Science Fiction
2012

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"2012"
Veröffentlicht am 01. Mai 2013, 44 Seiten
Kategorie Science Fiction
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2012

2012

Beschreibung

Text: René Deter Cover: basierend auf Morning._Fantasy_M.K.Ciurlionis (gemeinfrei) Mancher Schein kann sehr trügerisch sein und Auswirkungen auf die Zukunft haben. Alles beginnt mit einer seltsamen Voodoo-Zeremonie. Doch sollte dies erst der Anfang eines unglaublichen Geschehens sein.

Kapitel 1 - Gefangen im Rausch

Dumpf trommelten die Trommler in einem harten, hämmernden Takt, der fern aller bekannten Rhythmen war und doch unvergleichlich klang. Die Töne wirkten in ihren Schlägen hypnotisierend und aufpeitschend zugleich. Das ganze Geschehen drumherum mutete merkwürdig gespenstisch an, als sei es nicht von dieser Welt. Und irgendwie war es auch so.

Hellhäutige Menschen tanzten einen unbekannten Tanz um ein seltsam grünlich schimmerndes Feuer dazu, als wären den Flammen der Welt geheime Zutaten beigemengt worden.

Und das war in der Tat so, was allerdings die Anwesenden nicht wissen konnten und auch nicht wissen sollten. Denn sonst würden sie nicht so bereitwillig um die Flammen herumtanzen.

Man hatte das brennende Holz zuvor in eine magische Flüssigkeit getaucht. Doch keiner der anwesenden Tänzer und Trommler war es gewesen. Sie kannten weder die Zusammensetzung noch die Wirkung. Nur die Auswirkung war ihnen vertraut, den jene sollten sie erleben. Sie setzte mit der Zeit ganz von alleine ein ...

  

 

Die Blicke der Tanzenden und sich um das Feuer Bewegenden wurden seltsam stumpfsinnig. Sie wirkten durch die Düfte des Feuers wie betäubt. Schließlich blieben sie stehen und die Trommler hörten auf, ihre Trommeln zu schlagen. Eine merkwürdige Ruhe nach den martialisch wirkenden Geräuschen.

 Dann trat ein mit Federschmuck behängter Mann hervor, der dunkler Hautfarbe war, und sprach die Menschen an.: “Möge der Voodoo uns beschützen, denn wir sind seine Kinder und befolgen seine Befehle!”

 Dazu warf er etwas, was er in einem ledernen Beutel aufbewahrt hatte, in das Feuer, das sofort grell grün aufleuchtete. Die eben noch Tanzenden blieben davon unberührt und zeigten keinerlei Regung. Auch die Trommler verharrten bewegungslos.

 Dann stellte der Behängte einen bereitstehenden Topf in das Feuer, in dem Wasser mit verschiedenen Stoffen zu kochen anfing, bis das Gebräu schließlich gar zu sein schien. Der Behängte holte den Pott vom Feuer, nahm eine Holzkelle, fischte einen Schluck aus der Suppe heraus, führte ihn an den Mund und trank den Schluck mit einem wohlwollenden Genießen.

 Der Trunk ist gut geworden, ich habe eine von den Göttern gegebene Macht in mir gespürt. Das Land der Götter ist mir erschienen und sagte mir, dass ich auf alle Zeit bis zu meinem Tode geschützt sei, und dann Aufnahme in ihm fände. Trinkt, und auch ihr, werdet spüren, was ich erlebte. Trinkt! Trinkt alle zu eurem Schutz bis in den Tod!”

In die erstarrten Leiber kam wieder Bewegung. Man reichte den Topf zusammen mit der Kelle von Person zu Person und trank einen kleinen Schluck des Getränkes.

 Sogleich nach dem Genuss fingen die Augen an zu glänzen und die der Zeremonie beiwohnenden Menschen, ob dunkel- oder hellhäutig, spürten die magische Kraft. Auch sie wussten, dass nur jenes Land stark genug war, sie vor Gefahren bis zu ihrem Tod zu schützen und zu beschützen.

 Und die, die an die Kraft bisher nicht geglaubt hatten, wurden eines Besseren belehrt. Jetzt glaubten auch sie an das Wunder des Schutzes, das ihnen mit diesem winzigen Schluck gegeben wurde. Sie spürten die Kraft der fremden Welt. Sie vergaßen ihre alten Religionen, fühlten sich bis in ihrem Tod hin verpflichtet.

 Als dann der letzte Anwesende den letzten Schluck aus dem großen Pott getrunken hatte, wartete man auf die nächsten Worte des mit Federn geschmückten Mannes.

 So seid ihr nun unter dem Schutz des Landes der Götter. Geht und lebt euer Leben bis zum Tod.”

Damit schritt er feierlich in das Dunkel zurück, aus dem er gekommen war, und tauchte nie wieder auf. Und ein jeder wusste von der Großartigkeit des Geschehens, dass man erlebt hatte. 

Kapitel 2 - Die letzte Nacht

Ich war damals einer von ihnen gewesen, und seitdem hatte ich nie mehr Pech gehabt. Das Glück jener Stunde war mir zeit meines Lebens treu geblieben.

