Einen eigenen Verlag gründen ?! (Selbstverlag)

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Mondsucht  Hallo,

ja, wie ihr aus dem Titel entnehmen könnt geht es darum einen eigenen Verlag zu gründen.

Vor einigen Wochen grübelte ich so vor mich hin. Dabei ging es mir um die Tatsache das es viele (Hobby) Autoren gibt die es schwer haben bei Etablierten Verlagen \"anzukommen\" oder welche zwar bei Verlagen waren aber schlechte Erfahrung gesammelt haben oder gar es um Abzocke ging, obwohl die eigentlich sehr gut schreiben können.

Also dachte ich mir, wieso gründet man nicht seinen eigenen Verlag, eventuell mit anderen zusammen?

In Deutschland ist es so dass jede (fähige) Privatperson ein Gewerbe anmelden kann. Ich hatte selber vor einigen Jahren ein eigenes Geschäft (Internet Cafe mit Wettbüro). Nach der Gewerbeanmeldung die mich 20 Euro gekostet hat, konnte ich ein bestehendes Geschäft rechtlich übernehmen.

Im Gegensatz zu einem Internet Cafe muss ein Verlag nichts großes sein, so dass man es als Hobby deklarieren kann. Beim Finanzamt gilt man dann als \"Kleinunternehmer\" und ist nach §19 Abs. 1UStG fünf Jahre lang steuerbefreit.

Fünf Jahre sind eine Menge Zeit um es zu versuchen aus dem Hobby Verlag vielleicht doch ein, für alle Seiten Gewinnbringendes Geschäft zu machen, auch wenn man natürlich nicht mit großen Gewinnen rechnen muss. Solange es sich rechnet und die Freude dafür da ist.

Es gibt einen Interessanten Artikel zum Thema von Stefan Steinmetz das ihr hier lesen könnt:

http://www.antholog.de/tipps2.shtml

Darin beschreibt er wie er es gemacht hat und seinen Verlag gegründet hat und was an Kosten angefallen sind bzw. anfallen können.

Was haltet ihr davon?

Herzlichst
Kim (Mondsucht)
Vor langer Zeit - Antworten
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PurzelBaum  Also, ich denke, wenn es soetwas wie einen MYSTORYS Verlag gäbe,
würde dieser allein Durch die Mitglieder schon ein bisschen Gewinn machen und wenn Jedes Mitglied ein Bisschen Werbung macht,
dürfte das nicht so schwer werden.

Man darf halt nur nicht Jeder für sich einen Verlag gründen, denn dann haben wir genausoviele Verläge wie
Bücher

Z.B Mystorys gründet 1 verlag und
das Erste Buch zum Bleistift könnte eins sein wo von jedem Mitglied ein Gedicht drin ist.
Könnte man dann erstmal für 5 Euro verkaufen und man hat schon etwas gewinn
Dann machen die Mitglieder mit diesem Buch werbung bei bekannten und so weiter
und dann mal sehen :)
Vor langer Zeit - Antworten
pyrmonter 
Zitat von HijoDeLaLuna am 02.08.2010 - 10:51 Uhr:
Also, ich denke, wenn es soetwas wie einen MYSTORYS Verlag gäbe,
würde dieser allein Durch die Mitglieder schon ein bisschen Gewinn machen und wenn Jedes Mitglied ein Bisschen Werbung macht,
dürfte das nicht so schwer werden.

Man darf halt nur nicht Jeder für sich einen Verlag gründen, denn dann haben wir genausoviele Verläge wie
Bücher

Z.B Mystorys gründet 1 verlag und
das Erste Buch zum Bleistift könnte eins sein wo von jedem Mitglied ein Gedicht drin ist.
Könnte man dann erstmal für 5 Euro verkaufen und man hat schon etwas gewinn
Dann machen die Mitglieder mit diesem Buch werbung bei bekannten und so weiter
und dann mal sehen :)

Vor langer Zeit - Antworten
pyrmonter  Das meine Lieben ist schon eine gute Idee.
Nur wirtschaftlich kaum realisierbar.
Ihr müsstet etwa 2.500 Büche verkaufen um vom 2.501. an Gewinn machen zu können.

Also dann ran an den Speck.
VG P.
Vor langer Zeit - Antworten
PeterOStecher  Pyrmonter, das sehe ich nicht so, ab einem Absatz von 500 Büchern sollte der Verlag verdienen. Ich habe zwei Bücher am Markt, von Verlagen herausgebracht, und das ist so ungefähr. Wenn z.B. Übersetzungskosten anfallen, muss man mehr absetzen, klar.
Vor langer Zeit - Antworten
pyrmonter 
Zitat von PeterOStecher am 04.08.2010 - 09:47 Uhr:
Pyrmonter, das sehe ich nicht so, ab einem Absatz von 500 Büchern sollte der Verlag verdienen. Ich habe zwei Bücher am Markt, von Verlagen herausgebracht, und das ist so ungefähr. Wenn z.B. Übersetzungskosten anfallen, muss man mehr absetzen, klar.



