Fantasy & Horror
Donnerechse (Kapitel 2) - Ein Wandler-Roman

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"Donnerechse (Kapitel 2) - Ein Wandler-Roman"
Veröffentlicht am 22. Oktober 2013, 62 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Julian Schnippering
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Es gibt Menschen mit Phantasie und welche ohne. Die, die sie haben, nennt man Kinder, jene die sie nicht haben, nennt man Erwachsene. Und die, die erwachsen geworden sind, aber sich ihre Phantasie bewahren konnten, leben in einer phantastischen und magischen Welt. Man nennt sie unreif, kindisch und realitätsfern. Aber sie sind es, die diese Welt formen, mit ihren Visionen. Das können jene ohne Vorstellungskraft nicht verstehen. - Lord ...
Donnerechse (Kapitel 2) - Ein Wandler-Roman

Donnerechse (Kapitel 2) - Ein Wandler-Roman

Einleitung

Version 1.2

Blutmond

Jenny saß genervt vor ihrer Tastatur, sie drückte ein letztes mal die Eingabetaste und seufzte schwer.

Endlich war das erledigt.

Sie speicherte die Datei ab, öffnete den Browser und gab ihre Daten ein, nach wenigen Sekunden öffnete sich ihr Postfach.

Die Werbung und sonstige Trashmails ignorierend wählte sie ihren Kontakt aus und begann zu tippen:

_______________________________


Hallo Tom, hier ist dein Artikel über den UFO Absturz, meld dich bitte wenn du wieder was brauchst.


Jenny

_______________________________


Dann musste sie nur noch die Datei anhängen und auf den 'Senden'-Knopf drücken.

Die junge Frau fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht, wieder etwas das von der To-Do Liste gestrichen werden konnte.

Sie hatte länger dafür gebraucht den Unsinn zu schreiben als sonst, was zum Großteil daran lag das sie in den letzten Tagen nicht viel geschlafen hatte, eigentlich gar nicht.

Die Anzeige in der unteren Ecke ihres Desktops sprang auf 23 Uhr.

"Oh man...." ächzte sie und rieb sich die Augen.

Sie konnte nicht schlafen, sie hatte es mit Alkohol versucht, mit Schlaftabletten, trotzdem waren da jede Nacht die Erinnerungen.

Nicht nur die an Mark und seine Augen, sondern auch die an Latisha.

Während sie sich langsam aus ihrem Stuhl erhob und zum Fenster schlurfte kamen wieder einige Erinnerungsfetzen hoch.

Es war so lange her, trotzdem erinnerte sie sich noch genau.

 


"Du hast 15 Minuten, wenn es hoch kommt, fünf wenn es schlecht läuft,

Jenny!." flüsterte Roman, er war Pfleger im Sankt Sebastian Krankenhaus, in das die kleine Latisha eingeliefert worden war nachdem Wanderer sie in dem Waldstück gefunden hatte.

"Ich danke dir, ich schulde dir war." lächelte Jenny ihn an.

"Du könntest ja am Wochenende vielleicht mit mir was trinken gehen einen Kaffee oder..."

Langsam schloss Jenny die Tür, ohne mit dem lächeln aufzuhören oder etwas darauf zu antworten.

'Ja sicher. Ich bin bald eine Deutschland weit bekannte Journalistin, da date ich doch keinen kleinen Pfleger.'

Genau das hatte sie damals gedacht, sie

erinnerte sich noch genau. Mit 20 war sie ein ziemliches Miststück gewesen.

Wenn irgendjemand anders das sagte wurde sie nie Müde das Gegenteil zu behaupten, aber ihr hatte es damals nichts ausgemacht Leute zu benutzen und dann weg zuwerfen. Niemand hatte ihr jemals etwas abgeschlagen.

Mit einem Gesicht wie ihrem bekam man als Frau so ziemlich alles wenn man sich nicht Dumm anstellte, das hatte sie früh gelernt.

"Wer bist du?" fragte eine Stimme hinter ihr.

Latisha saß im Bett, sie wirkte ein wenig alarmiert, vielleicht hatte ihr jemand gesagt das sich ein Medienvampir wie Jenny zu ihr hinein

schleichen könnte, um Stoff für die nächste Ausgabe aus ihr heraus zu saugen.

Jemand der für eine gute Geschichte sogar bereit war ein kleines unschuldiges Mädchen noch einmal an den schrecklichsten Tag in ihrem Leben zu erinnern, jede Erinnerung noch einmal hervor zuholen nur um daraus Profit zu schlagen.

"Hallo Kleines." Sie hatte das netteste Lächeln aufgesetzt zu dem sie in der Lage war, das hatte sie lange vor dem Spiegel geübt.

Latisha war vielleicht knapp eins-vierzig groß, eine normale Größe für ein Kind in ihrem alter.

Zehn Jahre und in einer einzigen Nacht

zur Vollwaise geworden, eine Tragödie.

Und Tragödien verkauften sich nun einmal am besten.

"Hallo." antworte Latisha, das Misstrauen in ihren Augen war nicht schwächer geworden.

"Ich bin... Magda, ich bin hier um mit dir zu reden."

