Romane & Erzählungen
Was nun - Geschichte über einen kleinen Hund in Not

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"Was nun - Geschichte über einen kleinen Hund in Not"
Veröffentlicht am 22. Juni 2013, 20 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Was nun - Geschichte über einen kleinen Hund in Not

Was nun - Geschichte über einen kleinen Hund in Not

Einleitung

Hunde sind bekannt für ihre Abenteuerlust. Aber was unser kleiner Held erleben musste, war sicher so nicht gewollt. Aber so viel vorweg, es nimmt alles ein gutes Ende.


Ende 2013 bekamen viele Hochwasseropfer ihre versprochenen Entschädigungen. Die meisten von ihnen hatten nur darauf gewartet und konnten jetzt mit dem renovieren oder Neubau beginnen.

Mein Name ist Bommel

Hallo, ich bin Bommel und komme aus der Familie der Schäferhunde. Meine Mama ist adelig, also eine von....Meinen Papa kenne ich nicht, aber er war wohl kein von und zu, eher ein auf und davon. Egal, ich sehe wunderhübsch aus. Habe ein dunkelbraunes Fell und auf dem Rücken einen kugelrunden weissen Fleck. Als mich mein neues Herrchen, der achtjährige Tom sah, rief er begeistert: "Der ist aber hübsch, er hat ja eine Bommel auf dem Rücken!" So entstand mein Name. Hätte schlimmer kommen können und ehrlich gesagt, war ich damit auch zufrieden. Tom war ein

tolles Herrchen. Wenn er aus der Schule kam, ging es erst mal auf die Elbwiesen zum spielen und tollen. Fünf Monate war ich alt, also noch ein Hundekind, was viel spielen wollte. Für Tom gab es auch nichts Schöneres, als mit mir so richtig wild zu toben. Darum freute ich mich auch immer, wenn er aus der Schule kam.

 

Hochwasser

Ungeduldig wartete ich auf Tom. Irgendwie kamen mir alle heute so aufgeregt vor. Keiner hatte Zeit für mich. Da half auch der treuherzigste Blick nichts. Sogar Toms Eltern beachteten mich kaum, obwohl sie sonst auch immer mit mir spielten und mich streichelten. Was war bloss los? Laufend hörte ich so komische Geräusche, die überhaupt nicht schön waren. Ich, Bommel, wusste ja nicht, dass es Sirenen waren. Alle waren so unruhig seit ein paar Tagen. Heute war es aber besonders schlimm. Das kleine Dorf, wo wir wohnten, lag in der Nähe der Elbe.

Endlich kam Tom nach Haus. Ich sah ihn schon von weitem die Dorfstrasse entlang kommen. Zum Glück war der Schulbus pünktlich gewesen. Schwanzwedelnd lief ich Tom entgegen. Der freute sich, als er seinen Hund sah, aber auch er schaute etwas traurig aus. Beide kamen an ihrem Haus an, wo Papa und Mama schon auf sie warteten."Tom", sagte Papa, "heute darfst Du mit Bommel nicht zum Spielen, das Hochwasser kommt jetzt auch auf unser Dorf zu, wenn wir Pech haben, werden auch wir evakuiert. Unser Nachbardorf ist es schon." Sorgenvoll sah er Mama an. "Habt keine Angst,"  sagte Tom, " ich bleibe hier."

Hilfe rief Bommel

Ab da ging alles ganz schnell. Am Nachmittag kam das Wasser auch bei uns an. War ja ganz hübsch, in dem Wasser zu planschen, fand ich und raste vor Freude durch das Wasser im Garten. Sofort pfiffen mich Toms Eltern zurück. Ganz schöne Spassbremsen, fand ich. Ich wollte mich im Flur in mein Körbchen legen, aber was war das? Es war ja ganz nass! Ich schüttelte mich. Ich verstand rein garnichts mehr. Dann trat das schon Befürchtete ein. Evakuierung, schon das Wort klang hässlich. Toms Eltern hatten nur eine Tasche gepackt. Das Wasser stieg immer

schneller und höher. Dann endlich kam ein Boot. Zuerst hob man Tom in das Boot, dann kam Toms Mama dran. Zuletzt sollte Toms Papa, der mich auf dem Arm hatte, einsteigen.  Toms Papa rutschte am Bootsrand aus und die Männer konnten ihn gerade noch abfangen, bevor er ins Wasser fiel. Bei diesem Manöver rutschte ich ihm aus dem Arm. Trotz grösster Anstrengung bekam er mich nicht zu fassen und ich trieb von dem Boot weg. Angst überfiel mich. Hilfe, Hilfe, rief ich. Nicht, das ich Angst vor Wasser hatte, aber das hier war so schmutzig und wild. Ich schlug mit allen vier Pfoten um mich, aber das Boot entfernte sich immer

weiter von mir. Jetzt erfasste mich doch Panik. Ich sah nur noch Wasser. Wo war Tom und das Boot? Ich konnte nur noch kläglich jaulen. Aber was war das? Ein grosser Busch schwamm an mir vorbei und ich biss ganz fest zu. Nun hing ich an dem Busch, nur gehalten von meiner Schnauze. Dann sah ich ein Boot. Oh ja, das war bestimmt Tom. Ich liess den Busch los und wollte zum Boot schwimmen. Dort hatte man mich anscheinend entdeckt, man winkte mir zu. Wie gehetzt paddelte ich in Richtung Boot. Dann bekam ich Etwas an den Kopf und fiel in ein grosses dunkles Loch.

