Gedichte
Engels Stein

Am Boden haftend liegt er lahm

Und tränenreich in seinem Gram

Benetzt er suchend seinen Geist

Der mit ihm durch die Ferne reist

Die Flügel sind ihm nicht gesprungen

Doch ist der Flug ihm nicht gelungen

Weil etwas hemmt ihn ganz gemein

Und lässt ihn so behindert sein

Ist es die Last in seinem Herzen?

Sind es der Menschen träumend Schmerzen

Die ihn hernieder hält und drückt

Und seine Seele zart zerpflückt?

So schlimm ist's nicht, doch scheint es fast

Als drückt der Wille dieser Last

Den Eigensinn der Fröhlichkeit

Gespenstisch aus dem Flügelkleid

Es drückt ein Fels auf sein Gemüt

Der schwerend in der Psyche blüht

Und nur der Segen seiner Art

Liegt eingeschlossen dort verwahrt

So muss die Macht von weit erst gleichen

Und diesen Druck hinfort dann streichen

Damit der Engel braucht nicht liegen

Und kann dann endlich wieder fliegen

Doch soll die Macht im Sinne tünchen

Wie wir uns letztlich alles wünschen

So muss man glauben diesen Falles

Letztendlich aber längst nicht alles

Wie immer es nun hier auch sei

Und diesem lohnend’ Sinn, anbei

Bestimmend bleibt, ob grade, schräg

Letztendlich nur der eigne Weg