Romane & Erzählungen
I don't need any titles to this story - Kapitel 1-3

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"I don't need any titles to this story - Kapitel 1-3"
Veröffentlicht am 01. Mai 2013, 38 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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I don't need any titles to this story - Kapitel 1-3

I don't need any titles to this story - Kapitel 1-3

Beschreibung

Haruka erwacht eines morgens mitten auf der Straße - und hat keine Ahnung wer sie eigentlich ist. Auf ihrem Handy findet sie die Nummer ihrer anscheinenden besten Freundin Lucy - und die Geschichte um Leben und Tod beginnt.

Scattered

Die Sonne schien trüb durch die Blätter einer Eiche und  die Strahlen ließen den Boden in ein neues Muster tauchen. Gelegentlich bließ ein warmer Wind und ließ die Blätter rauschen. Von diesem Geräusch wurde ich wach. 
Ich erschrak, weil ich auf dem Boden lag und erhob mich ruckartig. Mein Kopf schmerzte höllisch, und bei dem Versuch mich zu erheben sackte ich zurück auf den Boden. Mein ganzer Körper zitterte und schmerzte. Ein paar Minuten verharrte ich mit geschlossenen Augen, bis ich mich beruhigt hatte und aufstehen konnte.
Die Sonne stand jetzt höher am Himmel, es schien also noch früh am Tag zu sein. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich weder wusste, was ich machen wollte, noch warum ich hier war - und vor allem wo ich war. Panisch durchforstete ich meinen Kopf, suchte nach irgendetwas - aber ich fand nichts. Es war, als wenn sämtliche Gedanken, alle Erinnerungen verschwunden wären. Ich unterdrückte die Tränen und dachte angestrengter nach, wodurch ich aber nur noch mehr Kopfschmerzen bekam.
Ich schluckte und durchsuchte meine Tasche nach einem Anhaltspunkt. Ich fand ein Portemonnaie, ein Handy und zwei CDs.
Zuerst schaute ich nach, ob ich einen Personalausweis dabei hatte. Ich fand ein altes Foto, konnte aber nicht sagen ob ich das früher gewesen war. Ich durchsuchte die Kontaktliste auf meinem Handy und las die SMS nach, aber ich fand nichts was mich weiterbringen würde. Da ich nur wenige Kontakte hatte, rief ich jemanden namens "Lucy" an. Sie schien eine meiner besten Freundinnen zu sein, wie ich den SMS entnehmen konnte. Nach dem fünften Piepen nahm sie ab.
"Hallo?" Sie klang relativ entspannt, aber auch überrascht, dass ich sie anrief.
"Ehm... hi, Lucy!", versuchte ich es vorsichtig. Meine Stimme zitterte leicht, und mein Hals wurde furchtbar trocken.
"Warum rufst du an? Ist was dazwischengekommen?"
"Eeh..." War ich auf dem Weg zu ihr gewesen? Es schien so, aber konnte ich ihr sagen, was vorgefallen war? Dass ich mein Gedächtnis verloren hatte? Aber ich schätzte dass ich mich nur vorübergehend nicht erinnern konnte, deswegen vermied ich dieses Thema. "Ja... ich schätze, ich habe mich verlaufen!" Ich versuchte ein Lachen, aber es klang eher verzweifelt.
Lucy lachte. "Wie oft bist du den Weg jetzt gelaufen? Warst du so sehr in Gedanken an morgen vertieft? Sag mir wo du im Moment bist, ich hol dich ab."
Ich beschrieb ihr die Ecke an der ich stand worauf sie meinte, ich stände direkt vor ihrer Haustür. "Willst du mich auf den Arm nehmen? Warte, ich komm runter." Damit hatte sie aufgelegt.
Kurz darauf kam ein großes Mädchen mit langen roten Haaren aus dem Haus. Sie schloss mich in einer langen Umarmung ein, weswegen ich mich etwas unwohl zu fühlen begann. Als sie mich wieder losliess, fühlte sich mein Gesicht an, als würde es schmelzen.
"Du siehst gar nicht gut aus", bemerkte sie besorgt. Sie fasste mich an den Schultern und sah mir in die Augen. "Bist du sicher dass nichts passiert ist? Ich kenn dich."
Ich wich ihrem Blick aus und starrte auf die Haustür. Ich entschied, dass sie sich nicht leicht belügen liess und beschloss die halbe Wahrheit zu erzählen: "Auf dem Weg hierhin bekam ich auf einmal Kopfschmerzen... und mein Körper wurde ganz schwach. Ich glaube ich bin in Ohnmacht gefallen, aber es geht schon wieder. Ich... ich weiß nicht, ich kann gerade keinen klaren Gedanken fassen."
Ihr Griff wurde lockerer, und sie nahm mich wieder in den Arm. "Das hattest du doch schon öfter. Warst ja immer sehr schwach, und die Erkältung hat dir den Rest gegeben."
Ich lachte bitter. "Eine Erkältung? Wenn du es so nennen willst."
