Krimis & Thriller
Detektiv Manao - Wahrheit und Täuschung

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"Detektiv Manao - Wahrheit und Täuschung"
Veröffentlicht am 13. Juni 2013, 36 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Detektiv Manao - Wahrheit und Täuschung

Detektiv Manao - Wahrheit und Täuschung

Beschreibung

Dies ist eine Kurzgeschichte über einen Detektiven, den ich mir vor ein paar Jahren selbst ausgedacht hab. Es gibt noch mehr Geschichten mit ihm als Helden, zum Beispiel seine Anfänge als Ermittler. Vielleicht stell ich sie auch noch rein, wenn ich sie bearbeitet hab.

Wahrheit und Täuschung

 

Es war etwa zwei Uhr Nachmittags an einem warmen Samstag im September. Der Detektiv Manao Tajima bog in die Straße zu seiner rechten Seite ein. Er war unterwegs zu einem Auftrag, den er einen Tag vorher per Anruf bekommen hatte. Sein Klient arbeitete in einer Versicherungsfirma und berichtete ihm, dass an seinem Arbeitsplatz mehrmals beobachtet wurde wie größere Summen Geld auf mysteriöse Weise verschwanden. Und er, Manao, sollte helfen, herauszufinden, wer dahintersteckte. Eigentlich wollte er dem Klienten vorschlagen, sich in seiner Detektei zu treffen, doch dieser hatte darauf bestanden, dass er zu ihm nach Hause kommen sollte, da der Chef der besagten Firma praktischerweise in demselben Haus wohnte, genau in der Wohnung unter ihm. So konnten sie die Einzelheiten zu dem Fall gleich mit ihm besprechen. Deswegen war er nun zu der Adresse unterwegs, die der Mann ihm am Telefon genannt hatte. Da er früh dran war, verlangsamte er seine Schritte.

Manao war zufrieden mit seinem Leben. Dies war nun schon sein achter Auftrag in den letzten drei Wochen. Meistens lief es nicht so gut mit den Fällen. In dieser Zeit tat er nichts Anderes als Zeitung zu lesen und zu versuchen, einen Auftrag zu bekommen. Manchmal gelang es ihm, manchmal nicht.

Trotz seiner jungen Jahre hatte Manao, der dank seinem Vater japanische Wurzeln hatte, es zu einem richtigen und auch nicht unbekannten Detektiven mit eigener Detektei geschafft. Schon oft löste er ungeklärte Fälle, an denen sich die Polizei jahrelang die Zähne ausgebissen hatte, an einem einzigen Tag, er hatte es mit verschiedenen Fällen zu tun: mit kniffligen, gefährlichen, bei denen er fast sein Leben gelassen hätte und einfachen, fast schon alltäglichen. Letzteres passierte heute.

In Gedanken versunken erreichte er schließlich langsamen Schrittes die Adresse seines Auftraggebers. Aus dem Telefongespräch ging hervor, dass sich seine Wohnung sich im zweiten Stockwerk befand, die Tür links. Er werde auf ihn warten, hatte er gesagt. Da Manao ständig um Aufträge kämpfte, hatte er Angst, seinen Klienten zu verlieren, wenn er nein sagte. Deshalb hatte er eingewilligt.

Die Hände in den Hosentaschen verborgen stieg er die abgenutzten, knarrenden Treppen des Hauses bis zum zweiten Stockwerk hoch. Zu seiner Verwunderung hat man ihn draußen vor der Tür ohne, dass er sagen musste wer er war, eintreten lassen. Der Mann wartete wohl schon ungeduldig auf ihn.

Er ging zu der Wohnung links und drückte auf die Klingel. Die Tür öffnete sich so schnell, dass er erschrocken einen Schritt zurücktrat. Sein Auftraggeber hat sich aller Wahrscheinlichkeit nach direkt hinter der Tür aufgehalten und auf sein Klingeln gewartet. Er schüttelte dem Detektiven die Hand.

Schön, dass Sie kommen konnten, Herr Tajima“, begrüßte er ihn freundlich.

Guten Tag, Herr Orwig“, erwiderte Manao lächelnd. „Natürlich hab ich Ihren Auftrag angenommen, das ist doch mein Job.“

Gut, dann treten Sie bitte ein.“

Er führte Manao ins Wohnzimmer.

Setzen Sie sich doch. Ich hole nur schnell ein paar Papiere und dann gehen wir zusammen zu meinem Chef in die Wohnung unter mir.“

Manao nickte und setzte sich auf die Couch. Kaum saß er, hat Herr Orwig das Zimmer schon verlassen.

Der Detektiv wartete und ließ seinen Blick währenddessen aus dem Fenster schweifen.

