Gedichte
Guten Tag der Herr, die Dame!

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"Guten Tag der Herr, die Dame!"
Veröffentlicht am 07. Juli 2013, 8 Seiten
Kategorie Gedichte
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Guten Tag der Herr, die Dame!

Guten Tag der Herr, die Dame!

Beschreibung

Gedicht zum Thema Borderline welches zum Nach- und Umdenken anregen soll!!!

1

Guten Tag der Herr, die Dame - 
gestatten, Borderline, so ist mein Name!
Sie kennen mich nicht? Das ist nicht schlimm. -
Ich werd ihnen erzählen, wer ich bin!
Eine Krankheit, doch man sieht sie nicht -
Aber trotzdem immer öfter man über sie spricht!
Wir Bordis sind wirklich ganze Liebe -
Auch wenn wir oft verteilen Hiebe!
Und die nicht immer auf den Feind -
Sondern sehr oft gegen den Freund!
Dieser es gar nicht begreifen kann -
Wenn er doch lieb ist, was bleibt ihm dann?
Kommt er uns nah, ganz im Vertrauen -
Stoßen wir ihn weg, er soll abhauen 
Geht er fort, sind wir zerrissen - 
Weil wir im Herzen ihn so vermissen!
Der Tod uns oft als Ausweg erscheint -
Doch das bin nicht ich, die das meint!
Die Seele weint, das Herz tauert -
das heißt aber nicht das es lang andauert!
Im nächsten Moment empfinden wir Glück -
Und das an Borderline ist die Tück
In einem fort hin und her gerissen -
Kämpfen wir Bordis stets verbissen
Um ein bisschen Glück und bisschen Frieden -
Sind wir doch Menschen die auch wollen lieben!
Der größte Hass uns selber gilt -
Wir können nicht umgehn mit uns mild!
Stets wir uns messen an Extremen -
Dieser Weg nicht zählt zu den bequemen
Oft erscheint uns das Leben so schwer -
Dass wir sagen: ich will nicht mehr!
Die Zweifel, die so stark an uns nagen -
Sind beileibe fast nicht zu ertragen!
Die innere Qual, ohnmächtige Wut -
Nehmen uns gänzlich jeglichen Mut
Aggression, das erlebt manch einer -
mit Absicht weh tun, das will von uns keiner
Doch die Verzweiflung, die sich macht breit -
bringt uns immer wieder so weit!
So können wir uns oft nicht spüren -
Und das kann leider dazu führen,
dass wir uns verletzen und uns schneiden -
Um so die Leere aus dem Geist zu vertreiben!
Der Schnitt, der macht keine Schmerzen -
Aber doch gibt es dann im Herzen,
Ein wenig Luft und das alleine - 
Bringt uns ein bisschen auf die Beine!
Schwarz und Weiß, so ist unsre Welt -
Grau oder gar bunt sich nicht dazu gesellt!
Für andere ist das schwer zu verstehn - 
das ist uns klar, doch muss man auch sehn,
Dass wir wahrhaftig die Täter nicht sind -
Sondern Opfer, und dies meist schon als Kind!
Unsre Seele in der Kindheit schon missbraucht -
Ist unser Glück als Erwachsene verraucht!
So sensibel wir auch sind, so eins ist klar -
Wir sind immer für die andren da!
Gerade weil wir wissen, was es heißt -
Wenn die Seele leidet, uns zerreißt,
können wir mitfühlen und in Nöten -
Die verzweifelten Gedanken des anderen töten!
Arrogant und borstig, so heißt es immer -
Doch das stimmt nicht, nie und nimmer!
Um vor innerer Qual uns zu retten - 
müssen wir uns hinter ner Fassade verstecken.
Wir tragen ne Maske, die uns schützt -
Doch ist die Frage, ob sie was nützt?
Schaun wir uns an, ins ehrliche Ich - 
Kommt von allein ganz unweigerlich,
der innere Schrei, nein, so will ich nicht sein -
und wieder wir wechseln zum trughaften Schein!
Dann reden die anderen mit uns wie mit jedem -
das aber geht leider oft stark daneben!
Denn allzu oft führt ein Wort mitunter -
Dazu dass für uns die Welt geht unter
Das verstehn dann die anderen wieder nicht -
Und bringt sie leider aus dem Gleichgewicht!
Doch, was sollen wir machen 
um zu leben - und dennoch nicht zuviel von uns preiszugeben?
Es ist ein wahrhafter Drahtseilakt -
den wir vollführen und bitte gebt acht
vielleicht gibt's nen Freund, der euch nahe steht -
Dem es aber ganz genauso geht!
So denkt dann an die Zeilen von heut -
Und so könnt ihr dann vielleicht,
so manchem Freund helfen soweit -
Dass er sich traut und von der Maske befreit!

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Kommentare
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Milan01 Durch dein Gedicht kann man es nachvollziehen, was in einem Borderliner
so vorgeht und dieser Mensch durchmacht.
Es ist so informativ und aufklärend.
Wie Paul K. schrieb, hoffentlich lesen es viele.
5 St. und Favo dazu.
Lg Milan01
Vor langer Zeit - Antworten
Montag Prima geschrieben. Herzlich willkommen auf myStory.
LG Montag
Vor langer Zeit - Antworten
paulkarl Sehr gut, dass du diese Worte dafür gefunden hast!
Hoffentlich lesen sie viele.
LG
Paul K.
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Ich kann ... - .... Merle nur zustimmen. Deine Zeilen beschreiben es sehr reell. Eines aber ist sicher: mit den Jahren werden die Ausschläge des Wellen-auf-und-ab träger. Besser mittelmäßig, als in beide Richtungen extrem.

Lieb Grüße,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Maske - das trifft es gut. Ich bin dem Thema Borderline sehr nahe gekommen. Fast 10 Jahre lebte in unserer Familie ein Kind, das eine Borderline-Mutter hatte. In der Pubertät brach die Krankheit auch bei dem Kind aus, eigentlich schon früher. Ich musste mir alles mühsam erarbeiten, was ich und der Rest der Familie brauchte, um "zu überleben". Ich drücke das bewusst so drastisch aus, weil es nur dieses Wort wirklich trifft. Letztendlich mussten wir aber unsere Grenzen anerkennen.

Im Nachhinein denke ich mir, die Borderliner müssten so eine Art Gebrauchsanweisung für den Umgang mit ihnen dabei haben. Denn die Übertragung der schlechten Gefühle auf ihr Umfeld ist tödlich für jede Beziehung.

Ich finde Deine reflektierten Zeilen sehr hilfreich!!
Liebe Grüße und alles Gute!
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Belinda Sehr gut geschrieben und bewegende Worte! Gefällt mir unglaublich gut.
:)
Lieben Gruß
Belinda
Vor langer Zeit - Antworten
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