Fantasy & Horror
Middle Ages - Kapitel 2

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"Middle Ages - Kapitel 2"
Veröffentlicht am 18. April 2013, 12 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Middle Ages - Kapitel 2

Middle Ages - Kapitel 2

Beschreibung

Was wärst du für deine grösste Liebe zu tun bereit?

der Gang zum Manne

Der König sah den Jungen mit strengen Augen an, als Varmir den großen Thronsaal betrat. Obwohl der Raum riesig war, schien kaum Licht durch die dicken Wände zu gelangen. Hinter den Säulen, welche die beiden Seiten säumten, krochen dunkle Schatten hervor und tauchten den Saal in eine unheimliche Stimmung. Nur der steinere Thron alleine war hell erleuchtet. Er stand auf einem kleinen Podium und überragte so den gesamten Raum.

"Schön dich zu sehen, mein Sohn", die Stimme hallte von den Wänden wider und wurde so merkwürdig verzerrt.

Varmir neigte den Kopf und kniete sich dann vor den Stufen, welche zu dem Thron führten, nieder. Er sah seinem Vater nicht in die Augen.

"König."

"Varmir. Erhebe dich. Wie lange ist es her?", der Mann klang weitaus freundlicher als sonst immer, wahrscheinlich, weil Varmir seine Nerven noch nicht überstrapaziert hatte. So stand der Junge also wieder auf.

"Komm, wir können später reden, jetzt sollten wir uns zurechtmachen!", mit diesen Worten schwang er sich schwungvoll von seinem Thron und kam auf seine Sohn zu. Er schlang die Hände um Varmir und zog ihn an sich. Nun grinste auch dieser und klopfte seinem Vater seinerseits leicht auf die Schultern. Gemeinsam verließen sie den Thronsaal.


"Ist es nicht herrlich hier?", Hrindol sah seinen besten Freund grinsend an, während er etwas herumtänzelte, doch Varmir verzog nur leicht die Lippen. Das Fest hatte erst vor kurzem begonnen, doch hatte er jetzt schon keine Lust mehr darauf. Die gute Laune seiner Wache wie auch seines besten Freundes konnte er einfach nicht verstehen.

"Wenn du meinst..."

"Ach jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Genieß doch einfach den Abend. Sie lieben dich Junge!", grinste dieser wieder, dann wurde er etwas ernster, "außerdem ist es schön, dich wieder hier zu haben."

 Varmir musste nund doch grinsen. Er ging zu der jungen Wache und schlug ihm spielerisch auf die Schulter. "Okay, aber hör auf mich hier mit irgendwelchem Kitsch vollzujammern!", grinste er.
Beide Jungs lachten kurz, dann mischten sie sich vorsichtig unter die Menge, natürlich war dies nur begrenzt möglich, der Prinz sollte ja immerhin immer bewacht werden können. Und Hrindol behielt recht. Die Mädchen himmelten Varmir tatsächlich an. Mit glitzernden Augen standen sie da und beobachteten ihn, doch Varmir ignorierte sie. Nur mit den wenigen Mädchen, mit denen er hin und wieder im Palast zu tun hatte, da auch sie die Künste der Elemente beherrschten, sprach er ein paar Worte.
Nach einer Weile lenkte jedoch etwas anderes die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich. Die Wachen des Königs hatten sich rundum die Gallerie, welche nach oben in einen Louge führte, zusammengereiht. Einige von ihnen kamen nun zu Varmir und Hrindol und meinten, dass sie sich nach oben begeben sollten, der König hätte eine Ansprache zu machen.
Verwirrt sah Varmir auf seine Wache, doch  der zuckte nur mit den Achseln, also folgten sie den anderen Männern stumm. Oben angekommen nahmen ihn seine Brüder freudig in Empfang, doch auch sie schienen nichts zu wissen. Mittlerweile hatte sich bereits ein neugieriges Murmel und Raunen erhoben. Die Menschen schienen unruhig zu werden.
"Mein Volk! Es besteht kein Grund zur Sorge!", die mächtige Stimme König Srothrin schallte durch den Raum und sofort herrschte Stille unter den Gästen. Der König trat an das Geländer der Gallerie und sah sein Volk lächelnd an. Väterlich breitete er die Arme aus.
"Wie ihr wisst, ist dieses Fest zu Ehren der Rückkehr meines Sohnes Prinz Vramir veranstaltet worden...", sofort brach die Menge in Jubel aus, doch nach wenigen Sekunden schon brachte der König sie zum Schweigen, "doch ist dies nicht der einzige Grund."
Wieder begann sich Unruhe breit zu machen und erwartungsvolle Blicke trafen den König. Auch seine Söhne sahen ihn verdutzt an.
"Mein Sohn ist bald bereit, wie ihr wisst, den Gang zum Manne anzutreten", begann Srothrin wieder. Während die Menge zustimmend raunte, verdunkelten sich Vramirs Augen. Er achtete nicht mehr auf seinen Vater, sondern suchte nach einem Fluchtweg.
"...daher ist es ab dem heutigen Tage die Chance einer jeden Familie von Stand ihre Erbin bei uns vorzuschlagen!", donnerten die letzte Worte durch den Raum. Das Volk jubelte, viele wünschten sich nichts sehnlicher für ihre Töchter, als diese Chance, doch als sich der König umdrehte, um Varmir zu sich zu winken, musste er verdutzt und wütend zugleich feststellen, dass dieser verschwunden war.     