Lange warten musste er nicht. Fünf Minuten später kehrte sein Klient mit einer Mappe unter dem Arm zurück. Sofort verließen sie die Wohnung und gingen hinunter in den ersten Stock.

Zügig stiegen sie die Treppe runter und klingelten an der Wohnung von Herrn Orwigs Chef.

Die Tür blieb zu.

Sie versuchten es noch ein paar Male und gingen schließlich dazu über, an die Tür zu hämmern.

Keine Reaktion.

Vielleicht ist er eingeschlafen“, meinte Herr Orwig.

Das denke ich nicht, dann hätte er uns doch sicher gehört“, erwiderte Manao. „Wir waren vorhin ziemlich laut. Außerdem erwartet er uns doch bestimmt. Da glaube ich nicht, dass er da so einfach

 

einschlafen könnte.“

Manaos Auftraggeber wühlte in seinen Hosentaschen herum.

Er hat mir vor einiger Zeit einen Schlüssel zu seiner Wohnung gegeben“, sagte er. „Falls ich mal wichtige Papiere brauche. Ich bin schon lange in seiner Firma und er vertraut mir.“

Etwa eine halbe Minute später fand er den Schlüssel und schloss die Tür auf.

Chef?“, rief er in den Flur hinein. „Der Detektiv ist jetzt da. Wo sind Sie?“

Nicht der leiseste Ton einer Antwort.

Manao, dem solche Situationen vertraut waren, war die Stille nicht geheuer. Von einer schrecklichen Vorahnung und seinem untrügerischen Gefühl geleitet, folgte er Herrn Orwig durch die Wohnung.

Sein Klient betrat das Wohnzimmer.

Plötzlich stieß er einen erstickten Schrei aus, begann am ganzen Körper zu zittern und stolperte als er versuchte nach hinten zu taumeln, sodass er mit dem Rücken gegen die Wand stieß. Mit bleichem Gesicht und weit aufgerissenen Augen deutete er auf etwas im Raum. Insgesamt sah er aus, als hätte er einen Geist gesehen.

Manao trat zu ihm und blickte in die Richtung, in die die zitternde Hand des Mannes wies. In diesem Augenblick verstand er alles.

Mitten im Wohnzimmer hing ein erhängter Mann.

Der Detektiv, der solche Anblicke mehr oder weniger gewohnt war, fasste sich schnell wieder, zog Handschuhe an, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, und stürmte sofort zu dem Erhängten. Er wusste, was zu tun war.

Hastig warf er einen Blick über seine Schulter zu Herr Orwig, der sich immer noch mit blassem Gesicht an die Wand drückte.

Los!“, rief er ihm zu. „Rufen Sie einen Krankenwagen und die Polizei! Schnell!“

Der Mann stand noch ein paar Sekunden bewegungslos da, dann hastete er davon. Manao wandte sich wieder dem erhängten Mann zu.

Ich muss ihn von der Schlinge befreien“, dachte er. „Es gibt vielleicht eine Chance, dass er noch am Leben ist.“

Hektisch blickte er sich um. Der Mann hing zu hoch, er musste etwas finden, wo er draufsteigen konnte, um ihn zu befreien.

In der Küche fand er ein paar Stühle, nahm sich einen und stellte ihn unter den Erhängten. Schnell stieg er drauf und begann an dem Knoten, mit dem die Schlinge geformt worden war, zu zerren. Da er sich beeilen musste, stand er unter Stress, was ihn nicht wenig bei seiner Arbeit behinderte. Er atmete einmal tief durch und hat den Knoten bald gelöst. Langsam ließ er den Mann auf den Boden herunter.

Sofort sprang er vom Stuhl und kniete sich hin. Routinemäßig untersuchte er Puls und Atmung des Mannes.

Nichts.

Da der Detektiv wusste, dass dies keine sicheren Todesanzeichen waren, versuchte er es mit Mund-zu-Mund-Beatmung.

Es brachte nichts.

Er nahm die Hand des Mannes. Die Finger waren dabei, starr zu werden.

Er braucht wohl keinen Arzt mehr“, murmelte Manao. „Die Leichenstarre hat schon begonnen, einzusetzen.“

In diesem Moment hörte er die Sirenen von draußen ertönen. Die Polizei und der Krankenwagen würden wohl bald da sein. Langsam stand er auf. Erst jetzt bemerkte er die vielen Bücher, die unter der Schlinge auf dem Boden verstreut waren.

 

 

 

 

Es sieht eindeutig nach Selbstmord aus.“

Der ermittelnde Kommissar beugte sich zu der Leiche runter. Er verzog keine Miene beim Anblick der weit aufgerissenen glasigen Augen des Toten. Wortlos kritzelte er etwas in ein Notizbuch.