 Anfangs hatte ich nicht an die Macht des Landes der Götter geglaubt, doch seitdem ich als Einziger ein schweres Flugzeugunglück überlebte, überzeugte mich mit aller Macht, die mir mein persönlicher Glauben daran zuließ, die magische Kraft, die jener Suppe innegewohnt hatte. Wie anders konnte es sein, dass ich so viel Glück und praktisch kein Pech in meinem langen Leben gehabt hatte?

 Diese eigenartige und merkwürdige Voodoozusammenkunft, die ich dieser Art und Weise nie wieder erlebt hatte, war bis heute tief in meinen Gedanken verwurzelt. Ich war damals 25 gewesen, und nun ist alles schon 75 Jahre her. Wie schnell die Zeit verging, das war kaum zu glauben.

Tja, mein Jahrhundert hatte ich ohne Gefahren überstanden, weder Krieg noch Unglück konnten mein Leben zerstören, mich aus der Bahn werfen. Und darauf konnte ich sicher mit Fug und Recht stolz sein. Wer schaffte so etwas in dieser so gefährlichen Welt schon?

Doch seit einiger Zeit merkte ich, dass sich in meinem Leben eine große Veränderung ankündigte. Ich spürte, dass der Tag nicht mehr fern sein würde, wo mich das Land der Götter zu sich rufen könnte, damit ich dort die Ewigkeit erkundete. Eine Ewigkeit, wie sie kaum einem Menschen begreiflich war.

 Nun, ich selbst konnte mir diese Ewigkeit auch nicht vorstellen, daz6u war ich zu sehr dem irdischen Leben verbunden.

 Morgen würde ich mein Jahrhundert vollenden. Zumindest hoffte ich dies, denn in meinem Alter war das nicht so ganz sicher. Mancher hatte schon sein Jubiläum geplant und war dann kurz vorher gestorben. Dem Lauf der Dinge konnte man da nicht ins Handwerk pfuschen.

 Besonders mein Herz schien zunehmend nicht mehr so recht zu wollen, wie ich immer mehr merkte. So lange Zeit hatte es mir zuverlässig gedient, doch nun schien es immer müder zu werden.

 

 

Ich legte mich frühzeitig schlafen, um für den morgigen Empfang halbwegs fit zu sein. Schließlich wollte ich auch feiern können. Die Zahl meiner Gäste würde so manchem anderen älteren Herrn den Hut vom Kopf fliegen lassen. Mich störte es nicht so sehr, denn man wird nur einmal in seinem Leben 100 Jahre alt.

 Es war genau Mitternacht, als ich aus einem unruhigen Schlaf erwachte. Und es ging irgendeine Veränderung in mir vor, die ich mir allerdings nicht greifbar machen konnte.

Sollte so der Tod sein? Oder holte mich das Land der Götter zu sich, weil die Zeit dafür gekommen war?

Ich wusste es nicht, aber irgendetwas in diese Richtung schien es zu sein.Die Zeichen waren zu deutlich.

Ich spürte, wie sich meine Umgebung langsam aber doch beständig veränderte. Es stand fest, dass man mich an meinem 100sten Geburtstag nicht mehr vorfinden würde. Nirgends auf der Erde würde ich, ein 100 Jahre alter Greis, zu finden sein. Ich schien mich tatsächlich in eine andere Welt zu begeben.

 Die große Party würde ohne mich stattfinden, wenn sie überhaupt noch stattfand. Alles würde ein unmöglich zu lösendes Rätsel ergeben. Ich würde zu den vermissten Personen gehören, wie es außer mir noch viele andere gab.

 Man stelle sich das nur vor, ein 100 Jahre alter Mann, der vermisst wurde.Aber es gab die unmöglichsten Sachen, warum sollte nicht auch dies möglich sein?

 Doch vielleicht waren auch sie, die anderen spurlos Verschwundenen, in das Land der Götter gekommen, wenn auch durch ganz andere Umstände, und vielleicht auch Götter! Viele Gedanken durchschwirrten mich in diesem Moment.

 Ich bekam aber auch mit, dass die Konturen meines Zimmers zusehends schwanden. Dann waren sie ganz weg und ein anderes Bild klärte sich langsam, dass ich schon einmal vernommen hatte. Genau vor 75 Jahren, in jener Nacht war es gewesen, wo ich der seltsamen Voodoozeremonie des mit einem Federschmuck behängten Mannes beigewohnt hatte. Jener Nacht, in der ich den Schluck aus dem großen Topf, dem Pot, getrunken hatte.

 Ich sah, dass ich, immer noch im Schlafanzug gekleidet, auf einer Art Strohballen lag und plötzlich wider jung schien, die Falten meiner Hände, die fleckige Haut und alles andere, was einen alten Menschen ausmachte, spurlos verschwunden war.

 Ich sah wieder so aus, wie ich vor 75 Jahren ausgesehen hatte, als in jener Nacht Magie mit mir vollzogen worden war. Eine Magie, die mir zeitlebens zugetan geblieben ist.

Was war damals wirklich geschehen? Welcher Zauber hatte dem Trunk innegewohnt, der mein Leben so positiv und glücklich gestaltet und mir nun im Land der Götter die Jugend wiedergegeben hatte?

 Rätsel über Rätsel! Fragen ohne Antworten.

Doch bevor ich auch nur eine erste Antwort darauf finden konnte, versank ich wieder in einen Schlaf, der nicht nur sehr tief zu sein schien, sondern der mich wohl auch vollends an dieses Land der Götter anpassen sollte.

