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Verstoßen

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"Verstoßen"
Veröffentlicht am 12. April 2013, 4 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Verstoßen

Verstoßen

Er wandert immerfort.

Unstetig und ohne Ziel ist sein Leben.

Die ganze Welt nennt er sein Zuhause,

doch nirgends hat er ein Revier.

Ein Vagabund, ein Streuner – ein Straßenhund.

 

Einsam lebt er, duckt sich unsichtbar werdend im Schatten der Öffentlichkeit.

Und selbst wenn er aus Diesem heraustritt, wird er meist nicht bemerkt.

Er ist nur selten gern gesehen, allerhöchstens als durchreisender Besuch gebilligt.

Oft als Störenfried beschimpft, ist er schüchtern und vorsichtig geworden.

Ein Wesen zweiter Klasse.

 

Immer wachsam hat er selbst im Schlaf stets ein offenes Auge.

Schnorren, klauen und betteln gehören zu seinem Leben.

Anfangs nur mit Scheu, wurde es zur Normalität.

Den Witterungen ausgesetzt hat er gelernt, genügsam zu sein.

Auf sich allein gestellt.

 

Es ist ein gefährliches Leben, welches er führt.

Jeder Tag der völligen Unabhängigkeit beinhaltet einen Tag des Kampfes.

Krankheiten? Die wurden zu einem Normalzustand.

Die totale Freiheit benötigt einen starken Überlebenswillen.

 

Hat er sich sein Leben selbst ausgesucht? Wohl kaum.

Manchmal reicht ein kurzer Moment, um das gewohnte Leben zu ändern.

Und manchmal reicht auch nur die Erkenntnis, dass die Straße ein besseres Heim bieten kann,

als das Zuhause, in dem er zuvor gelebt hat.

 

Vielleicht ist er ja ein netter Kerl, aber das wird Niemand mehr herausfinden wollen.

 

Jennifer Deinert

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Jenn83

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Jenn83 Re: Re: Re: Re: Re: Irgendwie -
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 12:24 Uhr)
Zitat: (Original von Jenn83 am 13.04.2013 - 11:47 Uhr)
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 11:34 Uhr)
Zitat: (Original von Jenn83 am 13.04.2013 - 11:20 Uhr)
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 07:18 Uhr) reißt Du die Beschreibung EINES Types heraus und verallgemeinerst sie.
Auf den, der ein "Streuner" war und ist, zum Bettler wird
den jeder sieht
und dem keiner zu nahe treten möchte.
Mir fehlt der konkrete Einstieg....

LG Jürgen


Lieber Jürgen,
vielen Dank für deine Anmerkung. ;-)

Meinst du mit dem konkreten Einstieg eine anfängliche Beschreibung einer bestimmten äüßeren Situation?

Es wäre super, wenn du mir das noch einmal genauer erläutern könntest.

Liebe Grüße,
Jenn

genau, das meinte ich
sonst ist es Allgemeinkonkret....
ich finde den Zusammenhang als wesentlich
das können 3 Zeilen/Sätze sein


Ah ok.
Danke ;-)

Kann man das denn ansonsten in dieser Art schreiben?
(ich probiere mich hier etwas aus ;-D)

Liebe Grüße,
Jenn

sicher kann man (auch Du) es so schreiben
aber wenn Du besser werden/sein willst
kannst Du auch etwas nach der Lesermeinung gehen :-)



Lach ;-)
nein, ich meinte in dieser Art der Prosa.
ich schreibe ja sonst eher Gedichte (und für mich selbst kleine Kurzgeschichten).
Ich würde das jetzt weder in das eine noch in das andere Genre einordnen wollen ;-)

Liebe Grüße,
Jenn
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Re: Re: Re: Irgendwie -
Zitat: (Original von Jenn83 am 13.04.2013 - 11:47 Uhr)
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 11:34 Uhr)
Zitat: (Original von Jenn83 am 13.04.2013 - 11:20 Uhr)
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 07:18 Uhr) reißt Du die Beschreibung EINES Types heraus und verallgemeinerst sie.
Auf den, der ein "Streuner" war und ist, zum Bettler wird
den jeder sieht
und dem keiner zu nahe treten möchte.
Mir fehlt der konkrete Einstieg....

LG Jürgen


Lieber Jürgen,
vielen Dank für deine Anmerkung. ;-)

Meinst du mit dem konkreten Einstieg eine anfängliche Beschreibung einer bestimmten äüßeren Situation?