Ja“, sagte Manao, der genau den gleichen ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte wie der Polizist. „So mag es auf dem ersten Blick aussehen: ein alleinlebender Mann, der in seinem Wohnzimmer aufgehängt gefunden wird. Ein klarer Fall von Selbstmord, würde man meinen. Doch auf dem zweiten Blick erkennt man aber dennoch Anzeichen, die für das Eingreifen einer anderen Person, also für Mord, sprechen.“

Der Kommissar namens Pfeiffer blickte schweigend an. Er war durchaus nicht überrascht von Manaos Reden, da der Detektiv ein guter Bekannter von ihm war und ihm schon etliche Male bei komplizierten Fällen geholfen hatte. Deshalb akzeptierte er auch seine Anwesenheit am Tatort, doch normalerweise war er der Meinung, ein Mord sei ausschließlich Sache der Polizei.

Der erste Anhaltspunkt“, begann Manao. „sind die Male an seinem Hals. Sehen Sie sie?“

Ja, aber was ist daran besonders? Diese Male stammen natürlich von der Schlinge, mit der er erhängt wurde.“

Das weiß ich doch. Ich rede von den kleinen Kratzern, die man zwischen diesen Malen sieht. Sie sind nicht so leicht zu erkennen, aber sie sind da.“

Kommissar Pfeiffer sah sich den Hals des Toten nochmal genauer an.

In der Tat, ich sehe sie. Aber was bedeutet das?“

An seinen Fingernägeln“, fuhr Manao fort. „befinden sich Blut und Hautpartikel. Das heißt, er hat sich die Kratzer selbst zugefügt.“

Aha, verstehe, das sind also Yoshikawa-Male.“

Ganz genau. Wenn man erdrosselt wird, fasst man sich instinktiv an den Hals und versucht, sich verzweifelt aus der Schlinge zu befreien, wobei man sich die Haut mit den Fingernägeln aufkratzt. Diese Kratzer heißen Yoshikawa-Male, nach Inspektor Yoshikawa, der sie zuerst entdeckt hat.“

Er wandte sich an den Kommissar.

Jetzt denken Sie mal nach: warum würde einer, der Selbstmord begeht, panisch versuchen, sich zu befreien, hm? Das ergibt keinen Sinn.“

Pfeiffer nickte.

Sie haben Recht, Herr Tajima. Ist Ihnen sonst noch etwas aufgefallen?“

Ja, dass sich kein Stuhl oder Ähnliches unter der Leiche finden lässt.“

Sein Gegenüber blickte ihn verständnislos an.

Aber hier steht doch ein Stuhl.“

Ja, aber ich war es, der ihn aus der Küche genommen und hierhergestellt hat, schließlich musste ich ihn aus der Schlinge befreien. Als ich und sein Untergebener Herr Orwig ihn hier entdeckten, lagen hier nur diese vielen Bücher auf dem Boden rum. Was sie zu bedeuten haben, weiß ich noch nicht, aber es ist klar, dass es unmöglich ist, sich selbst zu erhängen, wenn man nichts zum Draufsteigen hat.

Sie sind sich also sicher, dass es Mord ist?“

Ja, aber nicht wirklich hundertprozentig. Ich muss noch mehr Hinweise finden.“

Mit diesen Worten ließ er den Polizeibeamten einfach stehen, steckte die Hände in die Hosentaschen und begann, im Raum hin-und her zu gehen, während er sich verschiedene Gedanken machte.

Doch, er war sehr davon überzeugt, dass es Mord war. Aber dazu gab es eine wichtige Frage, die er unbedingt klären musste.

Wer kam als Täter in Frage?

Verstohlen schielte er zu Herrn Orwig rüber, der im Wohnzimmer auf dem Sofa saß und mit leerem Blick auf den Boden starrte. Er war zwar immer noch blass, doch der Schreck schien sich bei ihm gelegt zu haben.

Könnte er es gewesen sein? Manao schüttelte innerlich den Kopf. Nein, das konnte nicht sein, er hatte ein Alibi. Denn als er die Leiche vor dem Eintreffen der Polizei berührt hatte, war sie noch warm gewesen und die Leichenstarre hatte gerade erst begonnen. Das waren Indizien dafür, dass

 

der Tod erst vor Kurzem eingetreten sein musste. Und Herr Orwig war zu dieser Zeit in seiner Wohnung. Ja, er hatte ein sicheres Alibi und er, Manao, konnte dies bezeugen.

In diesem Moment fiel ihm ein, dass die Wohnungstür des Opfers abgeschlossen war als sie vorhin geklingelt hatten. Und außerdem waren alle Fenster zu, das hatte Manao bemerkt, als er Herrn Orwig durch die Wohnung folgte.