 

Kapitel 5 - Tempelgebet

Die Schönheit der Landschaft um mich herum war berauschend, unbeschreibbar. So etwas Schönes hatte ich in meinem 100jährigen Erdenleben nicht gesehen, obwohl es mir vergönnt war, fast alle Wunder der Erde zu Gesicht zu bekommen, egal ob es Naturwunder oder Weltwunder waren.

 Die Landschaft um mich herum überflügelte alles. Sie konnte man einfach nicht beschreiben, auch wenn man es gewollt hätte.

 Ich konnte mich gar nicht sattsehen und hätten mich meine Mitstreiter nicht so eilig in Richtung des Tempels gedrückt, wo ich unter Führung des mit Federschmuck behängten Mannes zusammen mit ihnen beten sollte, damit das erstrebte Wunder wahr werden würde, hätte ich mich noch viel mehr sattgesehen. Es war einfach alles faszinierend.

 Doch so mussten die wenigen Augenblicke erst einmal genügen.

 

 

Nach einigen Minuten schnellen Schreitens kamen wir im Tempel an.

 Es war ein mittelhoher Bau, der den griechisch-antiken Tempeln nicht unähnlich sah. Man konnte die Formen fast als klassisch bezeichnen, wie man sie in Resten noch auf der Akropolis in Athen fand. Es sah einfach großartig aus.

Ich war schon immer begeistert von der Architektur der Tempel. Die Eleganz, die sie verbreiteten, gehörte in meinen Augen zu den ästhetischsten Dingen in Sachen Architektur. Doch hier waren die Tempel im Gegensatz zu vielen auf der Erde vollständig. Und als ich mir diese Gedanken machte, durchschritten wir schon das Eingangsportal des Tempels.

 Was mich dann erwartete, konnte man einfach nur phantastisch nennen. War der Tempel von außen schon einfach unbeschreiblich schön, so fühlte sich das Innere so edel an, wie es in keinem irdischen Palast jemals hätte sein können.

Es war einfach göttlich, so wie dem Land der Götter zukam.

 In der Mitte war ein grünliches Feuer zu sehen, das in einem marmornen Kessel brannte. Die vier Wände ringsherum waren von Marmor und mit Gold/Blattgold reich in unterschiedlichsten Mustern verziert. Dabei wiesen sie fremde Motive auf, die auf der Erde nicht zu sehen waren.

 Offenbar war das Land der Götter eine Welt, die in eigenen Regeln unabhängig von allen anderen Welten existierte. Außerhalb des Universums, das die normalen Menschen kannten.

 Nur Menschen wie die um mich herum Stehenden und ich selbst kannten nun diese andere Welt, in der wir bis in die Ewigkeit zu leben gedachten, um den Göttern den Weg zur Erde zu bahnen, damit dort glücklichere Zeiten anbrachen.

Wir traten rings um das grünliche Feuer. Hier würden wir den Göttern helfen, für sie beten, für die Zukunft der Erde beten. Eine großartige Aufgabe!

  

 

Der mit Federn behängte Mann hob einen Singsang an, der mich an die Geschehnisse vor 75 Jahren erinnerte. Damals sang er ähnlich, als er in die Runde von uns Wartenden kam.

Wir fielen auf ein Zeichen von ihn mit ein, sangen denselben Singsang. Nach und nach kamen wir fast in eine Art Trance. Und sangen und sangen.

 Mein Zeitbegriff verschwamm. Ich wusste nicht mehr, wie viel Zeit dabei verging. Doch war es in der Ewigkeit nicht sowieso egal?

 Längst sangen nur noch wir, währenddessen der mit Federn behängte Mann, Gebete für die Götter sprach. Gebete, die ihnen helfen würden, irgendwann auf die Erde zu kommen, um sie zu befreien.

 Dann fiel auch er wieder in den Singsang ein, und mit seiner Führung wurde das Intonieren immer langsamer, bis es ganz verstummte. Wir hörten auf zu singen. Das Ende des ersten Betens für die Götter schien zu Ende zu sein.

"Die Götter sind uns gnädig gestimmt", sprach auf einmal der Priester in unsere Runde hinein, “Wir haben gut für sie gebetet. Sie sind durch die Dimensionen soweit voran gekommen wie noch nie. Sie haben fast dieses Land verlassen und die Erde betreten, doch ein letztes Quäntchen fehlte noch. Doch es wird nicht mehr lange dauern. Unser letzte Ankömmling in dieser Welt der Götter hat uns sehr geholfen, und er hat damit auch den Göttern sehr geholfen.“

Ich fühlte mich geehrt. War ich wirklich so wertvoll für die Gemeinschaft, die den Göttern half? Ich konnte es mir kaum vorstellen.

 Der Priester blickte mich an: “Sei gelobt, durch dich sind wir weit vorangeschritten. Die Götter sind sehr weit vorangekommen in dem Jahr, in dem wir mit dir zusammen beteten. So weit wie noch nie! Sie werden eher auf die Erde gelangen können, als sie bisher geglaubt hatten. Ich soll dir dank von ihnen sagen!”

 Ich wusste nicht, was ich dazu meinen sollte. Ich konnte dazu nichts meinen. Ich war unwürdig dies betreffend.

