Harry Potter ist nach der Schlacht von Hogwarts ein anderer Mensch und begibt sich in seinen Gedanken an einen trostlosen Ort. Doch plötzlich passieren um ihn herum wieder magische Dinge und er ist sich bewusst, dass er endlich nicht mehr völlig alleine ist um sich in ein weiteres Abenteuer zu stürzen; was wieder einmal völlig an seinen Nerven zerrt.
"Dieser Zauberstab ist den ganzen Ärger nicht wert", sagte Harry. "Und ganz ehrlich", er wandte sich von den gemalten Porträts ab und dachte jetzt nur noch an das Himmelbett, das im Gryffindor-Turm auf ihn wartete, wobei er sich fragte, ob Kreacher ihm vielleicht ein Sandwich dort hinaufbringen würde, "ich hatte für mein Leben genug Ärger."
Ron und Hermine blickten ihn an. Harry konnte gleichzeitig Verständniss und Wut darin erkennen, und wusste, dass es die richtige Entscheidung war. Vielleicht war es irrsinnig den mächtigsten Zauberstab ihrer Zeit unbrauchbar zu machen. Vielleicht konnte es auch niemand außer ihm verstehen. Aber vielleicht würde man ihm auch später dafür dankbar sein. Er sah noch einmal zu Dumbledore's Portrait hinauf, dass ihm aufmunternd zunickte, und ging ohne ein letztes Wort hinaus. Vor der großen Halle stoppte er kurz.
Mittlerweile waren die fröhliche Stimmung der Feierlichkeit und des Triumphs wie weggeblasen und voller Trauer und wehmütigen Gedanken. Mindestens 55 Himmelbetten waren im Saal aufgestellt worden. Alle verhangen mit schwarzen Wänden aus Tüchern, die nur ab und zu zur Seite geschoben wurden, um sich gebührend von einem Freund oder Familienmitglied zu verabschieden. Das hatte jetzt wirklich erstmal Vorrang. Harry ging auf Professor McGonagall zu, die gerührt dem Schauspiel zusah. "Professor?", meldete er sich zaghaft. "Ja, Potter?", entgegnete sie wieder in ihrer gewohnten Art. Er konnte sich nicht erklären wieso sie irgendwie wütend und gereizt klang, vielleicht war es ja noch die Nachwirkung der Aufregung. "Professor McGonagall, ich würde mich gerne von einigen verabschieden. Woher weiß ich..?" Er unterbrach sich selbst als sie ihn plötzlich anschaute. Ihre Augen waren gefüllt mit Tränen, die langsam über das zu einer Grimasse verzogene Gesicht rannen. Sie legte blitzschnell ihre Arme um Harry, der peinlich berührt versuchte ihr den Rücken zu tätscheln. "Harry, es tut mir so leid!", weinte sie wie er es noch nie erlebt hatte. "Zum Anfang war ich wütend und traurig, weil ich so viele gute, wunderbare Schüler und Kollegen verloren habe! Und ich wollte ihnen die Schuld geben! Aber ich kann es einfach nicht! Bitte verzeihen sie mir, Harry. Ich bin ihnen zu tiefem Dank verpflichtet, sie haben uns allen das Leben gerettet. Ihre Eltern und Sirius wären sehr, sehr stolz auf sie!" Sie löste sich von ihm, ihr Gesicht hatte einen merkwürdigen Rot-Violett-Ton angenommen, und eilte davon um ein Elternpaar davon abzuhalten es in der Halle gewittern zu lassen.
Sie ließ ihn leicht geschockt zurück. So hatte Harry seine Professorin noch nie erlebt. Sie war nie gefühlskalt oder gar unfreundlich, sondern zurückhaltend und streng gewesen. So einen Gefühlsausbruch hatte er aber noch nie bei ihr erlebt. Dieser Krieg hatte sie alle verändert, das stand nun endgültig fest. Immer noch leicht verwirrt ging er durch die Reihen der Betten, schweigend und zutief bedrückt. Am Bett von Fred traf er die Weasleys. Er gab Mr Weasley, Percy, Charlie, Bill und dem verbliebenen der Weasley-Zwillinge die Hand. "Oh, mein Junge!", schluchzte Mrs Weasley und holte ihr grünes Taschentuch hervor. Die kleine, runde Frau schloss ihn in eine Umarmung ein, die Harry beinahe 2 Rippen gebrochen hätte. "Mein Junge, ich muss dir danken. Du wirst unsere momentan chaotische Welt in den Frieden führen. Das weiß ich!", stimmte Mr Weasley eine Rede an, während George Harry mit einem taurigen Blick begutachtete. Harry wurde nebenbei schon ganz schlecht und er zwang sich zu einem hohlen Lächeln, dass mehr so aussah als ob er Mr Weasley gleich umbringen wollte. "Entschuldigung, ich muss weiter. Ich will..", begann er nun entschuldigend, aber Mr und Mrs Weasley winkten ab. "Remus und Tonks. Wir verstehen das Harry. Nun geh schon." Harry war wirklich dankbar dafür, dass sie ihn so gut verstanden. Er wollte sich gerade keine Lobreden anhören oder den traurigen Blick von George erwiedern oder überraschende Gefühlsausbrüche ertragen oder einfach überhaupt reden. Ihm war schlecht vor Schmerz und noch mehr konnte selbst er nicht mehr vertragen; derjenige, der schon 10 mal so viel Schmerz wie seine Mitschüler erfahren hatte. Der verfluchte Auserwählte. Er durfte nun endlich auch mal aufrichtige Trauer zeigen. Nicht, dass er um Freds Tot nicht genauso betrübt sei; er fand es vor seiner Familie momentan einfach nicht angebracht.