"Du lügst, es war gestern schon jemand vom Krankenhaus hier."

Für einen Moment war sie überrascht gewesen, die Kleine hatte gerade ihre Eltern verloren und war trotzdem ziemlich auf Zack.

"Richtig Süße, ich bin auch nicht vom Krankenhaus sondern von der Polizei, deswegen habe ich auch keinen Arztkittel an."

"Wirklich? Die Ärzte haben gesagt...."

"Wirklich, sehe ich auch wie eine Lügnerin? Wenn du mir nicht glaubst ruf doch einfach einen Pfleger oder einen Arzt."

Sie hatte gewartet, aber Latisha rief niemanden, sie hatte ihre Lüge geschluckt.

"Darf ich mich setzen?"

Latisha nickte.

"Möchtest du mir erzählen was passiert ist?"

Die kleine sah sie nachdenklich an.

Erst jetzt, als sie an ihrem Bett war und sich setzte hatte sie bemerkt wie blass das Mädchen war, trotz ihrer dunklen Hautfarbe.

Latisha's Mutter war Deutsche

gewesen, ihr Vater ein Migrant aus Frankreich dessen Vorfahren wohl irgendwann einmal aus Afrika gekommen waren, schätzungsweise.

Die kleine kratzte sich am Kopf, wobei ihr gelocktes Haar wild hin und her wackelte.

"Die anderen Erwachsenen denken das ich lüge und mir irgendwas ausdenke, dass da gar kein Monster war."

Sie sah Jenny traurig an. "Aber es war da." ihre Stimme begann zu zittern.

"Erzähl mir einfach was passiert ist Süße, okay? Ich werde dir glauben, das verspreche ich dir."

Aus Reflex fuhr sie dem Mädchen mit einer Hand über die Wange. "Ist schon okay."

Sie hatte einen nervösen Blick zur Tür geworfen und dann ihr altes Aufnahmegerät herausgeholt.

"Also Latisha, schaffst du das?"

Die Kleine nickte tapfer.

"Meine Eltern und ich haben einen Ausflug gemacht, sowas machten wir jedes Wochenende. Papa musste immer die ganze Woche lang arbeiten, ich habe ihn immer nur am Wochenende gesehen.

Wir waren im Stadtwald, da gab es auch Ziegen die man Streicheln und Füttern konnte, das war echt toll.

Dann waren wir auf einem Wanderweg, zuerst wollte Mama nicht, sie sagte das es ja schon Herbst war und das es bald Dunkel werden würde, sie war nicht

gern im Dunkeln draußen.

Papa hat gesagt das es nichts in der Dunkelheit gab vor dem sie Angst haben müsste."

Latisha schluckte, jetzt mit dem Abstand der Jahre brach es Jenny fast das Herz. Sie hatte die kleine gequält, für eine Story. Einen Tag auf der Ersten Seite der Zeitung, das war alles was für sie gezählt hatte in diesem Moment.

"Wir gingen los und zuerst war alles okay, wir folgten einfach dem Weg und lachten und hatten Spass. Papa hat mich sogar auf seinen Schultern durch den Wald getragen so das ich die Blätter oben in den Bäumen anfassen konnte.

Dann wurde es Dunkel, da war nur noch

der Mond am Himmel...und weißt du was?"

Jenny hatte sie verwirrt angesehen und dann langsam den Kopf geschüttelt.

"Der Mond war voll. Das hat meine Mama auch gesagt, aber mein Papa hat nur gelacht.

Auf dem Weg den wir gegangen waren, waren auch ein paar mal andere Wege abgegangen, immer mit so einem Schild wo drauf stand wo der Weg dann hinführt."

"Ein Wegweiser?"

"Ja genau." Latisha lächelte, es war das erste mal überhaupt dass sie das tat.

"Aber als wir auf dem Rückweg waren, waren da plötzlich keine Wegweiser

mehr, sie waren einfach aus dem Boden gerissen worden. Und meine Eltern wussten nicht mehr wo der richtige Weg war, auch wenn sie mir das nicht gesagt haben.

Aber wir gingen weiter, 'Irgendwann müssen wir ja irgendwo ankommen' hat Papa gesagt.

Dann.....war da plötzlich irgendwann...etwas im Wald. Zuerst hat Mama es bemerkt, Papa hat sie angeschrien sie soll den Mund halten damit ich keine Angst kriege. Aber ich hatte gar keine Angst!"

"Natürlich nicht." hatte Jenny ihr zugelächelt.

"Ich wusste das meine Eltern mich

beschützen würden, egal was da im Wald war.

Wir waren dann noch lange unterwegs, aber wir waren nicht allein. Einmal ganz kurz hab ich Ungeheuer gesehen das uns verfolgt hat, als der Wind die Äste weg geweht hat hinter denen es sich versteckt hatte. Es war ein Wolf."

Sie schien darauf zu warten das Jenny etwas antwortete, zum Beispiel das es keine Wölfe in Deutschland gab, aber sie sagte nichts.

"Aber es war kein normaler Wolf, der war viel größer, und seine Beine waren viel länger als bei einem normalen Wolf, das haben wir nämlich in der Schule schon gelernt, als wir im Zoo waren.