Also war es Mord in einem abgeschlossenem Raum.

Herr Orwig hatte einen Schlüssel zu dieser Wohnung. Doch auch ein Alibi.

Er setzte sich zu seinem Klienten auf das Sofa. Dieser hob den Kopf und blickte ihn an.

Haben Sie schon etwas herausgefunden?“, wollte er wissen.

Nicht viel, ich weiß nur, dass es höchstwahrscheinlich Mord ist“, antwortete Manao. „Ich hätte da eine Frage an Sie?“

Ja?“

Wer außer Ihnen hat noch so einen Schlüssel von Ihrem Chef bekommen?“

Hm. Soweit ich weiß, niemand. Ich war sein treuester Mitarbeiter und außerdem noch der, der am längsten dabei war. Er verriet mir, dass ich deswegen der Einzige war, dem er einen Schlüssel zu seiner Wohnung anvertraut hat. Und andere Bekannte außerhalb der Firma hatte er nicht, das hat er mir auch gesagt.

Hatte er Familie?“

Nein, er war ledig und hatte keine Kinder. Und seine Eltern sind vor ein paar Jahren gestorben.“

Gut, danke für die Auskunft.“

Manao wollte wieder aufstehen, doch Herr Orwig hielt ihn plötzlich mit einer Hand an seiner Schulter zurück. Er blickte ihn ernst an.

Sie verdächtigen doch nicht etwa mich?“, fragte er.

Manao schwieg ein paar Sekunden.

Aber nein“, antwortete er schließlich. „Sie haben ein sicheres Alibi.“

Er erhob sich und ging ans Fenster. Nachdenklich blickte er hinaus. Seine Hände, die wieder in seinen Hosentaschen steckten, verkrampften sich.

Ein Mord mit nur einem möglichen Täter, der aber ein felsenfestes Alibi hat.

Hatte er es hier etwa mit einem unmöglichen Verbrechen zu tun? Oder mit einem Trick?

Ein leichtes Grinsen zeigte sich auf seinen Mundwinkeln. Oh ja, dieser Fall versprach, noch äußerst interessant zu werden.

Zielsicher ging er zu einem Mitarbeiter der Spurensicherung, der am Boden kniend seiner Arbeit nachging und bat ihn, die Fingerabdrücke an der Schlinge und an anderen Gegenständen am Tatort gründlich zu untersuchen. Der Mann nickte und entfernte sich.

In der Nähe sah er den Kommissar mit dem Rücken zu ihm stehen und etwas in sein Notizbuch schreiben. Er würde ihm vorerst nicht sagen, was er noch erfahren hat, das würde er später noch machen, wenn er mehr herausgefunden hat.

Jetzt musste der Detektiv eine wichtige Frage klären: wie hat es der Mörder geschafft, das Opfer ohne einen Stuhl oder Ähnlichem zu erhängen?

Er überlegte. Natürlich könnte er doch einen benutzt und dann wieder zurückgestellt haben. Doch sofort drängten sich ihm Fakten ins Hirn, die diese Theorie widerlegten.

Erstens: Es wäre klüger, den Stuhl am Tatort zu lassen, da dies viel mehr nach Selbstmord aussehen würde.

Zweitens: Ein Mörder, der gerade seine Tat vollbracht hat, würde wohl kaum den Nerv haben, alles seelenruhig wieder zurückzustellen. Er würde sofort verschwinden wollen, so schnell wie möglich. Denn Manao wusste: Einer, der gerade einen Mord begangen hat, kann sich von außen hin noch so ruhig und gelassen präsentieren, in seinem Inneren lagen aber alle seine Nerven blank. Bei Serienmördern war das öfters nicht der Fall, doch bei denen, die zum ersten Mal getötet haben, war das immer so.

Beinahe hätte er selbst diese Erfahrung gemacht. Die Erinnerung daran durchbohrte ihn wie ein giftiger Stachel, sodass seine Hände, die nun auf dem Fensterbrett lagen, sich unwillkürlich zu Fäusten schlossen. Damals, vor ein paar Jahren, wäre er selbst fast zum Mörder geworden. Er

hatte ,außer sich vor Wut, eine Pistole auf jemanden gerichtet, aber gottseidank letzten Endes doch nicht abgedrückt. In diesen paar Minuten war er den Tätern, die er überführte, so nah gewesen wie noch nie zuvor in seinem Leben. Endlich hatte er begriffen, was einen zum Töten treiben konnte.

Denn diese Person, die er beinahe erschossen hätte, war ein Serienkiller gewesen. Ein Killer, der seinen besten Freund auf dem Gewissen hatte.