Es wäre super, wenn du mir das noch einmal genauer erläutern könntest.

Liebe Grüße,
Jenn

genau, das meinte ich
sonst ist es Allgemeinkonkret....
ich finde den Zusammenhang als wesentlich
das können 3 Zeilen/Sätze sein


Ah ok.
Danke ;-)

Kann man das denn ansonsten in dieser Art schreiben?
(ich probiere mich hier etwas aus ;-D)

Liebe Grüße,
Jenn

sicher kann man (auch Du) es so schreiben
aber wenn Du besser werden/sein willst
kannst Du auch etwas nach der Lesermeinung gehen :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Jenn83 Re: Re: Re: Irgendwie -
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 11:34 Uhr)
Zitat: (Original von Jenn83 am 13.04.2013 - 11:20 Uhr)
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 07:18 Uhr) reißt Du die Beschreibung EINES Types heraus und verallgemeinerst sie.
Auf den, der ein "Streuner" war und ist, zum Bettler wird
den jeder sieht
und dem keiner zu nahe treten möchte.
Mir fehlt der konkrete Einstieg....

LG Jürgen


Lieber Jürgen,
vielen Dank für deine Anmerkung. ;-)

Meinst du mit dem konkreten Einstieg eine anfängliche Beschreibung einer bestimmten äüßeren Situation?

Es wäre super, wenn du mir das noch einmal genauer erläutern könntest.

Liebe Grüße,
Jenn

genau, das meinte ich
sonst ist es Allgemeinkonkret....
ich finde den Zusammenhang als wesentlich
das können 3 Zeilen/Sätze sein


Ah ok.
Danke ;-)

Kann man das denn ansonsten in dieser Art schreiben?
(ich probiere mich hier etwas aus ;-D)

Liebe Grüße,
Jenn
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Re: Re: Irgendwie -
Zitat: (Original von Jenn83 am 13.04.2013 - 11:20 Uhr)
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 07:18 Uhr) reißt Du die Beschreibung EINES Types heraus und verallgemeinerst sie.
Auf den, der ein "Streuner" war und ist, zum Bettler wird
den jeder sieht
und dem keiner zu nahe treten möchte.
Mir fehlt der konkrete Einstieg....

LG Jürgen


Lieber Jürgen,
vielen Dank für deine Anmerkung. ;-)

Meinst du mit dem konkreten Einstieg eine anfängliche Beschreibung einer bestimmten äüßeren Situation?

Es wäre super, wenn du mir das noch einmal genauer erläutern könntest.

Liebe Grüße,
Jenn

genau, das meinte ich
sonst ist es Allgemeinkonkret....
ich finde den Zusammenhang als wesentlich
das können 3 Zeilen/Sätze sein
Vor langer Zeit - Antworten
Jenn83 Re: Irgendwie -
Zitat: (Original von Boris am 13.04.2013 - 07:18 Uhr) reißt Du die Beschreibung EINES Types heraus und verallgemeinerst sie.
Auf den, der ein "Streuner" war und ist, zum Bettler wird
den jeder sieht
und dem keiner zu nahe treten möchte.
Mir fehlt der konkrete Einstieg....

LG Jürgen


Lieber Jürgen,
vielen Dank für deine Anmerkung. ;-)

Meinst du mit dem konkreten Einstieg eine anfängliche Beschreibung einer bestimmten äüßeren Situation?

Es wäre super, wenn du mir das noch einmal genauer erläutern könntest.

Liebe Grüße,
Jenn
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Irgendwie - reißt Du die Beschreibung EINES Types heraus und verallgemeinerst sie.
Auf den, der ein "Streuner" war und ist, zum Bettler wird
den jeder sieht
und dem keiner zu nahe treten möchte.
Mir fehlt der konkrete Einstieg....

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
Jenn83 Re: Re: Re: Re: Re: Nette Kerle -
Zitat: (Original von Zeitenwind am 13.04.2013 - 00:25 Uhr)
Zitat: (Original von Jenn83 am 13.04.2013 - 00:20 Uhr)
Zitat: (Original von Zeitenwind am 13.04.2013 - 00:06 Uhr)
Zitat: (Original von Jenn83 am 12.04.2013 - 23:59 Uhr)
Zitat: (Original von Zeitenwind am 12.04.2013 - 23:40 Uhr) Wenn man einmal soweit ist, ist es sicher schwer da wieder raus zu kommen. Und chancenlos steht man unüberwindbar scheinenden Barrieren gegenüber. Folglich lebt man in dem Umfeld weiter, in dem man sich sicher fühlt und in dem man nicht gestört wird. Und man ist nicht frei, sondern ist Gefangener seiner feindseligen Umwelt. Ich denke, es gibt viele nette Kerle darunter. Nur das will ja niemand wissen ...