Dann hat er Mama geholt.

Es ging so schnell das ich garnichts sagen konnte, ich hab gesehen wie der Wolf aufgesprungen ist und....er war so schnell, er hat meine Mama einfach gepackt und war wieder weg.

Sie hat geschrien, ganz laut.. Dann lief Papa hinter ihr her, er sagte noch das ich keine Angst haben sollte, er würde zurück kommen und mich holen.

Aber er kam nicht mehr  zurück, das war das letzte mal das ich meinen Papa gesehen habe."

"Das tut mir so leid." Jenny hatte es ernst gemeint, umso mehr Latisha erzählte umso schlechter fühlte sie sich, auch wenn das Kind ganz gefasst wirkte, wer konnte jetzt schon sagen

 welche Auswirkung das erneute Durchleben ihres Traumas auf sie haben würde.

Jenny ganz sicher nicht.

"Dann war ich allein. Ich hab da gestanden, weiß nich' wie lange. Ich hab gerufen, aber Niemand hat mir geantwortet.

Dann hab ich gehört wie im Dunkeln etwas näher kam, zuerst dachte ich es wäre das Monster, aber es war meine Mama!

Sie war noch am leben, aber sie war verletzt und da war überall Blut. Sie packte mich und wir liefen los, immer weiter in den Wald.

Ich weiß noch genau das wir bis zu einem kleinen Berg kamen, aber der war

so Steil das wir nicht herauf konnten, ich wollte weiter laufen, aber meine Mama hatte ein Loch in der Wand gesehen.

Sie schob mich da rein und sagte mir ich solle so weit reinkriechen wie es nur ging und das hab ich dann auch gemacht.

Ich hab ihr noch zugerufen das das Loch groß genug für uns beide ist, aber da war sie schon nicht mehr da."

Jenny hatte schlucken müssen.

Laut dem was sie gehört hatte war das Mädchen zwei Tage später völlig dehydriert gefunden worden.

"Du hast versprochen das du es mir glaubst." sagte Latisha.

"Das tue ich auch." antwortete Jenny,

aber die Antwort kam zu schnell, das bemerkte sie selbst.

"Du hast es versprochen!"

Jenny hatte geseufzt, genauso wie sie es jetzt tat während ihr Blick über die Straße wanderte.

"Du sagst das deine Eltern von einem Werwolf getötet wurden Latisha, das wird dir niemand glauben, und wenn du das weiter behauptest werden sie dich einweisen."

"Einweisen? Was heißt das?"

"Du kommst in ein anderes Krankenhaus, und dort werden sie dich solange behalten bis du aufhörst Geschichten über Werwölfe zu erzählen."

Latisha hatte in diesem Moment so

traurig und verloren gewirkt das Jenny einfach ihre Hand hatte nehmen müssen, nur um sie ein wenig zu halten.

"Aber ich sage die Wahrheit, ganz wirklich! Ich habe sogar ein Bild gemalt!" rief das kleine Mädchen und riss sich los.

Sie rutschte auf die von Jenny abgewandte Seite des Bettes und griff in das kleine fahrbare Schränkchen und förderte ein Blatt zu Tage das sie Jenny in die Hand drückte.

"Das ist für dich, damit ihr ein Bild habt das ihr überall aushängen könnt damit jeder weiß was für ein Monster da draußen lebt.."

Es war das Bild das Jenny jetzt in ihrem Schrank hatte, was sie sich vor

wenigen Nächten erst angesehen hatte. Ein kalter Schauer lief ihren Rücken herunter.

Sie hatte die Kleine angelächelt und ihr sagen wollen dass sie dass Bild nicht brauchte, dann hörte sie den Lärm auf dem Flur.

Aufgebrachte Stimmen redeten durcheinander, jemand schrie.

Sie hatte die Zeit ganz vergessen!

"Danke, Latisha. Es kann gut sein das bald ein anderer Kollege aus einer anderen Abteilung kommt und auch noch mit dir reden will, ich muss jetzt gehen." hatte sie gesagt und war hastig aufgestanden.

Sie ging zur Tür und lächelte die kleine noch einmal an, "Wir sehen uns." dann

öffnete sie die Tür und schlüpfte hindurch.

Draußen auf dem Flur hatte sich eine Menschenmenge angesammelt, einige Pfleger, darunter auch Roman, versuchten eine Gruppe von Leuten festzuhalten die weder zum Krankenhaus noch zur Polizei gehörten.

Einige von Jenny's Kollegen hatten sich ebenfalls ins Krankenhaus geschlichen, allerdings nicht so Erfolgreich wie sie.

Sie erkannte in der Menge auch Tim Menker, ihren absoluten Erzfeind.

Als er in ihre Richtung sah lächelte sie und winkte im freundlich zu, dann wandte sie sich um und verließ den Gang schnellen Schrittes.

 

Unglaublich, dass das schon sechs Jahre her war, soviel hatte sich verändert, soviel war geschehen.

Jenny's Blick wanderte zurück über die von einigen wenigen Laternen erleuchtete Straße.. und verharrte.

