Kurzgeschichte
Der Antiautoritärrorist - Storybattle 26

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"Der Antiautoritärrorist - Storybattle 26"
Veröffentlicht am 11. August 2013, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, ...
Der Antiautoritärrorist - Storybattle 26

Der Antiautoritärrorist - Storybattle 26

Beschreibung

Nicht ganz ernst zu nehmende Geschichte in Sachen Pädagogik unter Verwendung der folgenden Vorgaben: Tannenzapfen, Kniefall, Sonnenwind, Feuer, Krokodil, Hand, Demut, Morgendämmerung, Verwandlung, Lichtreklame Joker: Ein Zitat eines bekannten Philosophen.

 

Pythagoras

"Es ist gleich gefährlich dem Verrückten das Schwert und dem Unehrenhaften die Macht zu überreichen.."

 

Hans-Walter Kropetzki war schon immer ein ausgekochtes Schlitzohr, ein strammer urwüchsiger Lederhosenträger, zwar nur mit dem Schulabschluss der siebten Klasse, aber dafür begabt, stets andere nicht nur die Kastanien, sondern auch Tannenzapfen für sich aus dem Feuer holen zu lassen.

Das schien ihm schon in die Wiege gelegt worden zu sein, denn, als er noch klein war und wenn er etwas wollte, dann konnte er herzerweichend brüllen und sich dabei dicke große Krokodilstränen aus den Augenwinkeln quetschen. Das brachte seine lieben Eltern stets auf Trab und sie mühten sich ab, ihren Filius zufrieden zu stellen, indem sie ihm jedes

 

Spielzeug kauften, was nur zu haben war. Sein Kinderzimmer sah inzwischen schon aus, wie eine bunt zusammen gewürfelte Müllhalde.

Das Wörtchen Demut blieb ihm stets fremd, weil seine Eltern ihn nach Strich und Faden verwöhnten, war er doch ihr lang ersehntes Einzelkind.

Als Hans-Walter älter wurde, ging jedoch eine Verwandlung mit ihm vor. Er weinte nicht mehr, er befahl – und seine lieben Eltern gehorchten, machten auch gleich mal einen Kniefall vor ihrem Prinzen - kurz, sie erlaubten ihm Alles.

Hätte er ihnen befohlen, den Sonnenwind auf die Erde zu holen, sie hätten wohl alle Hebel in Bewegung gesetzt um ihm diesen Wunsch zu erfüllen, wenn das in ihrer Macht gestanden hätte.

So wuchs er auf als verwöhntes Einzelkind und was er sich in den Kopf setzte, das versuchte er mit allen Mitteln zu erreichen. Manchmal

 

versuchten es seine Eltern auch mit Erziehung, gaben dieses Ansinnen aber bald auf. Oft stritten sie sich seine Eltern deswegen und redeten dann tagelang nicht miteinander, nach dem Motto: "Wenn Vati schimpft, tut Mutti dumm, so geht der Sonntag auch herum."

Das kam ihm meist sehr gelegen, weil sie dann zugänglicher für seine diversen ausgefeilten Wünsche waren.

 

In die Schule ging er jedoch nur ungern. „Da lernt man eh´nichts,“ war seine Meinung. Und jeden Tag so früh in der Morgendämmerung in die Schule zu gehen, war auch nicht sein Ding. Er trieb sich lieber in der Großstadt herum, bestaunte die Lichtreklame an den Hochhäusern und die vielen Autos. Ja, Auto fuhr er doch für sein Leben gern.

Größte Faszination übte aber Geld auf sein Gemüt aus und er nahm sich vor: „Wenn ich mal groß bin, werde ich reich!“

 

 

Sein Lehrer, der ihn in den Jahren sehr gut kennengelernt hatte, pflegte später von ihm zu sagen: „Im Wissen eher mittelmäßig, jedoch beim Geld wird er gefräßig!“

So schaffte er es mit Müh´ und Not bis zur siebten Klasse, nachdem er so manches Schuljahr ein zweites Mal wiederholen musste und ging als Sechzehnjähriger mit Dreizehnjährigen in eine Klasse. Dafür war er aber auch der Kräftigste unter seinen Mitschülern und die regierte er mit eiserner Hand.

Eines konnte er aber ganz besonders gut. Er konnte große Reden schwingen, die er zwar manchmal selber nicht verstand, aber das war ihm egal, Hauptsache die Menge der Zuhörer verstand ihn, oder versuchte es zumindest. Es wollte sich ja keiner die Blöße geben, etwas nicht zu verstehen.