Als er dank der Hilfe von Tonks Mutter Andromeda - die den kleinen Ted Lupin mit seinen mittlerweile orangenen Haaren auf dem Arm hatte - die Betten der beiden gefunden hatte zögerte Harry kurz. Doch Andromeda schob ihn bestimmt vorwärts: "Los jetzt, Junge! Du brauchst es!" Es kam irgendwie nicht in Harry's Kopf wie offentsichtlich seine Gefühle waren. Aber sie hatten alle Recht. Vorsichtig schob er den Vorhang zur Seite und sah, wie in einen tiefen Schlaf versunken, Lupin. Seine Hände waren übereinander auf seine Brust gelegt worden und statt seinem alten, geflickten Reiseumhang trug er einen schlichten schwarzen indem er ganz anders wirkte. Sein früh gealtertes Gesicht mit den vielen Narben, das mit grauen Strähnen durchzogene Haar und die geschlossenen Augen strömten so ein friedliches Gefühl aus, dass Harry allein dadurch fast angefangen hätte zu schluchzen. Er hatte sich - genau wie bei Sirius - bei Lupin immer wohl gefühlt. Der Professor lehrte ihm gegen Dementoren zu kämpfen, stand ihm immer zur Seite und, was am wichtigsten war, er war es der Harry schlussendlich Sirius vorstellte. Er war ein sehr guter Freund und, dass er ihn zum Paten des kleinen Teds gemacht hatte war der größte Vertrauensbeweis gewesen den Harry sich hätte vorstellen können. Irgendwann würde auch der kleine Junge verstehen warum seine Eltern gestorben waren; dann würde ihm bewusst sein, dass seine Eltern wahre Helden gewesen waren. "Mach's gut alter Freund.", sagte Harry leise zum Abschied und betrachtete nocheinmal den jungen Mann bevor er den Vorhang wieder zufallen ließ. Seine Augen taten mittlerweile so weh, dass er das Gefühl sie würden gleich vor Tränen explodieren. Aber er musste stark bleiben! Als der schwarzhaarige Junge den Vorhang von Tonks zur Seite schob musste er kurz lächeln. Ihr Gesicht veränderte sich alle 10 Sekunden; zuerst trug sie eine Schweinsnase, dann einen Entenschnabel, Nüstern und Schnurrhaare. Nur ihre Haare waren noch im gewohnten Bonbonrosa gefärbt, dass aber schon leicht verblasst erschien. Die tollpatschige Hexe war für ihn in seinem Leben genauso wichtig geworden. Schon damals als sie ihn von den Dursleys abgeholt hatten, war Tonks Harry gleich sympatisch gewesen. Sie war einfach von Anfang an ein Mensch gewesen, dem man einfach vertrauen musste. Genau konnte er sich das nicht erklären; so viel mehr Zeit als mit den anderen Mitgliedern des Ordens hatte Harry nicht mit ihr verbringen können. Und doch schmerzte ihn dieser Anblick viel mehr. "Ich werde dich nie vergessen.", murmelte er ebenfalls ein paar Worte des Abschieds. Mittlerweile stahlen sich schon einige Tränen aus Harrys Augenlidern und tropften auf Tonks schlichtes schwarzes Gewand. Er ließ schnell den Vorhand zur Seite fallen, wischte sich mit den Ärmeln seiner Jacke über die Augen, verabschiedete sich schnell von Andromeda und Ted und machte sich auf den Rückweg zum Haupttor. Unterwegs verabschiedete er sich noch von Fred, dessen Familie mittlerweile schon oben in den Türmen war. Viele Familien blieben über Nacht um erst am nächsten Tag die Heimreise anzutreten oder ein wenig beim Wiederaufbau der Schule zu helfen. "Danke für alles. Du und dein Bruder habt uns in einer Zeit des Chaos noch ein wenig Humor beigebracht.", sagte Harry leise und staunte über sich selbst. Solche Worte waren noch nie sein Ding gewesen, aber im Moment war es vielleicht das Beste etwas wehmütig zu werden.
Er ging schnellen Schrittes in den Gang hinaus und trat durch das Schlossportal. Harry blickte über die Ländereien, den verbotenen Wald und die demolierte Schlossbrücke. Die Professoren hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Keine Leichen oder ähnliches deuteten auf eine Schlacht hin, die nur Stunden zuvor stattgefunden hatte. Eher das halbzerstörte Schloss und die restlichen Trümmer der riesigen Steinfiguren, die sich so für sie eingesetzt hatten. Harry schlenderte über den kleinen Hof vor dem Portal, raus auf die Steinbrücke bei der an manchen Stellen ein paar Teile fehlten. Er setzte sich auf Rand und fühlte den kalten Stein unter sich. Hier waren Menschen wegen ihm ums Leben gekommen; eigentlich sollte es den Jungen Mann ja ehren, aber er konnte sich mit dem Gedanken nicht so wirklich anfreunden. Nun zog er den Elderstab hervor und betrachtete ihn genauer. Er hatte eine sehr raue Oberfläche, dunkel und mit kleinen Rillen. Es sah so aus, als ob 2 Hälften ineinander verschlungen sich bis zur Spitze des Stabes zogen; recht ungewöhnlich. Er erinnerte sich daran, was Ollivander damals zum Elderstab gesagt hatte: "Der Elderstab.. geformt aus dem Holz des Elderbaums, gehärtet mit dessen Harz. Diese zähe Flüssigkeit war früher im Mittelalter bei den alten Hexen und Zauberern bekannt für seine überaus starken Heilkräfte; man konnte unter anderem Wunden damit schließen und bestimmte Hausmittel verfeinern. Dieser Stab verstärkt das kannste sozusagen um einiges." - Plötzlich machte es in Harrys Kopf "Klick", während sein Herz einen riesen Satz machte und seinen Magen an eine komplett falsche Stelle rückte! Wenn dieser Stab das alles verstärkt - die Kraft des Harzes, diese uralten magischen Heilkräfte - konnte man damit nicht auch Menschen wieder zum Leben erwecken? Er drückte seine Finger um den Stab so sehr zusammen, dass seine Knöchel weiß wurden und dachte an seine Freunde. Die Verstorbenen und Lebenden, in tiefer Trauer. Vor seinem Geistigen Auge erschienen Lupin und Tonks, Fred und Lavender Brown, Colin Creevey, Sirius, Snape und viele andere, die durch ihn ihr Leben lassen mussten. Er wünschte sich so sehr, dass es funktionierte und ließ seinen Willen und die Gefühle dieses sehnlichen Wunsches durch den Zauberstab fließen. Aber ich brauche einen Spruch.' dachte er verzweifelt' Vielleicht wenn ich..' Und er rief dem blauen Himmel entgegen: "Avardek Adava!" ..
