Ich geh durch meinen Garten,
nie ist es mir genug,
kein Unkraut kann mal warten
und nichts, was ich mal schuf.
Ich hetze durch das Leben
und komm so müde an,
wie vorhin gerade eben,
die letzten Stufen dann.
Ermattet sink ich nieder,
wie schwer jetzt aufzusteh´n,
ganz müde meine Glieder,
wie soll es weitergeh´n ?
Ich frage mich schon lange,
der Motor, er ist leer,
und bald wird mir so bange,
ich will, ich kann nicht mehr.
Am nächsten Tag im Spiegel,
ich spür, was jetzt geschieht,
schieb vor den Rest den Riegel
und hab´ mich wieder lieb.
Ich lob mich, wie seit langem
nicht mehr geschehen ist,
für jedes klein Belangen,
für jeden kleinen Schritt.
Was vor mir, ist nicht vor mir,
ich schaue nur zurück,
wieviel erledigt ist hier,
was schuf ich schon für Glück ?
Ich bin nicht mehr die Starke,
ich bin ein kleiner Wicht,
was ich geschaffen habe,
kriegt nun sehr viel Gewicht.
Ich muss nicht immer alles,
bin stolz auf was ich kann,
im Falle eines Falles,
steh ich den "eig´nen Mann".
Und das, was ich ersehnt hab`,
es stellt sich plötzlich ein,
ja, weil ich mich verwöhnt hab
kann nun mein Garten sein.
Ich gehe durch die Büsche
und schaue durch den Spalt,
pflück Kräuter für die Küche
und mach auch manchmal Halt.
Seh Sonnenstrahlen scheinen,
das grüne Blätterdach,
den Himmel Regen weinen
und ich, ich gebe acht.
Wie schön ist so ein Garten,
wie leicht ein Paradies,
man muss nur einmal warten
bis es von selber sprießt.
Und ich bin nicht mehr müde,
bin glücklich, lebensfroh,
die Sonne steht im Süden
das Leben sowieso.