Wir gingen ins Haus, und sie führte mich an der Hand in ihr Zimmer. Sie brachte Kuchen und Tee aus der Küche und schaltete den Fernseher an. Ich sah mich in ihrem Zimmer um und entdeckte in der Ecke einen ganzkörper Spiegel. Ich stand auf und schlenderte zu ihm. Mein Aussehen überraschte mich.
Ich sah überhaupt nicht aus wie ich mich fühlte. Meine Haare gingen mir bis zur Hüfte, sie waren dunkelbraun und lockig. Ich hatte große grüne Augen und einen vollen Mund. Mein Gesicht wirkte niedlich und unschuldig, so wie man sich die perfekte Schwiegertochter wünscht. Meine schmale Figur konnte man unter dem weißen Kleid nur erahnen, und meine Brüste waren deutlich kleiner als die von Lucy. Ich fragte sie nach einer Schere.
"Wozu brauchst du die denn?", fragte sie erstaunt, gab mir aber eine.
Wortlos wandte ich mich wieder meinem Spiegelbild zu und nahm meine Haare in die Hand, etwa auf höhe meiner Schulter. Ohne noch einmal nachzudenken, schnitt ich sie ab.
"Haruka?!", schrie Lucy mich an. Sie rüttelte an meiner Schulter und riss mir die Schere aus der Hand. "Was machst du? Hallo, hörst du mir zu?!" Sie starrte mich mit aufgerissenen Augen an, während ich nur auf mein Spiegelbild sah. Jetzt fühlte ich mich besser, und ich wusste meinen Namen.
Ich riss mich von Lucy los, und ging zum Mülleimer. Langsam liess ich meine abgeschnittenen Haare hineinfallen und lächelte. "Das war schon lange fällig."
Lucy sah immernoch geschockt aus und schien den Tränen nahe. Sie sackte auf ihr Bett und drehte die Schere in ihren Händen. "Wieso? Wir haben sie uns doch gemeinsam wachsen lassen." Sie kaute auf ihrer Unterlippe und beobachtete mich.
Ich sah ihr in die Augen und antwortete ehrlich: "Lange Haare passen nicht zu mir. Reden wir über morgen?" Ich nahm neben ihr Platz und nahm sie in den Arm. "Tut mir Leid, das kam etwas plötzlich... aber als ich mich in dem Spiegel sah musste ich es einfach tun."
Lucy entspannte sich etwas und legte die Schere neben sich, aber in sicherer Entfernung von mir. "Ich dachte du würdest verrückt", kicherte sie. "Trotzdem bin ich geschockt. Auch wenn du immer etwas spontan warst."
Ich versuchte mich so normal wie möglich zu benehmen, und es schien zu wirken, auch wenn meine Nummer mit den Haaren etwas zu extrem war. Aber ich sah keinen anderen Weg meinen Namen herauszufinden. Irgendwie musste ich meine Erinnerungen wiederbekommen, egal mit welcher Methode. Der nächste Schritt war, herauszufinden, warum der morgige Tag so wichtig war.
"Morgen siehst du deinen Bruder wieder!" Sie ließ sich nach hinten aufs Bett fallen. "Ich bin neidisch, er sieht so gut aus!", seufzte sie. "Wenn er keine Freundin hätte und mit nicht mir dir verwandt wäre, dann würde ich auf jeden Fall was mit ihm anfangen."
Ich hatte einen Bruder? Das würde mich einen großen Schritt weiterbringen, da ich einem Familienmitglied wohl am Meisten vertrauen konnte. Ich hatte ja nichtmal die Telefonnummer meiner Mutter, was ich sehr merkwürdig fand. War sie gestorben? Ich startete einen Versuch: "Ich würde gern mit meiner Mutter reden."
Überrascht sah Lucy mich an und setzte sich wieder auf. "Deine Eltern sind doch nach Amerika gezogen wegen ihrer Firma. Darauf hast du gesagt, du willst nichts mehr mit ihnen zutun haben. Und jetzt willst du plötzlich wieder mit ihnen reden um dich zu entschuldigen, oder?"
Also hatten wir uns zerstritten? Dann musste mein Bruder wohl mit ihnen umgezogen sein, und kam jetzt zurück um... hier zu wohnen? Oder nur um mich zu besuchen? Das war so viel auf einmal, dass ich verarbeiten muss. Ich wusste nicht wie meine Eltern waren, wie sie aussahen, wo ich gewohnt hatte oder was in der Vergangenheit passiert war. Ich biss mir auf die Unterlippe und starrte ins Leere.
Ich musste jemanden von der Amnesie erzählen. Alleine konnte ich es auf keinen Fall schaffen zurechtzukommen. Ich dachte an Lucy. Konnte ich ihr genug vertrauen um es ihr zu erzählen? Aber irgendetwas in mir sagte mir, dass Lucy eine schlechte Wahl war, um mich ihr anzuvertrauen.