 Wenn die Götter jemanden lobten, musste es schon besondere Ereignisse gegeben haben. Was hatte ich Besonderes getan, außer ein Jahr lang zu beten, wie es auch die anderen getan hatten?

 Dann fielen mir zwei Wörter auf: EIN JAHR.

 Lag darin das Besondere? Die anderen mussten doch auch so lange gebetet haben wie ich. Wie war es überhaupt möglich, ein Jahr lang zu beten?

Ich sehe, dass du grübelst ", meinte der mit Federschmuck behängte Mann,”Du fragst dich sicher, wie du ein Jahr lang beten konntest. Ich weiß, dass es eine Art Wunder ist. Wir können hier leben, ohne etwas essen zu müssen. Diese Welt versorgt uns mit allem, wenn wir schlafen. Sie füttert uns mit den für uns wichtigen Nahrungsmitteln, entsorgt unsere Bedürfnisse. Das Besondere dabei ist, dass wir fast zwei Erdjahre mit einer Nahrungsaufnahme leben können. Auch brauchen wir nur alle paar Jahre Schlaf.”

 Ich sah ihn mit ungläubigen Augenan. Es hörte sich wirklich unglaublich an, was man mir da erzählte. Doch er nickte nur und ein sanftes Lächeln fuhr über sein Gesicht.

 Und so kann man auch ein Jahr lang beten, wie wir es eben zusammengetan hatten.”

 Mir blieb nichts anderes übrig, als diese phantastische Wahrheit zu glauben und zu akzeptieren, denn es war die einzige Wahrheit für uns in dieser einmaligen Welt der Götter.

 

  

Wir verließen den Tempel wieder, und alle meine Begleiter verstreuten sich in verschiedene Richtungen. Nur der Priester blieb bei mir.

 Ich werde dir jetzt deine Wohnung zeigen. Erstaune nicht über sie, denn das Land der Götter ist auch in diesem Bereich sehr großzügig. Zur Erreichung ihrer Ziele brauchen sie uns und wir brauchen die Kraft ihres Landes, um existieren zu können. Beachte dies in allen deinen Taten, was immer du auch machst!”

 Wir gingen einen schmalen Sandweg zwischen palmenartigen Pflanzen entlang. Wenig später führte er durch eine farbenfrohe, paradiesische Waldlandschaft, die so schön war, dass kein Dichter sie beschreiben konnte. Es glitzerte in allen Farbnuancen, schillerte fast zum Augenschmerz. Es war einfach wunderschön. Dazu war die Luft erfüllt von fröhlichen Vogelgesängen und allerhand anderen Geräuschen, die ich kaum einsortieren vermochte.

Dann erreichten wir meine zukünftige Wohnung. Und ich war wirklich sprachlos, denn der Priester hatte in seinen wenigen Worten über mein zukünftiges Heim glatt untertrieben. Eine solche Wohnung, wie sie jetzt vor mir lag, hatte ich nicht erwartet. Auf der Erde würde man sie als antike Prachtvilla bezeichnen. Der Begriff Lustschloss würde dem Haus aber auch alle Ehre machen. Was ich da sah, war einfach gigantisch und prunkvoll bis in das kleinste Detail.

 So konnte man es sich wohlergehen lassen. Ein absolutes Paradies!

 

Kapitel 3 - Skandal

Es war ein Skandal! Anders konnte man das unglaubliche Geschehen nicht bezeichnen.

Der älteste Bürger der Stadt war in der Nacht zu seinem 100. Geburtstag einfach spurlos verschwunden. Und das mitten aus seiner schönen Wohnung.

 Niemand hatte ihn gehen sehen und niemand hatte ihn entführt. Dazu war er zu bekannt und viel zu alt gewesen. Er war einfach verschwunden.

  

 

Sie hatten eine große Suchaktion durch die Polizei gestartet, doch selbst das eingeschaltete BKA konnte ihn nicht finden und auch die sonst so offensiven Medien in Funk und TV versagten.

Schließlich blieb keine andere Möglichkeit offen, ihn als verschollen und schließlich als tot zu erklären. Und das alles zu seinem runden 100. Jubiläum. Dieser Tag wurde zu seinem Todestag erklärt! Man sah sich keiner anderen Möglichkeit mehr gegenüber.

 Die Totenfeier sprengte einige Tage nach der aufgegebenen Suche alle Rekorde. Nicht einmal der riesige Dom der Stadt vermochte die Trauernden aufzunehmen. In der Stadtkirche St. Marien hätten noch weniger Menschen hineingepasst, obwohl auch diese Kirche nicht klein war und im Allgemeinen zu Trauerfeiern genügte.

Doch er war einfach so weit bekannt gewesen, dass man diesen Schritt gehen musste. Dagegen konnte selbst die Familie des Toten nichts unternehmen, die diesen Trubel eigentlich gar nicht gewollt hatten. Zu bekannt war der alte Mann gewesen, zu groß die Anteilnahme in der gesamten Stadt.

 Der Pfarrer, der die Totenlaudatio auf den Vermissten hielt, würdigte in bewegenden Worten das Leben und Schaffen des Mannes, der so mysteriös verschwunden war.

