Humor & Satire
Enttäuschung

Enttäuschung

Ins Auge hab ich ihm geblickt,

als er sich kürzlich bei mir zeigte.

Wie hatte er mich froh entzückt,

doch als er sich zu mir nicht neigte

und ging, hat es mich sehr verdrossen,

am liebsten hätt ich ihn erschossen.

Ich hatte mir längst ausgedacht,

in seinem Lächeln mich zu baden,

zu fühlen ihn bei Tag und Nacht,

getränkt von seiner Düfte Schwaden.

Ich wollte ihn mit Lust genießen,

mit meiner Liebe übergießen.

Das hatte er sich jetzt vermasselt,

mein Überschwang ist abgekühlt.

Egal, was jeder von ihm quasselt,

mein Herz nur noch Enttäuschung fühlt.

Und will er sich nicht zu mir wenden,

werd das Verhältnis ich beenden.

Soll ich ihn nun für immer meiden?

Und einfach ganz auf ihn verzichten?-

Obwohl, ich kann ihn ja noch leiden,

und richtig nett auch mit ihm dichten.

Vielleicht werd ich ihm doch verzeihen,

mich seiner Liebe wieder weihen.

Nur muss er mir dann auch versprechen,

sich an die Zusagen zu halten,

mit jener Eiskalten zu brechen,

und wärmend mir mein Glück gestalten.

"Ich hoffe, dass du nicht mehr gehst,

und jener Andren widerstehst."

Ach nein, ich kann ich ihn nicht mehr hassen,

er macht mir ja das Leben leicht.

Doch seine Streiche muss er lassen,

weil er nur Frust damit erreicht.

"Komm Liebster, komm, du meine Wonne,

ich liebe dich und deine Sonne."

© Barbara Kopf 2013