Harry war enttäuscht; er fühlte rein garnichts! Nicht so ein berauschendes Gefühl wie damals bei Ollivander jedenfalls. Eher ging es ihm jetzt noch schlechter, weil er sich an alle Tote erinnert hatte. Wie konnte er so dämlich sein zu glauben, dass ein einfacher Stab Tote zum Leben erwecken kann; er war wohl doch noch der kleine 11-Jährige Junge, der gerade erfahren hatte, dass er ein Zauberer ist. Man kann keine Toten erwecken, das weiß nun wirklich jeder. Harry stemmte sich hoch und steckte den Stab zurück in seine Hosentasche. Er wollte ihn später mit den anderen zurück zum Grab von Dumbledore bringen. Aber was er so verzweifelt versucht hatte würde er ihnen niemals erzählen..
Und während er seinen dunklen, enttäuschden Gedanken nachhing konnte er garnicht ahnen, was oben im Schloss vor sich ging.
Als Harry gerade auf die Treppe zuging, die einen Abhang hinauf nach Hogwarts führte, kam Hermine von oben auf ihn zugerannt. "Harry! Komm schnell!", rief sie ganz aufgeregt und nahm ihn bei der Hand. "Hermine, warte mal kurz.", sagte er und wehrte sich gegen ihren festen Griff, "Was ist denn los mit dir?!" - "Sie wachen alle auf! Die Leute.. und.. ähm, naja sie..", stotterte Hermine, "ach komm; schau es dir doch einfach an!" - "Mach dich nicht auch noch über mich lustig, wenn du es gehört hast! Das ist kein Stück lustig!", rief Harry wütend. Wie konnte sie nur so mit seinen Gefühlen spielen? "Äh.. Was..? Ach, ist egal! Jetzt komm schon!" Harry sah ein, dass sie nicht eher Ruhe geben würde bevor er nicht endlich die Beine in die Hand genommen und Hermine ihren dämlichen Witz durchgezogen hatte. Sie nahmen 2 Stufen aufeinmal, sprangen über den Schutt der im Weg lag und erreichten schwer atmend das Schlossportal. "Also.. Was wolltest.. du mir jetzt.. zeigen?", keuchte Harry. Hermine antwortete nicht und blickte nur mit weit aufgerissen Augen in Richtung Eingang. Er blickte auf.
"Lupin..?", sagte Harry leise. Er war so glücklich, dass er zuerst nicht sprechen konnte. Sein Herz machte einen Satz in die andere Richtung und rückte wieder auf die richtige Stelle. "Was zur..?" Aber da hatte ihn der herzliche Mann auch schon gepackt und in seine Arme gezogen. "Es ist wirklich ein Wunder gesehen, Harry.", sagte er und seine Stimme verriet seine große Verwunderung und Unglaube. "Meine Tochter! Sie lebt! Dem Gott sei's gedankt, ein Wunder ist geschehen!", rief jemand aus der großen Halle, dessen Stimme sich erst über dem Verbotenen Wald verlor. Harry und Hermine blickten sich an und lächelten: "Ich glaube Tonk's Mutter freut sich ihre Tochter wieder unter den Lebenden zu sehen." Harry's Gedanken überschlugen sich förmlich, während er mit Hermine Lupin hinterherhetzte.
Jetzt konnte doch noch alles wieder gut werden. Mittlerweile waren die Betten im Saal verschwunden und, außer einer großen Menge Menschen, die weinend und mit hochroten Köpfen ihre Liebsten umarmten, komplett leer geräumt. Mrs Weasley zerdrückte dieses mal Fred's Oberkörper, Lupin zog Tonks in einen sanften Kuss, Professor McGonagall weinte haltlos wie ein Schlosshund und alle anderen machten es ihnen nach. Ginny hatte die erfreuliche Nachricht beim Orden verbreitet und war danach sofort in die Festhalle gerauscht, wo sie und Harry sich nun - unter der argwöhnischen Beobachtung von Ron - innig küsten. Andromeda hatte mittlerweile den kleinen Ted an seine Eltern weiter gegeben, die ihn glücklich und zufrieden betrachteten. "Kommt her ihr beiden, na los!", sagte Tonks plötzlich an Harry und Hermine gewand und kam auf sie zu. Harrys Anspannung löste sich endlich in Luft auf und er fand sich bei Hermine und Tonks, Mrs Weasley und auch Ron wieder, während die Menschenmenge langsam wieder - aufgeregt schwatzend - zurück in ihre Schlafräume fand. "So.", sagte Professor McGonagall, die sich die Augen mit den Ärmeln ihres Dunkelgrünen Umhangs abwischte, und wandte sich an die übrig gebliebenen (Harry, Hermine, Ron, Mrs & Mr Weasley, die Weasley-Zwillinge, Lupin, Tonks, Ginny, Bill und Charlie), "Ich denke, es wäre auch das Beste für die übrigen Schüler und Eltern ihre Schlafräume aufzusuchen. Das war ein wenig viel Aufregung, meinen sie nicht?" - "Kein Bisschen, Professor!", riefen George und Fred, die jeder einen Arm um den anderen gelegt hatten. "Wir würden zu gerne wissen, wer dieses Wunder vollbracht hat oder interessiert sie das nicht?" George's Blick wanderte zu Harry und zu dessen Hosentasche, unter der man die Umrisse des Elderstabs erkennen konnte. Professor McGonagall sah ein wenig verwirrt drein: "Doch.. Schon, aber wir wissen es nunmal nicht; was soll ich ihrer Meinung nach tun? Mir irgendeine Geschichte einfallen lassen um sie.." Harry räusperte sich kaum hörbar. Er musste es einfach erzählen, es machte keinen Sinn seine Tat weiter zu verheimlichen. Sofort wandte sich jedes Gesicht im Saal ihm zu und er fühlt sich mit erwartungsvollen Blicken durchbohrt. "Ich war es.. Moment! Eher war es der