Beschreibung
Mysteriöse Musik erklingt in der Nacht. Will die bezaubernde Fee Flynn hinterherflattern? Wird sie durch die dunkle Höhle gehen? Will jemand sie begleiten?
(2) Die Musik ist sehr verlockend
Ob Elli wirklich recht hat? Sind alle Arbeiter und Arbeiterinnen im Feenland darauf eingestellt, der Melodie nicht zu folgen? Ich blicke mich um. Die Bienen fliegen mit schweren Honigeimern umher und achten nicht auf die Musik. Die Schmetterlinge mischen Farben zusammen und zucken nicht mal mit den Flügeln. Die Käfer helfen in der Feenschule. Alles scheint in Ordnung zu sein. Aber... "Glimmi?", rufe ich panisch. Sie ist doch eben wie in Trance am Fenster vorbeigeflogen. Ob sie... nein! Bitte nicht!
Ich renne auf dem harten Boden den Weg entlang. Da vorne fliegt eine Biene. Ist das Glimmi? Langsam flattere auch ich los und zwar schnell, da ich zu meiner kleinen Bienenfreundin will. "Glimmi!", schreie ich, aber die Biene fliegt weiter. Die Melodie hat wieder aufgehört, aber sie fliegt weiter. Bitte, halt an! Ich rufe erneut und diesmal dreht sich die Biene um. Aber... es ist nicht Glimmi, die Biene hat am RECHTEN Auge einen schwarzen Punkt. Moment, das ist doch... "Bonnie bin ich. Was ist los?", fragt sie und ich erkläre hastig: "Glimmi ist weg!" Bonnie lässt vor Schreck den Eimer fallen und erschrickt noch einmal. "Oh je, mein Honig...", flüstert sie und sammelt alles wieder ein, "Hast du eben diese schöne Melodie gehört? Ich will unbedingt wissen woher sie kommt." Doch ich packe das kleine Bienchen. "Nein, Bonnie. Die Melodie kommt aus dem Elfenland und das ist gefährlich. Gehe nie, aber wirklich, NIEMALS dorthin! Klar?", ermahne ich und lasse sie los. Bonnie nickt stumm und fliegt zu ihrem Stock.
Wo ist meine Glimmi? Wo nur? Sie ist sicher der Musik gefolgt... Aber wenn ich ins Elfenland will, muss ich eine Bestätigung der Feenkönigin erhalten und bis ich die bekomme... Hm... Gibt es echt keinen anderen Weg? Okay, einen Versuch ist es wert. Vor mir baut sich die riesige Sonnenblume auf, in der die Feenkönigin Vronika herrscht. Ihre rosaroten Haare sind bodenlang und ihre wunderschönen Kleider würde ich mir liebend gerne ausleihen. Hihi! Ok, genug Spaß. Jetzt muss ich aber reinkommen. Der Eingang ist immer schwer zu finden, da er unter einer Blüte liegt. Schließlich habe ich ihn gefunden und trete ein. "Was willst du, Flynn?", fragt die Wache und ich erkläre ihm alles. Also lässt er mich schnell weiter. Der Eingangssaal ist schön mit Blümchen geschmückt und es ist echt faszinierend, wie die Feen solche schönen Ketten hinbekommen.
Zurück zu dem, weswegen ich eigentlich hergekommen bin. Ich klopfe. Die große Flügeltür wird geöffnet und ich staune nicht schlecht: Hier ist noch viel mehr geschmückt, bis zum Thron von Vronika. "Was möchten Sie, Flynn?", fragt die Feenkönigin und ich mache einen kurzen Knicks, bevor ich nähertrete. "Ich bin hier, um eine Bestätigung zu erhalten. Ich möchte ins Elfenland.", erkläre ich und damit keine Gerüchte verteilt werden, fahre ich fort: "Die Biene Glimmi ist vermutlich dem Elfenlied gefolgt und ich möchte sie zurückholen. Damit auch..." Doch Vronika lässt mich nicht ausreden. "Die kleine, nichtsnützige Biene Glimmi? Warum möchtest du denn DIE retten?", lacht sie hämisch und ich werde wütend. "Es ist eine Arbeiterbiene, die sehr wohl etwas nützt. Schließlich hat sie schon viele Abzeichen!", rufe ich und die Königin wird natürlich auch sauer. Sie meckert: "Diese 'supertolle' Arbeiterbiene Glimmi kannst du von mir aus retten, aber ich trage keine Gewehr, wenn du verletzt wirst. Hast du mich verstanden?" Ich nicke und sage lieber nichts mehr, bevor mir alles wieder verboten wird.
