Humor & Satire
Über Löcher

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"Über Löcher"
Veröffentlicht am 02. Mai 2013, 10 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Ich bin 1950 in Berlin geboren, bin unendliche Zeiten zur Schule gegangen, habe brav studiert und in diversen Firmen artig gearbeitet, bin nunmehr das dritte Mal verheiratet, habe zwei erwachsene, tolle Kinder und gehe endlich meinen Neigungen nach, die sich auf kreativer Ebene bewegen. Ich bevorzuge die Satire, die Ironie, mag Methapher, die aber die Botschaft nicht verschleiern, eher krasser hervortreten lassen. Gerne nehme ich den typischen ...
Über Löcher

Über Löcher

Beschreibung

¬¬Einiges über Löcher Ein Loch kann wichtig sein. Nein, eigentlich sind Löcher immer wichtig. Sie begleiten unser Leben. Sie sind Leben. Natürlich weiß das jeder Mensch. Die Tiere wissen es übrigens auch, nur machen sie nicht so viel Aufhebens davon. Ich möchte einmal meine Gedanken über die Löcher vom Kleinen zum Großen wandern lassen. Natürlich hoffe ich, unterwegs in kein Loch zu fallen. Das kann schnell passieren, wenn es groß genug ist.

LÖCHER

 

­­Einiges über Löcher

 Ein Loch kann wichtig sein. Nein, eigentlich sind Löcher immer wichtig. Sie begleiten unser Leben. Sie sind Leben. Natürlich weiß das jeder Mensch. Die Tiere wissen es übrigens auch, nur machen sie nicht so viel Aufhebens davon.

Ich möchte einmal meine Gedanken über die Löcher vom Kleinen zum Großen wandern lassen. Natürlich hoffe ich, unterwegs in kein Loch zu fallen. Das kann schnell passieren, wenn es groß genug ist. Aber die großen kommen etwas später in meinen Fokus, wollte ich doch zunächst mit den ganz kleinen Löchern beginnen. Jeder Wissenschaftler würde sofort nach der Festlegung von Groß und Klein streben und eine entsprechende Definition erarbeiten. Ich bin aber kein Wissenschaftler, nur ein kleiner Poet, der sich Gedanken über Zwischenräume macht.

Sind Zwischenräume eigentlich Löcher? Nehmen wir einmal die Löcher im Kopf, also ich meine jetzt nicht die Nasenlöcher, sondern die Löcher im Inneren des Schädels, die im Gehirn. Es sollen ja zuweilen gerade in der Region erhebliche Lücken vorhanden sein. „Sind Lücken auch Löcher?“, frage ich mich leicht verwirrt. Ich neige dazu, die Frage zu bejahen, denn schließlich ist ja nichts da, zumindest scheint dies so. Manchmal taucht aber wieder etwas auf und das Loch oder die Lücke ist wieder gefüllt. Man atmet auf. Löcher, Lücken, Zwischenräume scheinen nicht unwiederbringlich und hoffnungslos leer zu sein. Ich bin also, wegen der Erkenntnis wieder optimistisch gestimmt. Das Füllen von Löchern ist also ein durchaus positiver und erstrebenswerter Prozess. Also zumindest scheint diese These für das Kopfinnere zu gelten. Über den Erfolg beim Füllen von Kopflöchern vermag ich nichts Allgemeines auszusagen. Bei mir geht da alles ziemlich schleppend vor sich. Es ist also schon ziemlich schwierig, Löcher im Schädel zu stopfen. Man muss eine Menge Gehirnschmalz dafür aufwenden. Vielleicht sogar, nein oft, ganz bestimmt auch ein paar Taler. Ich denke aber die Investition lohnt sich.