Auch das ist eine ganze Menge. Nur bei den vorgegebenen 5 Euro eben doch etwas zu wenig. Oder?
Vor langer Zeit - Antworten
Mondsucht 
Zitat von Stefan Steinmetz:
Hier einmal eine kleine Rechnung:
32 Exemplare "Die Geisterkinder von Mönchwies? kosteten komplett 285,90 Euro
Es war ein wenig teurer, weil ich Werkdruckpapier bestellt hatte (sonst 27,80 billiger!) und weil ich den Deckel im Vierfarbendruck fertigen lies (2 Euro pro Buch, bei Schwarzweiß nur 0,50 Euro pro Buch und man kann ja auf bunten Deckelkarton in allen möglichen Farben, Schattierungen und zB. Leinenoptik drucken lassen).
Zudem war noch die Montage des Buchdeckels im Preis mit drin, denn ich lieferte nur eine Buchvorderseite, eine Rückseite und einen Buchrücken (ich fand die Funktion "zusammen nähen? in meinem Programm nicht).

Bei weiteren Auflagen entfällt das Geld fürs Montieren natürlich. Ein einzelnes Buch kostet nun circa 8,90 Euro. Wie gesagt: Digitaldruck in kleiner Auflage ist teuer. Wenn man 100 oder mehr Bücher machen lässt, wird es natürlich billiger.
Der Verkaufspreis wurde von mir auf 13,50 Euro festgesetzt. Das erscheint unverschämt hoch, aber wenn ein Buch über den deutschen Buchhandel bestellt wird, verlangen die einen Preisnachlass von 30 %! Das heißt, es bleiben noch 9,45 Euro übrig! Und der Buchhandel bezahlt NUR die Briefmarke auf der Versandtasche! So eine DIN A 5 Versandtasche kostet auch noch mal knapp 0,40 Euro. Macht also 9,05 Euro, die ich beim Verkauf über den Buchhandel einnehme oder einen Reingewinn von 15 Cent!
Bei "Adoptivkind Stefanie? ließ ich den farbigen Deckeldruck weg und sparte mir damit 1,50 Euro pro Buch und ich ließ auf normales Papier drucken statt Werkdruck (den Unterschied bemerkt man kaum).
Machte 232,83 Euro für 30 Exemplare oder 7,75 Euro pro Stück. Jetzt kommt schon ein bisschen mehr Geld rein, wenn ein Buch bestellt wird. "Die Geisterkinder von Mönchwies? war ein Experiment. Weitere Auflagen lasse ich auf Normalpapier machen und spare so ca 1 Euro pro Buch, womit ich in eine ordentliche Gewinnzone komme.
Besonders schön: wenn jemand direkt über meine Homepage bestellt, erhöht sich mein Gewinn noch mal um die 30% Buchhandelsrabatt.
Allzu laut jubele ich jedoch nicht, da ich pro Buchtitel zwei Stück KOSTENLOS an die Nationalbibliothek schicken muss. Hui! Und schon sind bei den Geisterkindern rund 18 Euro futsch, die erst mal wieder verdient werden müssen.

Wie ihr seht, geht es anfangs nicht ums Geldverdienen sondern um den Spaß am eigenen Miniverlag. Wenn sich ein Buch jedoch gut verkauft, kann ich größere Mengen nachdrucken lassen.


Das Beispiel von Stefan Steinmetz ist zwar aus dem Jahr 2003, aber dies kann man auch heute als Massstab nehmen. Wer von Anfang an mit einem "Big Deal" rechnet wird schnell scheitern. Möchte man es etwas "professioneller" machen führt der Weg über die Grossisten, die ebenfalls daran verdienen möchten. Dank des Internets und neuer Techniken (z.b. e-Book Reader) gibt es vielmehr alternative Wege Bücher zu verbreiten.

Vor langer Zeit - Antworten
PeterOStecher  Klar, 5 Euro sind zu wenig und so ein Buch verkauft sich vermutlich auch nicht reissend...;o))
Vor langer Zeit - Antworten
pyrmonter  Es freut mich - Ihr habt nachgedacht.