Ich werde Feuerwehrmann

Als ich die Augen aufschlug, sah ich in fremde Gesichter, die sich besorgt über mich beugten. "Gott sei Dank," sagte ein Feuerwehrmann," er lebt." Alle lächelten mich an. Aber wo war Tom und seine Eltern? Ich wimmerte ängstlich, was war passiert? Nun ja, einer der Männer hielt mir ein Stück Wurst unter die Nase. Schwupp, die Wurst verschwand in meinem Mäulchen. Dann hüllte mich einer der Männer in eine weiche, warme Decke und ich entschwand in einen schönen Hundetraum.

Als ich wach wurde, lag ich auf einer

bequemen Couch. Die Feuerwehrleute sassen am Tisch und besprachen offensichlich Etwas. Dann sprangen alle auf und rannten zu ihrem Wagen. Ich lief hinterher. Der Feuerwehrmann, den ich schon kannte, grinste. "Na, dann komm mal mit, vielleicht treffen wir jemandem, der dich kennt." Der Feuerwehrmann nahm mich auf den Schoss und los ging es. Allerdings musste ich im Auto bleiben, wärend die Feuerwehrleute im Einsatz waren. Ab und zu schaute mal Jemand in das Auto, aber nur Kopfschütteln. Auch ich kannte niemanden. Irgendwann fuhren wir wieder in den Stützpunkt. Ich fand das alles sehr aufregend, aber trotzdem, wo

war denn nur Tom? So vergingen die Tage und ich war immer noch bei den Feuerwehrleuten. Alle waren lieb zu mir. Ich kam zu dem Entschluss, später Feuerwehrmann zu werden, oder Feuerwehrhund? Egal. Ich hatte schon viele Freunde, aber der, auf den ich wartete, kam nicht. Tom, wo bist Du nur?

Wiedersehen

So vergingen die Tage. Die Lage beruhigte sich schon etwas. Aber was sollte mit mir werden? Die Männer hatten zwar dem Tierheim Bescheid über den Fund des Hundes gegeben, aber bisher hatte sich niemand nach mir erkundigt. Einer der Männer wollte mich mit nach Hause nehmen. Er hatte eine kleine Tochter, die sich sicher über einen Hund freuen würde.

Eines Nachmittags war es soweit. Die Feuerwehrleute verabschiedeten sich von ihrem Maskottchen, so hatten sie mich immer genannt. Ich sollte nun in ein neues Zuhause und die

Feuerwehrleute wollten alle gemeinsam die Patenschaft für mich übernehmen. Ich war ihnen wärend der gemeinsam verbrachten Tage ans Herz gewachsen.

Aber was war jetzt? Ich schoss wie eine Rakete aus dem Aufenthaltsraum und lief vor die Tür. Dort stand....Tom! Wir beide konnten uns vor Freude kaum fassen. "Mein lieber, lieber Bommel," schluchzte Tom und wollte mich garnicht mehr los lassen. Alle freuten sich, dass es noch ein gutes Ende für uns gegeben hatte. Jeder der Männer gab dann noch eine Geldspende. Diese wollten sie dem Tierheim überreichen, da es noch so viele Tiere gab, die durch das Hochwasser in Not geraten waren.

Die Patenschaft für mich sollte aber bleiben. Tom versprach, dass er die Feuerwehrleute ganz oft mit mir besuchen würde.

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Hörbuch

Über den Autor

petjula007

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Sylke Eine schöne Geschichte, hab ich gern gelesen.

LG schickt Sylke
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Schön, wenn es dir gefallen hat. War so eine Idee, als im vorigen Jahr die Menschen vom Hochwasser eingeschlossen waren. Danke auch für die Coins.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
AngiePfeiffer Das ist ja eine tolle Geschichte, Petra. Obwohl ich meine Schwierigkeiten mit langen Texten habe, bin ich Dir und Bommel bis zum Schluss gefolgt.
LG
Angie
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Dafür danke ich dir auch ganz herzlich. Ich weiß es durchaus zu würdigen, liebe Angie. Vielen Dank auch für alles andere.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Eine sehr schöne Geschichte nicht nur für Hundeliebhaber. Aber die leiden bestimmt am meisten mit. LG Christine
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Da hst du absolut recht. An erster Stelle bei der Rettung stehen ja immer erst die Menschen. Aber wenn ich an das Hochwasser im vorigen Jahr denke, muß ich auch ganz viele Menschen loben, die unter Einsatz ihres Lebens viele Tiere gerettet haben. Danken wir ihnen alle an dieser Stelle.

Lg Petra
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Sehr schön erzählt. Fieberhaft bin ich Deinen Worten gefolgt.

Liebe Grüße zu Dir
Ella
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 
Ich freue mich, wenn es gefallen hat. Die Idee kam mir, als uns im vorigen Jahr das Hochwasser geschafft hat. Danke auch für den Favo.

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Die Geschichte kam mir doch bekannt vor. Hatte sie doch schon mal gelesen.. Aber warum ich damals keinen Kommi geschrieben habe....ich weiß es nicht mehr, denn sie gefiel mir doch sehr gut. Du hast das Thema, wie auch Tiere leiden, sehr gut umgesetzt.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Nun ja, schön, dass du sie noch einmal gelesen hast. Freut mich sehr. Vielen Dank für die Coins.

LG Petra

LG Petra
Vor langer Zeit - Antworten
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