Kurzgeschichte
Einöde - Wenn man vom Weg abkommt

0
"Einöde - Wenn man vom Weg abkommt"
Veröffentlicht am 01. April 2013, 22 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de
Einöde - Wenn man vom Weg abkommt

Einöde - Wenn man vom Weg abkommt

Beschreibung

Ein junger Mensch verirrt sich und findet sich an einem merkwürdigem Ort mit merkwüridgen Menschen wieder.

Als ich jung war, bin ich eines Tages losgezogen, von zu Hause weg, in die große weite Welt. Ich verirrte mich. Doch das ist noch nicht genug des Elends. Ich verirrte mich mitten im nirgendwo. Hoffnungslos humpelte ich durch die einsetzende Dämmerung, mein rechtes Bein schmerzte entsetzlich, nachdem ich über eine Wurzel gestolpert war. So war ich über die Maßen erleichtert, als ich vor mir ein kleines Dorf liegen sah. Ich fragte mich nicht, warum sich jemand in dieser Einöde angesiedelt hatte, es war mir gleichgültig. Ein leichter Regen hatte eingesetzt und ich war froh auf dieses Fleckchen Zivilisation zu stoßen. Das rechte Bein nachziehend trat ich an die erste Tür und klopfte.

Eine alte Frau öffnete die Tür spaltbreit und sah misstrauisch zu mir hoch.

„Entschuldigen Sie, könnte ich…“ Doch ich konnte meinen Satz nicht zu Ende führen. Schon hatte die alte Frau die Tür wieder zugeschlagen. Verdutzt blickte ich auf die geschlossene Tür, klopfte erneut, doch die Frau öffnete nicht mehr. Ich spähte durch das erleuchtete Fenster in die Küche, bis die alte Frau vortrat und den Vorhang vor meiner Nase energisch zuzog. Beleidigt wandte ich mich ab und schleppte mich ein paar Meter weiter zum nächsten Haus. Es wohnten schließlich noch genug andere Menschen im Dorf, die mit Sicherheit freundlicher waren.

Beim nächsten Haus öffnete ein kräftiger Mann, an dessen Bein sich ein kleines Kind gehängt hatte.

„Was willst du?“, fragte er grob, nachdem er mir geöffnet hat.

„Ich habe mich verirrt und…“

„Das ist dein Problem nicht meins.“

„Ich habe mich gefragt, ob…“

„Mich interessiert nicht, was du dich gefragt hast.“

Das Kind am Bein seines Vaters kicherte leise.

„Ähm…“

„Was ähm? Verschwinde.“ Der Mann schlug die Tür zu.

„Was soll das denn?“ Ärgerlich starrte ich auf die Tür.

„Verschwinde!“, brüllte der Hausbesitzer aus dem Innern seines Hauses. Das Kind jauchzte vergnügt.

Kopfschüttelnd wandte ich mich ab und machte mich auf dem Weg zum nächsten Haus. Doch auch hier wurde ich abgewiesen. Zwar ließ man mich diesmal ausreden und die missliche Lager darlegen, in die ich geraten war, doch schlussendlich sagte man nur: „Wir lassen keine Fremden in unser Haus.“ An jedem weiteren Haus war es dasselbe und ich fragte mich, warum so viele unfreundliche Menschen an einem Ort wohnten. Sie ließen es noch nicht einmal zu, dass ich mich auf den Bänken vor ihren Häusern kurz ausruhte oder mich unter den Vordächern vor den inzwischen stärkeren Regen schützte. Ich fühlte, wie die Feuchtigkeit langsam auf meine Haut kroch und mein Bein schmerzte immer mehr.

„Verdammt ich wundere mich überhaupt nicht, warum ihr  in dieser hässlichen und einsamen Gegend wohnt! Wahrscheinlich wurdet ihr vom Rest der Welt verbannt, weil er euch Dreckskerle nicht mehr ertragen konnte.“ Vor mich hin fluchend wandte ich mich von einer weiteren geschlossenen Tür ab. Inzwischen hatte ich das ganze Dorf durchquert, hatte bei jedem Haus geschafft neue Hoffnung zu schöpfen, die immer wieder enttäuscht wurde.