Nach einer Blütenstunde bekomme ich endlich die Bestätigung und gehe schnell nach Hause, mich vorbereiten. Wer weiß, gegen wen ich vielleicht antreten muss?
(3) Die Musik versinkt im Blutbad
Ich hoffe, ich habe nun alles beisammen: Pfeil und Bogen, Essen, ein wenig Blütenstaub und natürlich ein paar Münzen. Glimmi ich komme und rette dich! Allerdings habe ich nun ein Problem: Die Melodie ist immer noch aus. Es ist still. Aber ich kann nicht ewig warten, sonst... Moment! Da ist doch etwas aus dem Bestätigungsbrief gefallen. Eine Karte? Eine Karte! Sie führt zum Elfenland. Den Elfen... nein... den Feen sei Dank. Schnell los, bevor Glimmi... ich will nicht daran denken!
Es wird finster. Der Uhu schreit sein Gute Nacht und ich? Um mich muss sich ja niemand kümmern. Außerdem will ICH Glimmi retten, also tu ICH das auch. Keine Blumen mehr in Sicht, nur noch kurzes Grad und einzelne Bäume. Ich muss wirklich gestehen, ein wenig gruselig ist das doch. Die Äste der Baumkronen wippen im Winde, damit es aussieht, als ob ein Geist dort herumirrt. Bitte, lass meiner Biene nichts zugestoßen sein... bitte...
"Hallo! Was suchst du hier?" Diese Fee, die mich in dieser Morgenstunde weckt, ist doch wahnsinnig! Ich bin echt müde. Doch ich blinzle. Was? Das ist keine Fee. Die Flügel sind kürzer, kleinere Augen, der Körper ist größer. "Wer... wer bist du?", stammle ich und dieses Etwas antwortet grimmig: "Ein Elf. Stell dir vor! Du bist eine Fee und treibst dich hier herum. Wieso?" Ich habe keine Lust alles hunderttausend Mal zu erklären. Doch ein paar Wörter spucke ich aus: "Biene... Elfenlied... retten... sonst Tod..." Der Elf versteht sicher ein wenig, doch er lenkt ab. Ganz plötzlich! "Wusstest du, dass du wunderschöne, grüne Augen hast? Wie die Wiese.", flüstert er und blickt mir tief in die Augen. Was soll das jetzt? Will dieser Elf sich bei mir einschleimen? "Lass mich in Ruhe! Ich will meine Biene retten!", rufe ich und gehe ein paar Schritte zurück. "Wie bitte? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass du einfach herkommen und sagen kannst 'Meine Biene muss ich retten!' und ich lasse dich hier ins Elfenland?" Der Elf ist entgeistert und ich bin mir unsicher, ob ich Pfeil und Bogen herausholen soll. Er wechselt wieder das Thema. "Ich bin übrigens Wolle und du?", fragt er und lächelt. Mir reicht's jetzt! Ich nehme Blütenstaub und werfe es ihm ins Gesicht. Schnell fliege ich tiefer ins Elfenland.
Was dieser Wolle sich erlaubt! Mich anzubaggern und zu meinen, er bekommt alles. Glimmi und mich nicht! Hm... wo geht's jetzt lang? Ich muss schließlich den Ort finden, an dem die Melodie spielt. "HALTET SIE!" Ups! An meine Tarnung habe ich gar nicht gedacht. Mehrere Elfenwachen umzingeln mich. Sie sind alle bewaffnet. Keine Chance. Ich hole Pfeil und Bogen heraus und erkläre alles, während ich ziele: "Ich möchte eine Biene holen. Sagt mir, wo die Melodie spielt!" Die Wachen lachen und treten näher. Mein Finger rutscht ab, ich schieße gezielt auf eine Wache. Das Gras ist blutüberströmt. Alles ist blutrot. Blut! Die Wachen stürzen auf mich, schlagen auf mich an. Stechenden Schmerz spüre ich am ganzen Körper und sehe nur, dass die Wiese sich mit Blut füllt. Nein, ich will jetzt noch nicht sterben. Glimmi...
