Fantasy & Horror
Wild Teil3

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"Wild Teil3"
Veröffentlicht am 19. März 2013, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Ich habe die seltsame Angewohnheit, immer ca. zwei bis drei Bücher gleichzeitig zu lesen, unruhiger Geist, oder so. In meinem Kopf wohnen schon seit langer Zeit Riesen, Elfen, Meerjungfrauen und allerlei andere lustige Wesen. Aber "wir" fühlen uns wohl dabei, permanentes Gekicher. Lalala ... Ich bin talentierter darin, meine Gedanken zu Papier zu bringen, als diese in einer direkten Konfrontation zu äußern. Verbal introvertiert, komme erst ...
Wild Teil3

Wild Teil3

Beschreibung

Wer auf die Jagd geht, sollte an alle Eventualitäten denken. Besonders sollte man sich auf die zu jagende Beute einstellen, da es bei dem kleinsten Fehler fatal werden könnte.

 

Es waren Kinder!?! 
Das konnte doch nicht sein! 
Das jüngste der sechs Kleinen war ein Mädchen, nicht älter als sechs Jahre, das älteste der Kinder war ein Junge, höchstens dreizehn Jahre alt. 
Sie standen stumm da, nur dem einen oder anderen Kind entfuhr ein kleines, heiseres Grollen. 
Der Anblick der blutverschmierten Gesichter war beängstigend. 
Steve gab aus seinem improvisierten Flammenwerfer einige Feuerstöße in ihre Richtung ab. 
Beeindruckt wichen sie ein paar Schritte zurück, ließen sich aber sonst nicht weiter davon stören. 
Nun begann er zu rennen. 
Hundert Meter waren leicht zu bewältigen und die Kinder standen etwas abseits der Hütte.
Steve rannte um sein Leben, um zur scheinbar sicheren Hütte zu kommen und begann aus der Ferne schon Jill zuzurufen, sie sollte die Tür öffnen.

Die Kinder kamen langsam näher, sie waren sich ihrer Beute sicher. 
Steve übersah in seiner Panik die erste Stufe der Holztreppe und schlug hin. 
Beim Aufstehen lud er die Winchester durch und gab einen Warnschuss ab.

Jill beobachtete ihn schon einige Zeit und sah auch, dass er jetzt schwer bewaffnet war. 
Durch das Guckloch zwischen den Brettern war ihr Gesichtsfeld allerdings erheblich eingeschränkt. 
Erschwerend kam noch dazu, dass ihre Psyche deutlich gelitten hatte und sie bereits unter leichten Wahnvorstellungen litt. 
Warum schoss er da hinten mit dem Flammendings auf die Büsche? 
Und warum benahm er sich so seltsam? 
Was hatte er gesehen? 
Das sind doch jetzt nur noch hundert Meter! 
Warum bleibt er stehen? 
Und schießt wieder mit dem Flammending in der Gegend herum. 
Ist Steve jetzt durchgeknallt? 
Jetzt rannte er plötzlich los, als wollte er durch die Hütte hindurch rennen und schrie immerzu ihren Namen. 
Sollte sie die Tür öffnen? 
Und wenn er nun irre geworden ist? 
Poltern an der Tür. 
Ein Schuss! 
„Jill! Mach endlich auf!“ 
Sie war sich nicht sicher, sollte sie, oder nicht? 
„Jill, bitte mach auf, sie kommen immer näher!“ 
Schließlich entschloss sie sich doch, die Tür zu öffnen. 
Bleich, zitternd und schweißüberströmt fiel er förmlich ins Haus. 
Sie sah ihn aus leeren Augen an und schlurfte langsam wieder zurück zu ihrem Stuhl. 