Nun sah ich vor mir das letzte Haus. Dahinter erstreckte sich die Fortsetzung der Einöde, die ich geglaubt hatte, hinter mir lassen zu können. Zumindest für diese Nacht..

Doch noch regte sich ein letzter Trotz in mir, der mich dazu bewegte auf die letzte Tür zuzuhumpeln um ein allerletztes Mal anzuklopfen. Ein Mann öffnete. Nicht mehr jung, aber auch nicht alt.

 „Oh, was ist denn dir widerfahren mein Junge?“ Besorgt musterte er mich.

„Ich habe mich verirrt.“ Misstrauisch betrachtete ich die noch offene Tür.

„Komm erst einmal rein. Bei so einem Wetter sollte man niemanden vor der Tür stehen lassen.“

„Ja“, meinte ich zweifelnd. Ich wollte meinem Glück noch nicht trauen.

Der Hausbesitzer wies mich auf, mich auf einem Stuhl neben dem Feuer niederzulassen und machte sich am Herd zu schaffen.

„Du sagtest du hast dich verirrt? Wo wolltest du denn hin?“

„Ich weiß nicht.“ Meine Kleider hatten durch die Wärme des Feuers zu dampfen begonnen und nun musterte ich besorgt das Blut an meinem rechten Hosenbein.

„Na, wenn man nicht weiß, wo man hin will, kann man sich auch nicht verirren“, meinte der Mann.

„Nun, jedenfalls wollte ich nicht hier hin.“

„Nein?“ Der Hausbesitzer reichte mir eine Tasse Tee.

„Nein. Ich hatte nicht beabsichtigt mitten in der Wildnis zu landen.“

„Wildnis?“ Der Mann betrachtete amüsiert das Innere seines Hauses.

„Nein.“ Ich überlegte einen Augenblick „Dieses Dorf ist merkwürdig.“

„Kann schon sein. Vielleicht bist auch nur du merkwürdig.“

Ich schlürfte an meinem Tee und spürte, wie die Wärme in meine Glieder zurückkehrte.

Ich durfte die Nacht bleiben. Und auch die nächste. Und die danach. Die Tage verstrichen. Ich war mir nicht sicher, ob es irgendwo auf der Welt einen besseren Gastgeber gab, als am Ende dieses Dorfes ansonsten ausschließlich fremdenfeindlicher Menschen. Ohne zu Zögern war mein Gastgeber dazu bereit alles mit mir zu teilen, er gab mir ein Bett, saubere Kleidung und genug zu Essen. Mein verletztes Bein wurde versorgt und ich fragte mich nur, was dieser Mann in diesem Dorf verloren hatte.

Ein paar Tage nachdem ich angekommen war, durchquerte ein weiter Reisender das Dorf. Ich sah ihn, als ich vor die Tür trat, um ein wenig frische Luft zu atmen.

Wütend schritt er den Weg hinunter. Ich musste lächeln, denn ich konnte mir genau vorstellen, was der Auslöser für seine Wut gewesen war. Freundlich winkte ich ihm zu und rief meinen Gastgeber, der hinter dem Haus Holz hackte.

Mit erneuter Faszination beobachtete ich, wie unvoreingenommen und zuvorkommend mein Gastgeber den Reisenden aufnahm. Gemeinsam verbrachten wir einen Abend, unterhielten uns, lachten und tranken. Der Reisende erzählte von seiner Reise. Er hatte in einer Stadt im Süden geschäftlich zu tun und hatte sich auf dem Weg dorthin verirrt.

Bis zum nächsten Tag bezeichneten wir uns als Freunde. Doch so gerne der Geschäftsreisende geblieben wäre, verkündete er bedauernd seine dringliche Abreise.

„Was ist dort hinter diesen Bergen?“, fragte er meinen Gastgeber auf die Bergkette am Ende der Einöde weisend. „Eine Stadt?“

„Eine Stadt?“ Mein Gastgeber runzelte die Stirn. „Nun, in gewisser Weise ist es eine Stadt“, meinte er schließlich mit merkwürdigem Lächeln.

