Kurzgeschichte
Räuberhauptmann Karaseck - Storybattle 28

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"Räuberhauptmann Karaseck - Storybattle 28"
Veröffentlicht am 10. Oktober 2013, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Räuberhauptmann Karaseck - Storybattle 28

Räuberhauptmann Karaseck - Storybattle 28

Beschreibung

Da wir erst letztens in der Oberlausitz waren und dort das Karaseckmuseum besuchten, möchte ich hier eine frei erfundene Geschichte zu dem legendären Räuberhauptmann erzählen. Dabei sollen die Worte. Brücke, Flügel, Glauben, Schirmherr, Feder, Geist, Zug, sparen, sowie ein Zitat oder Sprichwort aus jener Zeit verwendet werden.

 

 

In der Oberlausitz scheinen auch heute die Uhren noch etwas langsamer zu gehen, als im übrigen Deutschland. Wir haben diese Gegend als Urlaubsland für uns entdeckt und besuchten dabei auch das Karaseckmuseum in Seifhennersdorf.

Ich möchte Euch heute eine erfundene Geschichte vom Räuberhauptmann Karaseck erzählen, der vor zirka zweihundert Jahren in der südlichen Obelausitz und dem angrenzenden Nordböhmen sein Unwesen trieb. Die Armen verehrten ihn, weil er ihnen manchmal ein Geldstück zusteckte. Für die Armen war er ihr SCHIRMHERR, der von den Reichen nahm und ihnen manchmal etwas abgab.

Eines Tages, es war ein regnerischer Tag, stapfte er durch den Wald und fluchte auf das schlechte Wetter, welches ihm seine Stiefel beschmutzte. Vom Militärdienst her war er an Sauberkeit und Ordnung gewöhnt und hielt dies auch nach seiner Desertion streng ein. Als er die BRÜCKE eines kleinen Baches überquerte , hörte er in der Nähe ein herzzerreissendes Schluchzen. Im GLAUBEN ein junges Mädchen weint dort seinen Liebeskummer aus, ging er in die Richtung, aus welcher er das Schluchzen vernahm. Da sah er an einem Baum eine Frau sitzen mit einem Becher in der Hand, aus welchem sie eben trinken wollte.

Er sprach sie an: „Gute Frau, warum sitzt ihr hier und weint so bitterlich?“

Diese vermeinte einen GEIST zu sehen und erschrak fürchterlich, wobei der Becher ihrer Hand entglitt und zu Boden fiel. Als sie dies bemerkte, weinte sie noch lauter und sprach, von stetem Schluchzen unterbrochen: „ Ach guter Mann, ich wollte eben einen ZUG aus meinem Schierlingsbecher tun, weil ich nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll. Ich musste aber wegen meiner Kinder weinen, die nun allein auf der Welt sind und denen nun Alles genommen wird. Mein Mann starb vor einem Jahr und ich musste die Kinder und mich allein durchbringen. Unser kleines Feld wirft ja nicht viel ab und der Amtshauptmann verlangt jedes Jahr höhere Abgaben. Und soviel wir auch SPAREN, es reicht nie und wir müssen hungern. Gestern hat mir der Amtshauptmann gesagt, dass ich nur noch bis morgen Zeit habe, meinen Zins zu bezahlen, sonst wirft er mich ins Gefängnis. So habe ich eben beschlossen, mich aus der Welt zu schaffen.“

Karaseck war erschüttert von dem Bericht der armen Frau und so zückte er seinen Geldbeutel, gab ihr einige Taler indem er sprach: „Hier, gute Frau, habt ihr das Nötige und noch etwas zum Leben obendrauf. Geht hin und bezahlt Eure Schulden, lasst Euch aber ein Schriftstück geben, worin bestätigt wird, dass ihr diese bezahlt habt und wenn der Amtshauptmann euch fragt, woher ihr auf einmal so viel Geld habt, dann sagt ihm, dass ihr Karaseck im Wald getroffen habt.“

Diese tat, wie ihr befohlen und eilte sofort zum Amtmann, denn die Freude verlieh ihr FLÜGEL Dort angekommen, warf sie das Geld auf den Tisch und bezahlte ihre Schuldzinsen.