Aus den Augenwinkeln beobachtete ich wie sie, den Kopf in die Hände gestüzt, auf den Fernseher sah. Ihre Augen waren so dunkel, dass ich ihre Pupillen nicht erkennen konnte, und ein leichtes Lächeln ließen ihr Gesicht noch abwesender aussehen.
Auf einmal fühlte ich mich unwohl neben ihr und wäre am Liebsten aus dem Zimmer gelaufen. War es nicht seltsam, dass sie so locker auf die Tatsache reagierte, dass ich Ohnmächtig geworden war, mir die Haare abschnitt und trotzdem so tat als wäre nichts? Ich warf alle Zweifel beiseite und entschied, dass es im Moment am Sichersten war bei ihr zu bleiben. Also fragte ich, ob ich diese Nacht bei ihr bleiben könnte.
Sie fing an zu strahlen und umarmte mich schon wieder. "Haruka! Wir haben so lange nichts mehr gemacht, ich bin so froh! Wie wär's wenn wir ein Eis essen gehen? Das Wetter ist ja gerade so schön." Sie ließ mich los und sprang auf. "Ich zieh gleich meine Schuhe an!"
Für einen kurzen Augenblick sah sie mich liebevoll an, aber ihre Augen jagten mir einen Schauer über den Rücken.

Fallen

Wir verbrachten den restlichen Tag damit, durch die Stadt zu laufen und in verschiedenen Läden Sachen anzuprobieren. Wir aßen Eis und Fischbrötchen in einem kleinen Laden vor einem großen Park mit Teich. Als es anfing dunkel zu werden gingen wir zurück zu ihr. 
Ich hatte versucht meine Amnesie zu verdrängen und Spaß zu haben, aber immer wenn Lucy etwas erwähnte oder anmerkte bemerkte ich wieder die Leere in meinem Kopf, und konnte mich nicht entspannen. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie etwas wusste, und die Sachen wegen eines mir unbekannten Grundes erzählte.
Sie bot mir an zu duschen und lieh mir eines ihrer Nachthemden. Ihr Badezimmer war in einem leichten Violett gehalten und ihre Handtücher rochen nach Flieder. Als ich mein weißes Kleid gegen das rosane Nachthemd eintauschte, bemerkte ich auch dort den Fliedergeruch. Mein Kopf wurde mit einem Mal wieder schwer, und ich bekam keine Luft. Ich stolperte zur Badezimmertür und versuchte sie aufzudrücken, aber ich bekam sie nicht auf. Ich hatte sie nicht abgeschlossen und bemerkte auch nirgends einen Schlüssel. Die Luft schien immer dicker und stickiger zu werden, und von dem Fliedergeruch wurde mir schwindelig. Als meine Sicht verschwamm und meine Beine wegknickten hörte ich aus der Ferne ein leises Kichern. Dann wurde ich ohnmächtig.

Ich wurde von dem Geruch nach gebratenen Speck wieder wach und öffnete meine Augen. In meinem Kopf dröhnte alles, und ich war noch immer etwas schwach. Ich bemerkte, dass ich in Lucys Bett lag. Vorsichtig stand ich auf und torkelte in die Küche. Ich musste mich am Türrahmen abstüzen, weil meine Beine sich anfühlten wie Gummi.
Lucy stand am Herd und summte ein Lied, während sie Spiegeleier und Speck briet. Auf dem Tisch standen zwei Teller und eine Kanne Kaffee. Sie hatte noch ihren Schlafanzug an und sie hatte ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie schien mich nicht zu bemerken, weswegen ich anfing zu sprechen.
"Guten Morgen", murmelte ich erschöpft. Ich schleppte mich zum Tisch und ließ mich auf einen Stuhl fallen.
Lucy begrüßte mich mit einem Lächeln. "Guten Morgen, Haru-chan! Ich hoffe du magst Speck und Eier? Wenn nicht kann ich auch Pfannkuchen machen."
Ihre Freundlichkeit versetzte mir einen Stich in der Magengegend. Sie unsorgte mich wie eine Mutter oder eine Ehefrau, dabei war sie doch nur eine Freundin.
Immernoch lächelnd goss sie mir eine Tasse Kaffee ein und servierte mir eine grosse Portion Spiegelei und Speck. Sie wünschte mir einen guten Appetit bevor sie sich selbst etwas nahm. Sie setzte sich mir gegenüber und begann über das Essen herzufallen, beobachtete mich aber heimlich, wie ich bemerkte.
Als ich das Essen nicht anrührte hielt sie inne und sah mich fragen an. "Keinen hunger?"
Ich ging nicht auf ihre Frage ein und wechselte das Thema: "Was ist gestern Abend passiert?"
Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig und ihre Augen wurden schmaler. Sie saß mir direkt gegenüber, aber ich konnte mein Spiegelbild in ihren Augen nicht erkennen. Sie sahen fast aus wie die Augen einer Puppe, aber als ich ein paar Mal blinzelte sahen sie wieder normal aus. Ich hielt ihrem Blick stand und beugte mich nach vorne. "Ich bin ohnmächtig geworden, oder?"
