Zitat von Stefan Steinmetz:
Hier einmal eine kleine Rechnung:
32 Exemplare "Die Geisterkinder von Mönchwies? kosteten komplett 285,90 Euro
Es war ein wenig teurer, weil ich Werkdruckpapier bestellt hatte (sonst 27,80 billiger!) und weil ich den Deckel im Vierfarbendruck fertigen lies (2 Euro pro Buch, bei Schwarzweiß nur 0,50 Euro pro Buch und man kann ja auf bunten Deckelkarton in allen möglichen Farben, Schattierungen und zB. Leinenoptik drucken lassen).
Zudem war noch die Montage des Buchdeckels im Preis mit drin, denn ich lieferte nur eine Buchvorderseite, eine Rückseite und einen Buchrücken (ich fand die Funktion "zusammen nähen? in meinem Programm nicht).
Bei weiteren Auflagen entfällt das Geld fürs Montieren natürlich. Ein einzelnes Buch kostet nun circa 8,90 Euro. Wie gesagt: Digitaldruck in kleiner Auflage ist teuer. Wenn man 100 oder mehr Bücher machen lässt, wird es natürlich billiger.
Der Verkaufspreis wurde von mir auf 13,50 Euro festgesetzt. Das erscheint unverschämt hoch, aber wenn ein Buch über den deutschen Buchhandel bestellt wird, verlangen die einen Preisnachlass von 30 %! Das heißt, es bleiben noch 9,45 Euro übrig! Und der Buchhandel bezahlt NUR die Briefmarke auf der Versandtasche! So eine DIN A 5 Versandtasche kostet auch noch mal knapp 0,40 Euro. Macht also 9,05 Euro, die ich beim Verkauf über den Buchhandel einnehme oder einen Reingewinn von 15 Cent!
Bei "Adoptivkind Stefanie? ließ ich den farbigen Deckeldruck weg und sparte mir damit 1,50 Euro pro Buch und ich ließ auf normales Papier drucken statt Werkdruck (den Unterschied bemerkt man kaum).
Machte 232,83 Euro für 30 Exemplare oder 7,75 Euro pro Stück. Jetzt kommt schon ein bisschen mehr Geld rein, wenn ein Buch bestellt wird. "Die Geisterkinder von Mönchwies? war ein Experiment. Weitere Auflagen lasse ich auf Normalpapier machen und spare so ca 1 Euro pro Buch, womit ich in eine ordentliche Gewinnzone komme.
Besonders schön: wenn jemand direkt über meine Homepage bestellt, erhöht sich mein Gewinn noch mal um die 30% Buchhandelsrabatt.
Allzu laut jubele ich jedoch nicht, da ich pro Buchtitel zwei Stück KOSTENLOS an die Nationalbibliothek schicken muss. Hui! Und schon sind bei den Geisterkindern rund 18 Euro futsch, die erst mal wieder verdient werden müssen.
Wie ihr seht, geht es anfangs nicht ums Geldverdienen sondern um den Spaß am eigenen Miniverlag. Wenn sich ein Buch jedoch gut verkauft, kann ich größere Mengen nachdrucken lassen.
Das Beispiel von Stefan Steinmetz ist zwar aus dem Jahr 2003, aber dies kann man auch heute als Massstab nehmen. Wer von Anfang an mit einem "Big Deal" rechnet wird schnell scheitern. Möchte man es etwas "professioneller" machen führt der Weg über die Grossisten, die ebenfalls daran verdienen möchten. Dank des Internets und neuer Techniken (z.b. e-Book Reader) gibt es vielmehr alternative Wege Bücher zu verbreiten.