 Natürlich kann das Stopfen oder besser ausgedrückt: das Verstopfen von Löchern gefährlich werden. Nehmen wir einmal das Makeup, welches die Frauen so lieben. Man legt es auf, also auf die Poren, das sind die kleinen Löcher in der Haut, durch die man zum Beispiel auch atmet. Sie sind manchmal zu groß geraten, denken die Frauen, und schmieren halt das Mittelchen dagegen darüber. „Jetzt bin ich viel schöner“, glauben sie, die Kosmetikberaterin sagt das auch! und atmen etwas weniger durch ihre kleinen Hautlöcher. Ob das immer so gut ist? Na, ich wage einen ganz kleinen Zweifel anzubringen. Im Übrigen, man soll sich auch die Augenlöcher nicht verkleistern oder gar die Ohren verstopfen. Das weiß allerdings jeder. Somit muss ich feststellen, dass das Füllen der Löcher nicht immer von Vorteil ist. Man sollte schon genau abwägen, ehe man irgendwelche Löcher schließt.

 Das Löcher und das Füllen von gewissen Löchern, sehr eng mit der Entstehung des Lebens an sich verbunden ist, weiß natürlich auch jeder, also zumindest nachdem ausreichend Aufklärungsarbeit geleistet wurde, deshalb halte ich mich hier nicht unnötig lange auf, auch wenn’s der eine oder andere gerne hätte. Ich möchte nur betonen, dass die Bedeutung des Loches, oder sagt man hier besser Öffnung, großes, sehr großes allgemeines Interesse erregt. Schon immer.

  Die Löcher, die ich kurz rein literarisch betrachten möchte, werden nun größer. Ich öffne also unseren Kühlschrank und bemerke im oberen Fach eine unangenehme Lücke. Es ist kein Joghurt mehr da, auch keine Quarkspeise. Für mich ist das mehr als schmerzlich. Es gibt Menschen, denen ist ein derartiges Loch schnuppe. Für mich bedeutet es aber Verzicht. Andere schauen in das Tiefkühlfach und sehen gähnende Leere. Es ist weder Eis noch Pizza zu entdecken. Und dieses Loch verärgert sie nun wieder. Haben Löcher etwas mit Leere zu tun? Wenn ja und wenn dabei Schmerzen auftreten, dann ist das gar nicht gut. Man muss also wieder an Nachschub denken und die Leere auffüllen. Kann ich jetzt einfach und ohne weiteres zu dem Schluss kommen, dass, wenn die Löcher größer werden, ein Füllen durchaus angebracht ist, ja sogar mehr als erwünscht? Denn Schmerzen durch Löcher, wer will die schon erdulden müssen? Niemand möchte durch Löcher leiden.

Ich gehe, bevor ich nun endgültig mein Urteil fälle, noch einen Schritt weiter. Das Loch in der Wand muss jetzt herhalten. Man sagt eigentlich Tür dazu, aber es bleibt schlicht ein Loch, behaupte ich. Es ist verhältnismäßig groß, schließlich muss oder soll man ja hindurch gehen. Man geht also auch durch Löcher. Man wird mitunter sogar durch sie hinausgeworfen und das kann bitter sein. Es gestaltet sich schwierig und ich beginne mich allmählich total zu verhaspeln. Das Türloch muss geöffnet sein oder werden, damit es uns dienlich ist aber wir müssen es auch schließen, damit wir nicht zu Schaden kommen. Also Löcher sind, sehr launisch. Einmal sind sie offen für uns gut und ein anderes Mal wieder nicht. Dabei handelt es sich um ein und dasselbe Loch.

 Dann komme ich zum Schluss noch zu den Löchern, die natürlich auch jeder kennt, deren Bedeutung noch schwammiger ist. Sie sind einfach unheimlich wichtig für jedes Lebewesen. In der Regel, also im Normalfall kommt immer etwas aus ihnen und wir sind darüber unheimlich erleichtert. Darüber hinaus sind sie allerdings auch als ganz schreckliche Vertreter bekannt, die sich sogar weltweit zu vermehren scheinen. Sie nehmen menschliche Gestalt an und erschweren unser Dasein nicht unerheblich und bemerken es selber überhaupt nicht. Man kann daran vermutlich nie etwas ändern, was mich traurig stimmt. Deshalb möchte ich an dieser Stelle meine Betrachtung unterbrechen, wer weiß zu welchen Erkenntnissen ich komme, wenn die Löcher noch größer werden, die mir begegnen oder bekannt werden.. Es könnte bis zum Weltuntergang gereichen und das macht mir große Angst.

