Gedichte
Ein letztes Märchen

So glitzernd wie der Morgentau

Und schmeichelnd wie des Himmels Blau

Gewebt so zart der Stoff vom Kleid

Bewegt sich tänzelnd junge Maid

Als flöge mir ein heller Stern

Der einst gekommen weit von fern

So trübt den Blick ein Stäubchen kaum

Bei diesem Licht von einem Traum

Wie zerbrechlich doch die Glieder

Und diese Grazie, immer wieder

Und ihre Linie wirkt mir heiß

Besonders wohlwollend als Preis

So läuft der Film vorm geistig’ Auge

Die Wahrheit drückt schon arg wie Lauge

So brennend wie die Glut auf Fleisch

Wenn man enteilt der Träume gleich

Denn wirklich kann die Illusion

Die mir nun vorschwebt wie ein Hohn

Der wahren „Lieblichkeit“ im Schein

Nur Wunschbild meiner Träume sein

So bricht der Spott der Narreteien

Wenn höre ich ihr garstig Schreien

Denn, wenn die Ehefrau mir droht

Dann ächte ich der Alltagsnot

Was hab ich mir nur angelacht

Was hat das Leben sich gedacht

Ach, hätt’ ich doch mein lieblich Wesen

Und nicht den argen garstig’ Besen

So fliehe ich in größter Pein

Wenn wähne ich mich ganz allein

In meinen Geist, voll heißer Triebe

Und widme mich der wahren Liebe