Zu seinem achtzehnten Geburtstag bekam er von seinem Vater einen schicken BMW geschenkt. natürlich als Ansporn, nochmals die

 

Schulbank zu drücken, nämlich die der Fahrschule. Die theoretische Prüfung musste er zwar mehrmals wiederholen und auch bei der praktischen Prüfung versagte er beim ersten Mal. Nun musste er sich doch mal anstrengen, was gar nicht so leicht war, aber letztendlich hatte er es geschafft und konnte sich das erste Mal hinter das Steuer setzen.

Es gab Gas und brauste los. Leider hatten die Bäume am Straßenrand kein Einsehen und gingen nicht zur Seite. So kam es, wie es kommen musste.......und nun schmückt ein weiteres Kreuz die Straße.

 

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Hörbuch

Über den Autor

baesta
Da sich bei Mystorys vieles verändert hat, ist es wohl an der Zeit, auch in meinem Outfit etwas zu verändern. Nun, was gibt es über mich zu sagen. Nein, ich bin kein Katzentier, das schreiben kann, nur mein Kater ist der Schönere von uns beiden und ein wenig eitel darf man doch noch sein, oder? Ich habe nicht den Ehrgeiz von allen verehrt und geliebt werden zu wollen, das klappt sowieso nie. Mir genügt es, wenn man mich nimmt so wie ich bin, manchmal etwas bissig, manchmal ernsthaft, machmal übermütig, aber niemals bösartig.
Diesen Aphorismus kann ich nur ans Herz eines jeden Menschen legen: Sich selbst bekriegen - der schwerste Krieg.Sich selbst besiegen - der allerschönste Sieg! - Friedrich Freiherr von Logau
(1604 - 1655), deutscher Jurist, Satiriker, Epigramm- und Barockdichter, Pseudonym: Solomon von Golaw)

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baesta Re: Liebe Bärbel, -
Zitat: (Original von Enya2853 am 29.08.2013 - 14:26 Uhr) Liebe Bärbel

Eingeleitet hast du deine Erzählung mit einem durchaus passenden Zitat, das in der Geschichte wunderbar greift und zum Ausdruck kommt.
Interessant, es auch an den Anfang zu stellen, so wird die Neugier des Lesers geweckt.
Du schreibst anfangs ?eine nicht ganz ernst zu nehmende Geschichte?.
Ich meine aber doch, dass hier ein ernsthaftes Nachdenken wichtig ist.
Du zeigst in deinem pädagogischen Exkurs ja deutlich, was Erziehung oder eben auch ?Nicht-Erziehung? und bloßes ?gewähren Lassen? letztlich anrichten. Hier greift der passende Titel.
Keinem Kind ist gedient, ihm ständig seinen Willen zu lassen, es nicht zu führen und klare Regeln aufzustellen.

Das Ende ist natürlich heftig, aber irgendwie schlüssig.

Die Begriffe hast du gut eingebaut.
Im Grunde fließt deine Erzählung auch.
Es gibt einige Flüchtigkeitsfehler, auch vermeidbare Wortwiederholungen.

Was ich hinsichtlich des Battles ein wenig vermisse, ist der Bezug zum Thema ?Im Verborgenen blühen? oder besser gesagt, die Herausstellung desselben, die vertiefte Auseinandersetzung. Ich denke, hier hätte man intensiver darauf eingehen können.

LG
Enya



Liebe Enya,
vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.
Ich weiß natürlich, dass ich im Erfinden von Geschichten nicht sehr gut bin. Auch beim mehrmaligen Überlesen entgehen mir in der Kürze der Zeit bestimmte Fehler. Ich müsste Geschichten immer erst mal "abhängen" lassen und sie mir dann nach viel Zeit wieder durchlesen. Dann hätte ich vielleicht den gewissen Abstand dazu und mir würden Wortwiederholungen und Flüchtigkeitsfehler bestimmt auffallen.
Gut der Bezug zum Thema ist nicht so augenfällig ausgefallen, lag aber eingentlich in der Person des Antihelden, der immer andere vor seinen Karren spannt und davon profitiert.
Habe zur Zeit nur sehr wenig Zeit und bin deshalb nicht so oft bei Mystorys.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Liebe Bärbel, - Liebe Bärbel

Eingeleitet hast du deine Erzählung mit einem durchaus passenden Zitat, das in der Geschichte wunderbar greift und zum Ausdruck kommt.
Interessant, es auch an den Anfang zu stellen, so wird die Neugier des Lesers geweckt.
Du schreibst anfangs ?eine nicht ganz ernst zu nehmende Geschichte?.
Ich meine aber doch, dass hier ein ernsthaftes Nachdenken wichtig ist.
Du zeigst in deinem pädagogischen Exkurs ja deutlich, was Erziehung oder eben auch ?Nicht-Erziehung? und bloßes ?gewähren Lassen? letztlich anrichten. Hier greift der passende Titel.
Keinem Kind ist gedient, ihm ständig seinen Willen zu lassen, es nicht zu führen und klare Regeln aufzustellen.

