Romane & Erzählungen
Das Schloss

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"Das Schloss"
Veröffentlicht am 04. September 2013, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.
Das Schloss

Das Schloss

Beschreibung

Die Veröffentlichung der Geschichte des Schlemil Hofmann, welche bisher ins Reich der Mythen verdrängt worden war in all ihrer erschütternden Wahrheit bei der die Erkenntnis folgt, dass es mehr gibt als das, was wir sehen und erklären können. Das erste kapitel umfasst eine kurze Exposition sowie den beginn seiner Reise.

Lassen sie mich einleitend ein paar Erklärungen abgeben. Was meine Person betrifft so darf ich wohl schweigen, da ich, was das Folgende betrifft, keine Rolle spiele. Zumindest nicht aktiv, ich hob eben jene Schätze, wenn man dies denn so bezeichnen will, in einem alten Klosterarchiv. Seltsame Geschichten erzählte man von einem ehemaligen Ordensbruder, doch glaubte bisher niemand diese Dinge, bis die Zeugnisse dessen schließlich vor mir lagen und ich lesen durfte, was sich wahrlich zugetragen hatte. Und eben dies, geneigter Leser, soll nun vor dir ausgebreitet werden. Doch soll eine Warnung zuvor ergehen, denn das, was dort geschrieben könnte leicht als Albernheit und Scharlatanerei abgetan werden. Doch ich selbst lese verbriefte schriftliche Zeugnisse des hier Verfassten. Ich bitte also die Zweifler sich zu mäßigen und sich doch einzugestehen, dass Dinge da sind auf dieser Welt, die nicht in jene Sphären gehören.

Beginnen soll, nach dieser kleinen Exposition, die Wahrheit mit den Aufzeichnungen des in den Schriften zu findenden späteren Ordensbruders, der ein anderes Leben zuvor lebte.

 

Mein Name ist Schlemil Hofmann. Lange lebte ich mit meiner Familie in Hamburg. Ich erlernte den Beruf des Kaufmannes und übernahm das Handelsunternehmen meines Vaters. Ich firmierte unter dem Namen „Wolfgang Hofmann“ und führte damit das Werk meines seligen Vaters fort. Das alles sei hier nur eine Randbemerkung, die zeigt, was ich war, bis jene Ereignisse mich überkamen, die so kein noch so berufener Geisterseher hätte im Voraus erkennen können.

Der Stein des Anstoßes war ein Schreiben von einem mir namentlich nicht bekannten Notar aus dem Königreich Bayern. Das Schreiben verlautbarte, dass ich eine Erbschaft erhalten hätte. Die Dame, eine Baroness Johanna von Wittelsbach war mir selbst nicht bekannt, doch wies der Notar offiziell aus, ich stehe mit jener in verwandtschaftlicher Beziehung und nun habe ich ein Schloss, bis ich ausschlagen würde.

Man wird sich vorstellen können, dass all diese Dinge mich auf das Äußerste verwunderten. Was sollte man dazu sagen, was sollte ich nur tun? Und noch dazu hatte ich wohl keine rechte Wahl. Natürlich hätte ich ausschlagen können, sodass ein anderer Erbe meine Stellung hätte eingenommen. Doch stand dort ebenfalls, dass man mir eine Kutsche sowie Reisebegleitung stellen würde, sollte ich in einer gewissen Zeit meine Ausschlagung nicht erklären. Doch war diese Frist unverhältnismäßig kurz, sodass, kaum wäre die Tinte unter meinem Schreiben getrocknet gewesen, eben die Genannten bereits in Bewegung gesetzt worden. Somit bewahrheitet sich das zuvor bereits offenbarte Ergebnis, dass ich wohl mitfahren musste, würde man in Hamburg mich aufsuchen. Die Geschäfte übertrug ich meinen Angestellten in jener Zeit der Abwesenheit an. Hätte ich gewusst, dass ich nicht wiederkehren würde, ich wäre selbst ausgeschieden und ein anderer wäre sogleich an meine Stelle getreten.

Zumindest, so dachte ich, könnte ich eine Begutachtung vornehmen. Das dürfte nicht schaden, wenn ich schon geerbt hatte, die Ausschlagung konnte ich nicht rechtzeitig erklären, dann musste ich wissen was nun Mein war.

Nach dem Erledigen all dieser Besorgungen suchte ich das Gepäck zusammen, welches ich brauchte für eine solche Reise. Ich brachte einen Tag zu Herrschaften, Reisende, zu befragen, ob sie nicht aus jenem Winkel der Welt kämen und mir sagen könnten was man auf solchen reisen bedurfte. Und das Glück wollte es, dass ich eine ganze Gruppe von Bayern traf, sie kamen gerade aus München um im Norden ihre späte Sommerfrische zu begehen, welche ich sämtlichst mit meinen Fragen löcherte, sodass sie mir in der Rückschau ein wenig leid tun.