Zu einer nur für sie hörbaren Musik wiegte sich ihr Oberkörper langsam vor und zurück und wie ein kleines Mädchen fing sie an, eine unbekannte Melodie zu summen. 
Steve war klar, dass er von nun an ganz allein auf sich gestellt war, auf Jill´s Hilfe konnte er ab sofort nicht mehr bauen. 
Sie hatte offensichtlich den Verstand verloren. 
Wenn sie die Nacht überleben wollten, musste er sich einen Plan machen. 
Er ging zu dem Guckloch und schaute in die Dämmerung hinaus. 
Entweder hatten sie sich zurückgezogen, oder durch den eingeschränkten Blickwinkel sah er sie nicht. 
In der Hütte waren sie einigermaßen sicher und Steve merkte, dass er den ganzen Tag nichts gegessen hatte. 
Um für einen eventuellen bevorstehenden Kampf gewappnet zu sein, machte er den Grill an und legte die letzten beiden Steaks drauf. 
Immer wieder lief er zu dem Guckloch, um die Lage zu prüfen. 
Draußen war nichts zu sehen und es wurde langsam Nacht.

Angefüttert wie eine Gruppe Hyänen, jederzeit bereit zum Angriff, pirschten sich die Kinder leise und unsichtbar im Schutze der beginnenden Nacht an die Hütte heran. 
Zwei der Fremden waren noch übrig. 
Der Duft von Blut in ihren Gesichtern und auf ihren Kleidern, der dieses kupferartige Aroma verbreitete, war ihnen immer ein wenig voraus. 
Das kleine Mädchen lief, wie als Köder, ein paar Schritte vorneweg. 
Dunkelviolett verfärbte die Sonne den Himmel über den Bergen, bevor sie sich endgültig entschloss, unterzugehen.
Die Zeit der Jäger war gekommen. 
Im fahlen Mondlicht fühlten sie sich ungleich sicherer, sämtliche Sinne waren geschärft. 
Der älteste Junge hob witternd die Nase.
Er nahm den scharfen Geruch der Zivilisation wahr. 
Was er roch, gefiel ihm nicht. 
Und schon wieder dieser Duft nach verbranntem Fleisch. 
Woher kannte er den Geruch?
Flashbacks! 
Mutter! Geborgenheit, Wärme. 
Vater! Stolz. Sicherheit. 
Ein brennendes Auto! Überlebenswille.
Nach Sekundenbruchteilen aber überlagerte die Kälte der Nacht die Erinnerungen. 
Und sie war wieder da. 
Die Gier nach frischem Fleisch. 
Dieser unstillbare Hunger wühlte wie ein wildes Tier in seinen Eingeweiden. 
Sie waren zum Angriff bereit und er würde sie führen. 
Schritt für Schritt ging die kleine Gruppe auf die Hütte zu. 
Bei der Tür angekommen, wollten sie ihren letzten tödlichen Angriff starten. 
Aber was war das? 
Die Tür ließ sich nicht bewegen. 
Völlig irritiert sah der große Junge seine Pläne durchkreuzt. 
Die Tür war bisher immer offen, sooft er hier war. 
Schon im letzten Jahr, als sie sich hier um die beiden Fremden kümmerten. 
Wütend kratzte und hämmerte er an der Tür, seine Geschwister taten es ihm nach. 
Verunsichert standen sie auf der Veranda, schauten sich gegenseitig an und wussten nicht, was sie tun sollten. 
Eine ganz neue Erfahrung für die mörderische Gruppe, nicht die Oberhand zu haben. 
Sie hatten hier in der Gegend seit Jahren schon keine natürlichen Feinde. 
Ein lauter Knall peitschte durch die Nacht und ein Regen von splitterndem Holz kam ihnen entgegen. 
Plötzlich spürte der Junge einen starken Schmerz im rechten Arm, der ihm nicht mehr gehorchen wollte. 
Kraftlos hing dieser an seinem Körper herab und der Junge stöhnte laut auf. 
Die kleinen Jäger waren mit der ungewohnten Situation völlig überfordert und traten den Rückzug an.

