss ich meine Augen etwas zusammen kneifen um die Zahlen besser lesen zu können und bereue nicht beim Augenarzt gewesen zu sein.
-Unterdrückte Nummer- murmele ich. Ich überlege mir schon wieder aufzulegen als ich ein Geräusch höre. Sofort nehme ich das Handy wieder an mein Ohr.
-Hallo ....Hallo.. Hauser- kommt es etwas zögerlich aus der anderen Seite der Leitung.
-Es tut mir sehr leid, dass ich sie stören muss. Mein Name ist Clemens Frank und ich benötige ihre Hilfe.- Sonst würdest du mich ja nicht anrufen, möchte ich ihm am liebsten sagen, stattdessen antworte ich.
-Dafür bin ich ja da.-
-Ich habe nur gutes über sie gehört.-
-Was wollen sie.- sage ich und verdrehe dabei meine Augen.
-Ich habe so einiges über ihre Erfolge bei der Mordkommission in Erfahrung bringen können. Sie können Stolz auf sich sein, sie haben in ihrer Laufbahn einige Psychopathen geschnappt. Ihr größter Erfolg aber war doch der vor einiger Zeit, wie hieß der gleich noch.-
-Es war der Schlachter Fall.- kommt es aus mir heraus. Im gleichen Moment spüre ich wie mein Herzschlag sich etwas beschleunigt und mein Adrenalin etwas steigt.
-Frank, was wollen sie von mir, wenn sie so viele Informationen über mich herausgefunden haben weshalb benötigen sie dann einen Detektiven?- frage ich und fange an mich langsam über den Kerl zu ärgern.
- Ich habe sehr viel Geld Hauser, soviel dass ich mir vor einigen Jahren überlegt habe darin zu baden. Ich wollte mein Badezimmer dafür verwenden verstehen sie dass?-
- Dafür benötigen sie wirklich viel Geld.- gebe ich als Antwort zurück. Sein Gelächter sticht mir in mein Ohr und erinnert mich an eine Irrenanstalt.
- Haben sie von dem großen Mordfall im letzten Monat gehört.- Ich erinnere mich noch sehr gut daran denke ich mir.
-Ein grauenhafter Mord an einer jungen Frau.- sage ich zurück. Die Zeitungen hielten sich mit Neuigkeiten bedeckt, da die Polizei weitgehendes im Dunkeln tappte möchte ich noch sagen, überlege es mir aber anders.
- Hallo Frank, sind sie noch dran. Hallo?-
-Ja, ja ich bin noch da, es war meine Tochter - kommt es jetzt ganz leise durch den Hörer an mein Ohr. - Stille - ein paar Sekunden, die so laut für mich sind, dass es mich fast zerreißt. Es trifft mich wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht. Ich bin froh darüber zu sitzen sonst wäre ich jetzt wohl zusammengeklappt. Bilder von meinem Kind schießen in Sekunden durch meinen Kopf direkt ins Zentrum meines Gehirns wo mich die Erinnerungen für einen Moment aus dem jetzt katapultieren. Ich schnappe nach Luft und versuche mich zu beruhigen. Alles ist gut sage ich immer wieder zu mir. Alles ist gut, und höre dabei wie mein Herzschlag sich überschlägt. Leise höre ich, wie durch einen Nebel hindurch, ein leisen Ton, der sich nach kurzer Zeit, zu einem Hallo schließlich entzerrt. Langsam merke ich wie meine Atmung und mein Puls sich etwas beruhigen.
-Das tut mir sehr leid.- sage ich mit einem krächzen im Hals zurück und versuche dabei weiter auf meine Atmung zu achten.
- Was war mit Ihnen Hauser?- kommt es aus dem Hörer. Tja, ich hatte gerade eine Panikattacke aber sonst ist alles ok, denke ich mir und versuche mir nichts anmerken zu lassen.
- Nichts, alles in Ordnung, dass Essen ist gerade gekommen.- gebe ich ihm als Antwort zurück.
- Wissen sie, was das schlimmste daran ist Hauser?- Als ich Antworten möchte spricht er einfach weiter.- Ich bin froh darüber und nutze die Gelegenheit um weiter an meiner Atmung zu arbeiten.
-Der Mistkerl hat mir das einzig wichtige in meinem Leben genommen und ich kann nichts dagegen machen. Mein ganzes beschissenes Geld bringt mir mein Kind nicht zurück. Alle Dingen die vorher für mich wichtig waren, ja fast lebensnotwendig, erscheinen mir jetzt so sinnlos. Verstehen sie dass Hauser?- Ich spüre die Panik immer noch als ich ihm Antworte.
- Ich verstehe sie sehr gut Frank, auch ich habe jemanden verloren der mehr sehr nahe stand.-
- Ich weiß Hauser und deswegen möchte ich sie persönlich treffen.- Ich überleg nur kurz da meine Kunden sich nicht gerade um Termine streiten und ignoriere meine kurz aufsteigende Wut über seine Nachforschungen.
-Wie wär?s mit morgen um 9 Uhr in meinem Büro.?-
Als ich auflege sehe ich aus den Augenwinkeln heraus wie die blonde Kellnerin mit meinem Essen auf mich zukommt.
-Das ging aber schnell.- sage ich und schaue ihr dabei in die Augen. Sogar an den süßen Senf und an einen Korb voller Brezeln hat sie gedacht. Ich bin wirklich beeindruckt.