Wenige Tage später erreichte eine große gefederte Kutsche Hamburg und man ließ mich zu einem Gasthaus an der südlichen Stadtgrenze beordern. Dort traf ich auch meine Reisebegleitung; Gräfin Elisabeth zu Würzburg. Und ich war auf das Äußerste entzückt von der Gestalt dieser jungen Adeligen. Ich bekenne es vollkommen. Ihr Gang war gravitätisch und von einer federnden Leichtigkeit, wie ich es bei keinem lebenden Menschenwesen je gesehen hatte. Die Haare fielen lang die Schultern herab und bildeten schwarze Kaskaden auf diesen, wie wenn der Wasserfall auf Gestein schlägt. Das hocherhabene Gesicht spiegelte den Glanz großer Dynastien wieder. Doch die blauen Augen, die mir direkt in die Seele zu blicken schienen waren das wohl hervorstechende Merkmal, welches mich sofort in ihren Bann zog. Schnell wies sie mich in alle notwendigen Dinge ein, die ich zu wissen hatte. Ich hatte mich perfekt eingerichtet, so war mein Fazit jener kurzen Unterredung, bei der ich die Gräfin lange beobachten konnte aber keine Regung in ihrem Gesicht erkennen konnte. Ihr Körper war in Aufruhr, ob der Eile, mit der sie alles besorgte. Ihr Busen hüpfte gerade in der Korsage, weil sie atmete als wäre sie im Rennen begriffen.

Es dauerte demnach auch nicht lange, es mussten 10 Minuten gewesen sein, da fuhren wir auch schon gen Süden.

Ich wusste nur, dass unser nächstes großes Ziel Hannover war, wo uns der Earl of Kensington empfangen würde, der ein Bekannter und enger Vertrauter der Britischen Königin war. Der unnahbaren Fassade meiner Begleiterin versuchte ich solange den Schleier zu entreißen, doch ich erfuhr bis zu jenem Halt nicht viel, das sei hier bereits angeführt. Was sie preis gab war, dass sie selbst nicht wusste wieso sie diesen Dienst hatte zu übernehmen. Sie erreichte ebenfalls ein Schreiben jenes Notars, dass sie eingeteilt worden sei jenen Dienst zu verrichten, denn ihr vermachte die Verstorbene, meine Großtante, sofern ich fähig gewesen war sie in das Gefüge meiner Ahnen einzuordnen, einen gewissen Geldbetrag. Zur Auflage hatte sie mich lebend zum Schloss zu bringen, was eine schaurige Formulierung war. Doch in Anbetracht, dass durch die Wälder unseres schönen Landes immer noch Räuber streiften, die Kutschen nicht nur ausraubten, überdies die Insassen ihr Leben nicht ließen, so war die Anweisung doch mit realen Befürchtungen verbunden.

Weiteres erfuhr ich nicht über eben diese Großtante, die ich nicht kannte, denn die Gräfin hatte sie selbst nur selten in jüngeren Jahren zu Gesicht bekommen. Doch berichtete sie von einer wahren Schönheit sonders gleichen.

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RogerWright
Die Pflicht des Menschen ist seine stetige Vervollkommnung. Ich versuche dies jeden Tag ein klein bisschen, zumindest wenn es durch Bücher geschieht.

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RogerWright Re: -
Zitat: (Original von Fianna am 20.09.2013 - 21:14 Uhr) Also, dein Schreibstil hat mir ja schon immer gefallen. Allerdings bin ich beim Lesen heute doch über den ein oder anderen Satz gestolpert. Vielleicht liest du ja im Nachhinein noch einmal drüber. Kann auch sein, dass ich mich täusche.

Was die Geschichte angeht, so fängt das - wie bei dir gewohnt - schon mal wieder richtig misteriös (bin mir ehrlich gesagt gerade absolut nicht sicher, wie man dieses Wort richtig schreibt) an.

Bin auf die Fortsetzung gespannt.

Liebe Grüße
Fianna


Es heißt "Mysteriös"
Egal, danke für den Kommentar. Teil 2 gerade veröffentlicht. Und ich darf versprechen, ich bleibe meinem Stil treu, es wird und bleibt weiterhin nicht mit den 5 Sinnen erklärlich, was noch folgen wird.

Hoffe dich damit erneut bannen zu können bis zum Schluss.

Liebe Grüße,
RogerWright
Vor langer Zeit - Antworten
Fianna Also, dein Schreibstil hat mir ja schon immer gefallen. Allerdings bin ich beim Lesen heute doch über den ein oder anderen Satz gestolpert. Vielleicht liest du ja im Nachhinein noch einmal drüber. Kann auch sein, dass ich mich täusche.

Was die Geschichte angeht, so fängt das - wie bei dir gewohnt - schon mal wieder richtig misteriös (bin mir ehrlich gesagt gerade absolut nicht sicher, wie man dieses Wort richtig schreibt) an.

Bin auf die Fortsetzung gespannt.

Liebe Grüße
Fianna
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