Sie stand hier schon mindestens fünf Minuten und erst jetzt fiel ihr auf das da an der Kreuzung, ein paar Meter die Straße runter, jemand war und in die Richtung ihres Hauses sah.Für einen Moment hatte sie sogar das Gefühl das diese Person genau zu ihrer Wohnung gesehen hatte.

Zu ihr.

Dann setzte sich die Gestalt, Jenny war sich jetzt sicher das es sich um eine

Frau handelte, in Bewegung.

Ganz sicher eine Frau, kein Mann wackelte beim Gehen so mit dem Hintern, außer vielleicht einer Drag-Queen.

Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken herunter, hier in der Gegend waren in letzter einige Einbrüche verübt worden, was wenn sie gerade ausgespäht wurde?

Oder noch schlimmer, was wenn Ormorov gemerkt hatte das sie ihm Daten gestohlen hatte und er ihr jetzt jemanden auf den Hals gehetzt hatte, irgendeine russische Killerin.

Jenny wurde Übel, sie trat vom Fenster zurück und taumelte in Richtung Bad.

Zu wenig Schlaf, die Erinnerung an die

seelische Vergewaltigung die sie an Latisha begangen hatte zusammen mit dem schlechten Gewissen und jetzt jemand der sie von der Straße aus beobachtete, das war zuviel für ihren Magen.

Sie erreichte gerade noch die Toilette ihres kleinen Duschbades um sich dort laut würgend zu übergeben.


Die Kälte war das erste was Jenny spürte als sie wieder ins Land der Lebenden zurück kehrte. Kälte und der widerliche Geschmack von Erbrochenem in ihrem Mund. Nachdem sie sich übergeben hatte, war sie einfach auf den Boden gesackt und liegen

geblieben. War sie bewusstlos gewesen, hatte sie geschlafen? Sie konnte es nicht sagen, Besser fühlte sie sich jedenfalls kaum. Sie schüttelte den Kopf und begann damit sich langsam in die Hocke hoch zu arbeiten, sie hatte keine große Lust sich erneut zu übergeben, geschweige denn noch einmal das Bewusstsein zu verlieren. Ein Blick in die Toilettenschüssel zeigte ihr was ihre Nase schon seit dem erwachen vermutet hatte, sie hatte nicht mal mehr abgespült. "Gott..:"ächzte sie und drückte den Schalter am Spülkasten Sie gehörte ins Bett, sie hatte viel zu wenig geschlafen und stand am Rande

des Zusammenbruchs. Aber schlafen war im Moment nicht drin, sie hatte zuviel zu tun, da war ja noch die Sache mit Ormorov's Daten. Aber um sich darum zu kümmern musst du erstmal aufstehen, dachte sie zu sich selbst. Mit einer Hand griff sie nach dem Waschbecken, mit der anderen stützte sie sich an der Wand ab. "Bitte nicht...." ächzte Jenny als die Welt wieder damit begann sich zu drehen. Was so ein paar Tage mit kaum Schlaf ausmachen konnten. Mit geschlossenen Augen und an das Waschbecken gekrallt wartete sie darauf das ihr Badezimmer endlich

damit aufhören würde um sie herum zu tanzen. Als sie nicht mehr das Gefühl hatte das die Welt um sie herum einen Walzer aufführte öffnete sie die Augen und betrachtete erschrocken ihr Spiegelbild. Ihr Haut war bleich, teigig und eingefallen, unter ihren Augen zeichneten sich schwere Augenringe ab und ihr sonst so schönes glänzendes Haar hing fettig herab. Sie verzog angewidert das Gesicht als sie bemerkte das darin auch noch Reste von Erbrochenem hingen. Die junge Frau schüttelte den Kopf über den Anblick den ihr Spiegelbild bot. "Du siehst aus wie der Tod im

Apfelbaum, Süße." sagte sie zu sich selbst und musste grinsen. Keine Gute Idee, ihre Zähne sahen auch alles anderen als hübsch aus, sie hatte sich in den letzten Tagen ziemlich gehen lassen.

Okay, sie würde jetzt Duschen und dafür sorgen das sie wieder wie ein richtiger Mensch aussah, statt etwas das aus einer Kloake gekrochen war, einen heißen Kaffee trinken und dann würde sie ein Telefonat führen.

Bald war sie wieder eine respektierte Journalistin, die Schauergeschichten für diese Drecksmagazine konnte bald jemand anders schreiben!


Eine halbe Stunde später stand Jenny

mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der Hand in ihrem Wohnzimmer und öffnete den Schrank in dem sie ihre Akten aufbewahre.

Sie hatte den USB Datenstick mit Klebeband auf die Unterseite des untersten Boden befestigt.

"Mal schaun ob das ganze jetzt mehr Sinn ergibt." sagte sie als sie den Stick in den Port ihres Laptops schob.

Nein, nichts ergab Sinn.

Mistkerl!

Aber eigentlich hätte sie damit rechnen müssen, Ormorov war kein Idiot. Irgendeine Software hatte sämtliche leserliche Daten verschlüsselt, so dass sie jetzt völlig unbrauchbar für sie waren.

Jetzt hatte sie zwei Möglichkeiten, bei der nächsten Veranstaltung wieder Kellnern und versuchen die Daten irgendwie anders vom Rechner zu holen, auch wenn sie keine Ahnung hatte wie sie das anstellen sollte.