Madge

Nachdem Phye und Deranta sich für das Fest parat gemacht hatten, brachen sie mit ihren Pferden und einigen Wachen auf. Das Fest war in der Dorfmitte. Die Wachen liessen die beiden Schwestern nur kurze Zeit allein, Phye nutzte die Chance, drückte ihrer Schwester flüchtig einen Kuss auf die Wange und verschwand in der Menge. Sie legte den Weg in kürzester Zeit zurück, huschte von Schatten zu Schatten sodass niemand sie bemerkte. Schon bald kam sie bei der alten Holzhütte an, worin die alte Frau Madge lebte, die ihr als Lehrerin diente. Sie trat leise ein und legte ihren Umhang ab. Madge drehte sich um und begrüsste sie, drehte sich dann wieder zu ihrem alten Tonkrug herum, in dem sie eine eigenartige Substanz zusammen mischte.

Deranta lenkte die Aufmerksamkeit der Wachen auf einen Mann der sie geärgert haben sollte. Als herauskam dass Phye verschwunden war, sank Deranta schauspielerisch zusammen und beanspruchte einige der Wachen für sich. Die anderen durchkämmten das ganze Fest, bevor sie sich an das Dorf machten. Jedoch war die Königstochter nirgends aufzufinden. Diese sass in der düsteren Hütte ihrer Lehrmeisterin, welche ihr seit jeh her bekannt war. Die Wachen strichen zahllose Male um die Hütte herum, um andere ebenfalls, kamen aber nicht auf die Idee, die vornehme Dame könne sich in dem schäbigen Schuppen aufhalten.

Am Abend kehrte Phye in den Palast zurück, schlich sich in ihr Zimmer, indem sich ebenfalls Deranta befand. Sie sah überrascht auf: "Phye, da bist du ja schon."
Phye nickte: "Ja, es hat dieses mal nicht so lange gedauert. Hat es jemand gesehen?"
Deranta schüttelte den Kopf: "Es haben einige Wachen nach dir gesucht."
"Danke."
"Darf ich auch einmal mitkommen?"
"Ich nehme dich nächstes Mal mit."
"Danke." Sie kam auf Phye zu und umarmte sie. Phye lächelte breit.
Es klopfte an der schweren Holztüre, mit welchen das ganze Schloss ausgestattet war, und der König trat ohne Aufforderung ein. Er deutete mit dem Kopf zur Türe, wobei er Deranta ansah. Sie senkte den Kopf und ging wortlos aus dem Zimmer. Der König sah seine Tochter streng an: "Wo warst du?"
Phye lächelte unschuldig: "Auf dem Fest."
Der König kniff die Augen zusammen: "Du sollst mich nicht anlügen. Die Wachen haben dich nicht gefunden."
"Sie haben nicht gut genug gesucht."
"Mein Pesonal ist einwandfrei."
"Ich habe getanzt."
"Die Wachen haben dich nicht gesehen."
"Dann haben sie nicht gut genug aufgepasst."
"Du bist weggelaufen."
"Sie haben mich nicht gut genug bewacht."
"Sie können dies nur, wenn du auch bei ihnen bleibst. Und sagst wenn du weggehst."
"Ein Entführer kündigt auch nicht vorher an dass er mich entführen wolle."
"Darum geht es im Moment nicht. Die Wachen..."
"...haben sich ernsthafte Sorgen gemacht. Dies habe ich schon einige Male gehört, Vater."
"Es wäre schöner wenn es nicht vorkommen würde."
"Natürlich, Vater." Er war schon fast durch die Türe hindurch gegangen, als er sich noch einmal umdrehte, dann aber doch weiterging. Phye blieb alleine in ihrem Zimmer zurück. Kurze Zeit später trat Deranta schüchtern in das Zimmer. Phye rückte ein wenig zur Seite: "Komm her, mein Herz."
Deranta sprang auf das Bett und legte den Kopf auf Phye's Schulter: "Was hat er gesagt?"
"Es solle aufhören."
"Tut es nicht."
"Du hast ja so recht, Süsse."
"Was machst du wenn er dir verbietet in die Stadt zu gehen?"
"Tut er nicht. Er sieht sich nach einem Gatten für mich um, und er wird keinen Interessenten finden, wenn mich niemand mehr sieht."
"Aber er könnte dich bestrafen."
"Wir werden sehen." Phye richtete sich auf, zog sich die Haarnadeln aus ihren Locken und schüttelte sie kräftig. Deranta, sowie Phye, schälten sich aus dem Kleid und legten sich unter die Bettdecke. Phye raunte ihrer Schwester zu: "Gute Nacht, Derry."
"Gute Nacht, Phye." Sie sank schon bald in einen traumlosen Schlaf, bemerkte nicht mehr wie die grössere von beiden aufstand und aus dem Fenster in die klare Nacht hinaussah.

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rebeatb

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