„Gut. Da werde ich hingehen und von dort aus meinen alten Weg suchen.“

„Nun, tu was du nicht lassen kannst mein Freund.“ Der merkwürdige Unterton entging dem Geschäftsreisenden. „Wann willst du aufbrechen?“

„So bald wie möglich.“

Mein Gastgeber nickte. „Ich bitte dich, der Weg vor dir ist weit und beschwerlich, nimm eines von meinen Pferden, nimm diesen Sack mit Proviant, nimm diese Decke gegen die Kälte der Nacht.“

„Nein, das kann ich doch nicht annehmen. Ich meine…“ Der Reisende blickte auf die Berge in der Ferne. „…das Proviant und die Decke nehme ich gerne, doch das Angebot des Pferdes kann ich nicht annehmen.“

„Warum nicht?“

„Es wäre nicht richtig. Es ist zuviel. Ich würde mich schlecht fühlen.“

„Ach, das brauchst du nicht mein Freund, ich gebe es dir gerne. Wieso konntest du meine Gastfreundschaft annehmen? Wieso bist du bereit Proviant und eine Decke anzunehmen? Wieso dann nicht auch ein Pferd? Wo ist der Unterschied?“

„Ein Pferd ist viel mehr wert.“

„Kann schon sein. Aber ohne das Pferd wirst du nicht ankommen.“

Der Reisende blickte wieder zu den Bergen.

„Mein Freund.“ Mein Gastgeber lächelte breit und klopfte dem Reisenden auf die Schulter. „Ich werde mal das Pferd holen“, sagte er und verschwand im Stall.

Ich sah vor dem Haus stehend dem Reisenden nach, wie er in die Einöde ritt. Die Menschen im Dorf taten es mir nach, auch wenn nur scheinbar beiläufig, während sie zum Brunnen gingen um Wasser zu holen, oder während sie sich an das geöffnete Fenster stellten und Decken ausschüttelten. Mein Gastgeber dagegen war nach dem Abschied zurück ins Haus gegangen.

Ich stellte mir vor, wie ich genau wie der Reisende ebenfalls auf einem Pferd meines Gastgebers in der Einöde verschwinden würde. Würde er mir nicht auch dieselben Abschiedsgeschenke machen, wie unserem Freund? Doch noch zögerte ich den Tag meiner Abreise heraus und erfreute mich des Lebens eines Müßiggängers, das selbst an diesem merkwürdigen Ort seinen unwiderstehlichen Reiz nicht verloren hatte.

Es kam ein weiterer Reisender durch das Dorf. Auch er wurde zu unserem Freund. In diesem Dorf konnte man, was die Wahl seiner Freunde betraf, nicht wählerisch sein. Auch er blieb nicht lange und als er nach zwei Tagen seine Weiterreise ankündigte wiederholte mein Gastgeber sein Angebot.

„Ich bitte dich, der Weg vor dir ist weit und beschwerlich, nimm eines von meinen Pferden, nimm diesen Sack mit Proviant, nimm diese Decke gegen die Kälte der Nacht.“

Der zweite Reisende lehnte anfangs ebenfalls ab, aber nahm letztendlich das großzügige Angebot doch an und ritt in die Einöde.

Am nächsten Tag klopfte ein dritter Reisender an unsere Tür.

„Wie schaffen es so viele Menschen sich in dieses verlassene Dorf zu verirren?“, fragte ich meinen Gastgeber, als unser neuer Freund, von der Reise erschöpft, schon zu Bett gegangen war.

Nachdenklich sah mich mein Gastgeber an. „Nun das ist eine schwierige Frage. Wie? Ich glaube jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte zu erzählen, bis zu dem Punkt, an dem sie von ihrem ursprünglichen Weg abgekommen sind. Du kannst unseren Gast morgen fragen, wie es bei ihm passiert ist.“

„Nun, das hat er uns doch eben erzählt, er wollte seine Schwester besuchen und hat sich dann verlaufen.“

„Wieso fragst du dann, wie es passiert ist, wenn du es schon weißt?“

„Nun, die Frage war nicht, wie er sich verlaufen hat, sondern wie er in dieses Dorf gekommen ist.“

Mein Gastgeber sah mich ruhig an. „Er hat sich verlaufen.“

„Aber wieso ist er ausgerechnet hier gelandet?“

„Wieso sollte er nicht hier landen? Wenn man sich verirrt, kann man doch an jeden erdenklichen Ort landen. Warum nicht hier?“

„Aber wie?“

„Lass es dir von ihm erzählen.“ Mein Gastgeber schenkte mir ein rätselhaftes Lächeln.