Die andere....

Jenny seufzte und griff zum Telefon.

Es tutete einige Male dann nahm jemand ab.

"Wer stört?" wollte die Stimme eines Mannes wissen.

"Ich bin's Sv..."

"Mein Name ist Echolon, Jenny! Echolon!"

Jenny verdrehte die Augen, trotz ihrer Müdigkeit lag ihr eine spitze Bemerkung auf der Zunge, aber sie

schluckte sie herunter. Sie brauchte 'Echolon'.

"Entschuldige, ich rufe dich an weil..."

"...du etwas brauchst. Was diesmal? Soll ich irgendeine Firewall hacken? Dein Handy cracken, oder vielleicht jemanden google'en?"

Jenny schnaufte.

"Nein, ich hab hier ein paar verschlüsselte Daten, das übersteigt meine Fertigkeiten."

"Es übersteigt bereits deine Fähigkeiten eine Systemwiederherstellung durchzuführen." kicherte die Stimme.

"Jetzt hör mal..."

"Nein DU hörst jetzt mal, du willst etwas von mir, also wirst du alles

ertragen was ich sage. Lustig wie sich die Zeiten ändern nicht wahr?

Du kannst in einer Stunde hier sein, tschö."

Damit beendete Echolon das Gespräch.

"Arsch!" fluchte Jenny, aber sie hatte was sie wollte und eigentlich war sie es auch selbst schuld das sie so behandelt wurde. Sie hatte so viele Menschen schlecht behandelt, ausgenutzt und verprellt.


Nachdem sie den Kaffee hinunter gestürzt hatte machte sich Jenny direkt auf den Weg.

Es war schon empfindlich kühl für anfang November, der Winter würde nicht mehr lange auf sich warten

lassen.

Sie vergrub ihre Hände in den Taschen ihrer Lederjacke und zog die Schultern hoch um dem kalten Wind der ihr entgegen blies möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten.

Kopfschüttelnd ging die junge Journalistin an einem Müllberg vorbei, der sich vor einem der Hochhäuser in deren nähe sie wohnte stapelte.

Zum Glück reichte das wenige Geld das sie verdiente noch dafür aus, nicht hier wohnen zu müssen.

Hier wohnten soweit sie es mitbekommen hatte Asoziale, Harzer und Migranten die vom Staat lebten.

Einige von ihnen standen sogar um diese Uhrzeit auf der Straße und

betranken sich.

Wer im Leben sonst nichts hat, dachte sie sich nur.

"Hey Baby, warum kommst du nicht mal hier rüber und wir haben ein bisschen Spaß?" rief einer der Säufer ihr zu.

Jenny beschleunigte ihre Schritte und hoffte das die Kerle ihr nicht nachkamen.

Erleichtert atmete sie nach einigen Metern aus, die Idioten schienen tatsächlich lieber zu saufen.

Einige Minuten später erreichte sie die Tankstelle am Rande des Parks den sie durchqueren musste.

Während sie an der Tankstelle vorbei ging warf sie einen Blick durch die großen Fenster.

Zeitschriften, Getränke und jede menge Knabberkram.

Apropos Knabberkram....

Knurrend meldete sich Jenny's Magen, sie hatte schon eine ganze Weile nichts Richtiges mehr gegessen, abgesehen von dem was sie eben erbrochen hatte.

Erst jetzt bemerkte sie wie Hungrig sie eigentlich war.

Seufzend förderte sie ihr Portmonee zutage und zählte ihr Geld.

Fünf Euro und zwanzig Cent.

Das würde definitiv kein Festmahl werden, aber vielleicht konnte sie das Hungergefühl wenigstens fürs erste etwas dämpfen.

Jenny entschied sich, nachdem sie mehrere Minuten zwischen den Regalen

der Tanke hin und her gewandert war für Schokolade und ein belegtes Brötchen mit Schinken und Salami.

Sie hatte gerade ihr Wechselgeld eingesteckt als sich hinter ihr die Schiebetür öffnete.

Es war einfach nur ein Reflex der sie aufsehen lies, zu der Frau die gerade durch die Tür kam.

Sie war ein wenig größer als Jenny, trug einen dunklen, gefütterten Mantel unter dem dunkle fast kniehohe Lederstiefel zu sehen waren.

Sie hatte langes dunkelblondes Haar, dass ihr ungekämmt vom Kopf floss, es hatte fast schon etwas von einer wilden Mähne.

Ihr Gesicht war hübsch, Jenny schätzte

sie auf Ende 30, vielleicht auch etwas jünger.

Sie ging mit schwingenden Hüften an Jenny, welche sich bereits auf den weg zum Ausgang gemacht hatte, vorbei und lächelte sie an.

Etwas tief in Jenny zuckte beim Anblick des Lächeln zusammen, ein seltsames Gefühl.

Grübelnd verließ Jenny die Tanke, was war das gerade gewesen? Es war ja nicht so das die Fremde schwarze Zahnstummel in ihrem Mund gehabt hatte, eher das Gegenteil, sie musste einen verdammt guten Zahnarzt haben.