Sie lehnte sich zurück und legte das Besteck beiseite. Sie lächelte wieder, aber ihre Augen waren weiter ausdruckslos. "Du kamst gestern ganz normal aus dem Badezimmer und bist erschöpft auf mein Bett gefallen. Als ich ebenfalls duschen gegangen bin und wieder ins Zimmer gekommen bin warst du schon eingeschlafen. Schade, denn du hast davor noch gesagt du wolltest eine DVD mit mir gucken." Sie nahm die Gabel wieder in die Hand und spießte ein Stück Speck damit auf. Langsam kaute sie auf ihm rum bevor sie die Gabel wieder weglegte und weiterredete. "Du warst wohl so müde, dass du es vergessen hast. Das mit deiner Ohnmacht war jedenfalls nur ein Traum. Iss bitte auf, ich stand eine Stunde an deinem Frühstück."
Ich bemerkte eine ungewöhnliche härte in ihrer Stimme, weswegen ich anfing zu essen um sie nicht weiter zu verärgern. Danach schwiegen wir während wir aßen, bis Lucy aufstand um ihren Teller in die Spüle zu stellen. Ohne ein Wort verschwand sie aus der Küche und kam wenige Minuten später mit einem gelben Kleid wieder.
Sie nahm meinen leeren Teller und überreichte mir das Kleid. "Wie versprochen, ein hübsches Kleid für dein Treffen mit deinem Bruder." Die Härte war aus ihrem Gesicht gewichen und sie sah mich wieder freundlich und liebevoll an. "Wir haben es uns letzte Woche zusammen beim Einkaufen ausgesucht und du wolltest, dass ich es hier behalte damit es nicht schmutzig wird." Wieder erklärte sie mir alles, ohne dass ich vorher gefragt hatte. Ahnte sie etwas von meiner Amnesie?
Ich sah das Kleid etwas genauer an und erkannte, dass ein Blumenmuster auf dem Rock eingestickt war. "Es ist wirklich schön", murmelte ich erstaunt. "Danke."
Lucy lachte und deutete auf die Uhr. "Es ist schon kurz nach zwölf, beeil dich lieber und mach dich fertig. Du hast nurnoch eine halbe Stunde."
Ich blieb noch einen Moment sitzen, bevor ich ruckartig aufstand und ins Badezimmer lief. Ich ließ die Tür angelehnt, damit nicht dasselbe wie gestern Abend passierte. Lucys Geschichte kaufte ich ihr nicht ab. Ich wusste nicht wieso sie mich anlog, aber es musste einen bestimmten Grund haben. Auch für ihren plötzlichen Gemütswechsel.
Ich wusch mein Gesicht und streifte das Kleid über. Das Gelb harmonierte perfekt mit meinen Haaren, und ich drehte mich lächelnd einmal im Kreis.
Ich ging zurück in die Küche, wo Lucy am spülen war. Sie wandte sich fröhlich zu mir und pfiff bewundernd. "Du siehst süßer aus als ich dachte, Haru-chan! Ich würde dich am Liebsten knuddeln!"
Ich wurde etwas rot und zupfte am Saum meines Kleides.
Lucy kam auf mich zu und steckte mir ihre Haarspange ins Haar. "Du siehst noch süßer aus wenn du deine Haare hinter den Ohren hast. Und du hast nurnoch fünf Minuten." Sie drückte mich an sich, und ich vernahm wieder einen leichten Fliedergeruch. Mir wurde schlecht und ich befreite mich aus der Umarmung. Lucy wirkte nicht erstaunt, sie wandte sich einfach um und spülte weiter. "Beeil dich und geh zum großen Kirschbaum. Du kommst zu spät."
Ich bedankte mich und nahm meine Tasche vom Stuhl.
Als ich ihre Wohnung verließ und wieder an der frischen Luft war begann ich zu rennen.
Wir waren gestern am großen Kirschbaum gewesen, weswegen ich wusste wo er stand. Ich setzte mich auf eine nahe gelegene Bank und beobachtete die Leute, die vorbeigingen. Ich wusste nicht wie mein Bruder aussah, deswegen hoffte ich einfach er würde mich erkennen.
Nach einigen Minuten hörte ich, wie jemand meinen Namen sagte. Ich schaute auf und entdeckte einen gutaussehenden jungen Mann. Er hatte dunkelbraune Haare, die ihm etwas über die Schulter gingen und helle blaue Augen. Er lächelte freundlich und setzte sich neben mich. Lucy hatte, was sein Aussehen betraf, nicht gelogen.
"Gut dass du dir die Haare geschnitten hast. Die langen Haare standen dir überhaupt nicht, aber du musstest ja auf Lucy hören." Ich fragte mich warum er von Lucy wusste, da er ja in Amerika wohnte. Ich schätzte, ich hatte ihm von ihr erzählt.
