Humor & Satire
Die Verbannung der kleinen Fee

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"Die Verbannung der kleinen Fee"
Veröffentlicht am 25. März 2013, 12 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft. Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles. Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF. Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos ...
Die Verbannung der kleinen Fee

Die Verbannung der kleinen Fee

Beschreibung

Alle Feen hatten sich versammelt, um über die Verbannung der kleinen Fee zu entscheiden, die sich unwürdig verhalten hatte.

Die Versammlung

Auf der Lichtung des Zauberwaldes hatten sich alle Feen versammelt, alle, wirklich alle. Die größte aller Feen, die alte und ehrwürdige Pulverkaf-Fee trat aus den Reihen hervor und erhob ihre Stimme: „Meine lieben Mitfeen, wir sind heute hier zusammengekommen, um darüber zu entscheiden, ob wir eine der unsrigen aus dem Reich der weißen Magie verbannen. Sie hat sich durch ihr Verhalten als unwürdig erwiesen. Wir haben lange ihr pflichtwidriges Benehmen ertragen, nun ist es aber an der Zeit, das Ganze zu beenden. Du aber, kleine Fee, deren Namen ich nicht auszusprechen wage, hast nun noch einmal die Möglichkeit, dich zu rechtfertigen.“

 

Geraune in der Menge. Pulverkaf-Fees Schwestern Milchkaf-Fee und Eiskaf-Fee kicherten. Sie beide waren es, die ihre Schwester immer wieder bedrängt hatten, etwas gegen die kleine Fee zu unternehmen. Die kleine Fee war rundlich, hatte eine bronzefarbene Haut und kurzes dunkelbraunes Haar. Äußerlich war sie süß, anmutig und weich wie alle Feen. Aber in ihrem Innern war sie hart, zwar nicht steinhart, aber doch wesentlich härter, als einer Fee zukam.

Die Sache mit dem Bauer

„Kleine Fee, ich erteile dir nun das Wort. Du weißt, was dir zu Last gelegt wird. Trotzdem will ich das Wichtigste hier wiedergeben. Vor vielen Monden hattest du einem Menschen drei Wünsche zu erfüllen. Der Bauer verlangte zunächst, dass er nie mehr Geldsorgen hätte. Sein zweiter Wunsch war, dass er in einem riesigen Haus wohnen wollte. Zuletzt erbat er sich, bis an sein Lebensende ausreichend zu Essen zu haben.“

 

Die kleine Fee fiel ins Wort: „Hochverehrte Pulverkaf-fee, all dieses hat er doch auch bekommen!“

 

„Richtig, aber Holla, die Waldfee, hat das genau beobachtet. Der arme Bauer war so arm wie zuvor, aber es war ihm nun völlig egal, er machte sich keine Sorgen mehr. Da er keine Steuern mehr zahlte, kam er in das Loch. Du weißt, dass dieses Verlies das größte Haus im ganzen Reich ist. Dort wurde er auch jeden Tag seines allzu kurzen Lebens mit Essen versorgt, aber nur mit Wasser und Brot.“

 

Zerknirscht wand die kleine Fee ein: „Ja, ich hätte noch einmal nachfragen sollen, das gebe ich ja zu.“

Der Ritter

„Das ist noch nicht alles. Einige Monde später begegnete dir ein Rittersmann. Auch er begehrte drei Wünsche. Er wollte als erstes den gefährlichsten Drachen in unserem Reich besiegen. Außerdem wollte er, dass seine Tat für alle Zeiten unvergessen wird. Sein dritter Wunsch war, dass das was er am meisten liebte, sich in pures Gold verwandeln sollte, wenn er es berührte. Was meint Ihr wohl, liebe Mitfeen, was diese kleine Fee tat? Nun, Blümchenkaf-Fee wird es den meisten schon erzählt haben. Der Ritter besiegte tatsächlich den Drachen. Aber er klatschte vor Freude darüber in die Hände – und verwandelte sich in eine goldene Statue. Das blieb unvergesslich. Mir fehlen die Worte, kleine Fee. Du bist bösartig und gemein, so verhält sich keine unserer Art.“

 

Die kleine Fee brach in Tränen aus. Schluchzend rief sie aus: „Aber, aber, das wollte ich doch nicht. Wie sollte ich denn wissen, dass der Ritter in sich selbst verliebt war?“

 

Die Verbannung

„Eine Fee muss so etwas wissen oder bemerken. Du hättest ihn warnen müssen, oder du hättest versuchen sollen, ihn diesen Wunsch auszureden. Das war verantwortungslos. Und es waren ja nicht deine einzigen Fehler. Zu deinem schlimmsten komme ich jetzt, das hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Krone, das ist das richtige Stichwort. Dir ist vor zwei Monden unser hochverehrter König begegnet. Wie mir Höchststra-Fee erzählt hat, hast du auch ihm drei Wünsche erfüllt. Der König begehrte, dass seine Tochter, endlich einen Mann finden würde. Als zweites wollte er, dass er die Gedanken aller lesen konnte. Sein dritter Wunsch, war, dass sich alles verdoppelt, was er besitzt.“