Die junge Frau versuchte den Gedanken abzuschütteln, ihre Schritte wurden langsamer bis sie schließlich stehen

blieb und sich noch einmal umwandte.

Die Fremde kam gerade durch die zur Seite gleitende Doppeltür.

Etwas an der Art wie sie sich bewegte war seltsam, auch wenn die junge Frau nicht genau benennen konnte was es genau es war.

Aber die Art wie sie ging erinnerte Jenny an ein Raubtier das seiner Beute nachstellte.

Dabei ging die Fremde eigentlich ganz normal, so wie eine Frau die sich ihrer Weiblichkeit bewusst war nun mal eben stolzierte.

So wie Jenny wenn sie bei Ormorov arbeitete und in High Heels trug.

Sie zuckte die Schultern und schüttelte den Gedanken endgültig ab.

Sie warf noch einen letzten Blick auf die Frau die an ihrer gerade gekauften Dose nippte.

Jenny nickte ihr zu und lächelte, dann wandte sie sich um und ging so schnell es ihr möglich war weiter, ohne das es aussah als würde sie davonrennen. Denn genau das tat sie, diese Fremde machte ihr Angst.


Der Vollmond verlieh den Blättern des Parks einen silbernen Glanz. Das hätte Jenny bestimmt gefallen wenn sie nicht immer noch übermüdet gewesen wäre und da nicht diese seltsame Fremde gewesen wäre. Beim bloßen Gedanken an die Frau stellten sich ihr die Nackenhaare auf.

Ein eisiger Windstoß fauchte durchs Geäst und wirbelte welke Blätter auf, überall um Jenny herum raschelte es.

Kalter Schweiß bedeckte plötzlich ihre Stirn.

Ein weiterer Windstoß traf sie, die junge Frau fühlte sich als würde sie zu Eis erstarren. "Gottverdammt." fluchte sie während sie die Arme an ihren Körper presste.

'Schlimmer kann es echt nicht mehr werden.' dachte sie sich.

Dann war da das Rascheln, dieses mal ohne Windstoß. Etwas war dort im Gebüsch neben ihr.

Jenny beschleunigte ihre Schritte, und versuchte einen Blick in das Dickicht

zu werfen aus dem die Geräusche gekommen waren. Das Rascheln folgte ihr während der Verursachen unsichtbar blieb.

In diesem Moment musste Jenny an das denken was Latisha ihr erzählt hatte.

'Dann.....war da plötzlich irgendwann...etwas im Wald.' hatte die kleine gesagt, Jenny konnte ihre Worte praktisch hören als würde sie neben ihr stehen.

Wieder raschelte es.

Ohne eine weitere Sekunde zu zögern rannte Jenny los, Panik hatte ihren Verstand geflutet.

Hinter sich hörte sie wieder Geraschel, dann war da plötzlich etwas hinter ihr. Sie konnte hören wie jemand, etwas, sie

verfolgte. Ein Hecheln das ihr immer näher kam, Pfoten die Dreck und Blätter in die Luft schleuderten.

Jenny ächzte, sie hatte das Gefühl das ihr Magen sich von innen nach außen stülpen wollte. Sie war solche Anstrengungen nicht gewohnt, ganz abgesehen davon das sie in den letzten Tagen kaum geschlafen hatte und völlig erschöpft war.

Jenny stolperte über eine Unebenheit im Weg und geriet ins Straucheln, gerade als sie sich wieder gefangen hatte traf sie etwas hart von hinten in den Rücken.

Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen, die Welt um sie herum drehte sich immer weiter obwohl sie schon

längst still auf dem Boden lag.

Jenny verzog das Gesicht, sie war auf ihrer Schulter gelandet und diese schmerzte jetzt höllisch, aber sie spürte noch etwas.

Außerhalb ihres Sichtfeldes hörte sie etwas, jemand oder etwas, kam langsam näher.

Sie war so starr vor Angst das sie sich nicht bewegen konnte.

Selbst als sich das Ding das sie verfolgt hatte langsam in ihr Sichtfeld schob konnte sie sich nicht rühren.

Kurze, spitze Ohren, ein bulliger Kopf mit tief liegenden Augen und langen spitzen Fängen.

Schnüffelnd trat das Monstrum näher an sie heran, bis es direkt über ihr war,

das todbringende Maul nur wenige Zentimeter von ihrer ungeschützten Kehle entfernt.

Die junge Frau schluckte, sie konnte jede Pore der dunklen Nase im hellen Mondlicht sehen.

Dann öffnete sich das Maul des Tiers, seine Zunge schnellte heraus und leckte Jenny mehrmals übers Gesicht, dann tappste es weiter.

Sie lag da und atmete immer wieder schnell ein und aus, was zum....

Jenny drehte langsam ihren Kopf und folgte dem Tier, jetzt konnte sie es besser erkennen, es war ein Pitbull! Ein verdammter Hund hatte sie von den Beinen geholt. Und dieser Hund fraß ihr Brötchen.

"Thor! Thor! Wo steckst du?" rief eine männliche Stimme von irgendwoher.

Der Hund, Thor, hob den Kopf und sah Schuldbewusst in die Richtung aus der die Stimme kam, dann beeilte er sich weiter das Brötchen zu verschlingen.

