Gedichte
Stromerwachen

JEDES JAHR IM MAI WIRD BEI UNS DIE SAISON MIT DEM STROMERWACHEN ERÖFFNET.

©ZENTAUR/12/06/13 BILD VON ZENTAUR

Frau Klärchen hat sich fein gemacht

früh der Rabe krächst und lacht auf geht's zum schönen Ostseestrand das Meer küßt den weissen Sand graue Felder, Blumenwiesen der Wind weht mit frischen Brisen Damen im Cafe fein schmatzen schimpfen wie die grauen Spatzen fragen ernst, es ist kein Jux: "Gibt es hier denn keinen Schutz? Der Atem fällt uns ziemlich schwer, wo kommen diese Stürme her?"

Ein Schelm grinst, ruft voll Heiterkeit:

"Kommt wieder wenn's im Winter schneit! Auf die Mole geht, wer sich traut wenn wild Wasser am Ohre rauscht! Neptun schickt euch mit salz'ger Gischt kostenlos Peeling auf's bleich Gesicht!" Der Turm leuchtet in der Sonne Als Maibaum wird er zur Wonne

fröhlich tanzen Alt und Jung beim Schunkeln fällt niemand um Orgelspieler drehen am Rade geben an den Takt zur Parade

Glocken von den Dampfern tönen

wollen jeden Gast verwöhnen gut gelaunt und feuchtfröhlich geht es zu dann für gewöhnlich eingepackt in warmen Decken kann keine Flut uns schrecken

Zarte Düfte von Aal und Sprotten

zum Fischmarkt uns hin locken Möwen werden heut nicht froh Dem Dieb versohlen wir den Po Nur für meinen liebsten Schatz gibts nen süssen Knoblauchschmatz

Heimwärts führt nun unser Weg

da sehen wir auf breitem Steg Biker in der Abendsonne winken die Maschinen dröhnen blinken auch sie lassen's richtig krachen

in des Maien Stromerwachen