Was ist das denn? Ein Traum? Ich liege in einem Bett. Moment mal, das ist nicht MEIN Bett. Wo bin ich dann? Ich will aufstehen, aber mein Bein tut weh. Sofort falle ich wieder hin. Meine Arme sind voller blauer Flecken und Kratzer. Ich habe Kopfschmerzen. Aber ich kann nichts machen. Wo bin ich? Was ist geschehen?
(1) Die Musik dringt tief in den Wald
War ich zu streng zu dem Bienchen? Ich glaube die Biene ist traurig. Aber wenn sie nun mal den Honig verschüttet? Wir brauchen ihn und die Bienen bekommen ja auch was. Oh, auf der Blume sitzt sie. Meine glitzernden Flügel flattern und ich schwebe zu ihr. "Es tut mir Leid.", flüstert die Biene, doch ich lächle. "Nein, MIR tut es Leid. Ich war viel zu streng...", erwidere ich und hole hinter meinem Rücken einen Honigeimer hervor. "Für dich." Die Biene ist glücklich. "Danke, Flynn.", jubelt sie, "Du bist so freundlich, im Gegensatz zu den Elfen..." Elfen? Welche Elfen? "Was meinst du mit Elfen? Hier leben keine.", murmle ich und setze mich auf die rote Blüte. Die Biene erklärt: "Die Elfen leben in dem dunklen Wald. Dort sind sie sehr laut. Einst arbeitete ich dort, aber ich konnte fliehen... meine... meine Familie allerdings nicht..." Sie schnieft. Oh je, wie schrecklich. "Das... das tut mir Leid.", stottere ich und streichle über den pelzigen Rücken, "Ich... ich werde sie zurückholen." Ich dachte die Biene fliegt in die Luft undmacht Saltos vor Freude, doch im Gegenteil: Sie schaut mich entgeistert an. "Wie bitte? Nein! Nein, das kannst du mir nicht antun!", ruft sie, "Du bist meine einzigste Freundin und wenn du auch weg bist, dann... dann hab ich niemand mehr."
Nun sitze ich in meinem Blumenhäuschen und denke nach. Wie heißt eigentlich nochmal die Biene? Ich hab doch jede Menge Akten von den Arbeiterinnen. Hm, in meinem Schrank nicht. Ah, auf dem Schreibtisch. So, ich klappe den Ordner auf und suche nach Bienen. Nun muss ich die richtige Biene finden... hmm... Es gibt drei Bienen mit dem Merkmal: "Schwarzer Punkt neben Auge." Aber "meine" Biene hat einen schwarzen Punkt am linken Auge, also ist es die Biene Glimmi. Ich habe eine wundervolle Idee. Glimmi soll einfach mitkommen. So bin ich immer bei ihr und sie nicht allein! Dann... moment... was ist das für eine schöne Melodie? Diese Musik... ist... Feetastisch!
Ich bin auf dem Weg zu der Fee Elli, die mir sicher wegen der Musik weiterhelfen kann. "Elli, was ist das für eine schöne Melodie?", frage ich eilig und Elli horcht kurz. Dann lächelt sie und streicht sich ihre blauen Haare hinters Ohr. "Das ist das Elfenlied. Es ist wunderschön und soll Tiere anlocken, die die Elfen dann... also... denen nehmen die Elfen das Leben.", antwortet sie und hört auf zu lächeln. Ich auch. "Wie bitte? Sie locken somit Tiere, wie Bienen, Käfer, an und töten sie dann?", wiederhole ich und stöhne: "Wie schrecklich..." Elli nickt und legt mir eine Hand auf die Schulter. "Aber unsere Arbeiter und Arbeiterinnen sind daran gewohnt und gehen nicht der Musik nach." Ich starre geradeaus, aus dem Fenster. Glimmi fliegt vorbei und trägt ihren Honigeimer in den Bienenstock. "Flynn? Was ist denn los?", fragt Elli und wedelt mit der Hand vor meinem Gesicht. "Nichts... alles okay...", versichere ich und gehe wieder.