Der Amtshauptmann verwunderte sich gar sehr und fragte sie, woher sie auf einmal das Geld habe. Darauf erzählte sie ihm, wie ihr Karaseck aufgetragen hatte.

Der Amtshauptmann schmiss sofort die FEDER hin, die er in der Hand hielt, warf sich seinen Mantel über und eilte sofort zum Wald, den die Frau ihm beschrieben hatte. Aber so sehr er auch suchte, vom Räuberhauptmann war keine Spur zu sehen.

Der hatte sich derweil durch den Hintereingang der Amtsstube geschlichen, wo er das Geld, welches noch auf dem Tisch lag, wieder an sich nahm. Dabei öffnete er auch die Truhen und fand dort noch mehr Geld, welches der gierige Amtshauptmann gescheffelt hatte. Das nahm er auch noch mit und schrieb auf ein herumliegendes Blatt Papier: „WER DEN SCHADEN HAT; BRAUCHT FÜR DEN SPOTT NICHT ZU SORGEN.“

 



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Hörbuch

Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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baesta Re: HIhi ... -
Zitat: (Original von Gunda am 14.10.2013 - 16:34 Uhr) Fein, dass du mir ein SChmunzeln geschenkt hast, Bärbel. Gelungene Geschichte :o)

Lieben Gruß
Gunda


Danke, freut mich, obwohl ich kein so begnadeter Geschichtenschreiberling bin.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda HIhi ... - Fein, dass du mir ein SChmunzeln geschenkt hast, Bärbel. Gelungene Geschichte :o)

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Re: -
Zitat: (Original von Scheherazade am 12.10.2013 - 08:41 Uhr) Gelesen hatte ich gestern schon....eine sehr schöne Geschichte und ich drück dir auch die Däumchen!! :-)

Liebe Grüße
Scheherazade



Dankeschön, freut mich, dass sie Dir gefallen hat. Nur dieses Mal scheinen gar nicht so viele dabei zu sein.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Scheherazade Gelesen hatte ich gestern schon....eine sehr schöne Geschichte und ich drück dir auch die Däumchen!! :-)

Liebe Grüße
Scheherazade
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Re: Eine tolle Battle-Geschichte ... -
Zitat: (Original von NORIS am 11.10.2013 - 14:34 Uhr) ... über den deutschen Robin Hood in der Oberlausitz. Auch wenn Du sie erfunden hast.

So geht es den Gierigen und Unersättlichen.

LG Heidemarie



Danke für den lieben Kommi. Leider bin ich in letzter Zeit nicht so oft bei MS gewesen, weil wir einen Kurzurlaub in die Oberlausitz gemacht hatten. Dort zieht es uns halt immer wieder hin.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Eine tolle Battle-Geschichte ... - ... über den deutschen Robin Hood in der Oberlausitz. Auch wenn Du sie erfunden hast.

So geht es den Gierigen und Unersättlichen.

LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Re: Ein cleveres Kerlchen, -
Zitat: (Original von AngiePfeiffer am 11.10.2013 - 08:32 Uhr) dein Räuberhauptmann.
Ein unterhaltsamer Text, klasse.
LG
Angie


Nee, ist ja nicht mein Räuberhauptmann, den gab es wirklich. Nur meine Geschichte ist erfunden, wenigstens in großen Teilen.
Danke für das Lob.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Re: -
Zitat: (Original von welpenweste am 11.10.2013 - 05:45 Uhr) Nett und unterhaltsam geschrieben.
Habe ich gerne gelesen!
LG
Günter


Dann meinen besten Dank für den netten Kommi.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
AngiePfeiffer Ein cleveres Kerlchen, - dein Räuberhauptmann.
Ein unterhaltsamer Text, klasse.
LG
Angie
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Nett und unterhaltsam geschrieben.
Habe ich gerne gelesen!
LG
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
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