Am nächsten Tag ließ ich es mir von ihm noch einmal erzählen, doch wenn man sich verirrt gibt es nicht viel zu erzählen. Das ist schließlich das Problem beim Verirren. Man weiß meist nicht mit Sicherheit, wie man vom Weg abgekommen ist, man weiß nur mit Sicherheit, dass man vom Weg abgekommen ist.

„Ich bitte dich, der Weg vor dir ist weit und beschwerlich, nimm eines von meinen Pferden, nimm diesen Sack mit Proviant, nimm diese Decke gegen die Kälte der Nacht.“

Unser Freund strahlte dankbar. „Oh guter Mann, du bist zu gütig, wie soll ich dir nur jemals danken?“

Mein Gastgeber winkte bescheiden ab.

„Brauchst du irgendetwas? Ich kann dir etwas zuschicken, wenn ich hinter den Bergen bin. Dort wird doch sicherlich ein Dorf sein, oder eine Stadt?“

Mein Gastgeber blickte auf die Berge. „Ja, ein Dorf, oder eine Stadt. Aber ich brauche nichts von dort. Danke für die Mühe, aber ich habe alles, was ich brauche.“

Unser neuer Freund lächelte kopfschüttelnd. „Mein Sohn, sieh dir diesen Mann genau an“, sagte er an mich gewandt. „So jemand wird dir nie wieder im Leben begegnen.“

Ich sah meinen Gastgeber aufmerksam an, während unser Freund ihn zum Abschied fest in die Arme schloss. Er erwiderte meinen Blick mit  einem ernsten Ausdruck in den Augen. Ich war mir sicher, dass ich so jemanden nie wieder begegnen würde, doch war ich mir nicht sicher, ob ich denselben jemand vor Augen hatte, wie unser neuer Freund.

„Wie viele Pferde hast du eigentlich?“, fragte ich, als unser Freund sich auf den Rücken des Pferdes schwang.

„Ein paar.“

„Wie viele?“

„Junge, das schöne an Pferden ist, dass sie sich fortpflanzen. Frag lieber wie viele Decken ich habe.“

Ich schwieg und blickte dem davon reitenden Pferd hinter her. Ich begann mich zu schämen. Wie lange war ich nun schon in diesem Dorf?

„Ich weiß nicht. Meine Mutter hat mir immer beigebracht, dass man nicht nur nehmen soll. Aber ich kann dir nichts geben. Ich bin nun schon so lange hier. Ich sollte weiterziehen, oder?“, fragte ich am Abend.

„Warum bist du von zu Hause weggegangen?“, fragte mich mein Gastgeber.

„Ich weiß nicht.“

„Du weißt vieles nicht.“ Mein Gastgeber lächelte.

„Das weiß ich. Vielleicht bin ich weggegangen, um mehr zu wissen.“

„Vielleicht? Junge, warst du zu Hause glücklich?“

„Ja.“

„Wozu musst du dann mehr wissen?“

„Wieso wohnst du hier inmitten all dieser unfreundlichen Menschen?“

„Junge, ich sage nicht, dass es falsch ist, loszuziehen um Erfahrungen zu sammeln. Aber für manche Orte, für manche Erlebnisse kann es noch zu früh sein.“

„Zu früh? Was soll das heißen?“

„Du wohnst schon seit einiger Zeit bei mir, verstehe mich nicht falsch, ich habe nichts dagegen. Du weißt nicht wohin du willst? Manchmal ist es besser umzukehren, wenn man sein Ziel nicht kennt.“

„Ich soll wieder nach Hause?“ Ich dachte an den langen Weg, den ich hinter mir hatte.

„Ja. Das rate ich dir.“

„Jetzt wo ich schon so weit gekommen bin? Niemals“, meinte ich entschieden.

