Gedichte
Offene Wunden

Des Vulkanes Glut

Tief im Inneren, ganz tief drin

brodelt sie so vor sich hin.

Sie schäumt auf, will heraus.

Doch noch kommt sie nicht aus.

Du bist der, der sie entfacht

wie ein Feuer in der Nacht.

Wie ein brodelnder Vulkan -

das erinnert mich daran.

Es wird nicht lang dauern,

bald kommt sie empor.

Sie wird auf dich lauern.

In mir drin ist die Wut.

Sie kocht auf,

wie des Vulkanes Glut.

Schmerz

Du siehst ihn nicht, du fühlst ihn nur. Wenn er da ist, ist er ziemlich stur. Du kannst nicht sagen er soll sich verzieh'n. Du selbst kannst auch nicht vor ihm flieh'n. Er schleicht sich an - schon ist er da. Er pirscht sich an dich ran, ganz nah. Er hält dich fest, lässt dich nicht los. Er quält dich - es ist aussichtslos.

Alte Wunden

Kaum erkennbar und doch da. Tief im Inneren

geh'n sie dir nah.

 Jeder Gedanke -

ein neuer Schrei. Eigentlich

geht es nie vorbei. Sie reißen auf, du klebst sie zu.

Wie lange

geben sie diesmal Ruh?

Tag für Tag

Tag für Tag

und immer auf's Neue,

kommt die Zeit

an der ich es bereue.

Ich dachte -

so wie jedes Mal -

heute wird's friedlich,

fort bleibt die Qual.

Doch wie ich mich irrte,

wie ich es bedauer,

dass meine Gedanken

gar nie werden schlauer.

Und an jedem dieser Tage sitze ich da, kann es nicht glauben, was wieder geschah.

Mit donnernden Worten

kam dieser Regen,

hinfort schwemmte er

den ganzen Segen.

Und immer wieder wird es so Enden, mit jedem Festtag werd' ich meine Zeit verschwenden.