Ich grüße euch
Vor langer Zeit - Antworten
richman2  Hallo,
ich gehe gerade einigen fixen Ideen rund um die Veröffentlichung nach.
Dabei bin ich - denke ich - eher realistisch: Erstens, ich würde mich nicht als Schriftsteller bezeichnen. Ich habe zwei Romane geschrieben, ein hübsches Kochbuch und schreibe sonst noch so dies und das. Unterm Strich also Hobby-Geschreibsel. Zweitens, Ich erwarte auf keinen Fall, dass ich das große (oder irgendein) Geld verdiene, sondern bin eher bereit - wie das bei Hobbys ja oft so ist - auch den ein oder anderen Schein hinzulegen.
Der Hintergrund für Überlegungen in Sachen Selbstverlag und weiterer Möglichkeiten ist folgender:
Ich habe nun schon 6 Bücher mit sonstigem Geschreibsel bei BoD für mich machen lassen. Schlicht weil es eine günstige Methode ist ein sauber gebundenes Hardcoverbuch in den Händen zu halten. Nun habe ich den ersten Roman (für mich alleine) gebunden auf dem Tisch und bin mittlerweile doch einigermaßen bewandert in Sachen Typographie. Den zweiten setze ich gerade. Das Kochbuch - und sei es nur für Freunde, Bekannte und deren Freunde - habe ich schon über 30 Mal einzeln nachbestellt. (Das ging zumindest auch schon mal an einen Korrektor, nachdem ich mir gedacht habe "wenn schon denn schon")
Ich sehe das ganze also - um das noch mal zu betonen - als nettes Hobby ohne jegliche Gewinnerzielungsabsicht und ohne mich als den Autor von Gottes Gnaden zu sehen.
Frage: Wenn jetzt aber absehbar ist, dass man zukünftig doch weiter schreiben wird und es eben doch einige die man nicht persönlich kennt lesen wollen (das mit dem Kochbuch beginnt sich gerade mit dem Roman zu wiederholen), ist es dann sinnvoll ein wenig Geld in die Hand zu nehmen und einen eigenen Verlag zu gründen? Ich frage mal anders herum - hat man etwas zu verlieren, wenn man einen solchen gründet und als "Plattform" für alles was da in den nächsten Jahren kommt nutzt? Die Gedanken kamen mir, als ich mir die Frage gestellt habe, warum man eigentlich mehrmals einzeln für ISBNs bezahlt, wenn man eh weiß, dass man mehrere braucht.

Viele Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
pyrmonter 
Zitat von richman2 am 19.09.2010 - 00:36 Uhr:
Hallo,
ich gehe gerade einigen fixen Ideen rund um die Veröffentlichung nach.
Dabei bin ich - denke ich - eher realistisch: Erstens, ich würde mich nicht als Schriftsteller bezeichnen. Ich habe zwei Romane geschrieben, ein hübsches Kochbuch und schreibe sonst noch so dies und das. Unterm Strich also Hobby-Geschreibsel. Zweitens, Ich erwarte auf keinen Fall, dass ich das große (oder irgendein) Geld verdiene, sondern bin eher bereit - wie das bei Hobbys ja oft so ist - auch den ein oder anderen Schein hinzulegen.
Der Hintergrund für Überlegungen in Sachen Selbstverlag und weiterer Möglichkeiten ist folgender:
Ich habe nun schon 6 Bücher mit sonstigem Geschreibsel bei BoD für mich machen lassen. Schlicht weil es eine günstige Methode ist ein sauber gebundenes Hardcoverbuch in den Händen zu halten. Nun habe ich den ersten Roman (für mich alleine) gebunden auf dem Tisch und bin mittlerweile doch einigermaßen bewandert in Sachen Typographie. Den zweiten setze ich gerade. Das Kochbuch - und sei es nur für Freunde, Bekannte und deren Freunde - habe ich schon über 30 Mal einzeln nachbestellt. (Das ging zumindest auch schon mal an einen Korrektor, nachdem ich mir gedacht habe "wenn schon denn schon")
Ich sehe das ganze also - um das noch mal zu betonen - als nettes Hobby ohne jegliche Gewinnerzielungsabsicht und ohne mich als den Autor von Gottes Gnaden zu sehen.
Frage: Wenn jetzt aber absehbar ist, dass man zukünftig doch weiter schreiben wird und es eben doch einige die man nicht persönlich kennt lesen wollen (das mit dem Kochbuch beginnt sich gerade mit dem Roman zu wiederholen), ist es dann sinnvoll ein wenig Geld in die Hand zu nehmen und einen eigenen Verlag zu gründen? Ich frage mal anders herum - hat man etwas zu verlieren, wenn man einen solchen gründet und als "Plattform" für alles was da in den nächsten Jahren kommt nutzt? Die Gedanken kamen mir, als ich mir die Frage gestellt habe, warum man eigentlich mehrmals einzeln für ISBNs bezahlt, wenn man eh weiß, dass man mehrere braucht.

Viele Grüße




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Von Mondsucht u. anderen.
p.
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