Das Ende ist natürlich heftig, aber irgendwie schlüssig.

Die Begriffe hast du gut eingebaut.
Im Grunde fließt deine Erzählung auch.
Es gibt einige Flüchtigkeitsfehler, auch vermeidbare Wortwiederholungen.

Was ich hinsichtlich des Battles ein wenig vermisse, ist der Bezug zum Thema ?Im Verborgenen blühen? oder besser gesagt, die Herausstellung desselben, die vertiefte Auseinandersetzung. Ich denke, hier hätte man intensiver darauf eingehen können.

LG
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Re: Re: Re: Ein ... -
Zitat: (Original von KatharinaK am 12.08.2013 - 12:21 Uhr)
Zitat: (Original von baesta am 12.08.2013 - 12:10 Uhr)
Zitat: (Original von KatharinaK am 12.08.2013 - 11:31 Uhr) ... feines Früchtchen hast Du da skizziert !!! Aber es soll solches Fallobst tatsächlich geben. Gottlob sind nicht alle Eltern so blöd - sondern normal.

Feiner Beitrag, Bärbel,

Katharina



Und das gibt es mehr, als genug. Man sieht es ja tagtäglich. Aber es gibt Gottseidank auch noch die anderen, die Normalen, als Ausgleich.

Danke für das Lob. Ich selber finde meinen Schreibstil ja gar nicht sooo prickelnd.
Liebe Grüße
Bärbel


Es muß nicht prickeln, es muß lesbar sein. K.



Da hast Du auch wieder recht. B.
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Re: -
Zitat: (Original von schnief am 12.08.2013 - 16:28 Uhr) super geshrieben


Dankeschön!
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Re: -
Zitat: (Original von GerLINDE am 12.08.2013 - 13:18 Uhr) Hallo Bärbel,
das hast Du unwahrscheinlich gut geschrieben. Es liest sich flüssig und man wird neugierig auf jede weitere Zeile.

Top!

Lieben Gruß
Gerlinde


Danke, freut mich, wenn Dir meine etwas trockene Erzählweise gefallen hat. Ich wollte eigentlich viel mehr schreiben,. aber dazu fehlte 1. die zeit und 2. wäre es dann wohl zu lang geworden. Aber das wollte ich den Lesern nicht antun.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Re: -
Zitat: (Original von ViktorL am 12.08.2013 - 12:27 Uhr) Du skizzierst genau wie es nicht sein soll!!!

Eine Geschichte die sich wahrscheinlich öfter abspielt, als man denkt.

Gelungen Bärbel!

Lieben Gruß
Viktor

P.S:: mir sind zwei Kleinigkeiten aufgefallen:
Seite 3: Zeile3 - oft stritten sie sich Eltern
Seite 4: Zeile 1 - einmal gehört wohl ihn statt in



Oh, danke, lieber Viktor für das Lob und Deinen Hinweis. Werde es sogleich ändern. Da liest man es zwar mehmals durch und doch schleicht sich das Fehlerteufelchen immer wieder ein. Ja, so ähnlich wird es sich wohl in manchen Familien abspielen.
Nochmals danke und liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
schnief super geshrieben
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Hallo Bärbel,
das hast Du unwahrscheinlich gut geschrieben. Es liest sich flüssig und man wird neugierig auf jede weitere Zeile.

Top!

Lieben Gruß
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
avewien Du skizzierst genau wie es nicht sein soll!!!

Eine Geschichte die sich wahrscheinlich öfter abspielt, als man denkt.

Gelungen Bärbel!

Lieben Gruß
Viktor

P.S:: mir sind zwei Kleinigkeiten aufgefallen:
Seite 3: Zeile3 - oft stritten sie sich Eltern
Seite 4: Zeile 1 - einmal gehört wohl ihn statt in
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Re: Re: Ein ... -
Zitat: (Original von baesta am 12.08.2013 - 12:10 Uhr)
Zitat: (Original von KatharinaK am 12.08.2013 - 11:31 Uhr) ... feines Früchtchen hast Du da skizziert !!! Aber es soll solches Fallobst tatsächlich geben. Gottlob sind nicht alle Eltern so blöd - sondern normal.

Feiner Beitrag, Bärbel,

Katharina



Und das gibt es mehr, als genug. Man sieht es ja tagtäglich. Aber es gibt Gottseidank auch noch die anderen, die Normalen, als Ausgleich.

Danke für das Lob. Ich selber finde meinen Schreibstil ja gar nicht sooo prickelnd.
Liebe Grüße
Bärbel


Es muß nicht prickeln, es muß lesbar sein. K.
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