Gruß vom Trollbär



Lieber Trollbär,

Ich habe damals in meiner Kindheit lange Zeit direkt in der nachbarschaft eines Bodelschwingheims (ein Heim für Obdachlose) gelebt. Da hab ich so manches Mal ihre eigenen Individuellen Geschichten gehört, die teilweise Jeden hätten treffen können. Es ist eben nicht eine Frage von Leistungsbereitschaft in unserer Gesellschaft, sondern bisweilen eine große Frage des Glücks....
Die beste Geschichte ist mir passiert, als ich einmal einen Obdachlosen getroffen habe, der zuvor Zahntechniker war, und sich mit mir daraufhin ein paar Minuten lang auf Latein unterhalten hat....

Vorgestern ist mir ein Straßenhund begegnet. Ausgehungert, ohne Hundemarke, der zwar die Nähe zu mir gesucht hatte, aber dennoch auf "Hab acht-Stellung" blieb.
Ich hatte ihm etwas zu fressen gegeben und mich gleichzeitig gefragt, was ihm wohl zugestoßen ist.... Wie er wohl seinen Tag bewältigt..

Seine Vorsicht, seine Art sich heranzutasten zwischen Furcht und Hunger hatte mich einfach überwältigt.
Aber natürlich hat mich das auch an meine Gespräche mit den Wohnungslosen erinnert.

Liebe Grüße,
Jenn

Ich finde es gut, dass Du dieses Thema aufgreifst und es hier einmal ansprichst. Und ... ich habe noch nie auf der Straße gelebt und kann kein Latein. Hut ab.


Es ist wirklich interessant, was für Menschen man in diesem Bereich treffen kann. Ich weiß noch genau, wie einer mal zu mir kam, meine Katze gesehen hatte und mich gefragt hatte, ob er sie einfach nur mal streicheln könne. Das war alles, was er wollte. Währenddessen hatte er erzählt, wie er hineingerutscht ist. Erst zuviel Arbeit, Burn out, Arbeit lief schlechter, Arbeit verloren, Frau hat sich getrennt, Wohnung verloren.... und ohne Wohnsitz gibt es keinen Job.... Teufelskreis..... Irgendwann zwischendurch dann der Alkohol....

Ich bin der Ansicht, dass das Jeden treffen kann. Manche haben Glück und manche haben Pech. Deswegen sind sie keine schlechteren Menschen. Sie stehen sozusagen für uns alle.....

Wer weiß wie man sich selbst verhalten hätte, wenn man das selbe Schicksal geteilt hätte.
Ich weiß es nicht.

um ganz ehrlich zu sein: zuerst wollte ich wieder ein Gedicht schreiben, aber etwas in mir hat sich geweigert.
Ich weiß zwar nicht, was ich da genau geschrieben habe, aber irgendwie find ich es passend

LG
Jenn ;-)


Bin jetzt mal für ne Weile weg, aber gleich wieder da. Vielleicht schreiben wir dann wieder, wenn nicht wünsche ich Dir eine gute Nacht.



;-)
würde mich freuen.
ansonsten gleichfalls ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
Zeitenwind Re: Re: Re: Re: Nette Kerle -
Zitat: (Original von Jenn83 am 13.04.2013 - 00:20 Uhr)
Zitat: (Original von Zeitenwind am 13.04.2013 - 00:06 Uhr)
Zitat: (Original von Jenn83 am 12.04.2013 - 23:59 Uhr)
Zitat: (Original von Zeitenwind am 12.04.2013 - 23:40 Uhr) Wenn man einmal soweit ist, ist es sicher schwer da wieder raus zu kommen. Und chancenlos steht man unüberwindbar scheinenden Barrieren gegenüber. Folglich lebt man in dem Umfeld weiter, in dem man sich sicher fühlt und in dem man nicht gestört wird. Und man ist nicht frei, sondern ist Gefangener seiner feindseligen Umwelt. Ich denke, es gibt viele nette Kerle darunter. Nur das will ja niemand wissen ...

