Gedichte
Barfuß am Puls der Nacht

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"Barfuß am Puls der Nacht"
Veröffentlicht am 21. April 2013, 12 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Das Wichtigste in meinem Leben ist meine Familie, mein Mann, meine beiden Töchter, meine Schwiegersöhne und meine fünf Enkelkinder. Meine große Leidenschaft sind die Literatur und das Schreiben. Schon im Alter von sechs Jahren schrieb ich kleine Geschichten. Die ersten Gedichte folgten dann, als ich etwa zwölf war. An die Öffentlichkeit ging ich jedoch erst vor einigen Jahren. Nach zahlreichen Gedichten und Geschichten, die in Anthologien und ...
Barfuß am Puls der Nacht

Barfuß am Puls der Nacht

Beschreibung

Manchmal laufe ich des nachts durch meine Stadt. Bei den Streifzügen entstehen aus den Eindrücken immer Bilder. Hier habe ich einige meiner "Nachtbegegnungen" verdichtet.

 

 

 

 

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  Unverschämt knallen die Absätze

  Auf das Pflaster der Trostlosigkeit

  Lassen Träume ersterben

  Ich ziehe meine Schuhe aus

  Brenne Nachasphalt in meine Sohlen

  Spüre dein Weh.

 

 

 

 

 

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   Häuser mischen sich mit Straßen

   Im Dunkeln weiß

   Die Sehnsucht nicht

   Wohin

 

 

 

 

 

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Bevor die letzten Neonlichter verblassen,

das Pulsieren langsamer wird,

hebt sie ihr letztes Glas,

schluckt das Tränenmeer der Verzweiflung

und schlurft, Hand an der Hauswand,

ins Nirgendwo hin.

 

 

 

 

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  Ein Häusermeer mit

  Schwarzen Augenhöhlen

  Grüßt mich

  Spottgewandt

  Ich finde ihre Seelen nicht

 

  Nur geknüpfte Gleichgültigkeit

  Baumelt wie Traumfänger

  An den Scheiben.

 

 

 

 

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    Alter Barde hängt

    noch immer seinen

    Mundharmonikaklängen

    der Zukunft nach.

 

    Nur Tauben hören ihm zu,

    versammeln sich

    um seinen leeren Hut.

 

 

 

 

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   Gestalten, nachtverschluckt,

   huschen wie Schemen

   die Mauer entlang,

   entladen ein Zischen an ihr,

   das am Morgen die Blicke

   schmerzhaft entrüstet

   abwenden lässt.

   Nur sehend werden

   sie scheinbar gehört.

 

 

 

 

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      Das Dunkle weicht

      nur zögernd von

      der Mauern Last.

      Schales Leben tut

      sich auf, wenn bleiern

      der Tag müde erwacht

    

 

 

 

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    Müllsäcke

    Reißen sich auf

    Vor Schmerz

    Speien die

    Gestern-Erinnerungen

    Der Sinnlosigkeit

    Aufs Pflaster

 

    Ich tauche meine Sohlen hinein

    Und der Heimlose stochert

    Schamvoll hinter

    Dem Grauvorhang

    In den Resten.

 

 

 

     
 

    Ein Vogel

    träumt sich ins Geäst

    der Kastanie.

    Sonne hängt sich schwer

    in den Baum.

 

    Wenn die Krähe lacht,

    ziehe ich die Schuhe an,

    schließe meine Haustür.

 

Impressum:

Texte:   (c) Enya K.

Cover:  Normal 0 21 Uwe Steinbrich/pixelio.de

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http://www.pixelio.de/media/25918


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Hörbuch

Über den Autor

Enya2853
Das Wichtigste in meinem Leben ist meine Familie, mein Mann, meine beiden Töchter, meine Schwiegersöhne und meine fünf Enkelkinder.
Meine große Leidenschaft sind die Literatur und das Schreiben. Schon im Alter von sechs Jahren schrieb ich kleine Geschichten. Die ersten Gedichte folgten dann, als ich etwa zwölf war. An die Öffentlichkeit ging ich jedoch erst vor einigen Jahren.
Nach zahlreichen Gedichten und Geschichten, die in Anthologien und Gemeinschaftsbüchern ihren Platz fanden, habe ich 2013 meinen Debütroman »Das Murmelglas« gemeinsam mit Victoria Suffrage veröffentlicht. Im März 2015 erschien das Kinderbuch »Die Abenteuer von Stups und Moni. Wenn freche Wölfe Nebel pupsen«, das ich ebenfalls mit Victoria Suffrage geschrieben habe.
Im Dezember 2017 erschien mein Roman »Julie. Am Ende ist Erinnern«, gefolgt von »Septemberblues«. Die Fortsetzung von »Julie« erschien im März 2020.
Wenn ich noch ein Ziel habe, was das Schreiben angeht, so ist es ein Psychothriller. Mal schauen.
Zur Zeit schreibe ich an einem (fast) autobiografischen Familienroman.
Meine Geschichten erzählen von menschlichen Grenzsituationen, die immer von einem Funken Hoffnung begleitet werden.
Ich habe Mathematik, Psychologie und Pädagogik studiert und war im Bildungsbereich tätig. Inzwischen genießen mein Mann und ich unser Rentendasein und die Beschäftigung mit unseren lebhaften Enkelkindern.