"Oh mein Gott! Bitte nicht!" rief die Stimme wieder, diesmal deutlich näher.

"Ist alles in Ordnung mit ihnen?" der Mann erreichte Jenny und kniete sofort neben ihr.

"Klar, ich liege einfach nur so hier, schau mir die Sterne an."

Er verzog das Gesicht.

"Tut mir so leid! Thor ist eigentlich zahm wie ein Lamm, aber er ist noch Jung, manchmal geht es mit ihm durch. Warten sie, ich helfe ihnen auf."

Jenny ächzte als der junge Mann, vielleicht in etwa so alt wie sie, ihr auf die Beine half. Er war ein wenig größer als sie, hatte dunkles Haar und sein schmales asketisches Gesicht wirkte wirklich besorgt. Ob um sie oder seinen Hund konnte sie nicht sagen.

"Tut mir wirklich so, so leid."

"Sie wiederholen sich."

Jenny ließ ihre Schulter kreisen, es tat weh und würde bestimmt einen großen blauen Fleck geben, aber es war nichts gebrochen.

Thor hatte seinen Snack beendet und kam zurück zu seinem Herrchen, nicht ohne sich im vorbeigehen einmal Schwanzwedelnd an Jenny zu schmiegen und sie mit großen treuen

Hundeaugen anzusehen.

"Sie sollte ihren Hund besser füttern, dann überfällt er vielleicht Nachts keine jungen Frauen." gab sie dem Hundebesitzer zu bedenken.

"Vielleicht könnte ich das bei einem Kaffee wieder gut machen?"

Tut mir leid, ich muss einen illegalen Kampfring hochgehen lassen um meine Karriere als Journalistin wieder in Gang zu setzen, abgesehen davon hätte mich mir Hund wegen eines belegten Brötchens fast umgebracht, nicht unbedingt die besten Bedingungen um eine Beziehung zu beginnen, finden sie nicht?

Das hätte Jenny sagen können, stattdessen sagte sie "Vielleicht." und

lächelte den jungen Mann an.

"Aber nicht jetzt, ich habe noch eine Verabredung mit einem Freund." und als sie die enttäuschte Mine ihres Gegenübers bemerkte, "Nicht mein Freund, einfach nur ein Freund. Ein Bekannter. Um ganz genau zu sein mein Bruder. Ich rede grade zu viel oder?"

"Okay, also..." der Mann förderte sein Smartphone aus seiner Jackentasche zu Tage.

Etwas raschelte im Gebüsch, keine hundert Meter von ihnen entfernt.

Jenny bemerke es gar nicht, ihr ganze Aufmerksamkeit war auf den jungen Mann der sich als Sebastian vorstellte, gerichtet. Bis Thor zu knurren begann.

"Nicht jetzt, Thor." sagte Sebastian

scherzhaft.

Aber der Pitbull ging einen Meter in Richtung des Gebüsches, unablässig knurrend.

"Thor? Was ist los Junge? Hast du ein Eichhörnchen entdeckt?" und an Jenny gerichtet sagte er, "Thor ist der Meinung das uns die Eichhörnchen eines Tages alle töten werden."

"Eichhörnchen sind kleine Teufel." pflichtete ihm Jenny bei, "Schlauer Hund."

Thor's knurren wurde immer Lauter, eine unmissverständliche Warnung für jeden. Mit jedem Schritt der ihn näher an das Gebüsch brachte wurde sein knurren drohender, dann raschelte das Gebüsch wieder. Als wäre das sein

Zeichen gewesen rannte der Hund wie von der Tarantel gestochen los.

"Thor!" ächzte Sebastian, "Nicht schon wieder!"

Der Hundebesitzer rannte los um seinen Hund erneut einzufangen, bevor er allerdings im Unterholz verschwand rief er Jenny noch zu "Ich melde mich bei dir! Bis dann!"

Jenny nickte nur, sie fragte sich immer noch was gerade überhaupt in sie gefahren war. Zugegebener Maßen hatte sie sich seit der Sache mit Mark etwas vom Beziehungsmarkt zurück gezogen, aber sie hatte ja auch viel zu tun gehabt und Momentan auch eigentlich gar keine Lust auf eine

Beziehung und vor allem keine Zeit.

Egal, darum Sebastian los zu werden konnte sie sich später kümmern, sie musste ihm ja nicht Antworten wenn er sich meldete. Aber Süß war er schon.

Jetzt stand erstmal der Besuch bei Echolon an, sie hatte den Park so gut wie durchquert.

Das Licht des Mondes schien auf sie herab, es war Vollmond. 

Wolfsmond, oder auch Blutmond. 

Jenny musste grinsen, sie fühlte sich schon viel besser. Vielleicht hatte sie Aufgrund des Schlafmangels gerade ein Hochgefühl, sie hatte mal gelesen das es manchmal zu solch einer chemischen Reaktion im Gehirn kommen konnte. Als wäre man High.

Jedenfalls hatte sie sich seit langem nicht mehr so gut gefühlt wie jetzt in diesem Moment..