„Weit gekommen? Wohin weit gekommen? Junge, glaube mir, du solltest zurückgehen.“

„Nein.“ Trotz erfüllte mich. „Mein Bein ist verheilt, warum soll ich nicht weiter gehen?“

„Du bist noch nicht soweit.“

„Ach ja? Morgen geht es los. Gib mir eines von deinen Pferden, gib mir ein bisschen Proviant, die Decke kannst du behalten, und ich bin weg.“

„Nein.“

„Nein?“, fragte ich ärgerlich.

„Nein. Ich werde dir nichts geben. Geh nicht weiter“, meinte mein Gastgeber bestimmt.

Ich wollte widersprechen, doch als ich in sein Gesicht blickte, ließ mich der besorgte Ausdruck in seinen Augen zögern.

„Warum?“

„Tu es einfach nicht.“

„Was ist da für eine Stadt hinter den Bergen?“, fragte ich, doch mein Gastgeber schwieg. Der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ mich aus irgendeinem Grund erschauern.

Schließlich kam der Tag, an dem ich nach Hause aufbrach. Ich verstand nicht, warum dies nötig war, aber dennoch tat ich es. Zusammen mit meinem Gastgeber stand ich vor seinem Haus und warf einen letzten Blick auf die Bergkette.

„Hast du kein Proviant für mich?“

„Nein.“

„Kein Pferd? Keine Decke?“

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Hast du ein Pferd und eine Decke gebraucht, als du hier hingekommen bist?“

„Nein.“

„Also brauchst du auch keine.“

„Es würde den Weg erleichtern.“

„Kann sein.“ Mein Gastgeber zuckte mit den Achseln.

„Aber ich hatte Hunger.“

„Hier nimm das.“ Er drückte mir einen Apfel in die Hand. „Und jetzt los, sieh zu, dass du nach Hause kommst.“

Ich sah ihn an, wollte noch etwas sagen, etwas fragen, doch ich konnte mich nicht für eines der vielen Dinge entscheiden. „Danke“, murmelte ich schließlich. Meine Mutter hätte sich für mich geschämt. Ich wandte mich um und schritt den Weg zurück, den ich vor ein paar Wochen entlang gehumpelt war. Ich ignorierte die Blicke, die mir die Dorfbewohner zuwarfen, sah nicht mehr zurück, auch wenn ich die Augen meines Gastgebers im Nacken spürte. Ich kam zum Anfang des Dorfes. Das kichernde Kind sprang vor dem zweiten Haus um die Beine seines Vaters. Kurz entschlossen schritt ich auf das Kind zu und drückte ihm den Apfel in die Hand. Es besah den Apfel mit einem Ausdruck größten Ekels und warf ihn von sich in eine schlammige Pfütze.

Empört sah ich das Kind an, doch diesmal kicherte es nicht. Mit großen, ernsten Augen sah es zu mir auf. Verwirrt wandte ich mich ab, ließ den Apfel in der Pfütze liegen und ging nach Hause.

Mein ganzes Leben habe ich über dieses merkwürdige Dorf nachgedacht, über meinen merkwürdigen Gastgeber. Kurz nach meiner Rückkehr habe ich mich auf die Suche nach meinen neuen Freunden gemacht, den drei Reisenden, die sich ebenfalls im Dorf verirrt hatten. Ich wollte sie über die Berge befragen, die Stadt dahinter. Doch alle drei waren sie verschwunden. Nie war jemand bei seiner Schwester oder seinen Geschäften angekommen.

Ich lebte mein Leben, ging meine Wege und fragte mich, ob ich mich eines Tages wieder verirren würde, ob ich eines Tages bereit sein würde für die Erlebnisse und Orte, von denen mein Gastgeber gesprochen hatte.

Würde ich ihn jemals wieder sehen?

 

 

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_87609-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_87609-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034857.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034858.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034859.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034860.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034861.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034862.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034863.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034864.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034865.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034866.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034867.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034868.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034869.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034870.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034871.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034872.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034873.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034874.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_1034875.png
0

Hörbuch

Über den Autor

Voepoeppel

Leser-Statistik
13

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

87609
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung