"In den Archiven des Vati.Kann - Die Ära Benedetto"
Veröffentlicht am 20. Mai 2013, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:
Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
In den Archiven des Vati.Kann - Die Ära Benedetto
In den Archiven des Vati.Kann - Die Ära Benedetto
Beschreibung
Cassy högscht investigativ... kein Geheimnis bleibt unentdeckt
Ihr hattet mich im Vorzimmer des Audienzsaales zurückgelassen, wo ich mich weidlich lang-weil-te. Die Kreuzworträtsel waren öde, nix als Heilige und Päpste, vertikal und horizontal. Eine Kreuzung hat mir ganz schön wat abverlangt: Wie beim Zeus sollte ich denn darauf kommen, dass die bürgerlichen Namen zweier berühmter und umstrittener Papas sich in einem -g- senkrecht kreuzten? Ratzinger und Borgia… da kommt doch eine Priesterin der Artemis net drauf!!!
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Nun ja, ich legte den Ossobuco oder wie das Anstaltsblättchen auch immer heißen mag, beiseite ind beschloss, mich ein wenig in den Räumlichkeiten der Papatage umzusehen. Was soll ich euch sagen, ich verlief mich natürlich, hatte ja leider mein rotes Wollknäuel nicht im Pompeldur, ich will ja Charon ein Paar Fäustlinge stricken, der Winter in Griechenland soll ja dieses Jahr ganz besonders frostig werden, wie man den Gazetten entnehmen kann…Â
Wo war ich? Ach ja, ich stromerte also durch die Papatage, papadi, papada, und rubbeldiwupps!!! stand ich in einer riesigen Bibliothek! Kilometerlange Bücherwände, zehn Meter hoch, das gesammelte Wissen der Welt. Alle braven und filosofischen ( scheußliche Rechtschreibung, gell?), aber auch alle injizierten Bücher, die kein Gläubiger lesen durfte, ohne in Plutos Höllenofen geworfen zu werden. Da waren aber auch Büchlein dabei, die findste bei zv nicht, never ever! Das Kochbuch des göttlichen Marquis und die indizierte Erstausgabe von Tick, Trick und Track im Rotlichtviertel! Wen es interessiert: Schaut selber nach im Zwischennetz, da könnt ihr alles auskugeln.Â
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Nun, ich spazierte so eine halbe Stunde an der rechten Wandseite entlang und war immer noch nicht am Ende angekommen, als ich plötzlich eine Tapetentür wahrnahm. Papa hatte in unserem Palast auch so eine in seinem Arbeitszimmer, dahinter hatte bunkerte er seinen Retsina und seinen Ouzo, Mama hatte ihm nämlich verboten zu schnabulieren, vor allem, als die Kriegsgefahr immer bedrohlicher wurde und die Griechen schon en route waren. Die Tapetentür geöffnet und hineingeschlüpft- was bei meinem bauschigen Reifrock kein leichtes Unterfangen war!- und da traf mich doch fast der Plexus!!! Lauter Schriftrollen, Pergamente und Papiergedöns in Altgriechisch! Und die ultimative Chronik unseres Großen Vaterländisches Krieges! Es trieb mir die heißesten Zähren aus den Vergissmeinnichtaugen, ich heulte königlichen Rotz und Eau de Princesse, gab mich so ganz meinen schmerzlich-süßen Erinnerungen hin…Â
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Doch auch der größte Schmerz hat einmal ein Ende, ich erfraute mich und putzte mir die Nase mit einem Stück Papier, das aus der Sammelchronik gefallen war. Ich wollte es gerade zusammenknüllen, als mein Blick zufällig auf die Abbildung fiel, und was soll ich euch sagen? Es war die Frettchenfresse von ODYSSEUS! Ich schnaubte vor Verachtung, aber dann schaute ich mir das Papier genauer an: Ich hielt ein Beweisstück von unzweifelhafter Authentizität in meinen manikürten Händen, das ein gaaanz neues und wenig schönes Bild des so genannten Bezwingers von Troja zeigte! Odysseus hieß in Wirklichkeit Odemar Dysseus, war der Sohn eines kretischen Ebers und einer griechischen Hafenschlampe und hatte nicht einmal seine Sekundarstufe zu einem Abschluss gebracht! Die vierte Klasse musste er sogar viermal wiederholen, weil er zu blöd war, den Satz des Pythagoras zu kapieren, der bei uns in Troja ja zum Unterrichtsprogramm der Vorschule gehört. Und so ein Idiot, so ein Kretin hat uns das Holzhottehüh in die Festung gemaggelt!!! Wenn Papa Priamos das wüsste, das Herz im Leibe würd ihm zerspringen…Â
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Aber mir bereitete dieses Papier, das ich flugs in meinem Pompeldur verbarg, eine elysische Genugtuung, und ich beschloss, wenn ich jemals in Troja ankommen sollte , der zivilisierten Welt, zu denen ich hinfort die hellenischen Hotten und Totten  nicht mehr zähle!!!, einen wahrheitsgetreuen und ungeschminkten Tatsachenbericht vorzulegen. Und mein Freund H. Omer, ihr erinnert euch an ihn, nicht wahr?, wird mir so einiges zu erklären haben…Â
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Ich meld mich in den nächsten Tagen wieder, werde weiter nach trojanischer Konterbande suchenÂ
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Aufgeregt und mit heißen WangenÂ
Eure Cassy
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