Gedichte
Hindernis

1. Version

Es scheint so einfach, Gedachtes zu schenken

Doch leider vermagst du die knappen Depeschen

Der möchtenden Wünsche so anschmiegsam sprechen

Mitnichten - wenn bricht das geordnete Denken

Die Beine fast schlottern, die Hände sind feucht

Im Halse es gluckst wie vom Genuss saurer Kohlen

Du druckst, als würde man gleich dich versohlen

Parbleu! Wo fehlt es? - Ein Seufzer entfleucht

Weshalb nicht entwirrt sich der zünglige Knoten

So wie bei den Bohnen spontan deren Schoten

Warum keines Weges die Silben entweh’n?

Im Geiste verwabern im Strudel die Worte

Du wünschst dich hinweg, zu anderem Orte

SO FRAGE SIE DOCH: ,Willst du mit mir geh’n?’

2. Version (bildbezogen)

Das Fenster ist zu und die Mücken steh’n Schlange

Davor, daneben, zum Glück hinterm Glas

Die Kleinen zu ärgern bringt mächtigen Spaß

Auf diesen Genuss wartest du schon recht lange!

Denn vorerst warst du das stetige Ziel

Der mückigen Biester, die ihre Verbrechen

Zumeist an unüblichen Hautstellen stechen!

Der Juckreiz danach ward zum reizenden Spiel

Nun dreht sich der Spieß, es wackelt dein Po

Entkleidet vorm Fenster „Wo bleibt ihr nur, wo?“

Den Mücken jedoch bleibt chaotisches Hoffen

Du meinst sie zu nerven, doch du vergisst

Der kleinen Gesellen recht zähigen List

Zu warten – bis einmal das Fenster steht offen…