Krimis & Thriller
Seelenlos - Prolog

Einleitung

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Fünf Treppen. Es waren nur fünf Treppen, die er hätte nehmen müssen. Einen Schritt vor den anderen setzen, damit er letztendlich sein Ziel erreichen würde.Doch nichts geschah. Noch nicht einmal seine Arme konnte er bewegen.Du wirst sie nicht finden. Er hat sie bereits getötet.

Die negativen Stimmen in seinem Kopf nahm er das erste Mal richtig wahr, als er das Haus betrat. Das Haus des Grauens. Ein Ort, der von außen so friedlich schien, im Inneren jedoch von Dunkelheit verschluckt wurde.Instinktiv wusste Mason, was

ihn erwarten würde. Das reine Nichts. Und doch schaffte es jemand die Spritze in seinen Hals zu jagen, so dass er nicht schnell genug auf den Angreifer reagieren konnte.Binnen Sekunden versagte seine Bewegungsfähigkeit.

Mason stellte sich die alles entscheidende Frage. Bereute er, hier eingedrungen zu sein? Bereute er, dass er seine eigenen Regeln brach, nur um der Wahrheit ein Stückchen näher zu kommen? Wollte er es überhaupt wahr haben?Du wirst sie niemals finden. Er hat sie ausgelöscht.

 Die Gedanken.Das war alles, was ihm noch geblieben war, während er zusammen gesunken mit dem Rücken an der Wand lehnte. Die Arme hingen an beiden Seiten einfach nur schlaff herunter.Immer wieder versuchte er die Tür zu fixieren, doch er litt an

der Anstrengung, die Augen seitlich nach unten zu richten.Die Tür. Sie war nur wenige Meter entfernt, doch für ihn unerreichbar.Er hasste sich dafür, dass er jetzt so wehrlos war. Vermutlich genauso wehrlos wie die kleinen Mädchen. 

Schritte. Da waren Schritte. Und sie kamen näher.

„Sie sind wirklich gut, Detective. Wirklich, ein klein wenig beneide ich Sie um ihren Willen. Aber wissen Sie was? Ich bin besser. Besser als Sie und die anderen, die vergeblich versucht haben, mich zu schnappen.Und nun? Nun sitzt der einzige Detective, der mich verhaften könnte, einfach nur da und kann sich nicht rühren. Ist das nicht eine traurige Geschichte?Wie hilflos müssen Sie sich eigentlich fühlen?Ich war wirklich nicht scharf darauf, Sie hier begrüßen zu müssen, aber sie stecken ja Ihre Nase überall herein. In Dinge, die Sie einen Dreck

angehen, mein Lieber.“

 Ich weiß wer du bist, Arschloch. Erin Dexter, einer der brutalsten Serienkiller, die ich kenne. Du hast alles aus dem Gleichgewicht gebracht. Und du hast Recht. Nur deinetwegen bin ich hier.

Masons Wut brachte seinen Körper zum beben und da er sich sprachlich nicht ausdrücken konnte, was der Spritze zuzuschreiben war, liefen ihm einige Tränen die Wange hinab.Seine Waffe befand sich an der Stelle, wo er sie, wie jeden Morgen, ordnungsgemäß verstaute. Doch die nützte ihm im Moment rein gar nichts.Mason sah zu, wie Dexter vor ihm in die Hocke ging und die Hand auf seine Schulter legte.„Die Wirkung lässt in ein paar Stunden nach. Aber bis dahin werd ich mich gut um die Mädchen kümmern. Ich verspreche Ihnen, dass ich vorsichtig

bin!“
In seinen Augen sah Mason die blanke Gier. Wenn er ihn doch nur aufhalten könnte.
Wenn du sie anfasst, dann mach ich dich kalt.
„Die brauchen Sie sicherlich nicht mehr!“ 
Mit einer schnellen Handbewegung löste er die Polizeimarke von Masons Gürtel und warf sie in die Ecke.  

„Und jetzt mein Freund bekommst du eine Gratisvorstellung!“
Dexter kostete es keine Mühe, Mason auf seine Schulter zu hieven. Ganz im Gegenteil. Er tat so, als würde er so etwas jeden Tag machen.
Und dann machte er das, wozu Mason nicht fähig war.
Er lief die fünf Treppen nach unten, öffnete die Tür und verschwand dahinter mit einem Grinsen.
Denn heute war der Tag der Abrechnung. Heute würde er Detective Mason Jennings zeigen, wozu er wirklich fähig war.