Mit einem tiefen Seufzer ließ Manao die schrecklichen Erinnerungen wieder in die Tiefe seines Langzeitgedächtnisses zurückgleiten und kehrte wieder zu seinem jetzigen Fall zurück.

Ihm fielen wieder die Bücher ein, die um die hängende Leiche herum verstreut auf dem Boden lagen. Was hatte es mit ihnen auf sich?

Im selben Moment kam ihm eine Idee. Hastig eilte er zu den Büchern, an denen sich gerade der Mann von der Spurensicherung zu schaffen machte, um die Fingerabdrücke sicherzustellen. Manao stellte sich davor und begann in seinem Kopf, die gemeinsame Dicke der Bücher und den Abstand zwischen der hängenden Person und dem Boden zu vergleichen.

In seinen Augen blitzte es auf. Ja, so könnte es gewesen sein! So könnte der Mörder es geschafft haben, sein Opfer aufzuhängen ohne einen Stuhl benutzen zu müssen.

Doch wozu dieser Aufwand? Wozu extra diese kompliziertere Methode?

Diese Gedanken führten ihn wieder zu der Frage nach der Identität des Täters zurück.

Er blickte zu Herrn Orwig, der immer noch bewegungslos an Ort und Stelle saß. Es war sicher: dieser Mann war der Einzige, der die Wohnung des Opfers nach der Tat wieder abschließen konnte. Andererseits war da das Alibi. Er musste es unbedingt überprüfen.

Und? Haben Sie neue Erkenntnisse gewonnen?“, fragte plötzlich jemand hinter ihm.

So abrupt aus seinen Gedanken gerissen, drehte Manao sich um. Es war der Kommissar.

Er beschloss, seine Erkenntnisse noch eine Weile für sich zu behalten, da er aus früherer Gewohnheit am liebsten allein ermittelte.

Nicht wirklich“, antwortete er deshalb. „Und Sie?“

Gleichfalls“, antwortete Pfeiffer. „Dieser Fall bereitet mir Kopfzerbrechen. Das Einzige, was wir gefunden haben, sind zwei benutzte Kaffeetassen in der Küche. Es sind angetrocknete Kaffeereste drin, also ist sicher, dass er vor ein paar Stunden jemanden zu Besuch hatte. Aber mehr können wir daraus nicht erschließen.“

Manao war sofort hellhörig.

Bitte veranlassen Sie sofort, dass die Kaffeerückstände untersucht werden“, sagte er mit ernster Miene.

Warum? Was würde das bringen?“

Bitte tun Sie es.“

Na, gut, wenn es Ihnen so wichtig ist.“

In diesem Moment kam ihnen ein Polizist entgegen.

Herr Kommissar“, sagte er. „Das Ergebnis aus der Untersuchung der Fingerabdrücke auf den Büchern und der Schlinge ist fertig.“

Und, was ist rausgekommen? Wessen Abdrücke sind drauf?“

Die von keinem. Wir haben keinen Einzigen gefunden.“

Sind Sie sich sicher?“

Absolut.“

Kaum hatte der Detektiv dies vernommen, breitete sich wieder ein Grinsen in seinem Gesicht aus.

Na bitte“, sagte er. „Da haben wir doch den absoluten Beweis dafür, dass es hundertprozentig Mord war.“

Wenige Minuten später war auch das Ergebnis zu den Kaffeespuren in den Tassen da. Manao nahm das Papier an sich und las. Sofort entdeckte er das, was er vermutet hatte.

So wie erwartet“, murmelte er.

Als er den Bericht wieder zurücklegte, kam ihm die Idee, wie er seine restlichen Fragen lösen könnte. Er erinnerte sich daran, dass Herr Orwig seine Wohnungstür nicht abgeschlossen hatte als sie in den ersten Stock hinuntergingen.

Unbemerkt schlich sich Manao vom Tatort davon und kehrte wieder in den zweiten Stock zurück.

 

Da die Tür nur geschlossen und nicht abgeschlossen war, hatte er leichtes Spiel. Nach einer Bewegung mit einer auseinandergebogenen Büroklammer im Schlüsselloch konnte er hinein. Sofort begann er systematisch, die Wohnung nach verdächtigen Dingen durchzusehen. Auf dem Boden in Herrn Orwigs Schlafzimmer fand er schließlich ein langes Seil.

Das Fenster des Schlafzimmers war geöffnet. Er rief sich den Schnitt der Wohnung des Ermordeten unter ihm ins Gedächtnis, wobei er sich eingestehen musste, dass das Fenster im Wohnzimmer, in dem der Mann ermordet wurde, sich genau unter diesem Fenster befand.

Er lächelte zufrieden. Das Rätsel war gelöst.

Der Detektiv sah sich noch ein bisschen in den Schränken und Schubladen seines Verdächtigen um, überflog ein paar Papiere und verließ die Wohnung wieder, um sich unbemerkt wieder an den Tatort zu begeben.

Auf dem Weg dorthin überlegte er, wie er weiter vorgehen würde.

Wieder angekommen, fand er sofort Kommissar Pfeiffer und ging zu ihm.

Ich gebe es auf“, gab er ihm mit enttäuschtem Gesichtsausdruck zu. „Ich werde einfach nicht schlau aus diesem Fall. Ich hab weder herausgefunden, wer es war noch, wie er es gemacht hat. Lassen Sie uns für heute Schluss machen und morgen mit den Ermittlungen fortfahren.“

Der Kommissar blickte ihn ungläubig an, da er solche Reden von ihm nicht gewohnt war.

Sind Sie sicher?“, fragte er verwirrt.

Aber ja, heute führt das doch eh zu nichts. Wir ermitteln doch schon seit Stunden ohne Erfolg. Lassen Sie uns doch morgen weitermachen.“

Sein Gegenüber, der ihm immer vertraute, nickte.

Hm. Na gut. Aber morgen machen wir weiter.“

Da der Kommissar so schnell nachgegeben hat, vermutete Manao, dass er schon länger mit dem Gedanken spielte, für heute mit der Arbeit aufzuhören.

Mit lauter Stimme befahl Kommissar Pfeiffer, das Wohnzimmer abzuriegeln und zu gehen. Herr Orwig wurde noch gebeten, in ein paar Tagen am Polizeirevier eine Aussage zu machen, dann durfte auch er zurück in seine Wohnung.

Alle verließen den Tatort.

 

Die Nacht war hereingebrochen. Kein einziger Lichtstrahl durchbrach die Finsternis, die allgegenwärtig war. Die Wohnung sah so einsam aus wie nie, da die Person, die hier lebte, niemals wiederkommen würde.

Doch plötzlich bewegte sich etwas in der Dunkelheit. Eine undefinierbare Gestalt schlich sich über die Absperrungen der Polizei hindurch durch die Wohnung. Sie ging entschlossenen Schrittes, ohne einmal anzuhalten oder langsamer zu werden, da sie anscheinend genau wusste, wohin sie wollte. Zwei gleiche Gegenstände ließen sich in ihren Händen erkennen. Die Person steuerte Richtung Küche zu.

Plötzlich ging das Licht an.

Hallo, ich hab Sie schon erwartet“, sagte Manao, der sich aus seinem Versteck hinter der Küchentür hinausbegab. „Ich hab doch gewusst, dass Sie garantiert wiederkommen würden. Deshalb bin ich hier seit dem Abend auf der Lauer, da ich mir sicher war, dass Sie sich lieber auf den Schutz der Dunkelheit verlassen würden, um einen Beweis zu vernichten, den Sie bei der Tat wegen Ihrer Nervosität übersehen haben. Sie sind gekommen, um die Kaffeetassen auszutauschen, nicht wahr, Herr Orwig?“

Herr Orwig starrte den Detektiven eine Weile lang ungläubig an. Der Schreck war ihm ins Gesicht geschrieben.

Aber was...?“, stammelte er. „Woher...?“

Ganz einfach“, antwortete Manao. „Ich beobachtete wie Sie gestern unbemerkt das Ergebnis der Untersuchung von den Kaffeerückständen zusammenknüllten und in Ihrer Hosentasche verschwinden ließen als die Polizei nicht hinsah. Das hatte einen bestimmten Grund: in einer der Tassen befindet sich etwas, dass Sie verrät, nämlich starkes Betäubungsmittel, das Sie bei der Tat benutzt haben. Sie haben zwei Tassen zum Austauschen mitgebracht, da Sie nicht mehr sicherstellen können, in welcher sich das Mittel befindet, nicht wahr? Die Polizei vorhin wegzuschicken, gehörte zu meinem Plan. Ich dachte, es wäre besser, Sie so in Sicherheit zu wiegen, dass Sie mir von sich aus einen Beweis für Ihre Schuld liefern. Und ich hatte recht. Tja, ein Detektiv muss nun mal wissen, wie er seinen Täter am besten stellen kann.“

Das Gesicht von Herr Orwig nahm einen spöttischen Ausdruck an.

Vergessen Sie da nicht etwas, Herr Detektiv?“, fragte er. „Ich hab ein Alibi, an dem es nichts zu rütteln gibt, das haben Sie schließlich selbst bestätigt.“

Ja, weil ich von Ihnen an der Nase rumgeführt wurde. In der Tat gibt es nichts daran zu rütteln, dass Sie zur Tatzeit nicht am Tatort waren, doch wenn man weiß, dass Sie das auch nicht mussten, um den Mord zu begehen, sieht die Sache schon ganz anders aus.“

Schlagartig verfinsterte sich die Miene des Täters, er ballte die Fäuste.

Manao fuhr ungerührt fort:

Es passierte so: einige Zeit bevor ich erschien, waren Sie bei Ihrem Chef um mit Ihm Kaffee zu trinken. Dies gehörte aber zu Ihrem Plan. Als er nämlich einen Moment nicht hinsah, kippten Sie ihm starkes Beruhigungsmittel in seine Tasse und warteten bis er es mit dem Kaffee zu sich nahm. Als das Mittel wirkte, schafften Sie Ihr betäubtes Opfer ins Wohnzimmer, wo Sie eine Schlinge befestigten und einen Stapel aus Büchern bauten, den Sie darunter stellten und der groß genug war, um Ihren Chef draufzusetzen und die Schlinge um seinen Hals zu legen. Dies taten Sie.

Ich beschäftigte mich lange mit der Frage, warum Sie extra einen Bücherstapel benutzt haben, anstatt einfach einen Stuhl zu nehmen. Die Antwort ist ganz einfach: Sie konnten es nicht. Denn das Opfer war betäubt. Um ihm die Schlinge um den Hals legen zu können, müssten Sie ihn bei einem Stuhl auf die Rückenlehne setzen, damit die Höhe stimmte, aber da wäre er ohne Zweifel runtergefallen. Auf einen Bücherstapel dagegen konnten Sie ihn perfekt setzen. Als alles fertig war, wischten Sie die Fingerabdrücke auf allem, das Sie angefasst haben, ab, weil Sie alles ohne Handschuhe erledigt haben. Dummerweise entfernten Sie auch im gleichen Zug die Abdrücke Ihres Chefs, dem die Sachen, wie zum Beispiel, die Bücher, ja gehörten. Deshalb wurden überhaupt keine gefunden. So stellt sich heraus, dass etwas, dass nicht da ist, manchmal ein besserer Hinweis sein kann, als das, was vor uns liegt.

So, weiter geht’s: Als Nächstes knoteten Sie ein Seil, dass Sie vorhin an Ihrem eigenen Fenster, dem Ihres Schlafzimmers, festgebunden hatten und durch das Fenster ihres Opfers, das sich ja direkt unter Ihrem befindet, hereingeholt hatten, um den Bücherstapel.

Dann verließen Sie die Wohnung, schlossen die Tür zu und eilten zurück zu Ihrer eigenen, um auf mich zu warten. Als ich dann da war, gaben Sie vor, noch ein paar Papiere holen zu müssen, in Wirklichkeit aber gingen Sie ins Schlafzimmer und zogen stark an dem Seil, das ich vorhin erwähnt hab. So fiel am Tatort unter Ihnen der Bücherstapel zu Boden und Ihr Chef wurde erhängt. Dabei erwachte er aus seiner Betäubung und versuchte natürlich panisch, sich zu befreien. Deshalb auch die Yoshikawa-Male. Mit dieser Methode konnten Sie den Mord begehen und gleichzeitig ein wunderbares Alibi haben. Natürlich brauchten Sie für Letzteres einen Zeugen, da es ohne nichts bringen würde. Der war ich. Sie haben mich nur herbestellt, damit ich später Ihr Alibi bestätige. Nach dem Mord brauchten Sie nur noch das Seil wieder nach oben hochzuziehen und es von Ihrem Fenster zu entfernen, danach konnten Sie mit einer Unschuldsmiene im Gesicht in aller Ruhe mit mir nach unten zu gehen und vorzugeben, sich mit Ihrem Chef treffen zu wollen.

So, jetzt stellt sich nur noch die Frage nach dem Motiv für die Tat. Während der Ermittlungen hab ich mich heimlich in Ihre Wohnung geschlichen und dort Papiere gefunden, die eine ziemlich deutliche Sprache sprechen. Sie haben nämlich nicht gelogen, als Sie mir am Telefon erklärten, in Ihrer Firma würden große Geldmengen verschwinden. Den Sie waren es, der dahintersteckten! Und der Chef hat davon Wind bekommen, nicht wahr?“

Der Mörder ließ ein furchteinflößendes Grinsen sehen während er Manaos Ausführungen zuhörte.