 Als er geendet hatte, sah man in vielen Gesichtern Tränen stehen. Bei manchem Trauernden flossen sie fast in Sturzbechern herunter. Und in den Augen der engsten Familienmitglieder mochte sich danach kaum noch eine Träne befinden.

 Der Verschwundene hatte zum Inventar der Stadt gehört, durfte mit den Bussen des Nahverkehr kostenlos fahren. Und nun sollte er einfach nicht mehr unter ihnen weilen.

 Sie konnten es einfach nicht glauben. Und eigentlich war es auch nicht zu glauben. Es war ein zu geheimnisumwitterter Abgang.

 Die Wahrheit indes konnten sie nicht kennen ...

 

Kapitel 4 - Götterwelt

Ich erwachte aus dem todesähnlichen Schlaf, glaubte, das Erlebte nur geträumt zu haben. Aber als ich meine Augen aufschlug, wurde ich eines besseren belehrt. Es war kein Traum, sondern es war die Realität.

Nicht nur, dass ich wieder 25 Jahre alt war, mittlerweile hatte ich auch eine neue, andere Kleidung als meinen Schlafanzug an. Sie glich griechischer Kleidung aus der Zeit der Heldensagen, die ich schon als Kind habe lesen können.

 Wer mir die prachtvollen Gewänder ohne mein Zutun jedoch angelegt hatte, wusste ich nicht. Ich ahnte nur, dass es während meines extremen Tiefschlafes passiert sein musste. Anders konnte ich mir es nicht erklären …

 Und dann merkte ich, dass um mich herum ähnlich gekleidete Menschen standen, Frauen wie Männer. Zwischen ihnen befand ein Mann im Federschmuck. Genau jener Mann, der vor 75 Jahren mich einen tiefen Zauber spüren ließ.

 Er schien kein Jahr gealtert zu sein, obwohl er eigentlich hätte längst tot sein müssen. Doch warum wunderte mich dieses: War ich nicht selbst auf zauberhafte Art und Weise auch wieder jung geworden in diesem merkwürdigen Land, welches ich nur als Land der Götter kannte?

Dann erkannte ich auch einige der anderen Gesichter wieder.

Mir schoss es wie ein Blitz durch den Kopf: Sie alle hatten an jener Nacht an der Voodoo-Vorstellung des mit Federn behängten Mannes teilgenommen. Und sie alle hatten ebenfalls vom Trunk genommen. Und sie alle waren in jung-aussehendem Äußerem hier.

Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen, denn der Mann sprach mich an.

"Willkommen im Land der Götter, der du von mir hierher geholt wurdest, um hier den Göttern auf ewig zu dienen.”

 Ich sah ihn an. Ich verstand ihn nicht. Er war nicht zu verstehen. Und doch sprach er weiter. Mein Erstaunen wurde immer größer.

Als du damals an der Zeremonie teilgenommen hast, wurde ein Teil deiner jungen Seele in diesem Teil des göttlichen Landes gespeichert, und als du kurz vor deinem 100.Geburtstages zu sterben drohtest, hat dich dieser Teil deiner Seele in dieses magische Land transferiert und dich in das Alter zurückverwandelt, die er selbst besaß. Auf der Erde giltst du als vermisst und tot. Doch niemand dort weiß, wo du dich wirklich befindest. Jeder, der hier um dich herumsteht, wird dir dies bestätigen können.”

Ich schaute mich um und dann ihn erneut an. Sollte ich ihm glauben?

Die Gesichter rings um ihn herum gaben dem mit Federschmuck behängten Mann jedoch recht. Ich musste es einfach glauben. Anders konnte es gar nicht sein.

 Es klang phantastisch, mutete wie ein Märchen an, doch es war real, auf irgendeine magische Art und Weise, die mir wohl auf immer unbekannt bleiben würde, geschehen.

 Du wirst hier die Glückseligkeit der Ewigkeit spüren, die nur wenige Menschen mit dir teilen werden, die hier Anwesenden eingeschlossen. Es werden die sein, die ebenfalls irgendwo den magischen Trunk genossen haben. Und unter denen werden es nur die sein, die ihren Glauben nicht verloren haben.”

 Nun war ich endgültig überzeugt, denn ich hatte immer an die Macht, die dem Trunk innegewohnt hatte, geglaubt. Und diese Macht hatte mich mein ganzes Leben lang nicht enttäuscht.

Doch stellte sich mir die Frage, welche Aufgabe ich nun haben würde.

 Ehe ich jedoch die Frage stellen konnte, die mich so bewegte, erhielt ich durch den mit Federn behängten Mann bereits eine Antwort: “Ich sehe deinem Blick an, dass du wissen willst, warum du hierher geholt wurdest! Ich werde es dir sagen: Du wirst wie ich und alle die anderen Menschen hier um dich herum den Göttern dieses Landes dienen, damit sie irgendwann wieder zur Erde zurückkehren können, um sie aus dem Chaos der Lethargie und des an Wahnsinn erinnernden Fortschrittswahns in eine Vollkommenheit des Seins zu führen. Einem Sein, dass sie wirklich irgendwann den Göttern gleich stellen würde.”

 Ich war fasziniert davon.

 Was mir da erzählt wurde, hörte sich wie eine umgekehrte Apokalypse an. Nicht das Chaos sondern das Heil und Wohlergehen würde ausbrechen. Und ich würde als ewiges Wesen, welches diesen Göttern dient, meinen Teil dazu beitragen.

