Kurzgeschichte
Im Schuldschungel - Lehrer unsere Opfer

Im Schuldschungel verirrt

Und...Und...Und! Nix verstanden? Mathe ist halt nicht jedermanns Sache, denk auch ich , wenn ich diese armselige ´Kreatur da an der Tafel stehen seh, die versucht uns dummen Teenagern etwas Gescheites ins Hirn zu pressen. Na falsch gedacht! Stattdessen hagelt es Papierkügelchen und der arme Mitte-Fünfziger verlässt nach der Stunde kopfschüttelnd den Raum. Unser Lehrer-Verschleiß ist echt enorm. Und wir sind stolz drauf.
Aber stopp! Tatort : 9.Schuljahr, letztes Klassenzimmer hinten rechts, zweiter Stock. Die Tür geht auf und wer tritt herein? Ein verdammt gut aussehender, junger Lehrer? Wie kann dass sein? Wir hatten das gleiche bestellt wie jedes Mal? Sollte meine nächste Mathearbeit etwa nicht in den Sand gesetzt werden? Hilflos schaue ich ihm die verdammt blauen Augen. Und tatsächlich, diesen Burschen haben die Götter geschickt. Denken zumindestens die Lehrer und ein Haufen Schülerinnen mit gutem Geschmack, eingeschlossen meiner Wenigkeit. Die Lehrer hoffen auf den Bändiger, wir Mädchen auf Abwechslung. Todesmutig tritt er an die Tafel. Schreibt seinen Namen - alles ist still. Dann nimmt er mit einem Mal die Hand weg und - wir lachen. "Guten morgen Herr Vogel" ertönt es aus lautem Gelächter heraus. Er wird rot- vielleicht zu rot. Und das Spielchen geht von vorne los. Nach zwei Wochen haben wir wieder einen neuen todesmutigen Kandidaten - für zwei Wochen...
NEIN- wir sind keine verlotterte Hauptschule - wir sind ein städtisches Gymnasium und wie mein Vater häufig betont - ein ziemlich gutes. Naja muss ja auch nicht jeder Lehrer gleich so doof sein und sich in eine 9.Klasse  begeben. Achja wo wir gerade dabei sind, mein Vater hat einen wunderbaren Beruf...LEHRER...