Bravo“, sagte er. „Wirklich gute Arbeit, Meisterschnüffler. Aber eins hast du leider übersehen.“

Was denn?“

Also, ich wollte die Tassen nicht nur austauschen, sondern auch noch zerbrechen.“

Ehe Manao sich versah, knallte ein schwerer Hammer auf seinen Kopf und er sank zu Boden. Alles

 

um ihn herum wurde schwarz.

 

Langsam kam er wieder zu sich und öffnete mühsam die Augen. Sein Kopf dröhnte wie ein Wespennest. Er konnte zuerst nicht erkennen wo er war. Es sah aus wie eine Art Keller.

Manao saß auf dem Boden gegen eine Wand gelehnt. Vorsichtig versuchte er sich zu bewegen. Es ging, doch er merkte, dass er an Händen und Füßen gefesselt war. Blut lief seine Stirn hinunter.

Plötzlich sah er jemanden vor sich treten. Er hob den Kopf. Es war Herr Orwig, der eine Pistole hervorzog und sie auf ihn richtete. Die Waffe war geladen, wie der Detektiv erkennen konnte. Siegessicher blickte der Täter von oben auf ihn herab.

Na, aufgewacht, Schnüffler?“, fragte er spöttisch. „Tja, war wohl doch keine gute Idee mich allein stellen zu wollen, was?“

Für diese Worte hatte Manao nur ein müdes Lächeln übrig.

Anscheinend. Ich bin wohl ein wenig zu unvorsichtig für einen Detektiven.“

Die Fesseln waren eng und schnitten ihm ins Fleisch, doch er ließ sich nichts davon anmerken. Ohne auch nur ein bisschen Furcht in seinen Augen blickte er den Täter wortlos an.

Falls du dich fragst, was ich mit dir vorhabe“, fuhr dieser fort. „Nun, da du alles weißt, werde ich dich auch umbringen müssen. Und mach dir keine Hoffnungen. Dieser Keller ist abgesperrt, wenn du jetzt um Hilfe schreist, wird dich niemand hören.“

Manao ließ die Worte an sich vorbeiziehen und dachte dabei an seinen Vater, der mit ihm zusammen in seiner Detektei lebte und dem er versprochen hatte, bei seinen Ermittlungen vorsichtig zu sein und auf sich aufzupassen. Nun ja, das ist ihm diesmal nicht so recht gelungen.

Gomen ne, otou-san“, murmelte Manao so leise, dass nur er selbst es hören konnte. Auf Japanisch bedeuteten diese Worte: „Es tut mir Leid, Papa.“

Angestrengt überlegte er, wie er sich aus dieser Lage befreien könnte. Vielleicht könnte er ja einen Moment der Überraschung für sich nutzen.

Der Mörder kniete sich vor ihn hin und drückte ihm die Pistole an die Schläfe. Er spürte das kalte todbringende Metall der Waffe an seiner Haut.

So, jetzt wirst du sterben. Na, was sagst du dazu?“

Manaos Mundwinkel verzogen sich erneut zu einem Grinsen.

Ich sage, dass es für einen Detektiven keine bessere Art zu sterben gibt als in Ausübung seiner Pflicht. Doch ich denke, mit meinen 20 Jahren wäre es dazu noch ein wenig zu früh für mich.“

Kaum hat er die letzten Worte ausgesprochen, sprang er plötzlich und trotz seiner Fesseln mit einem Satz auf die Füße. Der Täter war so überrascht, dass er auf seinen Hosenboden fiel. Dabei löste er versehentlich einen Schuss aus.

Manaos Hemd färbte sich rot.

 

Der Detektiv ignorierte die blutende Schusswunde an seinem Arm und versuchte, sich aus seinen Fußfesseln zu befreien. Nach ein paar Sekunden gelang es ihm. Schnell begriff er, was er zu tun hatte. Mit einem kraftvollen Karate-tritt traf er den immer noch paralysierten Mann am Kopf, sodass dieser bewusstlos auf den Boden sank. Dann nahm er mühsam die Pistole in seine immer noch hinter dem Rücken gefesselten Hände und durchschoss die übrigen Fesseln.

Er ließ die Pistole auf den Boden fallen, lief zur Tür des Kellers, trat sie ein und rannte hinaus auf die Straße. Zum Glück befand sich gleich neben dem Haus ein Münztelefon. Sofort suchte er sich Kleingeld zusammen und rief die Polizei.

Als er wenig später den Hörer auflegte, lehnte er sich mit dem Rücken an den Apparat und sank erschöpft zu Boden. Das Blut floss immer noch seine Stirn und seinen Arm hinunter. Die Scheuerwunden von den Fesseln brannten.

Müde betrachtete er die Blutstropfen, die von seinem Ärmel hinuntertropften.

Dieser Fall ist erledigt“, murmelte er.

 

 

 

 

 

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