 

Die kleine Fee stand auf und sprach: „Die Wünsche wurden ihm alle erfüllt, er müsste jetzt überglücklich sein!“

 

„Überglücklich? Seine Tochter fand einen Mann, aber – das war ein Schneemann. Und nachdem er Gedankenlesen konnte, wusste er, dass seine Frau ihn mit dem Hofnarren betrügt. Als er seine Frau daraufhin mit dem Finger berührte, verdoppelte sie sich. Nicht nur einmal, mittlerweile hat er sechzehn Frauen, die ihn betrügen. Nein, nein, kleine Fee. Mein Entschluss steht fest: Du bist ab sofort aus dem Reich der weißen Magie verbannt und wirst in das Reich der verlorenen Magie geschickt. Das Reich der verlorenen Magie ist gefährlich, beängstigend und unheimlich. Wesen wie wir sind dort nicht willkommen. Du wirst dort bis an das Ende deines Lebens verbleiben.“

 

„Nnnnneinnnnn, bitte, bitte nicht, gebt mir noch eine Chance. Ich werde ab sofort alles richtig machen und…“

 

„Schweig, du hast es verdient, verbannt zu werden. Höchststra-Fee und Rohkaf-Fee werden dich jetzt zum Portal bringen. Wir schicken dich in die Menschenwelt.“

Das Reich der verlorenen Magie

Und so geschah es, dass die kleine Fee in das Reich der verlorenen Magie geschickt wurde. Die kleine rundliche Fee mit der bronzefarbenen Haut und dem kurzen dunkelbraunem Haar traf dort auf jemanden, der ihr versprach, etwas aus ihr zu machen. Äußerlich war sie süß, anmutig und weich wie alle Feen. In ihrem Innern war sie hart, aber nicht steinhart. Sie wurde von den Menschen geliebt und ist jetzt in fünfundsechzig Ländern begehrt. Ihr Name durfte jetzt wieder genannt werden – er lautete:

 

Toffi-Fee!

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Hörbuch

Über den Autor

Katerlisator
Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft.
Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles.

Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF.

Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos peinliche Pannen" und "Hubert deckt auf"; sowie "Siebzehn Wege zu Yin und Yang", eine Sammlung dramatischer Kurzgeschichten, "Zeitenwandler", eine Zusammenstellung von SF-Storys und "Dem Mord auf der Spur", eine Sammlung von Kurz-Krimis. Diese Werke sind jeweils als E-Books im Handel erhältlich. Außerdem gibt es das E-Book "Unser Wilder Westen", wo der Autor als Herausgeber fungiert.

Die humoristischen Geschichten gibt es auch kompakt als Printbook unter dem Titel "Bedeutende Vertiefung aber der Reihe nach", erhältlich bei Amazon.

Der SF-Roman "Fast die gleiche Welt" ist fast fertig und wird in Kürze vollendet.

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Sternenwunder Gefaellt mir sehr gut wie Du ueber Deine Fee deren Fehler es ist, alles buchstaeblich zu nehmen, schreibst und den Leser zum scmunzeln bringst. Deprimierend fuer den Leserr aber der Gedanke auf Erden strafversetzt worden zu sein. Ein nachvollziehbares Gefuehl das sicher Viele mit Deiner Fee teilen.
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Holla.... - ist das eine fantastische Geschichte - Großes Kino!!

Dein Schreibstil gefällt mir sehr, sehr gut! Ho-Fee noch viel von dir zu lesen => ABO

Liebe Grüße
Merle
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das war ja mal ein - Einfall mit dem Reinfall im Feenreich. So eine Fee könnte man hierzulande auch mal gebrauchen oder sind wir etwa im Reich der verlorenen Magie? Naja, eine Vervielfachung unserer Minister würde ich zwar nicht so gut heißen, einiger aber an dem Ort aus der ersten Geschichte zu wissen, wäre schon vergnüglich.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
fantasy66 Hey Matthias, - das war einfach herrlich zu lesen, habe mich köstlich amüsiert.

Bezaubernd geschrieben mit einer erfindungsreichen Fee-der.

LG,
Jens
Vor langer Zeit - Antworten
ulla Einfach nur toll,
solche Einfälle muss man erst mal haben,
du bist eine Kory-fee
lg
ulla
Vor langer Zeit - Antworten
flovonbistram Was machst Du denn nur - Egal, was ich aufschlage, mir kommen die Tränen, meine Mundmuskulatur zittert vor Muskelkater und meine Rippen schmerzen.
Da hilft nur Höchststra-Fee.
Kann jetzt nicht überprüfen, ob ich Fehler schreibe, weil mir die Tränen noch laufen.
100 Sterne lasse ich regnen.
Ich benötige jetzt Leerläu- Fe(e) Grüße von Flo
Vor langer Zeit - Antworten
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