Du glaubst an Gott? Das ehrt dich und macht dich zu einem frommen Menschen. Aber wirst du durch das heilige Licht geblendet? Hinterfragst du das System?
Nehmen wir einmal an, Gott existiert. Er war es, der die Welt erschaffen und mit Leben gefüllt hat. Welch eine unvorstellbare Leistung. Gott erblickt die Erde und sah, das es gut war.
War es wirklich gut? Die Wälder, die Lebewesen - alles bis in die kleinste Zelle durchdacht, alles funktioniert tadellos. Ja, es ist gut. Gott liebt seine Schöpfung. Aber wenn Gott seine Schöpfung liebt - seine gesamte Schöpfung - dann fällt ihm auf, dass der Mensch wie ein Fremdkörper - wie ein Geschwür - seine Schöpfung vernichtet. Er rodet Wälder, rottet ganze Arten aus und vermehrt sich ungebremst. Der Mensch müsste der größte Fehler Gottes sein. Ist Gottes Liebe so groß, dass er dem Menschen gewährt seine gesamte Schöpfung zu zerstören? Wohl eher nicht. Würde ich an Gott glauben, so müsste ich wohl Angst vor ihm haben. An Gottes stelle würde ich versuchen, dem Wachstum der Menschheit Einhalt zu gebieten. Kriege, Naturkatastrophen - sind das alles die Werke Gottes? Lacht er uns dann nicht aus, wenn wir zu ihm beten?
Hitler hat behauptet, er wäre von Gott gesandt. Hatte er Recht?
Warum glauben die Menschen dann aber so fest an dieses Konstrukt? Was bringt der Glaube an das Kreuz, wenn er doch eigendlich den Hass Gottes symbolisieren müsste?
Das Kreuz veranschaulicht in meinen Augen nicht den Glaube an Gott, sondern die Hoffnung der Menschen. Etwas, das ihnen in schweren Tagen als Leitbild galt - zumindest im Urgedanken. Genutzt und benutzt wurde es wiederum vom Menschen - den "Verwaltern des Kreuzes". Damit ist das Kreuz das Symbol der Macht. Ein gläubiger Mensch lässt sich im Namen des Herrn lenken - in Bereichen wo Staat und Gesetz längst versagen.
Zurück zur Anfangsfrage: gibt es Gott? Wenn wir der Geschichte glauben - hoffentlich nicht, denn dann wäre er der einzige natürliche Feind des Menschen. Wenn wir die Geschichte hinterfragen- dann bemerken wir, dass ein Glaube an etwas nicht vorhandenes durch die Menschen, die diese Lüge erkennen, eine starke Waffe ist. Durch Glaube können Gläubige manipuliert und für eigene Zwecke missbraucht werden - ohne dass irgendjemand irgendetwas hinterfragt.
Ich glaube, mir geht es besser, wenn ich nicht glaube. Es wäre besser wenn es nichts gibt, an das man glauben kann.
Ein Nihilist also.