Es wird immer nur über die Löcher geredet, aber auf sie einzuwirken, sie richtig zu deuten, ihnen die verdiente und angemessene Behandlung angedeihen zu lassen, das ist der Menschheit bislang nicht gelungen. Mir fehlen dazu alle weiteren Worte. Es ist quasi ein Wortloch entstanden, welches das Allerschlimmste für einen Autor ist. Jetzt muss ich zusehen, wie ich dieses Loch wieder auffülle…oder sollte ich nicht?

 

 

 

 

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Über den Autor

Helgaschreibt
Ich bin 1950 in Berlin geboren, bin unendliche Zeiten zur Schule gegangen, habe brav studiert und in diversen Firmen artig gearbeitet, bin nunmehr das dritte Mal verheiratet, habe zwei erwachsene, tolle Kinder und gehe endlich meinen Neigungen nach, die sich auf kreativer Ebene bewegen.

Ich bevorzuge die Satire, die Ironie, mag Methapher, die aber die Botschaft nicht verschleiern, eher krasser hervortreten lassen. Gerne nehme ich den typischen "Michel", den modernen Spießbürger, die großen Schlappen unserer Gesellschaft aufs Korn. Aber manchmal möchte ich auch poesievoll den Sinn des Lebens unterstreichen, allerdings immer den Boden der Tatsachen, stets lebensbejahend, im Auge behaltend. Ich liebe den Witz mit Geist und biete viel Hintergründiges an. Das Lachen über sich selbst aber auch über die allgegenwärtige Dummheit im Allgemeinen, scheint mir trotz aller schlimmen Erfahrungen immer geholfen zu haben, mich aus brenzligen Phasen oder Situationen zu bringen.

Ein intensives Nachdenken, Aufarbeiten mit einhergehendem Aufschreiben, und nicht zuletzt die eigene Malerei, sind meine Methoden mit dem Leben im positivsten Sinne umgehen zu können.

Falls sich jemand für meine Malerei interessiert, der besucht bitte meine kleine Online-Galerie. (im Augenblick noch in Beabeitung...die neusten Bilder fehlen..)

http://helga-siebecke.magix.net

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Tintenklecks ein Loch umstickt mit feinen Wortgarnen ist mir da ins feinlöchrige oder feinmaschige Lesenetz gegangen, und nach näherer Betrachtung stelle ich fest, das ist ein besonderes Exemplar. Ich werde Artenschutz beantragen.
lg der Tintenklecks im August 2015 :-)
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Liebe Helga,
... beim Stöben in Deinem Bücherregal entdeckt ...und ich war wieder überrascht. Das ´profane Loch` wird bei Dir zu einem ´hochinteressanten
Studienobjekt`. Flüssig und mit Augenzwinkern geschrieben. Gefällt mir sehr gut. Was fällt Dir zu den Löchern, die wir in die Luft starren, ein?
Einen schönen Sonntag für Dich.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Man möchte es kaum glauben, - wie vielschichtig Löcher sein können oder sind.
Deine Gedanken sind sehr interessant, führen den Leser quasi von Loch zu Loch.

Zwei Seiten zeigst du auf - am Beispiel der Tür wird das deutlich.Je nachdem,was der mensch möchte, sollte das loch geöffnet, aber auch wieder geschlossen werden.
Dies lässt sich bestimmt auf vielerlei übertragen, ganz simpel die Fenster.....sehr weit entfernt, aber auch in meinen gedanken, das Öffnen und Schließen seines Selbst. Geöffnet kann ich alles hineinströmen lassen und auch wieder heraus. geschlossen versuche ich mich zu schützen, abzugrenzen - das mag gut sein, kann aber auch einsam machen.

Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Löchern, Lücken und Zwischenräumen.
Das ist aber bloße Assoziation meines Empfindens. Ein Loch ist für mich immer etwas, in das ich oder etwas hineinfallen kann. Das herauskommen mag schwierig sein, das herausholen u.U. auch. Manchmal versenkt man auch in Löchern Unerwünschtes und schüttet zu.

Ein Zwischenraum ist für mich eben "Raum" zwischen anderen Dingen, den ich füllen kann, z.B. ganz simpel in meinem Bücherregal. Da gibt es Raum zwischen diversen Büchern, den ich ausgefüllt habe mit allerlei Krimskrams. Zwischenräume haben für mich etwas Kreatives.