Plötzlich fiel mir etwas ein und ich kramte mein Handy aus der Tasche. Ich durchsuchte meine Kontaktliste und fand einen einzigen männlichen Namen. Wenn ich ihm von Lucy erzählen konnte musste ich ja seine Nummer haben.
"Tetsuya?", murmelte ich abwesend während ich mein Handy wieder in die Tasche steckte.
"Hm?" Er stand auf und blickte mich fragend an.
"Ach... nichts." Ich lächelte und erhob mich ebenfalls.
Schweigend gingen wir in einen nahe gelegenen Park und setzten uns auf eine Wiese. Ich achtete nicht darauf wie ich saß, deswegen merkte er an, dass andere mein Hösschen sehen würden. Ich wurde rot und setzte mich auf meine Knie, was ihn zum Lachen brachte. Ich lachte ebenfalls, und das war das erste mal seit Beginn meiner Amnesie, dass es ein echtes Lachen war.
Weitere Minuten verstrichen in denen keiner von uns etwas sagte. Schliesslich beschloss ich ihn über unsere Eltern auszufragen.
"Wie geht es Mum und Dad?", fragte ich beiläufig.
Überrascht sah er mich an und zog verwirrt seine Augenbrauen hoch. "Ich bin deinen Eltern noch nie begegnet", meinte er schliesslich und saß sich im Schneidersitz in meine Richtung.
"W-was...?" Mein Kopf drehte sich als ich realisierte, dass er die Wahrheit sagte. Also war er gar nicht mein Bruder? Aber Lucy hatte mir erzählt, wir wären verwandt. Ich leckte mir nervös über die Lippen und da platzte es aus mir heraus: "Wer bist du? Du bist doch mein Bruder oder nicht?"
Tetsuya sagte für einige Sekunden nichts, bis sein Gesichtsausdruck ernst wurde und er abfällig lachte. "Ist das ein Scherz? Ich find's nicht wirklich witzig. Ausserdem sehe ich, dass du von Lucy kommst. Das Kleid ist von ihr. Warum bist du zu ihr zurück? Hast du vergessen was sie alles getan hat?"
Nun verstand ich gar nichts mehr. Was war passiert? Und warum wusste er alles? Wenn er nicht mein Bruder war, wer war er dann? Ich spürte wie sich meine Augen mit Tränen füllten, unterdrückte aber das Gefühl der Hilflosigkeit.
Tetsuya musste bemerkt haben, dass ich nicht verstand was hier vorging und fragte mich seufzend was passiert war, nämlich die ganze Geschichte.
Ich entschloss ihm nichts zu sagen, bis ich wusste wer er war. Als ich ihn das fragte wurde er wieder wütend.
"Wir waren zusammen auf der Grundschule. Vor ein paar Wochen haben wir wieder angefangen uns zu treffen, schon vergessen? Jetzt sag endlich was los ist." Er schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. Als er sich wieder beruhigt hatte und mich wieder ansah erzählte ich ihm was ich wusste.
"Gestern wurde ich mitten auf der Straße wach, ich glaube ich war Ohnmächtig... dann-" Ich hielt inne und dachte nach ob ich Lügen sollte, entschied mich aber dagegen. "Ich wusste nicht wo ich war oder was passiert war, nichtmal meinen Namen... ich rief jemanden namens Lucy an und fand raus, dass ich auf dem Weg zu ihr war und sie meine beste Freundin ist, und dann... ich habe ihr nichts gesagt. Am Abend hat sie dann... naja ich wurde im Badezimmer wieder Ohnmächtig und am nächsten Morgen log sie und sagte ich wäre ganz normal ins Bett gegangen." Ich konnte nicht weitersprechen als mir klar wurde, dass alles mit Lucy zusammenhängt. Ich konnte die Tränen nicht mehr länger zurückhalten und begann zu weinen. Die Hilflosigkeit übermannte mich und ich gab die Schutzbarriere auf die ich vor Lucy aufgebaut hatte.
"Das war Lucy. Alles", meinte Tetsuya ruhig. "Sie hat dir schon oft schlimme Sachen angetan und dich verletzt, weswegen du sie nicht mehr sehen wolltest. Aber vor zwei Tagen meinte sie, sie wolle sich bei dir entschuldigen. Deswegen wollte ich dich heute treffen und fragen, wie es gelaufen ist." Er seufzte noch einmal und sah wütend in die Ferne.
Ich beruhigte mich etwas und sah ihn fragen an. "W-was hat sie getan?"
Er ballte die Hände zu Fäusten und presste die Zähne aufeinander. Zischend sagte er: "Sie hat dir tagelang Drogen verabreicht, damit du nicht aus dem Haus gehst. Sie hat deinen Ex-Freund schwer verletzt sodass er ins Krankenhaus musste und dich verlassen hat, und hat dir ins Bein geschnitten damit du nicht mehr laufen kannst."
Geschockt sah ich ihn an, und meine Hände begannen zu zittern. Das hatte Lucy getan? Aber so hatte sie sich nie benommen! "I-ist das dein Ernst?", flüsterte ich fassungslos.
Er starrte auf seine Hände und antwortete: "Alles."