 Das war eine wirklich löbliche Aufgabe, die mich da erwartete. Wenn alles so werden würde, wie es eben gesagt wurde, dann würde die Erde das Paradies und Eden in einem sein, eine perfekte und friedliche Welt ohne Hass.

 Je mehr ich mich in diese Vorstellung hineindachte, umso mehr wurde ich mir der Großartigkeit bewusst. Was die Götter mit meiner Mithilfe und der Mithilfe der um mich herum stehenden Personen zu schaffen gedachten, würde eines der großartigsten Ereignisse in der Geschichte der Menschheit sein. Ein Fortschritt, der alle Probleme auf der Erde schlagartig beenden konnte.

 "Komme mit uns, wir werden dich zu unserem Tempel bringen, wo wir dann gemeinsam unter meiner Führung beten werden.”

Ich stand auf und fühlte mich so wohl, wie seit langer Zeit nicht mehr.

 Mit der ewigen Jugend waren auch die Leiden meines Alters wieder verschwunden. Ich war jetzt jemand, der wie 25 aussah, aber die geistige Erfahrung eines 100jährigen besaß. Es war, als könnte es gar nicht besser sein.

Dann führte man mich durch ein bezaubernd zauberhaftes Land, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Ein absolutes Paradies, wie es sich wohl auch so mancher Mensch wünschte. 

Kapitel 6 - Chaos

Die Erde versank im Chaos.

 Niemand wusste, warum es so war. Keiner ahnte etwas. Man musste es als gegeben hinnehmen und schien nichts dagegen unternehmen zu können.

 Über Nacht schien die gesamte Erde verrückt geworden zu sein.

 Einige sprachen vom Untergang der Welt. Andere meinten, dass der Antichrist gekommen sei, bevor Gott es in seiner Güte zu den Menschen hätte verhindern können. Wiederum andere sahen darin die Rache Allahs.

 In allen Regionen der Welt gab es ähnliche Vorfälle. Man war sich darüber einig, dass etwas Ungeheuerliches die Erde erfasst hat.

Es gab Menschen, die einfach aus ihren gewohnten Bahnen ausbrachen und Dinge anstellten, die sie normalerweise nie getan hätten. Alle Spielarten von Verbrechen wurden dabei durchgespielt. Anarchie und chaotische Verhältnisse waren die Folge. Nichts mehr lief in geordneten Bahnen ab. Neid, Missgunst und Zwietracht waren an der Tagesordnung. Die gesamte Welt geriet aus den Fugen. Wie ein Virus grassierte der Schrecken, verfielen die Werte ins Negative.

Der verschwundene Greis, der kurz vor seinem einhundertsten Geburtstag zum letzten Mal gesehen worden war, war hingegen schon völlig in Vergessenheit geraten. Dass jener mit der Verrücktheit der Welt jedoch zu tun haben könnte, ahnte niemand.

 

Kapitel 7 - Das letzte Gebet

Der Priester gab mir letzte Hinweise, dann ließ er mich vor meinem zukünftigen Heim allein, und ich traute mich fast nicht, die edlen Gemächer in Beschlag zu nehmen.

Wenig später jedoch überschritt ich die Türschwelle, nachdem die Tür von alleine schwungvoll nach innen sich geöffnet hatte. Im Innern herrschte die gleiche Pracht wie zuvor im Tempel. Es gab die gleichen Muster. Lediglich das grüne Feuer fehlte, und auch der Aufbau des Hauses war etwas anders. Dafür war es ja auch zum Wohnen und nicht zum Beten gedacht.

 Ich schaute mir jeden Raum des Gemäuers an. Das letzte Zimmer stellte sich dann als Schlafzimmer heraus, vorher hatte ich schon ein Gästezimmer, einen kleinen Betraum, eine Art Waschküche und eine Bibliothek entdeckt. Man hatte offensichtlich an alles gedacht. Auch eine Dusche hatte ich bereits sehen können.

 Nur die Küche fehlte, aber sie wurde in diesem Lande sowieso nicht gebraucht, wie der Priester mir schon zu verstehen gegeben hatte.

 Das Schlafzimmer, in dem ich mich befand, war durch einen Spiegel einer mit kostbaren Düften besetzten Kommode, einem Schrank mit Wechselkleidung und einem großen Bett in der Mitte des Raumes belegt. Das Bett assoziierte sofort Schlaf bei mir, dem ich kaum widerstehen konnte. Bald würde mich wieder die Welt der Träume umfangen, zum ersten Mal auf dieser Welt. So ein langes Gebet machte mit der Zeit schließlich auch müde. Besonders dann, wenn man wie ich nicht daran gewöhnt war.

 Ich duschte noch schnell in der Edeldusche, trocknete mich mit bereitgestellten Handtüchern ab und begab mich ins Schlafzimmer, wo ich einen zu dieser Welt recht unpassenden modernen Schlafanzug vorfand, der meinem alten irdischen Schlafanzug ziemlich glich, ja wohl eine exakte Kopie davon darstellte. Ich zog ihn nach kurzem Zögern an.

Wenig später lag ich im Bett und schlief sofort ein.