Lücken sind vielleicht ähnlich - ich meine, man kann hindurchschlüpfen. Zuweilen ist alles verstellt - zu. Man hat keine Sicht. Wenn sich dann eine Lücke auftut, dann mag das entlastend sein oder gut, ich denke an die Wolkenlücken, wenn sich plötzlich die Sonne zeigt.

Egal wie, Löcher, Lücken, Zwischenräume - das bietet viel Spielraum für Gedanken, fürs Nachdenken oder einfach nur für ein Kopfkino.

Hat mir gut gefallen, deine kleine "Lochphilosophie" - sehr gut geschrieben mit einem Hauch von Satire - wie man es bei dir so mag.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer da wäre noch das loch , - welches man hinterlässt , wenn man im grabe liegt , aber dieses wird ja fürsorglich verschlossen sarg und grab , damit es kein zurück gibt

gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
fedora Ich bin begeistert Helga, - was Du alles aus einem Loch bzw. Löchern heraus holst.. darin entdeckst. Herrlich. Deine Lochgeschichte gefällt mir sehr gut.
Liebe Grüße
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
Gelixx Re: DANKE -
Zitat: (Original von Helgaschreibt am 02.05.2013 - 19:10 Uhr) Liebe Geli, Du denkst an Karies...also an etwas Unschönes....dabei gibt es ganz wundervolle Löcher, an die man denken könnte.
Ich wollte es einmal probieren wie man hier ein Buch erstellt. Eigentlich wollte ich es fix und fertig kreiert, auch illustriert und in Farbe via PDF hochladen. Das ist mir nicht gelungen. Da muss ich wohl noch lernen wie es geht. Eine Kenntnislücke...ein Loch! ???

Danke fürs Lesen und Kommentieren.
Helga


Man kann hier Bilder hochladen, ich lerne aber auch noch. Schönen Abend dir Geli
Vor langer Zeit - Antworten
Helgaschreibt Re: ÜBER LÖCHER -
Zitat: (Original von Bleistift am 02.05.2013 - 19:20 Uhr) Ich habe beim Lesen der Lektüre gelernt, dass ein Loch also deutlich mehr ist, als nur ein Nichts.
Nichts desto Trotz wäre ich vor gar nicht allzu langer Zeit beinahe in ein solches gestürzt.
Ich weiß also sehr genau, wovon Du redest...

Gelungener Auftakt. :-)

LG Louis :-)



Schön, dass Du mich verstehst. Beinahe in ein Loch gestürzt, ist besser als in einem zu sitzen.
Danke für die Begrüßung und fürs verstehende Lesen.
Helga
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift ÜBER LÖCHER - Ich habe beim Lesen der Lektüre gelernt, dass ein Loch also deutlich mehr ist, als nur ein Nichts.
Nichts desto Trotz wäre ich vor gar nicht allzu langer Zeit beinahe in ein solches gestürzt.
Ich weiß also sehr genau, wovon Du redest...

Gelungener Auftakt. :-)

LG Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Helgaschreibt DANKE - Liebe Geli, Du denkst an Karies...also an etwas Unschönes....dabei gibt es ganz wundervolle Löcher, an die man denken könnte.
Ich wollte es einmal probieren wie man hier ein Buch erstellt. Eigentlich wollte ich es fix und fertig kreiert, auch illustriert und in Farbe via PDF hochladen. Das ist mir nicht gelungen. Da muss ich wohl noch lernen wie es geht. Eine Kenntnislücke...ein Loch! ???

Danke fürs Lesen und Kommentieren.
Helga
Vor langer Zeit - Antworten
Gelixx Liebe Helga - ach ist das schön, dich hier zu lesen und ich bin sicher du fühlst alle Löcher gut aus, so dass die Oberfläche glatt und geschmeidig ist.
Bei Löchern fällt mir immer Karies ein, kein guter Gedanke. Deine Löcher haben mir jedenfalls gefallen und ich werde die Zeilen lochen und abheften.
Lieben Gruß Geli
Vor langer Zeit - Antworten
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