-Entschuldigen sie, aber sie kommen mir so bekannt vor.- kommt es plötzlich aus ihren Lippen.
Instinktiv gehe ich in meinen Gedanken alle Möglichkeiten durch woher wir zwei uns kennen könnten.
Leider ohne Ergebnis, ich kann ihr Gesicht in keine Seite meines Lebens zuordnen.
- Sie müssen mich verwechseln, aber wir können uns sehr gerne kennenlernen, wenn sie möchten.- kommt es selbstbewusst aus mir heraus. Mit ihren braunen Augen sieht sie mich weiter an und ich merke eine leichte Veränderung in ihrem Gesicht.
- Es tut mir leid Mister, aber jetzt machen sie mal einen Punkt. Nur weil sie mir bekannt vorkommen, müssen wir zwei uns noch lange nicht verabreden. Ich dachte ich kenne sie, Ok, und das war's.-
-Ist ja gut.- sage ich etwas verlegen zurück. Dann lächelt sie auf einmal und kritzelt etwas auf ihren Block. Sie reist den Zettel ab und legt ihn auf den Tisch. Ihr Kopf ist jetzt ganz nahe bei meinem, fast kann ich ihren Atem spüren als sie sagt.
-Aber man kann ja nie wissen.- und zwinkert mich dabei an. Als sie den Tisch wieder verlassen hat nehme ich mir den Zettel zur Hand. Soweit ich die Schrift entziffern kann, ist ihr Name Marion und sie hat mir eine Nummer hinterlassen. Dahinter hat sie einen Smiley gemalt mit einer kleinen Notiz. -Nix für ungut.-
Ich stecke die Notiz in meine Tasche und nehme das Besteck aus dem gefüllten Bierkrug der dafür am Tisch bereit steht zur Hand und hoffe, dass es ihre Nummer ist. Als ich mit dem Essen anfangen möchte entschließe ich mich erst einmal für einen Schluck. Als ich gerade das Besteck zur Seite gelegt habe und das Glas an meinen Lippen ansetzten möchte läutet mein Handy erneut. Mit meiner freien Hand klappe ich es auf und schaue auf den Display bevor ich es an mein Ohr nehme.
- Ich möchte, dass du in mein Büro kommst.- kommt es ohne Begrüßung aus der anderen Seite des Hörers.
-Was ist den in dich Gefahren- kontere ich zurück.
-Ein Verrückter hat innerhalb kürzester Zeit zwei Frauen umgebracht.- tönt es aus dem Hörer zurück.
-Und was habe ich damit zu tun?-
-Du sollst dir die Akten durchschauen und mir deine Meinung dazu sagen.-
- Ich bin kein Bulle mehr.- sprudelt es aus mir heraus.
- Ich weiß und deswegen bist du offiziell als Berater für mich tätig. - Mit meiner feuchten rechten Hand wische ich mir den Schweiß von meiner Stirn.
- Wo ist der Hacken dabei?-
- Die einzige Voraussetzung ist, dass du alles und damit meine ich alles, mit Thorsten oder mit mir absprichst.- Sofort kommt mir der Leitende Ermittler in den Sinn.
- Hat Stecker die Leitung übernommen?- während ich das sage, bemerke ich, dass ich lauter geworden bin und schaue mich im auf der Terrasse um. Ein Junge am Nachbartisch schaut kurz zu mir rüber bevor er sich wieder seinem iPad zuwendet.
- Stecker leitet die Ermittlungen, er wird nicht sehr erfreut darüber sein, dass ich mit dabei bin.-
- Franz lässt du mein Problem sein. Du stehst direkt mit uns in Verbindung. Alles weitere lässt du meine Sorge sein. - gibt Lars zurück.

Als ich den Eingang der Mordkommission in München betrete kommt es mir vor als wäre die Zeit stehengeblieben, um mich herum alte und neue Gesichter die alle ganz beschäftigt sind die Stadt vor den bösen und verrückten dieser Welt zu beschützen. Vor langer Zeit war ich einer von Ihnen und habe den gleichen Kick gespürt den auch sie jetzt spüren wenn großes die Stadt erfasst hat. Doch jetzt kommt es mir so vor als gehöre ich nicht mehr hierher und möchte am liebsten wieder umdrehen als Lars mich entdeckt.
- Hauser, schön das du so schnell kommen konntest. - kommt es beinahe freundlich aus Lars heraus als er vor mir steht und mich in sein Zimmer bittet.
Der Raum meines ehemaligen Chef hat sich im laufe meiner Abwesenheit nicht verändert. Es wirkt immer noch so kalt wie damals, keine persönlichen Dinge befinden sich darin. Nicht einmal ein Foto seiner Frau oder ein Bild seiner Tochter kann ich auf seinem Schreibtisch finden. Die Wände sind überseht mit Toten Menschen die aus dem Leben befördert wurden. Ich höre wie sie um Hilfe schreien und uns anflehen ihnen zu helfen.
-Wie war dein Urlaub- sagt Lars und setzt sich auf seinen Stuhl.
-Danke, ganz erholsam.- gebe ich zurück.
-Ich komme am besten gleich zur Sache Mario. Ich habe ein großes Problem und ich hoffe du kannst mir dabei helfen.

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