Mein Hals fühlte sich an wie zugeschnürt, als ich die Wahrheit in seiner Stimme erkannte. Warum würde er mich über soetwas anlügen? Ich erinnerte mich an Lucys ausdruckslose Augen und wie ich im Badezimmer von dem Fliedergeruch ohnmächtig geworden war. Hatte sie deswegen gelogen? Ein grausamer Gedanke kam mir in den Sinn.
"Ist es ihre Schuld, dass ich Amnesie habe?", platze es aus mir heraus. "Ich meine... wenn sie mir schonmal Drogen verabreicht hat... gibt es nicht so eine Droge?"
Tetsuya dachte kurz nach bevor er schliesslich nickte. "Das passt zu ihr. Ich kenn sie seit meiner Kindheit, durch sie habe ich dich auch wieder kennengelernt. Frag mich nicht, warum sie nichts dagegen gemacht hat. Ich schätze sie vertraut mir, aber sie duldet keine Männer oder Frauen in deiner Gegend."
"Das klingt ein bisschen nach einer... Yandere?" Ich dachte über diesen Begriff nach. Taten sie nicht auch solche Dinge damit den Leuten, die sie lieben, nichts passiert? Aber wir waren beide Mädchen.
Er stand auf und sah hinter uns. Ich dachte, er wäre in Gedanken. Aber als ich in die selbe Richtung schaute wie er, erkannte ich eine Gestalt auf einer Parkbank. Sie hatte lange rote Haare und trug ein weißes Kleid. Mein weißes Kleid. Lächelnd sah sie in unsere Richtung und stand langsam auf. Lucys Augen waren so ausdruckslos wie heute morgen.
"Sie hat uns gehört", meinte Tetsuya überflüssiger Weise und reichte mir eine Hand, ohne Lucy aus den Augen zu lassen. Ich verstand und zog mich an seiner Hand hoch.
Jetzt kam Lucy in unsere Richtung, ohne dass sich ihr Gesichtsausdruck veränderte. Tetsuya stand direkt vor mir weswegen ich sie nicht mehr sah, aber ich bemerkte wie er sich anspannte.
"Warum behauptest du, ich hätte all diese schlimmen Dinge getan?", fragte sie leise. Ein paar Meter vor Tetsuya blieb sie stehen,
"Lass mich nachdenken... weil es die Wahrheit ist?", entgegnete er schroff. Er rückte ein wenig näher an mich heran.
Mein Herz schlug wie verrückt, und mein Atme ging stoßweise. Wenn das was Tetsuya gesagt hatte wahr war, waren wir beide in großer Gefahr. Aber sie würde uns doch nichts in einem so öffentlichen Ort antun?
Plötzlich nahm Tetsuya meine Hand und zog mich mit sich. Wir rannten über die Wiese zurück auf die Straße, woraufhin die Menschen uns erstaunt ansahen.
Ich blickte zurück über meine Schulter und sah Lucy hinter uns herlaufen. In diesem Moment entdeckte ich das Messer in ihrer Hand.

Chained

Wir rannten über die Straßen und ignorierten alle roten Ampeln. Die Autos hielten quietschend an und ein paar hätten uns fast angefahren. Aber ich konnte nicht aufhören zu rennen oder langsamer werden, da ich mir vorstellen konnte was Lucy tun wollte. Meine Beine machten langam schlapp und knickten manchmal weg, aber Tetsuya zog mich unerbittlich weiter. Ich konnte Lucys Schritte noch hinter uns hören, was mich dazu brachte nicht einfach umzukippen.
"Ich... ich kann nicht weiterrennen!", keuchte ich am Ende meiner Kräfte.
Tetsuya bog rechts ab und wir rannten über eine Wiese in Richtung Fabrikgelände. Ich merkte wie er ebenfalls langsamer wurde und sich einen Plan überlegte. Schliesslich rief er mir zu: "Wir klettern über den Zaun auf das Fabrikgelände. Die Wege dort sind so verwinkelt, dass sie uns auf jeden Fall verliert!"
Ich sammelte meine Kräfte, als wir vor dem Zaun standen und zog schnell meine Schuhe aus um hochklettern zu können. Tetsuya half mir hoch, immer seinen Blick auf Lucy gerichtet. Sie war nurnoch wenige Meter entfernt als er selbst begann über den Zaun zu klettern.
Er landete direkt neben mir und nahm wieder meine Hand. Er verhaarte kurz, und er und Lucy sahen sich direkt in die Augen. Sie krallte sich im Zaun fest und presste ihr Gesicht gegen ihn. Sie grinste breit und sah mich liebevoll an. "Warum rennst du denn weg? Er ist gefährlich, weißt du? Was glaubst du, warum ich versucht habe dich zu beschützen? Wegen Männern wie ihm!" Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze und sie begann sich am Zaun hochzuziehen. Sie schien stark zu sein.
