Beschreibung
Nostalgiegedanken hegt wohl so mancher, vor allem dann, wenn es um etwas geht, was längst nicht mehr existiert. Drei zusammenhängende, locker und frei gedichtete Sonette drücken Wehmut und Sehnsucht nach einem Land aus, welches einst ward und nie wieder wird...
Vor langer Zeit gab es ein Land
Wo man geziemt und preiswert wohnte
Wo sich wie heut nicht alles lohnte
Wobei nicht alles schien bekannt
Natürlich war nicht alles recht
Doch wenn man gar nichts andres kannte
Wie Don Quijote die Rosinante
Dann lebte man dort gar nicht schlecht
Zum Leben brauchte man nicht viel
Der Preis der Nahrung war stabil
Die Menschen waren familiärer
Natürlich gab es Schlechtigkeiten
Doch ist's zu spät, darauf zu reiten
Mir fehlt der Staat, ein bisschen…, fairer
Das Nötigste, das war vorhanden
Und wo’s nichts gab, begann das Schieben
Doch hat das nichts gemein mit „Dieben“
Auch Techtelmechtel sich dort fanden
Dann fuhr man meist mit Bus und Bahn
Die Preise war’n der letzte Schrei
Fast wie für’n Apfel und’n Ei
Da braucht’ es keinen eignen „Kahn“
Doch heut, wo die Gesellschaft kränkt
Wo man dem Nächsten nichts mehr schenkt
Da wiegt das Leben doppelt schwer
Aus allem mach ich stets das Beste
Doch kommt mir manches vor wie Reste…
Kurzum, mir fehlt die DDR
Jedoch ich lebe - das wiegt viel
Und bin gesund an allen Ecken
Ich brauche mich vor nichts verstecken
Und trotze hart des Glückes Spiel
Doch manchmal komm’ ich halt ins Schwärmen
Und denke an die Zeit, wie’s war
Als hatte ich noch oben Haar’
Wobei mich die Gedanken wärmen
Meist überwiegen gute Zeiten
Man lässt sich gern vom Guten leiten
Das Schlechte wirkt nur wie ein Nebel
Was gäb’ ich drum, zurückzugehen
Dort wo vertraute Winde wehen
Jedoch – ich sitze nicht am Hebel…