Fantasy & Horror
Welt 252

PROLOG

Im Buch der Welten wird Welt 252 auch die "Letzte Welt" genannt, weil nach ihr keine weitere mehr folgt. Man sagt, sie sei im selben Jahr entstanden wie die meisten anderen Welten; Jahr 2457.

Es begann alles mit dem Weltformer, den der damalige König dieser Welt schuf. Niemand weiß, wie er ihn schuf; doch jeder weiß, was er damit anstellte. Der Weltformer war dazu da, die Welt zu formen, wie der Name bereits sagt. Er formte sie nach seinen Vorstellungen und hoffte, dass sein Volk damit zufrieden war. 

Einige Weltbewohner hatten sich einen endlosen grünen Wald gewünscht, in dem alle möglichen Tier- und Pflanzenarten existieren. Andere wünschten sich eine heiße Wüste aus Sand; wieder andere eine aus Eis und Schnee. Manche wollten Inseln in einem gigantischen Ozean, eine Steppe, in der es schön warm war oder einen riesigen Canyon. Der König - Theuro hieß er im Übrigen - formte noch einen Teil, in dem man Häuser besonders gut errichten konnte und einen weiteren, der heute Orkarien heißt. Orkarien ist stets in Nebel gehüllt, wie um seine Häusersiedlungen aus purem Kristall zu verbergen.

Der Großteil der Bewohner fand schließlich Gefallen an Theuros neuer Welt. Zuvor war alles nur Ödland gewesen.

Aber eines Tages kamen seltsame Wesen in die Welt 252. Keiner wusste - und man weiß es bis heute noch nicht - wo sie herkamen. Die Wesen hatten sehr blasse Haut und seltsame Augenfarben, ansonsten wirkten sie recht menschlich. Anfangs sprachen sie nur eine fremde Sprache, aber bald lernten sie auch die, die in dieser Welt gesprochen wird. Die fremden Wesen nannte und nennt man immer noch Spiegelgeister. Es wurden damals viele Gerüchte über sie verbreitet. Auf welche Weise auch immer setzte sich die Geschichte, sie seien den Spiegeln entschlüpft, durch. Die Spiegelgeister führten nichts Gutes im Schilde. Ihr Anführer, dem sie bedingungslos folgten, wollte schon bald den Weltformer stehlen und die Welt in einen einzigen Feuerball verwandeln - sie ausrotten.

Lange herrschte deshalb Krieg zwischen den Spiegelgeistern und den anderen Menschen. Nach und nach begannen die Spiegelgeister an den Absichten ihres Anführers zu zweifeln. Sie waren es letztendlich, die ihm seine Macht raubten. Durch sie erst starb der Anführer und die anderen seiner Art begannen sich überall in der Welt zu zerstreuen. Die wenigsten verließen diese Welt, denn nun, da der Krieg vorüber war, wurden sie geduldet. Ein Großteil der Spiegelgeister ließ sich im Klippenteil der Welt nieder, der heute Vukarien heißt.

Erst nachdem der Anführer gefallen war, spaltete sich die Welt in vier Länder. Orkarien, das Kristallland; Vukarien, das Land der Spiegelgeister; Naburien, das Moderne Land und Lafodien, das mit Abstand größte und einflussreichste der vier Länder, das sich in sechs weitere "Nebenländer" teilt.

Aber all das ist nun schon sehr lange her und die Geschichte, die viel erwähnenswerter ist, spielt nur wenige Jahre in der Vergangenheit. Es ist die Geschichte des modernen Lafodiens; der modernen Welt 252, die der Visionäre und Krieger... Aber all das wird man noch erfahren. Eine der wichtigsten Personen ist Liviona. Liviona wurde in Welt 1 geboren und dort lebte sie nur sehr kurz. Sie wohnte in einer Großstadt, zusammen mit ihrer reichen Familie.