Tetsuya rannte weiter und ich ihm direkt hinterher. Wir rannten in ein baufälliges Gebäude und versteckten uns hinter einer eingestürzten Wand. Ich versuchte nciht zu laut zu atmen, aber bekam dann keine Luft mehr. Keuchend lehnte ich mich zurück und spürte Tetsuya neben mir. Er sah durch ein kleines Loch und wartete auf Lucy. Ich war so froh, dass er mich rettete. Er hätte sich auch einfach selbst retten und mich meinem Schicksal überlassen können, aber stattdessen setzte er alles daran, mich zu retten.
Ich hielt meinen Atem an als ich ihre Schritte direkt hinter uns hörte. Sie summte die Melodie, die sie auch schon heute morgen gesummt hatte. Ein Schauer fuhr mir über den Rücken als ich den Text hörte.
"Ich frage mich, wie du es nicht bedauern kannst? Wirst du mir vergeben? Es ist mein Fehler..." Sie verstummte, und es kehrte Stille ein. Leise hörte man das Zirpen der Zikaden und den Wind der um die Trümmer der umliegenden Gebäude bließ.
Ich zuckte zusammen und hätte fast geschrien, als plötzlich etwas hinter meinem Kopf zu quietschen begann und sich die gesammte Mauer entlang zog. Mir wurde klar, dass es ihr Messer war.
"Wo bist du?", rief sie verzweifelt. "Haru-chan? Bitte komm her!" Ich hörte, wie sie anfing zu weinen und das Messer klappernd auf den Boden fiel.
Tetsuya spannte sich wieder an und sah zu mir. Seine Augen hatten einen starken Glanz angenommen und es war, als könnte ich seine Gedanken lesen. Seine Lippen formten ein Wort, welches ich erst nach ein paar Sekunden erraten konnte.
"Lauf."
Ich verstand erst nicht was er mir damit sagen wollte, aber als er plötzlich aufsprang und hinter der Mauer hervorstürmte, verstand ich. Wollte er sich wirklich opfern um mich zu retten?
Ich lugte durch den Spalt und sah, wie Lucy aufsprang und auf ihn zustürmte. Tetsuya sprang an ihr vorbei und versuchte das Messer in die Hände zu bekommen, aber Lucy trat ihm im Sprung in den Magen, woraufhin er keuchend auf den Boden fiel. Sie kniete sich schnell über ihn und drückte ihre Hände um seinen Hals. Er keuchte und machte einen Buckel um sie abzuwerfen, aber sie krallte sich fester in seinen Hals. Lucys Gesicht war noch immer zu einem Grinsen verzerrt, und ein Kichern stieg aus ihrer Kehle, welches immer lauter wurde.
"Dachtest du, du könntest sie mir wegnehmen? Ich lasse niemanden in Haru-chans Nähe!", schrie sie hysterisch und drückte mit all ihrer Kraft zu. Mir wurde klar, dass er sterben würde wenn ich nichts tat. Ich nahm das Messer ins Visier und sprang über die niedrigste Stelle der Mauer auf die andere Seite. Schnell brachte ich es an mich und stach, ohne noch einmal nachzudenken, zu. Ich traf Lucys Schulter.
Keuchend zuckte sie zurück und ließ von Tetsuya ab. Er keuchte und rang verzweifelt nach Luft, schien aber sonst in Ordnung zu sein. Ich trat Lucy gegen die verletzte Schulter und zog Tetsuya auf die Beine. Wir rannten aus dem Gebäude und kletterten wieder über den Zaun, ohne uns noch einmal umzudrehen.

Wir waren zu Tetsuyas Wohnung gerannt und lehnten schwer atmend an der Tür. Sie schien uns nicht weiter verfolgt zu haben, aber wir waren auf Nummer Sicher gegangen und den ganzen Weg hierher nicht stehen geblieben.
Als einige Minuten vergangen waren begann Tetsuya zu sprechen. "Wir... haben sie abgehängt." Er hohlte tief Luft und schloss die Augen. Er war ganz verschwitzt und seine Haare klebten ihm an der Stirn. Ich entschloss, dass ich nicht besser aussah.
"Danke, dass du mich gerettet hast", sagte ich schliesslich. "Wenn ich dir nicht geglaubt hätte oder nicht..." Der Rest des Satzes ging in meinem Schluchzen unter, als ich wieder anfing zu weinen. Ich zog meine Beine an die Brust und legte den Kopf in meinen Schoß. Das war alles zu viel für mich. Ich kümmerte mich nicht mehr darum, ob ich komisch rüberkam, ob ich Tetsuya kannte oder nicht oder dass ich Amnesie hatte. Ich war einfach froh noch zu leben.
Ich spürte, wie Tetsuya mich in den Arm nahm und musste nochmehr weinen. Wenn er nicht gewesen wäre, dann würde ich unwissend bei Lucy sitzen und sie würde mir weiterhin irgendwelche Drogen verabreichen.
Ich weinte bis ich nicht mehr konnte, und schlief dann voller Erschöpfung ein.