 

  

Als ich wieder erwachte, fühlte ich mich gestärkt und rundum wohl. Das Land der Götter hatte ganze Arbeit geleistet.

 Ich zog ein neues Gewand an, was sich als komplizierter herausstellte, als wie es im ersten Moment den Anschein hatte. Doch nach einigen Minuten des Probierens hatte ich den Dreh dann raus und war vollständig gekleidet. Ich sah wieder so aus, wie ich auch vor dem Schlafengehen ausgesehen hatte. Das Ausziehen der Sachen war wesentlich einfacher gewesen.

 Ich verließ das Haus, nachdem ich noch einen ordnungsgemäßen Rundgang durch die Räume und das Atrium gemacht hatte, was mir jetzt erst als solches aufgefallen ist.

Vor der Haustür ereilte mich dann ein Ruf zum Gebet, dem ich auch umgehend aus freien Stücken Folge leistete, denn vielleicht gelang es den Göttern bei diesem Versuch, das erhoffte Ziel zu erreichen. Bei meinem ersten Versuch war es ja knapp gescheitert.

 Ich eilte den Pfad zum Tempel hin. Dort angekommen sah ich die anderen Diener der Götter nach und nach eintreffen. Ihre Wege zum Tempel waren offensichtlich länger als mein eigener Weg.

 Wir alle hatten diesmal vor, noch stärker zu beten als wie beim letzten Mal. Vielleicht könnten wir so das letzte Quäntchen schaffen, welches am Erfolg gefehlt hatte.

 Als alle eingetroffen waren, erschien dann auch unserer Priester und wir gingen in den Tempel mit dem grünen Feuer hinein. Er schritt dabei voran und wir als seine Gefolgschaft folgten ihm auf dem Fuße.

 Wir stellten uns erneut in einem Kreis um das Feuer und sangen die gleichen seltsamen Melodien wie beim letzten Mal. Zunächst langsam, dann jedoch schneller und immer intensiver werdend, als ob es nichts Anderes mehr für uns gäbe, was ja im Grunde auch so war.

 

 

Plötzlich loderte das Feuer auf einmal grell auf, und wir alle zusammen wussten sofort in unserem Unterbewusstsein, dass wir nun den Weg für die Götter endgültig geebnet hatten. Sie hatten es mit unserer Hilfe geschafft. Sie konnten ihr Werk beginnen und vollenden.

 Für die Erde würde das Goldene Zeitalter der Befreiung von den Fesseln der Fortschrittsbesessenheit, des Wahns der Technisierung anfangen. Sie würde in die Harmonie eines Garten Edens auf Erden gebracht werden. Eine paradiesische Zeit!..

Wir sangen nach dem großen Ereignis noch inbrünstiger, um die Götter auf der Erde zu halten. Wir gaben das Beste und noch alles, was mehr drin war.

 Es forderte unsere Kräfte, aber es lohnte den Aufwand.

 Als wir dann aufhörten, waren wir völlig erschöpft, nach menschlichen Sichtweisen hätten wir zwei Jahre lang ununterbrochen gebetet.

 Der Priester brauchte uns nicht sagen, dass es vollbracht war, vor der Zeit offenbar vollbracht worden war. Unsere Gesichter sprachen Bände. Wir waren alle überglücklich, ein großes Werk aus eigener Kraft vollbracht zu haben. Es erfüllte uns mit Stolz.

 Der Dank der Götter wird uns ewig sein“,meinte schließlich der Priester zu uns. Wir nickten als Antwort. Dann fuhr er fort: „Und das ewige Lebensrecht auf dieser Welt wird unser Schicksal und unsere Erfüllung sein. Die Gnade der Götter ist uns gewiss.“

 

 

Doch war sie auch perfekt?

Nun, Zweifel gab es in uns, doch wir sprachen sie nicht aus. Man sollte das Geschenk der Ewigkeit so akzeptieren, wie es einem gegeben wurde.

 Ein irdisches Sprichwort sagt: „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul!“ Das galt auch für uns in dieser Welt der Götter, in der wir aufgenommen worden waren. Doch war uns vielmehr geschenkt worden. Wir durften die Ewigkeit in einem absoluten Komfort genießen. Und als Gegengabe reichte lediglich das Beten in der Gemeinschaft oder auch für sich alleine. Was konnte und sollte man da noch mehr erwarten?

  

 

Wir gingen befreit auseinander.

Dass unser Werk für die Götter getan war, stand fest. Einer goldenen Zeit war der Weg bereitet. Nun durften wir uns erst einmal wieder ausruhen, bevor wir uns vertieft unserem neuen Leben widmen konnten mit allen seinen Gegebenheiten.

 Ich begab mich in mein Haus, denn ich war sehr müde nach dem anstrengenden gebet geworden. Die anderen Diener und auch unserer Priester, da war ich mir sicher, würden ein Gleiches machen.

 Zuhause legte ich mich sofort schlafen, selbst für eine Dusche war ich zu kaputt.

 Und es dauerte auch nur Momente, bis ich in einen tiefen, festen Schlaf gefallen war.

 Doch ich ahnte nicht, was wir mit unserem enthusiastischen Beten für das Kommen der Götter auf die Erde angerichtet hatten. Wir hatten ein völlig falsches Bild von der kommenden Erde, das die Götter in uns gesät hatten.

 Und wir blieben ahnungslos. Für immer ...