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Enya2853 Re: Wie sehr du es doch verstehst, -
Zitat: (Original von PAHU am 22.04.2013 - 16:18 Uhr) liebe Enya, Stimmung zu vermitteln und durch die Wortwahl noch zu verstärken. Beeindruckend!

Sei lieb gegrüßt
Paul



Grüß dich, lieber Paul,

ich freue mich, wenn diese Gedichte bei dir eine Stimmung vermitteln können. So soll es sein.
Hab Dank fürs Lesen und deine netten Worte.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Re: Barfuß am Puls der Nacht -
Zitat: (Original von rainergoecht am 22.04.2013 - 12:19 Uhr) Dieser Text bringt die reale Wirklichkeit der Rastlosigkeit und des Überlebenskampfes Einzelner in den Straßen einer Grossstadt. Manche Leute können die Tür hinter sich zu machen, um dem MIef zu entkommen, andere nutzen dann, im Schatten, die letzten Möglichkeiten zum Überleben.
LG Rainer



Lieber Rainer,
ja,es leben doch einige im Schatten der Nacht und wir nehmen so manche "Realität" tagsüber gar nicht mehr wahr.
Im Dunklen scheint das Leben oft ein anderes zu sein und du hast Recht: Es gibt Menschen, die nachts ihr überleben sichern müssen. Für sie gibt es keine Tür, hinter der sie ein "normales" Leben führen.
Ich danke dir herzlich fürs Lesen und deinen tollen Kommentar.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Re: BARFUß AM PULS DER NACHT -
Zitat: (Original von Bleistift am 22.04.2013 - 10:11 Uhr) Ich war sofort in Deiner Nacht .
Kenn ich doch solche Nächte,
aus meinen Nächten... manchmal.

Ich genieße diese Deine Zeilen.

LG Louis :-)



Lieber Louis,

ja,es gibt sie, diese Nächte, in denen man vielleicht nicht schlafen kann und umherstreift. Man sieht dann so manches, was einem am Tage entgeht...Einiges macht nachdenklich.
Ich freue mich über deinen lieben Kommentar.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
PAHU Wie sehr du es doch verstehst, - liebe Enya, Stimmung zu vermitteln und durch die Wortwahl noch zu verstärken. Beeindruckend!

Sei lieb gegrüßt
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Re: Sehr schön und -
Zitat: (Original von KateJadzia am 21.04.2013 - 23:12 Uhr) regt mich wieder einmal zum Nachdenken an.


Danke!

Kate



Hab Dank, liebe Kate,fürs Lesen und deine netten Worte. Freu mich....
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Re: Gewaltige -
Zitat: (Original von Eisblume am 21.04.2013 - 23:12 Uhr) gelungene Verse.
sie lassen mich an deiner Wanderung teilhaben.
Danke.
herzlichst,
Christa



Liebe Christa,
herzlichen Dank fürs Lesen und deine lieben Worte. Und schön, dass du mich auf meiner "Wanderung" begleitet hast.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Re: hallo Enya -
Zitat: (Original von mariot am 21.04.2013 - 20:07 Uhr) wie gerne würde ich mal Hamburg besuchen
denke es erinnert an Wien

Reeperbahn haben wir halt keine
aber auch viel zu bieten in den Nachtstunden
ich habe es gerne gelesen ,,,schön

lieber Gruss
niki




Liebe Niki,
schön,wenn dir die Gedichte gefallen. Ich denke, jede Stadt hat nachts ihre Besonderheiten. Wien kenne ich (noch) nicht. Aber sicher werde ich dort bald mal einen Freund besuchen.
Hab Dank fürs Lesen und deine Worte.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Re: -
Zitat: (Original von uhei48 am 21.04.2013 - 19:26 Uhr) Nachts in der Stadt die Hektik des Tages vergessen, die Ruhe genießen, das tut gut.



Danke, lieber Ulf, fürs Lesen und deine Worte.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Re: Ein echtes Nachtkind. -
Zitat: (Original von rolandreaders am 21.04.2013 - 19:15 Uhr) In der Nacht sind Städte anders. Am Tag aber auch.
Nachts durch seine Stadz zu gehen, schärft die Sinne für das Wesentliche.
Gefällt mir.
L.G.Roland.



Lieber Roland,
herzlichen Dank fürs Lesen der Gedichte und deinen Kommentar.
Ja, einiges wird erst nachts sichtbar. In der Stille, wenn das hektische Leben pausiert, können wir menschen, Dinge entdecken, die wir sonst oft nicht wahrnehmen.
Ich freu mich, wenn dir die Gedichte gefallen.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Re: Morgens um 4 und 5 Uhr -
Zitat: (Original von Corine am 21.04.2013 - 19:00 Uhr) die Reeperbahn in Hamburg. Wer sie zu dieser Zeit einmal kennen glernt hat, kann sie in diesen Gedichten wieder finden! Städte können sehr trostlos sein, wenn das Leben schläft.



Liebe Corine,
ja,es macht sicher einen Unterschied, ob man eine Stadt tagsüber oder in der Nacht durchwandert. Sie zeigt immer ein anderes Gesicht. Manches taucht erst im Dunklen auf...
Herzlichen Dank fürs Lesen und deine Worte.
lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
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