Am nächsten Morgen wachte ich erst gegen zehn Uhr auf, und wusste erstmal nicht wo ich war. Dann kamen mir die Ereignisse des gestrigen Tages wieder in den Sinn, und ich fragte mich wo Tetsuya war. Gedämpft vernahm ich das Geräusch von rauschendem Wasser und mir wurde klar, dass er in der Dusche war.
Ich setzte mich auf und sah mich um. Er besaß nur eine einzimmer Wohnung, und neben dem Bett standen nur noch ein Schreibtisch, ein kleiner Kleiderschrank und eine Kommode mit Fernseher im Raum.
Ich wurde rot, als ich mich fragte wo er diese Nacht geschlafen hatte. Etwa im selben Bett wie ich...? Ich sah mich panisch um und entdeckte einen zusammengerollten Schlafsack am anderen Ende des Zimmers. Ich atmete auf und ließ meine Beine aus dem Bett hängen.
Ich fühlte mich schrecklich. Meine Beine schmerzten wann immer ich sie bewegte und in meinem Kopf drehte sich alles. Mein Magen knurrte, da ich gestern bis auf das Frühstück nichts zu mir genommen hatte. Aber vor allem fragte ich mich, was jetzt aus mir werden sollte.
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als die Badezimmertür aufging und Tetsuya, nur mit einer Hose bekleidet, ins Zimmer kam. Als er mich sah blieb er erstmal wie erstarrt stehen, bevor er sich entschuldigte und zurück ins Badezimmer verschwand.
Kurz darauf kam er wieder voll bekleided heraus. Er setzte sich neben mich und deutete aufs Badezimmer.
"Du kannst auch duschen wenn du willst. Ich kann dir auch ein paar Sachen leihen. Also wenn das okay für dich ist. Ich mach solange was zu essen. Hast du hunger?" Er sah mich während er sprach nicht an und starrte nur an die weiße Wand.
Ich nickte, und er stand auf um ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank zu holen. Ich sah, dass er nicht sehr viel hatte und mir wurde unwohl bei dem Gedanken, dass er mir etwas von dem Wenigen, das er besaß, abgeben wollte. Als ich ihm das sagte lachte er, und meinte das wäre okay für ihn.
Ich nahm die Sachen dankend entgegen und lief schweigend ins Badezimmer. Ich gönnte mir eine warme Dusche und bekam eine Gänsehaut als meine Muskeln sich entspannten.
Ich verließ das Bad und ging in die Küche, wo bereits Brote und zwei verschiedene Wurstsorten auf dem Tisch lagen. Es war ganz anders als bei Lucy.
"Tut mir Leid, aber ich habe im Moment nicht mehr", entschuldigte er sich, als ich mich zu ihm setzte. Ich fragte mich als was er arbeitete, traute mich aber nicht zu fragen.
Als er meinen Blick sah, lachte er und erklärte es mir: "Ich komme aus dem Süden von Japan und bin nur hier um zu studieren. Meine Eltern können mir aber nicht so viel Geld überweisen, deswegen..." Er seufzte und biss von seinem Brot ab. "Wegen dir und Lucy kann ich in den Frühlingsferien nicht arbeiten und bin so gut wie Pleite. Versteh das nicht falsch, ich helfe dir gerne." Als er das sagte, wurde er wieder rot und drehte den Kopf zur Seite.
Nach dem Essen saßen wir noch ein wenig schweigend am Tisch und sahen aus dem Fenster. Es sah nach Regen aus, und der Wind der letzten Tage war stärker geworden. Er hatte zwar erzählt, Lucy wisse nicht wo er wohne, aber ich schätzte sie würde es herausfinden. Ausserdem konnte ich mich nicht für den Rest meines Lebens hier verschanzen. Ich musste mit ihr reden, oder irgendetwas tun.
"Tetsuya, wir müssen etwas wegen Lucy unternehmen", meinte ich schliesslich entschlossen. "Es bringt nichts, hier nur herumzusitzen."
Ich war schon aufgestanden, als Tetsuya zu erzählen begann: "Was willst du tun wenn du nicht weißt wie alles angefangen hat? Du weißt gar nicht was passiert ist, wie sie früher war oder wie du warst. Was ihr gemacht habt zum Beispiel. Was willst du machen? Zur Polizei gehen? Lucy kam zwei Mal frei weil man keine Beweise finden konnte. Und du kannst sie unmöglich umbringen, das gibt nur Probleme. Gleichzeitig kannst du aber auch nicht einfach mit ihr reden."
Das was er sagte machte Sinn. Wenn ich etwas wegen Lucy unternhemen wollte, musste ich erstmal etwas wegen meinem Gedächtnis machen. Aber ich bezweifelte, dass Tetsuya genug wusste.
"Hilfst du mir mein Gedächtnis wiederzufinden?"
Er wirkte etwas überrascht, willigte aber ein. Ich hoffte, dass wir Lucy erst begegneten, wenn ich mehr wusste.
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Kochiira

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Nousagi Ich finde deinen Schreibstil richtig gut
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