Romane & Erzählungen
Auf sanften Pfoten Teil 12 - Der Spulwurm

 

Ach liebes Schwesterlein, Du kannst Dir ja gar nicht vorstellen, was in der Zeit, als ich Dir nicht antworten konnte, so Alles passiert ist.

Als ich mit meiner Dosenöffnerin zu dem Haus kam, wo der Tierarzt wohnen soll, nahm sie mich erst mal mit in ein Zimmer. Da roch es gar nicht gut. Es roch nach Angst, nach irgend welchem unangenehm riechenden Zeugs und es waren auch noch andere Katzen, ja sogar Hunde, da. Die guckten auch alle ganz ängstlich.

Irgendwann öffnete sich eine Türe und dann verschwand wieder eine Katze oder ein Hund dahinter. Ich drückte mich in die hinterste Ecke meines Körbchens und versuchte mich so klein, wie möglich zu machen. Vielleicht übersieht mich dann dieser Zweibeiner im weißen Kittel, der so streng riecht.

Aber nichts da. Er übersah mich nicht, als ich dann dran war. Vor Angst pinkelte ich ihn an, 

 

aber das schien ihn auch nicht zu stören. Er lachte nur - einfach grässlich.

Meine Dosenöffnerin erzählte ihm, dass aus meinem Mäulchen ein dicker Wurm gekommen sei, worauf er sagte: «Das war sicher ein Spulwurm.^­» 

SPULWURM???

War dieses Ding, das mich zum Kotzen gebracht hat, ein Spulwurm? Na der soll mir nicht noch mal unter die Krallen kommen. Ich habe ja fast keine Luft mehr gekriegt.

Dann kriegte ich einen Pieks in den Popo und konnte zum Glück wieder in mein Körbchen zurück. Zuvor fauchte ich den Doktor aber noch mal tüchtig an. Er soll das ja nicht noch mal mit mir machen. Dann sagte der Doktor zu meiner Bedienung: «Nächte Woche kommen sie dann zum Impfen.» Na das klang ja auch nicht eben erfreulich.

 

 

 

Noch mal dahin. Igittigitt!

Mir ging es aber nach ein paar Tagen wieder ganz gut und so wurde ich eines Tages wieder ins Körbchen gesetzt.

Ich dachte nur: « Ooch nee, nicht schon wieder...»

Aber es ging tatsächlich nochmals zu dem grässlich riechenden Weißkittel, der mir wieder eine Spritze, so heißen die pieksenden Dinger, gab. Ich hoffe, Du musst so was nicht auch durchmachen. Ich bekam zwar anschließend von meiner Zweibeinerin noch eine Menge Streicheleinheiten und vergaß beim Spielen schnell diese unangenehme Piekserei. Aber ich weiß nicht, was ich anstelle, wenn ich noch Mal dahin muss.

So, meine liebe Sam, das war es erst mal. Bald schreibe ich Dir wieder.