Elderstab.", fügte er hinzu, holte den Elderstab aus seiner Tasche, sammelte sich kurz und sprach schnell weiter,"Ich habe mich daran erinnert was Mr Ollivander damals zu dem Stab gesagt hatte. Dass er gemacht ist aus dem Holz des Elderbaums, mit dessen Harz gehärtet. Und, dass dieser Harz früher im Mittelalter bekannt war für seine starken Heilkräfte. Und, dass der Stab das ganze noch um einiges verstärkt. Und da dachte ich, dass er vielleicht auch Leute wieder zum Leben erwecken kann." Für eine Weile herrschte Stille, in der jeder ab und zu Harry anschaute und dann wieder verlegen zu Boden sah. Hermine war die Erste, die sich wieder gefasst hatte: "Aber wie hast du das geschafft? Ohne einen Spruch, einfach nur mit einem Zauberstab? Es gab in der Geschichte der Zauberei schon viele, die Wiederbelebungszauber studiert haben - nachzulesen übrigens in Geschichte der unerreichbaren Zauber - aber bisher hat es noch niemand.." - "Hermine!", rief Ron. Ihm ging die Bibliothek in ihrem Kopf, wie so oft, gehörig auf die Nerven. "Das ist der mächtigste Zauberstab der Zaubererwelt!" Sie funkelte ihn böse an und wandte sich wieder Harry zu: "Also, wie hast du das geschafft?" Er überlegte einen kurzen Moment. Allen seine Gedanken, die in diesem Moment in seinem Kopf umhergeschwirrt sind, zu offenbaren. Ihnen zu erzählen, dass es sich so angefühlt habe als ob seine Kraft durch die 2 verbundenen Hälften geflossen ist. Ob er das wirklich konnte? War das nicht ein wenig merkwürdig? "Hermine, ehrlich. Ich weiß es nicht genau. Ich hab mir so viele Dinge dabei vorgestellt. Die Toten, die Lebenden, meine Freunde. Wahrscheinlich alle, die irgendetwas mit der Schlacht oder dem Orden zu tun hatten. Und, naja, es hat sich so angefühlt als ob meine Kraft - oder die Kraft des Wunsches - sich auf den Stab proeziert haben. Ich weiß, das klingt dumm, aber anders kann ich es nicht erklären. Es tut mir leid, aber.." - "Wieso entschuldigst du dich?", warf Lupin ein, der nah bei ihm stand, und trat einen Schritt näher. "Du hast mit diesem Stab ein Wunder vollbracht und willst dich jetzt entschuldigen? Ich wüsste nicht so wirklich wofür. Es kann uns doch völlig egal sein, wie du das geschafft hast; solange du es weißt.", er legte eine Hand auf Harrys Schulter. Sie fühlt sich warm an und strahlte für Harry so etwas wie Geborgenheit aus. "Mach dir keine Gedanken über das was geschehen ist. Du musst uns keine Erklärungen abliefern oder dich in irgendeiner Art und Weise verteidigen. Wir sind dir zu großem Dank verpflichtet und solange du an unserer Seite bist, kann uns rein garnichts mehr passieren." Harry blickte ihn an und dann in die restliche Runde, die in anlächelte; jeder einzelne. "Verlasst euch auf mich!", sagte er bestimmt und fing an zu grinsen. "Ich lasse nicht zu, dass euch irgendetwas passiert." Lupin musterte ihn kurz, immernoch lächelnd, und ging wieder zurück an seinen Platz neben Tonks. Harry hatte sich noch nie in seinem Leben so glücklich gefühlt, wie in diesem Moment. 'Mein Patronus wird sich jetzt wohl von einer anderen Erinnerung beleben lassen können!' dachte er vor sich hin. "So, da wir das nun auch geklärt hätten..", sagte Professor McGonagall und klatschte in die Hände, "möchte ich sie bitten in ihre Schlafräume zurückzukehren. Die Jungen und Mädchen der Schule dürfen gerne wieder ihre Betten in den Türmen beziehen. Die Familienangehörigen haben ja bereits ihre Zimmer bezogen und möchten sich auch dort bitte einfinden." - "Professor, können wir nicht noch eine kleine Fete veranstalten?", fragte Fred, und George fügte hinzu: "Ja, auf Harry!" Der Angesprochene wurde leicht rot. "Solange sie mir nicht noch den einzigen Raum der Schule zerstören, der nicht beschädigt ist, ist mir das herzlich egal. Ich wünsche ihnen noch einen angenehmen Abend. Gute Nacht.", schloss sie und verwandelte sich blitzschnell in eine Katze. Ohne auch nur ein einziges weiteres Geräusch von sich zu geben, war sie auch schon zum Tor raus. "Mum, können wir nicht..?" - "Es ist schon ein wenig spät für ein tolles Fest oder? Außerdem hatten wir schon eine kleine Veranstaltung zu Harry's ehren!" - "Das war doch total langweilig! Für uns hat die Party.." - ".. doch gerade erst angefangen!" Mrs Weasley war schon wieder drauf und dran die beiden zu rügen, wurde aber von Lupin abgehalten. "Molly, beruhige dich. Sie haben doch Recht. So etwas passiert schließlich nicht alle Tage.", meinte er beschwichtigend mit einem Blick auf Harry. "Lass uns doch noch ein wenig Feiern." Mrs Weasley brauchte ein paar Sekunden bis sie sagte: "Nagut, von mir aus. Feiern wir noch ein wenig! ABER.. !", fügte sie hinzu als die anderen anstalten machten laute Jubelschreie verlauten zu lassen, "ich mache die Sauerei nicht weg; morgen ist mein freier Tag, Leute." ("Wenn's nur ein freier Tag ist, kannst du es ja übermorgen sauber machen..", meinte Ron feixend zu Harry und Hermine als seine Mutter ihm den Rücken zudrehte.)
Es wurde noch ein witziger Abend und Harry musste keinen einzigen Augenblick damit verschwenden über das Wunder nachzudenken, das der Elderstab vollbracht hatte. Dazu hatte er zuerst überhaupt keine Möglichkeit. Mr Weasley bombadierte ihn wieder einmal mit Fragen zur Muggelkultur, "Wie funktioniert eigentlich "Elikzischer Strom"? Ich dachte bis vor kurzem durch die Kabel werden kleine Lichtbälle durchgeschossen, die, wenn sie durch den Bannkreis kommen, das Gerät aktivieren. Aber ich habe 25 solcher Kabel durchgeschnitten und nichts gefunden..", und Fred und George gaben eines ihrer Feuerwerke zum Besten. Während die Drachen in die Luft stiegen und sich einer von ihnen - zu Mrs Weasleys entsetzen - auf Ron stürzte, Pinke Kugeln in der Luft zerknallten und die Zuschauer reglose Schatten auf die Wände der großen Halle warfen, schlich sich Harry hinaus um noch ein wenig Zeit für sich zu haben, bevor er mit Ron hinauf zum Griffondor-Turm stürmen würde. Er setzte sich hinter die Scheibe der riesigen Uhr, die hoch über dem Eingang zur Schule eingebaut worden war, und sah dem Nachthimmel entgegen. Über den Bäumen des Waldes flogen ein paar Raaben dahin und Rauch war über Hagrid's Hütte zu erkennen. Also war er wieder Zuhause! Er hatte seinen Halbbruder Gwarp wieder zurück in die Berge bringen müssen ("Hier fällt er doch zu sehr auf. Hat 'nen ordentlichen Wachstumsschub gekriegt der Kleene. Die ander'n Riesen sind jetzt nach dem Krieg bereit ihn für mich aufzuziehen. Werd' ihn aber trotzdem regelmäßig besuchen gehen!") und war früher zurückgekehrt als gedacht. Vielleicht würde er morgen mal mit den anderen auf einen Tee vorbeigehen, bevor sie den Elderstab an seinen rechtmäßigen Platz brachten. Und sie würden ihm natürlich aus allererster Hand erzählen, was geschehen war. Harry musste nun unweigerlichan das vorrangegangende denken. War das, wieder einmal, der Teil einer Bestimmung gewesen? Oder reiner Zufall? Er wusste es nicht, doch eine Sache war ihm klar. Wären ihm die Leute um ihn herum nicht so verdammt wichtig, wie eine richtige Familie, wäre niemand wiederbelebt worden. Nicht seine Mitschüler und auch nicht seine Gefährten. Gleichzeitig aber, würde auf ihm nicht so ein Balast liegen. Er hatte geschworen, die anderen zu beschützen und er würde dieses Versprechen auch halten; selbst, wenn in diesem entscheidenen Moment kaum noch Leben in ihm fließen sollte. Für Harry waren diese Worte eine Art unbrechbarer Schwur und damit gab es für ihn nichts mehr zu diskutieren. Gleichzeitig grübelte er über die Frage, auf wen sich eigentlich die Wiederbelebung bezog. Wenn es nicht nur seine Freunde, sondern auch die anderen Toten betraf musste es doch auch die Todesser mit einbeziehen, oder? Da kam ihm ein schrecklicher Gedanke! Was ist wenn.. ? - Doch plötzlich hörte er etwas hinter sich und drehte sich erschrocken um als er bemerkte, dass ihm jemand näher kam. Es war Ginny. "Jag mir doch nicht so einen Schrecken ein!", rief Harry und grübelte weiter während sie sich neben ihn setzte. "Wir haben uns gefragt wo du bist.", sagte sie sanft ohne auf seine schroffe Begrüßung einzugehen. "Ich wusste noch, dass das hier dein Lieblingsplatz ist und bin dir gefolgt. Hätte ja sein können, dass du etwas Lust auf traute Zweisamkeit hast." Normalerweise hätte Harry sie wahrscheinlich an sich gezogen und hätte bis zum Morgen hier mit ihr gesessen und geredet. Er hätte nicht einmal gewusst über was; sie hätten einfach nur dagessen und sich über die verrücktesten Dinge unterhalten. Über Elektrischen Strom, Steinfiguren, über Feuerwerke und riesige Drachen, die 100 Meter lang und 50 Meter breit wurden; während sie über Hogwarts Ländereien, hinüber zur Hippogreif-Koppel sahen und den Anblick der aufgehenden Sonne genießen konnten. Einfach nur um sich nah zu sein und zu reden bis sie jemand fand. Normalerweise, aber nicht jetzt. "Ginny!", sagte er aufgeregt und verhaspelte sich fast. "Was ist mit Voldemort? Und den Todessern? Sie müssten doch auch wiederbelebt sein. Ginny, ich glaube ich habe einen riesen Fehler gemacht; wenn das Lupin erfährt oder dein Vater. Ich werde wie ein Verräter dastehen und..!" - "Ganz ruhig, Harry!", sagte Ginny leise und drückte Harry's Hand fest in ihrer." Wir haben gleich nachgesehen als wir bemerkt haben, dass die Herzen der Leute wieder angefingen zu pumpen und sie sich in ihren Betten bewegten. Er ist noch tot. Und die ganzen Todesser, die wir erledigt haben mit ihm. Keine Sorge." Harry fiel ein Stein vom Herzen als er diese Nachricht hörte. Vielleicht könnte er den Plan mit der trauten Zweisamkeit doch noch in die Tat umsetzen? Doch seine Gedanken wurden zerschlagen als seine Freundin sich erhob und ihm ihre Hand anbot. "Nein, ist schon gut. Ich würde gerne noch ein wenig hier bleiben.", wehrte er ab, aber sie packte Harry an der Hand und zog ihn hoch. Seit wann war sie so stark? "Nein, verdammt nochmal. Du brauchst Schlaf! Gute Nacht.", sagte sie bestimmt und gab ihm einen Kuss. Noch bevor er etwas einwenden konnte war sie schon den Gang hinunter gerauscht, auf den Weg zum Griffindor-Turm.
Harry folgte ihr - bewusst, dass er sowieso nicht schlafen könnte - auf dem schnellsten Weg in den Gemeinschaftraum. Vielleicht konnte er von seinem Fenster aus noch ein wenig den Sternenhimmel betrachten.
Als er im Schlafsaal ankam fühle er sich wieder wie in der ersten Klasse. Ron schnarchte und sabberte zufrieden in sein Kopfkissen, Neville hing Kopfüber von seiner Linken Bettkante und Harry? Der saß wieder einmal vor seinem kleinen Fenster und wäre am liebsten mit seinen Fingern durch Hedwig's Federkleid gefahren; hätte sie zum Fenster hinausfliegen lassen und ihr so lange nachgeschaut bis er sich sicher war sie nicht mehr zu sehen. Doch das war einmal. Harry war kein Erstklässler mehr und sich nicht einmal sicher, ob er und die anderen noch Schüler dieser Schule waren. Klar, Professor McGonagall würde sie sogar eher dazu zwingen ihre Ausbildung zu beenden, wobei Harry immer noch den drang verspürte Auror zu werden, aber ob sie nach dem Erlebtem noch normale Schüler sein konnten war fraglich.
Inzwischen hatte es zu regnen angefangen und schwere Regentropfen drückten im Millisekundentakt gegen die Glasscheibe. Sie liefen daran herunter - unabhängig voneinander - , bildeten kleine Rinnsale und teilten sich wieder. 'Komisch, dass es mit den meisten Freunden genau so abläuft.', dachte Harry und beobachtete eine Weile die Äußere Seite der Fensterscheibe. Ohne auch nur einen einzigen Gedanken im Kopf, saß er dort, bis ein greller Blitz durch die Luft zuckte und etwas auf dem Quidditchrasen erhellte. Etwas großes, breites. Eine Gestalt schlurfte langsam Richtung Schloss, soweit Harry es erkennen konnte, - nein, es waren 2 Leute! Wer war das? Panik stieg in ihm hoch. Wer versuchte ins Schloss zu gelangen? Harry stand auf und schlüpte in seine Schuhe. "Ron?", fragte er und rüttelte an ihm, "Wach auf. Es kommt jemand auf das Schloss zu; ich hab echt ein ungutes Gefühl.. Ron!" Der schlug nur um sich und sagte im Halbschlaf: "Nein, Mama Frosch, ich will keinen Raupenauflauf!" - "Dann nimm halt Würmersuppe! Idiot..", knurrte Harry wütend und machte sich alleine auf um nachzuschauen. "Ok, das klingt gut..", hörte er Ron noch zufrieden murmeln, bevor er leise die Tür hinter sich schloss.
Auf Zehenspitze ging er die Treppen hinunter, und hatte Glück, dass sie gerade keine große Lust hatten fröhlich ihre Richtungen zu wechseln. Sonst würde er vermutlich noch einer Stolperfalle von Peeves über den Weg laufen oder in einer der falschen Treppenstufen hineingeraten. Harry lief durch die leeren Korridore und an dunklen Klassenzimmern vorbei, wobei er sich immer wieder mit der rechten Hand an die Hosentasche fasste. Fast als ob er glaubte, der Elderstab würde durch die bloßen Gedanken eines feindlichen Zauberers in dessen Hände gelangen. Bestimmt waren es Todesser die überlebt hatten.. aber nein, das machte keinen Sinn. Sie wussten, dass sie nicht mehr durch Voldemort geschützt werden. 'Das müssen schon wirklich dumme Todesser sein' dachte Harry' auch, wenn ich bei denen schon genug Dummheit erlebt habe.'
Vielleicht waren die 2 Gestalten, während er oben seinen Weckruf unternommen hatte, ja bereits zu ihrem Ziel gelangt. Er lief etwas schneller, in der Hoffnung, dass es noch nicht zu spät war. Er war nur 20 Meter vom Schlossportal entfernt, wobei er aber um eine Ecke herum musste. Falls die Fremden schon anwesend waren, wäre das der perfekte Moment für einen Überraschungsangriff. "Speculo apparet", flüsterte Harry und schnappte sich den Spiegel, der in der Luft erschien. Er linste um die Ecke; und tatsächlich! 2 Männer kamen auf seine Ecke zugeschlurft. Der eine humpelte und wurde vom anderen mit dem rechten Arm gestützt. Sie zogen ihren klitschnassen Umhänge hinter sich her, die auf dem Boden eine Wasserspur hinterließen. Einer der Männer fluchte. Der Junge musste nicht lange überlegen; schon sprang er hinter seinem Versteck hervor. "Stupor!" - "Protego!", rief einer der Unbekannten, dessen Stimme Harry ungemein bekannt vorkam, und zog einen Schutzschild mit seinem Zauberstab. "Potter, verdammt nochmal! Nur, weil wir etwas spät zur Party kommen, müssen sie uns noch lange keine Flüche auf den Hals jagen!", rief die Stimme wieder; Snape - wie Harry erkannte. "Professor Snape?!", fragt Harry ungläubig. "Ja, Potter. Kaum zu glauben, dass ihr totgeglaubter Zaubertränkemeister sie noch einmal beehrt. Könnten sie nun bitte die Freundlichkeit erweisen uns zu helfen? Ich glaube ihr Freund hier hält nicht mehr lange durch..", schnarrte Snape. Harry kam näher und zündete aus lauter Neugier die Spitze seines Zauberstab an. "Lumos." Sein Herz blieb ihm fast stehen.
Das zerfurchte Gesicht, die schwarzen zerzausten Haare, der lumpige Mantel und das breite Grinsen auf's Gesicht gebrannt. Sirius. Er spürte plötzlich das Blut durch seine Adern pulsieren. Spürte seinen ganzen Körper zittern und beben und fühlte, wie die Schweißtropfen ihm das Gesicht hinunterrannen. Sirius ließ Snape los, der Rücklings zu Boden fiel, und warf sich seinem Patensohn in die Arme. Taumelnd und überglücklich genoss Harry diese Umarmung; so sehr wie noch nie in seinem Leben. "Sirius!", krächzte er unter Tränen, "du lebst! Du lebst, verdammt!" - "Ja, Harry. Und ich habe das Gefühl ich habe viel zu viel verpasst." Sie lösten sich voneinander, beide Gesichter überströmt mit Freudentränen. "Ich will diesen vollkommen rührenden Moment ja nicht unterbrechen..",sagte Snape vom Steinboden aus, ".. aber ich kann immer noch nicht auftreten." Sirius sah etwas betreten drein. "Oh, ja.. 'tschuldige Severus." Er bückte sich und griff ihn unter seinen linken Arm. "Warte, ich helf dir!", erklärte sich Harry bereit, "Nox.", und zusammen schafften sie ihn in Bumbledore's Büro; Harry hatte am heutigen Tag genug gesehen so dass er keine weiteren Fragen stellen musste. "Die meisten anderen Räume sind demoliert oder existieren garnicht mehr. Außerdem bin ich sicher, dass Dumbledore auch gerne die Neuigkeiten erfahren würde." Der Wasserspeier ließ sie, unter leicht verärgert klingendem Gegrummel, hinein. Oben angekommen klopfte Harry 3 Mal mit dem Zauberstab gegen die Holztür des Büros und sagte: "Secretium." Sie öffnete sich unter leisem Knarren und die 3 traten hinein. Professor McGonagall hatte die Tür mit einem Zauber versehen, der nur mit diesem Geheimzeichen gelöst werden konnte ("Momentan lässt der Wasserspeier wirklich jeden durch die Absperrung. Er kann sich einfach nicht damit abfinden, dass wir sein eines Stück Schnabel nicht mehr finden können!"). Sirius und Harry brachten Snape zu dem Stuhl vor Dumbledore's Schreibtisch und ließen in darauf fallen. In seinem Gemälde war niemand zu erkennen; wahrscheinlich war er zu Besuch in einem anderen Bild. "Wir werden wohl noch auf ihn warten müssen..", sagte Sirius. "Klug kombiniert, Black.", spottete Snape und die beiden funkelten sich einen Moment böse an. "Was haben sie eigentlich an ihrem Bein, Sir?", fragte Harry um die Spannung ein wenig zu lösen, während er - auf der Suche nach Diptam - den großen Medizinschrank öffnete. "Nagini's Biss. Den anderen habe ich an meinem Hals, aber der ist schon verschlossen." Er zog sein Gewand ein wenig zur Seite und zum Vorschein kamen 2 Löcher, die sehr tief zu sein schienen. Sirius sog scharf die Luft ein und drehte sich, unter dem Vorwand Phineas Nigellus zu suchen, um. Er erkannte ihn sofort an dem Portrait, das in den Farben von Slytherin gehalten wurde und begrüßte ihn fast wie einen alten Freund. "Oh, hallo Phineas. Wie schön dich mal wieder zu sehen. Wie geht's dir denn?" - "Wie soll es schon einem Gemälde schon gehen, dass plötzlich von von seinem Ururgroßenkel angesprochen wird? Solltest du nicht tot sein? Sie haben dich wahrscheinlich genau so wiederbelebt wie den Rest dieser schmierigen Bagage.", antwortete er spitz. "Also soweit gut, wie ich bemerke.", antwortete Sirius fröhlich. "Ich sehe du hast einen neuen Umhang?" Das stimmte tatsächlich. Als Entschuldigung für die magische Augenbinde hatte Hermine Phineas nach seinen Wünschen ein neues Gewand gezaubert. "Ja, diese Schlammbüterin hat ihn mir gemacht. Garnicht so ein schlechtes Werk für eine nicht-reinblütige Hexe." - "Ja, Ja! So ist Hermine!", lachte er und grinste den alten Zauberer an. "Ich glaube langsam schnappt er über..", murmelte Phineas kopschüttelnd und verschwand.
"Ähm.. Severus, hast du deinen Umhang wieder zugeschoben?", fragte Sirius ohne seinen Blick von der Wand vor ihm abzuwenden. "Ja." Erleichtert drehte er sich wieder um, zauberte ebenfalls einen Stuhl für sich und seinen Patensohn herbei und setzte sich. "Also..", begann Harry, "wie und warum?" Die beiden Männer vor ihm sahen sich kurz an, dann begann Snape zu sprechen: "Auch, wenn ich aus ihrer Formulierung keine so rechten Schlüsse ziehen kann, Mr Potter, so denke ich doch, dass ich auf ihre "Frage" eine Antwort finde." Sirius rollte mit den Augen. "Das habe ich gesehen, Black.", schnarrte Snape ohne den Blick von Harry zu wenden. "Nachdem ich vom dunklen Lord, besser gesagt von seiner Schlange Nagini, getötet worden war gab ich ihnen meine letzten Erinnerungen, in der Hoffnung sie würden letztendlich vestehen. Haben sie das?" Harry wusste, dass er wieder einmal versuchte darauf anzuspielen, dass er begriffsstutzig wäre, aber er wollte sich nicht darauf einlassen. "Ja, Sir, das habe ich." - "Gut. Dann brauche ich das ja nicht weiter auszuführen." Unglaublich, dass er nicht noch weiter auf Harry rumhacken wollte. Er horchte auf. "Ich wachte jedenfalls in der heulenden Hütte auf. Natürlich war ich erstaunt wie ich plötzlich wieder Leben konnte. Zuerst dachte ich, dass mich Nagini nicht richtig erwischt hätte, aber das konnte nicht sein. Sie wissen bestimmt selber, dass der Dunkle Lord in dieser Hinsicht keine Fehler machte und seine Schlange ebenso wenig. Ich versuchte aufzustehen, konnte es aber nicht. Die Schlange hatte mir in ihrem Blutrausch ins Bein gebissen und ich konnte es nicht belasten. Und da tauchte plötzlich, direkt vor mir, ihr liebenswerter Pate auf und wir haben uns mit letzter Kraft zum Schloss geschleppt.", schloss Snape seinen kurzgehaltenen Bericht. Jetzt blickte Harry Sirius an. "Ich kann dir nur sagen..", begann er darauf hin, ".. dass ich plötzlich im Ministerium stand. Besser gesagt, lag! Genau neben diesem komischen Tor, durch das mich damals meine nette Cousine gejagt hatte. Ich wusste nicht wieso ich lebte und wo ich war, deswegen versuchte ich mich mit letzter Kraft irgendwohin zu apparieren. Nach Hogwarts kann man es immer noch nicht, also versuchte ich es mit Hogsmeade und bin wohl unterwegs vom Weg abgekommen. Und in der heulenden Hütte traf ich dann auf Schnie.. ich meine Severus. Dort beschlossen wir kurzerhand unsere Feindschaft abzulegen und dem anderen zu helfen." Snape sah ihn verwirrt an: "So habe ich das aber nicht mehr in Erinnerung, Black." - "Stell dir einfach vor, dass es so gewesen ist.
So, und dann hast du uns gefunden. Harry, ich würde ehrlich gesagt gerne wissen in welchem Jahr wir sind, wenn ich ehrlich bin.", fügte er hinzu. "Denn als ich Severus fragte, wo Dumbledore stecke sagte er mir nur, dass.." Er brach ab und verstummte.
