Biografien & Erinnerungen
Mein Tagebuch - 11.Mai

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"Mein Tagebuch - 11.Mai"
Veröffentlicht am 13. Mai 2013, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Mein Tagebuch - 11.Mai

Mein Tagebuch - 11.Mai

Beschreibung

Der Text besteht leider aus wahren Begebenheiten. ich verrate nicht ob ich es war die es erlebt hat oder eine Person die mir nahe stand aber ich hoffe der Text würd euch dennoch berühren.

11.Mai

Warum schreibe ich das hier? Weil mein jetziger Psychologe es mir geraten hat? Um meine Vergangenheit zu verarbeiten? Will ich auf mich aufmerksam machen? Viele fragen, eine Antwort: ich will es hinter mich bringen. Meine ganze Vergangenheit, die Lügen meiner Mutter, die Schläge meines Stiefvaters, die Krankenhäuser in denen mir gesagt wurde ich würde an schlimmen Depressionen leiden und die Psychologen zu denen mich die Ärzte zu meinem “eigenen Wohl“ schickten. Einfach alles. Im Endeffekt kam mir die Idee heute Nacht im Traum. In diesem immer gleichen Albtraum in dem ich in ein niemals endendes Schwarzes Loch falle. Um ehrlich zu sein wünschte ich mir am Boden aufzuschlagen, denn dann wäre alles vorbei. Aber ich falle immer weiter, immer tiefer, in ein nicht enden wollendes Desaster. Klingt bestimmt sehr deprimierend, aber so ist es eben, es ist Deprimierend! Dabei war früher noch alles in Ordnung. Früher als Mama und Papa noch zusammen lebten, als wir jeden Sonntag einen Ausflug machten, als die Familie noch im Mittelpunkt stand, als meine, unsere kleine Perfekte Welt noch heil war.

 

Heute war es besonderst schlimm. Ich erfuhr von einer Freundin, dass mein kleiner Bruder wieder ins Heim gesteckt wurde. Das zweite mal in einem Jahr! Dabei ist er erst Zehn! Ich rief sofort Mama an und fragte was es damit auf sich hatte. Sie fragte was mich das eigentlich interessiere, jetzt wo ich tausende von Kilometern von ihnen entfernt lebe. Sie meinte ich habe mich doch früher auch nie um ihn gekümmert! Das ist doch lachhaft, nicht? Klar haben wir uns gestritten, aber Geschwister machen das doch so! ich habe ihn immer verteidigt wenn es nötig war. Immer, bei Den Schlägen unseres Stiefvaters bin ich immer dazwischen gegangen, obwohl ich wusste das ich dann die nächste sein würde, ich verteidigte ihn gegen die großen in der Siedlung und ich ging dazwischen wen Mama ihn anschrie, obwohl das meistens so ausartete das ich mit dem Kochlöffel geschlagen wurde. Nicht selten kam es vor das der Löffel abgebrochen ist. Als sie mir sagte, dass mich das jetzt nichts mehr anginge war mir der Kragen geplatzt und ich warf ihr das alles an den Kopf. Er ist und war mein kleiner Bruder! Ich habe ein recht darauf das sie mich anruft und es mir sagt wenn das Jugendamt in ins Jagdberg-Internat (das ist das Heim) schickt. Ich meinte auch, dass es kindisch von ihr sei darauf zu warten, dass ich es von dritten erfahren musste. Als sie dann meinte ich solle aufhören mich zu beschweren und runterkommen habe ich aufgelegt und das Handy aus dem Fenster geworfen. Mein Zimmer liegt im 3. Stock und das Handy fiel sehr tief aber in dem Moment war mir das egal. Ich setzte mich einfach aufs bett und weinte. Die ganzen Bilder tauchten wieder auf. All die Misshandlungen, all die Schläge, all die Streitereien! Obwohl ich die Augen fest zudrückte sah ich sie wieder. Die Bilder die ich so krampfhaft zu verdrängen versuchte!

Ich sah meinen Stiefvater, der meinen Bruder zu beiden Seiten des Kopfes festhielt und hochhob, während Fabio vor schmerzen schrie, wie ich ihn anbrüllte er soll ihn loslassen, wie ich auf ihn einboxte. Doch es half alles nichts, er hob Fabio einfach noch höher und lachte mich hämisch an während er Fabio gegen die Wand schlug, so, dass dieser schrie. Ich sah das Blut das aus der Wunde am Kopf ran. Andi (mein Stiefvater) sah auf ihn hinunter, ging in die Küche und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Der Rest ist nur noch verschwommen in meiner Erinnerung. Ich stürzte ins Bad und holte Handtücher die ich Fabio auf den Kopf drückte während er keuchend aufstand. Ich bat ihn sich die Schuhe anzuziehen und stürmte in das Schlafzimmer wo ich unsere E-Cards (Krankenkarte) aufbewahrte. Fabios lag ganz oben und ich riss sie sofort an mich. Unten hatte Fabio sich bereits angezogen und wir liefen so schnell es ging zum Bus. Im Krankenhaus sagten wir er währe ausgerutscht und auf einen Stein gefallen, denn die Wahrheit trauten wir uns nicht zu sagen. Wir mussten lügen! Sonst wäre es zu hause noch viel schlimmer gekommen!
Ihr denkt jetzt bestimmt, dass wir es unserer Mutter hätten sagen sollen, aber glaubt mir, das haben wir! Immer, bei jedem Vorfall! Aber glauben geschenkt hat sie uns nie!
Das ist eine meiner schlimmsten Erinnerungen. Ich will sie einfach nur noch vergessen, aber es ist scheinbar unmöglich.

Meine Stiefmutter hat mich in meinem Zimmer weinen gehört und fragte sofort was los sei. Ich erzählte ihr vom Gespräch und wir redeten noch sehr lange darüber.

Wir fassten eine Erkenntnis: scheinbar bin ich erwachsener als meine Mutter.

In diesem Moment vertraute ich ihr ein Geheimnis an. Das was mich jetzt noch fertig macht sind nicht die mobbereien in der schule sondern die Erinnerungen die dadurch wachgerufen werden. Angefangen von den prügeln durch die ich ins Krankenhaus musste bis hin zu der Beinahe-Vergewaltigung durch fünf jüngere die von meiner “Freundin“ angestachelt wurden.

 

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marymaus

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