Humor & Satire
Drabbles (1) - Thema: Beamte

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"Drabbles (1) - Thema: Beamte"
Veröffentlicht am 12. Mai 2013, 10 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft. Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles. Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF. Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos ...
Drabbles (1) - Thema: Beamte

Drabbles (1) - Thema: Beamte

Beschreibung

Drabbles sind kleine humorige Kurzgeschichten, die exakt 100 Worte haben.

Beim Berufsberater

 

Ich stand vor dem Hauptschulabschluss und musste ein Praktikum machen. Dazu begab ich mich zum Berufsberater des Arbeitsamtes.

 

Der nette Beamte begrüßte mich und wies mir einen Stuhl zu. „An was hatten Sie dann gedacht?“, fragte er mich.

 

„Ich würde gerne was mit Tieren machen.“

 

„Tiere, hmm. Aber das Leben ist kein Ponyhof.“ Offenbar war er ein humoriger Mensch. Er kramte in seinem Karteikasten und zog schließlich einen kleinen, hellblauen Zettel hervor.

 

„Hier bitte, das wird Ihnen gefallen.“

 

Der gute Mann hatte wirklich Humor. Das Praktikum hat mir gar nicht gefallen. Auch die Firma mochte mich nicht, die Metzgerei Meyer.

Der Umzug

Putchen Prammel war froh, den Umzug von Wuppertal nach Düsseldorf gut überstanden zu haben. Jetzt galt es, sich und ihre Familie ordnungsgemäß umzumelden. Stolz ging sie zum Schalter der Meldebehörde und gab das von ihr selbst ausgefüllte Formular ab.

 

„Nein, nein, Frau Prammel so geht das nun wirklich nicht. Das müssen Sie noch einmal berichtigen.“

 

Der Sachbearbeiter war sichtlich echauffiert. Putchen nahm den Anmeldebogen zurück und schüttelte den Kopf.

 

Was habe ich bloß falsch gemacht?“, sprach sie zu sich. „Dabei habe ich doch in der Spalte Verwandtschaftsverhältnis alles ganz korrekt eingetragen: Erwin Prammel – gut, Sabine Prammel – ausgezeichnet, Melanie Prammel – schwierig.“

Die Rückkehr zum Berufsberater

Ich sprach erneut beim Berufsberater des Arbeitsamtes vor, nachdem ich letztes Mal so enttäuscht wurde. Mein Lehrer setzte sich dafür ein, dass ich ein zweites Praktikum machen durfte.

 

Der nette Beamte begrüßte mich wieder. „Diesmal möchte ich meinen Berufswunsch klar formulieren: Ich möchte bei einer Bank arbeiten.“, sagte ich energisch.

 

„Ja, junger Mann, das ist eindeutig. Hier ist Ihre Praktikumsadresse.“ Diesmal erhielt ich einen kleinen, grünen Zettel.

 

Dieser Mensch bewies wieder sein Verständnis für Humor, wie ich später leider feststellen musste.

 

Die Arbeit bei der Bank hat mir auch nicht gefallen, obwohl die Kollegen von der Friedhofsgärtnerei wirklich nett waren.

Der Arbeitsunfall

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Sie hatten mich gebeten, zu meinem Arbeitsunfall von letzter Woche zu äußern.

Ich wollte das Fenster öffnen und bin dabei über die Steckdosenleiste gestolpert. Danach bin ich auf den kleinen Tisch gefallen, der dabei ebenso zu Bruch ging wie die vier Zimmerpflanzen von Fräulein Hildegard und das Goldfischglas. Goldfisch Willy hat das nicht überlebt.

Der Grund für das Stolpern war der schwarz-gelbe Sicherheitsstreifen, der eine Woche zuvor von unserem Sicherheitsdienst angebracht wurde. Als treuer Fan von Schalke musste ich diesen sofort entfernen, was wiederum zum Übersehen der Leiste geführt hat.

Mit freundlichen Grüßen

Norbert Neumann

Der Beamtendreikampf

Berthold Weichmann vom Finanzamt Seevetal war ärgerlich, richtig ärgerlich. Ihm oblag nicht nur die Aufspürung von Steuerpflichtigen, die die Steuern nicht oder nicht ausreichend entrichteten.

 

Nein, ihm war zusätzlich die Betreuung der Beamtenanwärter und Auszubildenden übertragen.

 

Heute war es wieder passiert. Dietmar Dohmeyer, dieser achtzehnjährige Jungspund hatte es offenbar immer noch nicht begriffen.

 

So, Herr Dohmeyer, ich habe soeben die Steuerakte Prusemuckel überprüft, die ich Ihnen gestern übergab. Und was muss ich da feststellen? Der Prüfbericht vom Kollegen Pollmeyer lag lose darin. Lose! Also nochmals zum mitschreiben: der Beamtendreikampf lautet: Knicken, Lochen, Abheften! Abheften! Nicht Abhängen! Das machen wir danach.“

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Hörbuch

Über den Autor

Katerlisator
Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft.
Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles.

Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF.

Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos peinliche Pannen" und "Hubert deckt auf"; sowie "Siebzehn Wege zu Yin und Yang", eine Sammlung dramatischer Kurzgeschichten, "Zeitenwandler", eine Zusammenstellung von SF-Storys und "Dem Mord auf der Spur", eine Sammlung von Kurz-Krimis. Diese Werke sind jeweils als E-Books im Handel erhältlich. Außerdem gibt es das E-Book "Unser Wilder Westen", wo der Autor als Herausgeber fungiert.

Die humoristischen Geschichten gibt es auch kompakt als Printbook unter dem Titel "Bedeutende Vertiefung aber der Reihe nach", erhältlich bei Amazon.

Der SF-Roman "Fast die gleiche Welt" ist fast fertig und wird in Kürze vollendet.

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Enya2853 Na, das ist doch mal - aus dem (Beamten)leben gegriffen.
Kurz und knackig, wahr und doch so humorvoll.

Gut gemacht, Matthias!
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Johannespi Drabbels: Thema Beamte - Lieber Kati,

Wenn ich einmal Rat für das Erleiden von Beamtenwillkür brauche, dann wende ich mich getrost an dich.

Schmunzelnde Grüsse Johannespi

PS: Ich bin weg vom Fenster bei BX!
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Wenn Du es schaffst, .... - ... die Pointen auf die nächste Seite zu bringen, bekommst Du den 5. nachgreicht,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Ja, so sind sie... nicht immer, - aber doch auch

Tucholsky hat sich intensiv mit der "Beamtenpest" befasst:

http://www.textlog.de/tucholsky-beamtenpest-ii.html

Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Alle Drabble haben was. Hat mir gut gefallen!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
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