"Wir sind im Jahr 1998. 2 Jahre nach deinem Tot.", sagte Harry und sah ihn an. "Wow..", erwiderte Sirius nur, "Zwei Jahre. Da hab ich aber ganz schön viel verpasst! Du musst mir unbedingt erzählen was alles passiert ist! Wie.." Doch Snape unterbrach ihn: "Für Kaffeekränzchen ist ein anderes Mal Zeit! Ich würde lieber gerne wissen, was ihrer Meinung nach morgen früh passieren soll! Es wird mich hier wohl niemand in irgendeiner Art und Weise akzeptieren, jedenfalls nicht bevor nicht alle die Wahrheit wissen. Ich glaube ihre Gefolgschaft würde liebend gerne seine Zauberstäbe auf mich richten, noch bevor ich irgendein Sterbenswörtchen gesagt habe." Damit hatte er nicht ganz unrecht. "Ich werde mir etwas überlegen, keine Sorge! Das werden wir morgen früh dann vorbereiten. Ich komme hier rauf und bringe auch etwas zu Essen mit. Ihr versucht euch einfach in der Zwischenzeit nicht umzubringen, das ist eure einzige Aufgabe.", erklärte Harry. Sirius und Snape beäugten sich schon wieder argwöhnisch. "Nicht mal ein kleiner Cruciatus?", fragte sein Pate Harry lächelnd. "Nein, auch kein Cruciatus. Nicht mal ein kleiner!" Harry stand auf und schwang seinen Zauberstab. "Molle Cubilia." Aus dem nichts standen 2 Betten im Raum; eins am einen Ende des Zimmers und das andere am anderen Ende. "Ich denke das sollte reichen.", sagte Harry, "Dumbledore scheint sich etwas verquatscht zu haben, aber das hat ja erst mal keine Eile. Also, gute Nacht! Bis morgen." Und mit einem letzten Lächeln, das er beiden Männer schenkte, ging er zur Tür hinaus und schloss sie hinter sich. Das konnte ja etwas werden. Er wusste noch rein garnicht wie er das morgen früh anstellen sollte. Harry fühlte sich verantwortlich für die beiden; fast so als wären sie die jungen siebzehnjährigen Buben, die nur Schabernack im Kopf hatten und er der strenge engstirnige Lehrer. Er wusste nun endlich wie bitter sich so eine Verantwortung anfühlen konnte; vorallem, wenn man nicht voraan kam. Vielleicht würde ihm sein warmes, weiches Bett im Griffindor-Turm zu einer Idee verhelfen. Schnellen Schrittes ging er nach oben, während die Geräusche von allen Wänden wiederhallten, um sich endlich in seine wohlverdienten Federn fallen zu lassen.
Da ich gerade dabei bin diese Fortsetzung zu beenden, und mehr Leser erreichen will, werde ich auf dieser Seite nichts mehr updaten! Wenn ich alle Kapitel fertig hab, werden nochmal immer ungefähr 2 davon zusammengezogen (denn es könnten schon etwas mehr werden) und dann werde ich diesen Anfang hier löschen und noch einmal veröffentlichen. Das wird dann das komplette "Buch" sein. Kommt mir jetzt bitte nicht damit, dass ich einfach nur Aufrufe und sowas haben will. Es geht mir darum, dass ich Feedback haben möchte, und das geht nunmal nicht, wenn man hier kein Buch "abonnieren" kann, wo dann alle Updates angezeigt werden. Wer trotzdem gerne alles mitverfolgen möchte, der folgt dieser Adresse: http://www.fanfiktion.de/s/51ee646600032e8e30b1e4bf/1/Harry-Potter-und-die-Pfade-der-Verdammnis-Eine-Harry-Potter-Fortsetzung-
FireLightning Re: seeehr geil - Danke sehr. :D Das ging mir genau so! Und dann hab ich nichts ordentliches gefunden und hab's selber geschrieben; so kann's gehen. :'D Lg FireLightning |
Apollinaris Re: Re: Mutiger Schritt ... - Ich würd seh mir ( die Rowling ) nicht als Vorbild oder Maßstab nehmen. Schreib dein Ding, hast doch selber anscheinend Stil und Geschmack zueigen. ;-) Simon Zitat: (Original von FireLightning am 25.07.2013 - 14:08 Uhr) Tja, musste mich auch ein wenig dazu überreden überhaupt erstmal anzufangen, aber mittlerweile läufts schon ganz gut! Komme sogar schon ungefähr auf die Seitenanzahl von Rowling. :D lg FireLightning |
FireLightning Kommentar vom Buch-Autor gelöscht. |
FireLightning Re: Mutiger Schritt ... - Tja, musste mich auch ein wenig dazu überreden überhaupt erstmal anzufangen, aber mittlerweile läufts schon ganz gut! Komme sogar schon ungefähr auf die Seitenanzahl von Rowling. :D lg FireLightning |
Apollinaris Mutiger Schritt ... - ... eine Harry Potter Fortsetzung zu schreiben. ;-) Simon |
FireLightning Re: Deine Geschichte... - Danke sehr erstmal. (: Tja, da habe ich auch schon drüber nachgedacht, fand es auch nicht wirklich passen, aber hab's dann doch dabei belassen! Wenn ich eine andere Idee bekomme für diesen kleinen Abschnitt, in denen er bei den Weasleys ist, werde ich das auf jeden Fall noch ändern. (: Ansonsten kann ich nur noch sagen, dass ich es toll finden würde, wenn du vielleicht später nochmal vorbeischaust! Ich füge regelmäßig neue Kapitel hinzu nachdem ich sie auf "Fanfiction.de" veröffentlich habe. Wenn du auch dort aktiv bist, kannst du natürlich auch auf dieser Plattform alles mitverfolgen! (: Dort kriegt man auch ein paar "Extra-Infos". :D Lg Firelightning *EDIT* Ich hab's geändert. Jetzt kommt mehr rüber, wie George zu mute ist. :) |
Yunavi Deine Geschichte... - ...beginnt genauso, wie ich mir das Ende von Harry Potter vorgestellt hätte. Schöööööön. *grins* Ich finde, du kriegst es auch gut hin, Rowlings Schreibstil ausgewogen mit deinem eigenem zu verbinden. Es liest sich wirklich fast wie eine originale Fortsetzung. Aber ich finde George etwas "out of Character", als er Mr. Weasley so nachäfft. Immerhin hat er gerade seinen Zwillingsbruder verloren, seine bessere Hälfte, wenn man so will, die beiden waren ja ständig zusammen - ich weiß nicht, ich glaube nicht, dass er sich so kurz nach dem Tod seines Bruders schon wieder ans Witze reißen macht. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ansonsten finde ich dein Buch total klasse! ^^ LG Yunavi |