Sie tanzte als sie die letzten Bäume hinter sich ließ und über die Autobahnbrücke sprang, über ihr nur der Mond und eine Milliarde Sterne, unter ihr der niemals ersterbende Verkehr der Großstadt.

Jenny blieb stehen und sah für einen Moment in den Strom aus Eisen, der Lärm war unglaublich.

Sie runzelte die Stirn, sie hätte schwören können gerade ein Heulen gehört zu haben.

Vielleicht hatte Thor sein Eichhörnchen erlegt und so seinem Triumph so ausdruck verliehen. Wahrscheinlich

stand Sebastian jetzt neben ihm und schimpfte.

Oder etwas hat sie erlegt, flüsterte eine leise Stimme in ihrem Kopf.

Jenny schüttelte den Kopf und versuchte damit den Gedanken loszuwerden.

Sie bemerkte die Gestalt nicht, die ihr aus dem Schatten der Bäume heraus nachsah als sie das andere Ende der Brücke erreichte und dort zwischen den Appartementhäusern verschwand.

Die Gestalt blinzelte und warf ihr wildes dunkelblondes Haar zurück über die Schulter als sie sich umwandte, es war Zeit ein Zeichen zu setzen.


Jenny klopfte zum dritten Mal an der

dünnen Tür, sie war fest davon überzeugt das Echolon hinter der Tür stand und sie auslachte.

Sie klopfte erneut, dieses mal hämmerte sie so feste gegen die Tür das es wahrscheinlich sogar die Nachbarn mitbekamen.

"Mach endlich die verdammte Tür auf, Sven!" fluchte sie ungehemmt.

Gerade als Jenny die Hand wieder hob öffnete sich die Tür.

"Ich heiße..."

"Halt die Klappe!" zischte sie und drängte sich an dem Jungen vorbei in die Wohnung.

"Eh!" war alles an Protest was Echolon zustande brachte.

Die Wohnung war ein einziges Chaos,

Pizzakartons, nicht abgewaschenes Geschirr, überall Blätter und Zeitschriften.

"Mein kleiner Bruder der Messi." murmelte Jenny vor sich hin.

"Du weißt wo du Tür ist falls es dir nicht passt, Schwester." brummte Echolon und schob sich an ihr vorbei durch den engen Flur.

"Eva war übrigens nicht erfreut das du nicht auf ihrem Geburtstag warst."

"Ich hatte zu tun, musste arbeiten."

"Für eines dieser Kitschblätter? Was denn dieses mal? Aliens? Vampire? Werwölfe?" lachte Echolon.

"Sie ist nur unsere Stiefmutter, wen interessiert es. Ich habe keine Lust mich mit ihr anzufreunden, sowas muss

ich mir nicht geben Sven."

Dem hatte der Junge nichts entgegen zu setzten, er zuckte die Achseln und lies sich auf seinen Drehstuhl fallen.

Auf seinem Schreibtisch standen drei Monitore, auf zweien von ihnen konnte sie nur Zahlenkolonnen erkennen, auf dem dritten lief gerade eine hardcore Lesbenporno.

"Deswegen hast du so lange gebraucht, wenigstens vergisst du so nicht wie eine Frau aussieht."

Echolons Mine versteinerte, ihr kleiner Bruder hatte noch nie gut einstecken können.

"Weswegen ich eigentlich hier bin, kannst du das hier knacken?" sie gab ihm den Stick,

"Mit 'nem Hammer ganz leicht." griente er sie an.

Jenny antwortete nicht darauf.

"Es gibt nichts was ich nicht knacken kann."

Mit einigen routinierten Handgriffen schloss er den Stick an und wartete.

Es dauerte einen Moment, dann öffnete sich ein kleines Fenster und der junge Hacker begann damit auf der Tastatur herumzuhämmern.

"Oh." machte er. "Das ist neu."

"Was?"

"Nichts. Mach dir einen Kaffee, iss was von der Pizza, irgendwo war noch was, oder lies ein Buch. Das hier könnte etwas dauern."

Jenny seufzte und lies sich auf die

Couch fallen auf der einige schmutzige Klamotten und ein paar Decken lagen.

"Was dagegen wenn ich versuche die Augen für eine Weile zuzumachen?"

Ihr Bruder reagierte nicht mehr, er war, so wie er es nannte 'Im Tunnel'. Den Begriff hatte er aus irgendeinem Film.

Jenny seufzte und schloss die Augen, während ihr Bruder wie ein Wahnsinniger auf der Tastatur herum tippte fiel sie das erste Mal seit Tagen in einen tiefen traumlosen Schlaf.

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Hörbuch

Über den Autor

Maikaz
Es gibt Menschen mit Phantasie und welche ohne.
Die, die sie haben, nennt man Kinder, jene die sie nicht haben, nennt man Erwachsene.
Und die, die erwachsen geworden sind, aber sich ihre Phantasie bewahren konnten, leben in einer phantastischen und magischen Welt.
Man nennt sie unreif, kindisch und realitätsfern.
Aber sie sind es, die diese Welt formen, mit ihren Visionen.
Das können jene ohne Vorstellungskraft nicht verstehen. - Lord Syn

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LordSyn Geht gut weiter. Interessant, wie Jennys Teil weitergeführt wird.
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