 

Kapitel 8 - Die neuen Götter

Sie hatten es geschafft.

Diese Tölpel von Menschen und dieser Oberidiot von einem Prieter hatten ihnen alles abgenommen. Zwar mussten sie die Menschen unsterblich machen, doch hatten jene nichts davon.

Sie würden keine Kinder bekommen. Das war der Preis der Unsterblichkeit, den sie zu zahlen hatten. Vielleicht entführten sie irgendwann ein paar Kinder von der Erde und verschleppten sie zu den unsterblichen Menschen in der anderen Welt. Aber Versprechen konnte man auch brechen. Vielleicht aber erfüllten sie ihnen diese Gnade, schließlich hatten sie ihnen geholfen ...

 Endlich waren sie wieder die Herrscher der Erde.

 Der Voodookult mit dem magischen Trunk, der die unsterblichen Menschen zu ihren Rettern und Wiederkommen gemacht hatte, war wirklich eine phantastische Idee gewesen. Sie beglückwünschten sich selbst zu diesem Entschluss. Eine bessere Idee hätte ihnen gar nicht einfallen können.

Es hatte sie zwar unheimlich viel Kraft gekostet, doch es hatte sich rentiert. Besonders der Letzte, den sie in ihr altes Land der Verbannung verfrachtet hatten, eine für Menschen paradiesische, doch für sie abscheuliche Welt, hatte unheimlich viel Energie, die sie für ihr Vorhaben verwenden konnten. So konnten sie sogar schon vor dem eigens gesetzten Zeitplan zurückkehren.

Einmal hatte es die Menschheit geschafft, sie zu vertreiben und in jene Fremde zu bannen, ein zweites Mal würde es ihnen sicher nicht gelingen.

 Sie waren jetzt stärker als je zuvor. Und sie waren auch einiger als je zuvor. Und die Menschen waren schwächer als je zuvor, die Zivilisation hatte sie geschwächt.

Nun war wieder ihre Zeit gekommen.

Der Schrecken und die Furcht vor finsteren Göttern waren wieder zurückgekehrt. Alles Neue und Moderne würde schnell vergessen oder zu ihren Zwecken umgewandelt.

Ihre ewige Herrschaft konnte anbrechen!

 

  

Und so setzte auf der Erde eine Zeit des Schreckens und des Grauens ein, während im Land der Götter eine Ewigkeit mit Harmonie und Ruhe für die unsterblichen Menschen herrschte. Die Götter hatten sie sogar mit Kindern bedacht, die die Unsterblichkeit bekommen hatten, doch keine Erinnerung an die alte Welt mehr besaßen.

 Die Götter hatten sie ihnen aus gutem Grund durch geschickte Manipulation und unbekannte Mittel genommen. Denn, wenn die Menschen wüssten, was sie mit ihren Gebeten ihrer alten Heimat angetan hatten, so würden sie sicher schnell alles daran setzen, dies ungeschehen zu machen. Das war nicht im Sinne der dunklen Götter.

 Die Kinder waren ohnehin eine sehr großzügige Geste ihrerseits gewesen. So finster und düster sie auch waren, ihren Gläubigern und Anhängern dankten sie.

 Und immer, wenn jemand fragte, so berichteten die Kinder von einer eingepflanzten falschen Erinnerung voll Glückseligkeit und Harmonie. Doch die unsterblichen Menschen auf der Welt der Götter seien ihre wahren Eltern und nur hier fühlten sie sich unbeschwert und wohl. Das fremde Land der Götter stellte sich ihnen als ihr Paradies dar. So, wie es auch für die unsterblichen Erwachsenen das Paradies war!

Von der Geburt des Nichts hatten sie keine Ahnung. Von nichts des Nichts hatten sie eine Ahnung.

 Man schrieb 2012 im Jahre des Herrn ...

 

?ENDE?

 

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datore

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datore Re: Klasse Rene -
Zitat: (Original von Gelixx am 01.05.2013 - 17:58 Uhr) ich mache es wie Cassy, das ist beqemer, bei den vielen Seiten. Das Cover ist eine Wucht.
Geli


Hallo Geli, ich mache das bei längeren texten ebenfalls so. Wer will schon viele Seiten am Bildschirm lesen?!
Ich habe lange gesucht, bis ich das Cover gefunden habe und die Abbildung auch noch gemeinfrei deklariert war. Nun ja, der text ist natürlich von mir platziert worden. ;-)

LG und viel Freude
Rene
Vor langer Zeit - Antworten
datore Re: Hab das erste Kapitel gelesen und -
Zitat: (Original von cassandra2010 am 01.05.2013 - 17:30 Uhr) sofort das PDF geruntergeladen... werde heute abend gemütlich lesen und überall im Haus das Licht anlassen~~~

Salut
cassy


Viele Freude Cassy und Grüße nach Troja.

LG Datore
Vor langer Zeit - Antworten
Gelixx Klasse Rene - ich mache es wie Cassy, das ist beqemer, bei den vielen Seiten. Das Cover ist eine Wucht.
Geli
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Hab das erste Kapitel gelesen und - sofort das PDF geruntergeladen... werde heute abend gemütlich lesen und überall im Haus das Licht anlassen~~~

Salut
cassy
Vor langer Zeit - Antworten
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