Gruß vom Trollbär



Lieber Trollbär,

Ich habe damals in meiner Kindheit lange Zeit direkt in der nachbarschaft eines Bodelschwingheims (ein Heim für Obdachlose) gelebt. Da hab ich so manches Mal ihre eigenen Individuellen Geschichten gehört, die teilweise Jeden hätten treffen können. Es ist eben nicht eine Frage von Leistungsbereitschaft in unserer Gesellschaft, sondern bisweilen eine große Frage des Glücks....
Die beste Geschichte ist mir passiert, als ich einmal einen Obdachlosen getroffen habe, der zuvor Zahntechniker war, und sich mit mir daraufhin ein paar Minuten lang auf Latein unterhalten hat....

Vorgestern ist mir ein Straßenhund begegnet. Ausgehungert, ohne Hundemarke, der zwar die Nähe zu mir gesucht hatte, aber dennoch auf "Hab acht-Stellung" blieb.
Ich hatte ihm etwas zu fressen gegeben und mich gleichzeitig gefragt, was ihm wohl zugestoßen ist.... Wie er wohl seinen Tag bewältigt..

Seine Vorsicht, seine Art sich heranzutasten zwischen Furcht und Hunger hatte mich einfach überwältigt.
Aber natürlich hat mich das auch an meine Gespräche mit den Wohnungslosen erinnert.

Liebe Grüße,
Jenn

Ich finde es gut, dass Du dieses Thema aufgreifst und es hier einmal ansprichst. Und ... ich habe noch nie auf der Straße gelebt und kann kein Latein. Hut ab.


Es ist wirklich interessant, was für Menschen man in diesem Bereich treffen kann. Ich weiß noch genau, wie einer mal zu mir kam, meine Katze gesehen hatte und mich gefragt hatte, ob er sie einfach nur mal streicheln könne. Das war alles, was er wollte. Währenddessen hatte er erzählt, wie er hineingerutscht ist. Erst zuviel Arbeit, Burn out, Arbeit lief schlechter, Arbeit verloren, Frau hat sich getrennt, Wohnung verloren.... und ohne Wohnsitz gibt es keinen Job.... Teufelskreis..... Irgendwann zwischendurch dann der Alkohol....

Ich bin der Ansicht, dass das Jeden treffen kann. Manche haben Glück und manche haben Pech. Deswegen sind sie keine schlechteren Menschen. Sie stehen sozusagen für uns alle.....

Wer weiß wie man sich selbst verhalten hätte, wenn man das selbe Schicksal geteilt hätte.
Ich weiß es nicht.

um ganz ehrlich zu sein: zuerst wollte ich wieder ein Gedicht schreiben, aber etwas in mir hat sich geweigert.
Ich weiß zwar nicht, was ich da genau geschrieben habe, aber irgendwie find ich es passend

LG
Jenn ;-)


Bin jetzt mal für ne Weile weg, aber gleich wieder da. Vielleicht schreiben wir dann wieder, wenn nicht wünsche ich Dir eine gute Nacht.
Vor langer Zeit - Antworten
Jenn83 Re: Re: Re: Nette Kerle -
Zitat: (Original von Zeitenwind am 13.04.2013 - 00:06 Uhr)
Zitat: (Original von Jenn83 am 12.04.2013 - 23:59 Uhr)
Zitat: (Original von Zeitenwind am 12.04.2013 - 23:40 Uhr) Wenn man einmal soweit ist, ist es sicher schwer da wieder raus zu kommen. Und chancenlos steht man unüberwindbar scheinenden Barrieren gegenüber. Folglich lebt man in dem Umfeld weiter, in dem man sich sicher fühlt und in dem man nicht gestört wird. Und man ist nicht frei, sondern ist Gefangener seiner feindseligen Umwelt. Ich denke, es gibt viele nette Kerle darunter. Nur das will ja niemand wissen ...

Gruß vom Trollbär



Lieber Trollbär,

Ich habe damals in meiner Kindheit lange Zeit direkt in der nachbarschaft eines Bodelschwingheims (ein Heim für Obdachlose) gelebt. Da hab ich so manches Mal ihre eigenen Individuellen Geschichten gehört, die teilweise Jeden hätten treffen können. Es ist eben nicht eine Frage von Leistungsbereitschaft in unserer Gesellschaft, sondern bisweilen eine große Frage des Glücks....
Die beste Geschichte ist mir passiert, als ich einmal einen Obdachlosen getroffen habe, der zuvor Zahntechniker war, und sich mit mir daraufhin ein paar Minuten lang auf Latein unterhalten hat....