Auf der anderen Seite der Tür lief Steve der Angstschweiß den Rücken herunter. 
Während er sein Steak aß, mussten die Kinder draußen die Zeit genutzt haben, um zur Hütte zu kommen. 
Plötzlich hämmerte und kratzte es an der Tür. 
Jill sprang übermütig auf und rief mit einem seltsamen Singsang in der Stimme: „Steve, machst du bitte die Tür auf, wir kriegen Besuhuch.“ 
Und war selber schon auf dem Weg in Richtung Tür. 
Da sie der Tür deutlich näher war als er, sah er nur eine Möglichkeit, sie zu stoppen. 
Ein metallisches Klicken, als er die Winchester repetierte und ein ohrenbetäubender Knall ließ die Hütte erzittern und Jill blieb erschrocken stehen. 
Der Schuss fuhr wie geplant in Brusthöhe in die Tür. 
Von draußen war deutlich ein schmerzerfülltes Stöhnen zu hören. 
Der Schuss hatte wohl gesessen.

Der Rest der Nacht verlief ruhig, Jill schlief bald ein und Steve hatte seine liebe Mühe, wach zu bleiben. 
Er konnte ihr in ihrem derzeitigen Zustand nicht mehr vertrauen. 
Am nächsten Morgen wollte er die Kinder finden und unschädlich machen. 
Auf der Veranda sah er ihre Spuren und bemerkte die Blutflecken im Staub, die von der Schusswunde herrührten, die er einem der kleinen Biester zugefügt hatte. 
Das war gut, so konnte er sie besser verfolgen.
Mit der Gasflasche und den beiden Gewehren bewaffnet folgte Steve den Spuren der Kinder in Richtung der Berge. 
Er musste sie zur Strecke bringen, ansonsten kamen Jill und er hier nicht lebend heraus.

Sie waren wie Wildkatzen, nicht mehr zivilisierbar. 
Absolut unberechenbar. 
Die Natur hatte ganze Arbeit geleistet.

