Beschreibung
Es ist nicht leicht, durch den Wust der Buchstabensuppe so zu kraulen, dass man ein vernünftiges Wort zusammenkriegt, das dann in der Folge weiterer Wörter einen Bestand haben soll. Trotzdem könnte es einigen gelingen. Das Ergebnis entspricht dann hoffentlich der Vorstellung dessen, der sich der Buchstaben bedient...
Gedichte machen ist ganz leicht
Sie nicht so sehr’s Gehirn durchweicht
Wie wenn man muss, in einem blättern
Und vorlesen, laut, diese Lettern
Manche lesen Wörterbrei
Lesen was, was steht nicht bei
Dem Gedicht ist's kein Gewinn
Gibt’s ihm einen andren Sinn
Wie’s nicht ist, und doch sein soll
Der Autor findet’s oft nicht toll
Doch es ist ein echter Test
Von Fremdvorlesern bis zuletzt
So sollte man sie niemals stören
Auch ist es schön, mal zuzuhören
Wie genial oder auch doof
Verwandelt klingt so manche Stroph’
Selbstkritik ist furchtbar b’schwingt
Sie auch oft die Wahrheit bringt
Wenn sie ähnelt deiner Sicht
Wie ein Text, so wie man’s spricht
Einfach gut und verbal schlicht
Wirkt erst jedes Reim-Gedicht
Verdorben erst sind alle Zeilen
Wenn zu lang wir dran verweilen!
Verflixt noch mal, ich will es tun,
doch weiß ich nicht: wie? Schreiben
drum denk ich davor inniglich,
wie will ich's denn nun kleiden...
Dass, was ich will oftmals aussagen
wär's manchmal nicht viel besser
zu packen in Geschichtelein
und nicht in Reimgewässer?
Egal ob einfach, kompliziert
Der Leser soll's verstehen
Und wenn das Ziel ich nicht ereich’
Muss ich hinfort dann gehen?
Es muss wohl jeder selber wissen,
wodurch und welche Fragen
gepackt in Blumenbrodemhauch
man will etwas aussagen...
Man nehme einfach die Vokabeln
Und lasse sie sich selbst buchstabeln
Und werfe sie dann hoch hinauf
Und lässt den Dingen ihren Lauf
Und was dann landet, wird gefegt
Gleich zusammen und gelegt
Als ein Puzzle seiner Sicht
Was dem Thema grad entspricht
So wie das Ergebnis sein soll
Nimmt man davon eine Handvoll
Ordnet alles, wie der Geist
Per Idee als Richtung weist
Letztlich mischt man nun die Teile
Ganz gezielt jetzt eine Weile
Bis dann steht – was man will sagen
Und auch passen alle Lagen
Soll das Werk nicht wie Jan Hus
Enden, wie gereimter Stuss
Muss man eben solang raspeln
Bis es ausgeht dieses Basteln
Letztlich endet Dichtung nie
Und es fehlt die Garantie
Dass das, was man schafft auch wirkt
Und womöglich Sinn auch birgt
Doch die Basis vom Rezept
So hier wohl am Besten steppt
Ob der Rest die Glut entfacht
Liegt zuletzt in Lesers Macht