Vorgestern ist mir ein Straßenhund begegnet. Ausgehungert, ohne Hundemarke, der zwar die Nähe zu mir gesucht hatte, aber dennoch auf "Hab acht-Stellung" blieb.
Ich hatte ihm etwas zu fressen gegeben und mich gleichzeitig gefragt, was ihm wohl zugestoßen ist.... Wie er wohl seinen Tag bewältigt..

Seine Vorsicht, seine Art sich heranzutasten zwischen Furcht und Hunger hatte mich einfach überwältigt.
Aber natürlich hat mich das auch an meine Gespräche mit den Wohnungslosen erinnert.

Liebe Grüße,
Jenn

Ich finde es gut, dass Du dieses Thema aufgreifst und es hier einmal ansprichst. Und ... ich habe noch nie auf der Straße gelebt und kann kein Latein. Hut ab.


Es ist wirklich interessant, was für Menschen man in diesem Bereich treffen kann. Ich weiß noch genau, wie einer mal zu mir kam, meine Katze gesehen hatte und mich gefragt hatte, ob er sie einfach nur mal streicheln könne. Das war alles, was er wollte. Währenddessen hatte er erzählt, wie er hineingerutscht ist. Erst zuviel Arbeit, Burn out, Arbeit lief schlechter, Arbeit verloren, Frau hat sich getrennt, Wohnung verloren.... und ohne Wohnsitz gibt es keinen Job.... Teufelskreis..... Irgendwann zwischendurch dann der Alkohol....

Ich bin der Ansicht, dass das Jeden treffen kann. Manche haben Glück und manche haben Pech. Deswegen sind sie keine schlechteren Menschen. Sie stehen sozusagen für uns alle.....

Wer weiß wie man sich selbst verhalten hätte, wenn man das selbe Schicksal geteilt hätte.
Ich weiß es nicht.

um ganz ehrlich zu sein: zuerst wollte ich wieder ein Gedicht schreiben, aber etwas in mir hat sich geweigert.
Ich weiß zwar nicht, was ich da genau geschrieben habe, aber irgendwie find ich es passend

LG
Jenn ;-)
Vor langer Zeit - Antworten
Zeitenwind Re: Re: Nette Kerle -
Zitat: (Original von Jenn83 am 12.04.2013 - 23:59 Uhr)
Zitat: (Original von Zeitenwind am 12.04.2013 - 23:40 Uhr) Wenn man einmal soweit ist, ist es sicher schwer da wieder raus zu kommen. Und chancenlos steht man unüberwindbar scheinenden Barrieren gegenüber. Folglich lebt man in dem Umfeld weiter, in dem man sich sicher fühlt und in dem man nicht gestört wird. Und man ist nicht frei, sondern ist Gefangener seiner feindseligen Umwelt. Ich denke, es gibt viele nette Kerle darunter. Nur das will ja niemand wissen ...

Gruß vom Trollbär



Lieber Trollbär,

Ich habe damals in meiner Kindheit lange Zeit direkt in der nachbarschaft eines Bodelschwingheims (ein Heim für Obdachlose) gelebt. Da hab ich so manches Mal ihre eigenen Individuellen Geschichten gehört, die teilweise Jeden hätten treffen können. Es ist eben nicht eine Frage von Leistungsbereitschaft in unserer Gesellschaft, sondern bisweilen eine große Frage des Glücks....
Die beste Geschichte ist mir passiert, als ich einmal einen Obdachlosen getroffen habe, der zuvor Zahntechniker war, und sich mit mir daraufhin ein paar Minuten lang auf Latein unterhalten hat....

Vorgestern ist mir ein Straßenhund begegnet. Ausgehungert, ohne Hundemarke, der zwar die Nähe zu mir gesucht hatte, aber dennoch auf "Hab acht-Stellung" blieb.
Ich hatte ihm etwas zu fressen gegeben und mich gleichzeitig gefragt, was ihm wohl zugestoßen ist.... Wie er wohl seinen Tag bewältigt..

Seine Vorsicht, seine Art sich heranzutasten zwischen Furcht und Hunger hatte mich einfach überwältigt.
Aber natürlich hat mich das auch an meine Gespräche mit den Wohnungslosen erinnert.

Liebe Grüße,
Jenn

Ich finde es gut, dass Du dieses Thema aufgreifst und es hier einmal ansprichst. Und ... ich habe noch nie auf der Straße gelebt und kann kein Latein. Hut ab.
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