Steve musste nicht allzu lange suchen, schon bald sah er den Eingang zur Höhle. 
Eine mannshohe, zwei Fuß breite Öffnung im Granit. 
Vorsichtig schaute er sich um, ob hinter irgendeinem Felsvorsprung jemand lauerte. 
Bis auf ein paar Vögel am Himmel und eine träge Klapperschlange, die im heißen Sand döste, war hier kein Lebewesen zu sehen. 
Alles war ruhig.
Sie hatten nicht das Bedürfnis, Wachen aufzustellen. 
Warum auch? 
Sie mussten sich vor niemandem fürchten. 
Ein letztes Mal überprüfte Steve den Verschluss der Gasflasche und begann, leise und vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, in die Höhle zu schleichen. 
Er hatte furchtbare Angst und sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. 
In diesem Moment wurde er bereits gejagt. 
Sie ließen ihn kommen. 
Sie waren sich sicher, unendlich sicher. 
Das Sonnenlicht brauchte nur ein wenig in die Höhle hineinscheinen. 
Durch das Katzengold an den Wänden der Höhle brach sich der kleinste Sonnenschein tausendfach und erhellte die Höhle. 
Sie sahen sie jeden Eindringling schon lange vorher an seinem Schatten. 
Er war nicht der erste, der die Höhle fand und bis jetzt hatte niemand wieder das Tageslicht gesehen. 
Aber er war der erste, der ungefähr wusste, was ihn hier erwartete und hatte sich entsprechend vorbereitet. 
Und urplötzlich sah er sie. 
Sie standen mitten in der Höhle und sahen ihn einfach nur stumm an. 
Die Höhle war groß wie ein Kirchenschiff und war komplett mit Stroh und Reisig ausgelegt. 
Die Reflektionen des Katzengoldes an den Wänden verliehen der irrealen Situation fast etwas Warmes und Festliches. 
Gestört wurde dieses Gefühl nur von dem Gestank nach Verwesung, hervorgerufen von einem riesigen Berg abgenagter Knochen im Hintergrund der Höhle. 
Der leicht schwefelartige Geruch, der von den Katzengoldwänden ausging war dagegen schon fast als angenehm zu bezeichnen. 
Langsam kamen sie auf ihn zu. 
Ihre Bewegungen glichen geschmeidigen Raubkatzen, geübt in der Jagd. 
Er wich ihnen aus und sie begannen, sich langsam gegenseitig zu umkreisen. 
Gelegentliche Vorstöße der Kleinen parierte er aus. 
Die Situation war unheimlich. 
Er hatte vor, Kinder zu töten! 
Aber dies hier waren keine gewöhnlichen Kinder, hier ging es um das nackte Überleben. 
Als Steve wieder den Eingang der Höhle im Rücken hatte, nahm er die Gelegenheit wahr, anzugreifen. 
Er wollte nicht genauso enden, wie sein langjähriger Freund Jack und seine Verlobte Heather. 
Steve zog sich ein paar Schritte zurück und lud die Pump Gun mit einem kurzen Ruck durch. 
Der abgesägte Lauf sorgte dafür, dass sich die kleinen Schrotkügelchen rasch ausbreiteten und die Gruppe wie von einem Bienenschwarm komplett getroffen wurde. 
Überrascht und erschrocken von dem Donner, dem Feuerstrahl und den plötzlichen Schmerzen wichen die Kinder zurück. 
Dem großen Jungen allerdings wurde, als Stärkstem und Erfahrensten der Gruppe, die ganze Taktiererei bald zu viel und er ging in den Frontalangriff über. 
Vom Mut des Ältesten sofort mitgerissen griff auch der Rest der Kinder an. 
Nachdem er diese kleinen, halbnackten, zerlumpten Gestalten, die einmal Menschen waren, mit gefletschten Zähnen auf sich zu rennen sah, verschwand das langsam aufgekommene Mitgefühl mit einem Schlag und er ging zum Gegenangriff über. 
Den Ältesten stoppte er mit einem weiteren Schuss aus der Pum Gun in die Beine.
Dieser fiel sofort hin und kam nicht wieder hoch. 
Der Rest der Gruppe, nun ohne Anführer, blieb stehen, um sich kurz zu sammeln. 
Diese Gelegenheit der Unsicherheit nutzte Steve, um die Gasflasche vom Gürtel zu lösen, den Hahn aufzudrehen und den Kindern vor die Füße zu werfen. 
Mit der Winchester gab er ein paar gezielte Schüsse auf die Flasche ab, die darauf in einem gewaltigen Feuerball explodierte. 
Das trockene Reisig auf dem Boden entzündete sich sofort und verwandelte die Höhle in eine Flammenhölle. 
Drei der Kinder waren durch die metallenen Splitter der Flasche sofort tot, zwei weitere verbrannten. 
Nur der älteste Junge lag etwas abseits mit zerschossenen Knien und wertlosem rechten Arm. 


Das Feuer würde auch ihn bald erfassen und leise sang er vor sich hin:

Old McDonald had a farm, hiahiaho, 
and on his farm he had some cows, hiahiaho, 
with a muh muh here and a muh muh there, 
here a muh, there a muh, everywhere a muh muh.

Das Feuer griff langsam auf ihn über und mit einem beseelten Lächeln auf den Lippen schlief er ein.


Fortsetzung folgt ...

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fantasy66
Ich habe die seltsame Angewohnheit, immer ca. zwei bis drei Bücher gleichzeitig zu lesen, unruhiger Geist, oder so.

In meinem Kopf wohnen schon seit langer Zeit Riesen, Elfen, Meerjungfrauen und allerlei andere lustige Wesen.
Aber "wir" fühlen uns wohl dabei, permanentes Gekicher. Lalala ...

Ich bin talentierter darin, meine Gedanken zu Papier zu bringen, als diese in einer direkten Konfrontation zu äußern.

Verbal introvertiert, komme erst beim Schreiben "auf Touren".

Habe leider viel zu wenig Zeit dafür.

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welpenweste Wohl noch nicht vorbei,
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
fantasy66 Re: ups - is ja egal, Danke fürs Lesen und de Sternschen,

LG,
Jens
Vor langer Zeit - Antworten
fantasy66 Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
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Gelixx ups - nun habe ich den dritten Teil gelesen, aber egal
Gruß Geli
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