Biografien & Erinnerungen
Ohne dich...

Ich lache, als ich mich von dir verabschiede und halt die komplette sechsstündige Bahnfahrt nach Hause durch, ohne in Tränen auszubrechen. Eigentlich hat mich das erstaunlich wenig Mühe gekostet und ich bin erleichtert darüber. Der Grund bist einfach du, dein Wesen, dein Charakter, deine warmen Hände, dein Lachen.

Als ich zu Hause bin, breche ich in Tränen aus, weil du fehlst. Irgendwann musste es wohl raus. Ich weiß, dass wir beide ein Team sind, auch wenn wir räumlich weit voneinander getrennt leben - noch. Trotzdem ist da ein dumpfer Schmerz in meiner Brust, der signalisiert, dass ich dich nicht einfach mehr küssen kann, wann ich möchte. Auch du bist weder tot noch ziehst du in den Krieg - aber die Tatsache, dass auch du nicht greifbar bist, reicht auch bei mir, um mich mehr als traurig zu stimmen.

Ich erwische mich dabei, wie ich wieder nachdenke, über alles. Eigentlich möchte ich mich ausruhen, aber mein Hirn ist nicht ruhig. Ich stelle mir vor, du liegst neben mir im Bett, während ich die Augen geschlossen halte und legst deine Arme um mich. In diesem Moment denke ich plötzlich wieder an das Positive und wie gut es tut, jemanden zu haben, von dem man so geliebt wird wie ich von dir.

Dennoch spüre ich im nächsten Moment, dass du deine Arme nicht um mich gelegt hast. Dass du nicht neben mir im Bett liegst. Dass du mich nicht anlächelst.

Es schmerzt, denjenigen, den man mehr als alles andere auf der Welt liebt, nicht greifbar zu wissen. Und deshalb hoffe ich, dass dem bald nicht mehr so sein wird - und wir zusammen in einer wunderschönen Wohnungauf einem wunderschönen Bett liegen und lachen.

Denn ich liebe dich von ganzem Herzen.