Kurzgeschichte
Der größte Schritt in meinem Leben

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"Für jeden ist dieser Schritt etwas anders."
Veröffentlicht am 06. September 2013, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las. Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten ...
Für jeden ist dieser Schritt etwas anders.

Der größte Schritt in meinem Leben

Einleitung

Schon viele sind diesen Weg gegangen. Manche voller Freude, manche in panischer Angst. Und für viele war es der größte Schritt in ihrem Leben.

Der größte Schritt in meinem Leben

 

 

 

Ich hatte Angst. Ja, ich muss zugeben, ich hatte schreckliche Angst. Viele sind diesen Weg gegangen. Doch was sollte das für ein Trost für mich sein. Ich war es, der diesen Weg gehen musste. Allein. Ich wusste, ich musste da durch. Reiß dich zusammen. Es haben schon ganz andere geschafft.

Je näher ich diesem Gebäude kam, desto bedrohlicher wirkte es auf mich. Ich schritt auf dieses Gebäude zu, wie automatisiert, obwohl ich gar

nicht wollte. Alles in mir sträubte sich dagegen, dieses bedrohliche Gebäude zu betreten.

Ich mochte mein bisheriges Leben, sah keinen Grund irgendetwas daran zu ändern.

Doch es wurde von mir verlangt.

Niemand konnte mir erklären, wer es verlangen würde, mich in diese ungewisse Zukunft zu begeben. Niemand konnte mir erklären, welchen Sinn es machte, meine Freiheit auf zu geben.

„Irgendwann muss jeder diesen Schritt machen!“, war die Antwort.

Ich gab mich mit dieser Antwort nie zu Frieden.

Widerwillig betrat ich das Gebäude. Meine Schritte hallten in den endlosen Fluren. Und nicht nur meine. Es waren viele meiner Leidensgenossen, die hier her gebracht wurden.

Viele hatten panische Angst, vor dem was sie erwartete. Einige hörte man weinen. Andere freuten sich darauf, was kommen würde. Was ich bis heute nicht verstehe.

Dann stand ich vor dieser riesigen Pforte. Ein Schritt noch, und mein Leben würde sich für immer verändern.

Ich spürte mein Herz schlagen bis zum Hals. Ich sah mich um, ob es

eine letzte Fluchtmöglichkeit gab.

Doch, vergebens. Ich war umzingelt. Umzingelt von den Opfern, die gleich das gleiche Schicksal ereilen würde wie mich und von denen, die sie her gebracht hatten.

Es gab keinen Ausweg mehr. Mein Leben in Freiheit war vorbei.

Dann hörte ich die Stimme. Die Stimme meiner Mutter: „Nur Mut mein Kleiner und viel Spaß an deinem ersten Schultag.“

Ich packte meine Schultüte unter den Arm, nahm meinen ganzen Mut zusammen und betrat das Klassenzimmer der ersten Klasse in meiner Grundschule.

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Hörbuch

Über den Autor

rolandreaders

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las.
Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten die Leser und Leserinnen auch ein bisschen aus ihrem Alltag holen und sie auf ein gemeinsam erlebtes Abenteuer entführen kann.
Denn der Leser, oder die Leserin sind auch immer ein Teil der Geschichte, die sie gerade lesen. Wenn auch nur als Beobachter.

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Dragon Hihi. Du wirst lachen, aber ich habe an meinem ersten Schultag geweint, weil geglaubt habe, dass wir schon Unterricht haben würden.
Doch der Unterricht ist und ist nicht losgegangen.
Stattdessen mussten wir einen MARIENKÄFER aus Papier basteln.
Das war wie im Kindergarten.
Ich komme mir jetzt in meiner Klasse noch immer vor wie im Kindergarten. :-D
LG,
Dragon
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Dragon.
Danke fürs Lesen und den Kommentar.
(Entschuldige, dass ich jetzt erst antworte. Hätte ich beinahe übersehen.)
Naja, ich wusste ja damals moch nicht mal, was Unterricht ist. Bei uns wurde Schule auch als Druckmittel benutzt. Wenn man mal nicht artig war, hieß es: "Warte nur, wenn du in die Schule kommst."
In einem Kindergarten war ich auch nie. Das war zu meiner Zeit auch gar nicht so üblich. In der Kleinstadt, in der ich aufwuchs, gab es in der Nachbarschaft jede Menge Kinder und einige Omas, die auf uns aufpassten, während unsere Eltern arbeiteten. Wir konnten fast alles tun und lassen, was wir wollten.
Tja, da war die Einschulung dann schon ein ziemlich großer Schritt in unserem Leben.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Dragon Das macht doch nichts, dass du erst vorgestern geantwortet hast.
Schule als Druckmittel, entsetzlich!
Kindergarten fand ich schrecklich.
Ich fadisierte mich nur inmitten von Kindern.
Da hätte ich lieber eine Oma zum Aufpassen gehabt.
Aber Schule ist besser.
Ein bisschen zumindestens.
Aber laut ist es dort.
Lärm, Lärm und nochmals Lärm!
Wenigstens im Unterricht ist es leise!!!
Naja, ein bisschen Lärm vertrag ich schon.

LG,
Dragon

Ps: Gute Nacht. :-)

Vor langer Zeit - Antworten
baesta Wenn es aus genau 100 Worten bestanden hätte, wäre es glatt als Drabble durchgegangen. Erinnerte mich an meinen ersten Schultag.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Bärbel.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und den Favo.
Leider habe ich es bis jetzt noch nicht hin bekommen, genau 100 Wörter zu schreiben, so dass es auch einen Sinn ergibt.
Bei dieser Geschichte möchte ich auch kein einziges Wort streichen, nur damit es ein Drabble wird.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Gabriele *Lieber Roland*
die Geschichte ist dir doppelt gelungen!!
Zum einen habe ich tatsächlich bis zum Schluss viele Ideen gehabt, aber keine passte..... zum anderen hast du die Gefühle beim ersten Gang, den jeder nehmen muss, toll in Worte gekleidet :-)
Glückwunsch und liebe Grüße, Gabriele
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Gabriele.
Danke fürs Lesen, den Kommentar den Favo. und die Coins
Genauso sollte der Text auch rüberkommen. Und danke auch für das tolle Lob.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW Sehr gerne nochmal gelesen - an meinem Urteil änderte sich nix.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Gertraud.
Danke fürs nachmal lesen. :-)
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Super geschrieben. Spannung bis zuletzt ... mein Gedanke ging in eine andere Richtung.
Liebe Grüße
Ella
Vor langer Zeit - Antworten
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