Fantasy & Horror
Entdeckung (14) - Vergebung

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"Entdeckung (14) - Vergebung"
Veröffentlicht am 16. März 2013, 16 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Entdeckung (14) - Vergebung

Entdeckung (14) - Vergebung

Beschreibung

Eine Geschichte über ein Mädchen, welcher etwas ganz unfassbares geschieht...

Schlief ich nun doch besser? Ja. Aber nicht wegen dem Gespräch, sondern weil Kyle mich jede Nacht im Arm hielt. Ich konnte nun ohne Schweiss und Falten schlafen und Kyle war anscheinend auch beruhigt dass ich nicht mehr unter schlaflosen Nächten leiden musste.
Als ich wieder einmal neben Kyle lag, fragte ich ihn: "Wolltest du dich mal an diesem Luigi rächen?"
"Ich habe mal darüber nachgedacht."
"Es nicht gemacht?"
"Nein. Er ist gestorben."
"Oh. Na dann."
"Sich an einem Sterblichen zu rächen ist ziemlich schwer."
"Wieso?"
"Nun, man hat etwas weniger Zeit als bei Anguanen."
"Hast du dich schon einmal an irgendjemandem gerächt?"
"Ja."
"Erzählst du es mir?"
"Es war im Sommer 1978. Meine Mutter wurde damals umgebracht. Ich habe den Töter gefunden und so qualvoll umgebracht, wie ich nur konnte. Ich dachte danach würde es mir besser gehen. Tat es nicht. Ich hatte Schuldgefühle, habe mich sogar selber einbuchten lassen. Bald danach wurde auch mein Vater umgebracht. Aber ich hatte mir geschworen niemanden mehr umzubringen. Und ich bin froh darüber."
"Deswegen hast du dich nicht an Luigi gerächt?"
"Genau."
"Wie war es so? Als du dich noch nicht gerächt hast?"
"Ungefähr so wie nachher. Ich fand beides schrecklich. Wieso?"
"Einfach so."
"Deine Mutter?"
"Es wäre alles viel einfacher mit ihr."
"Du kennst sie gar nicht richtig."
"Mein Vater sagte immer ich hätte so viel von ihr. Er schwärmte früher so von ihr. Immer hat er mir von ihr erzählt."
"Vielleicht hättest du sie nicht so gemocht. Du wirst es nicht wissen."
"Okay, du hast recht. Aber... ich hätte sie so gerne kennen gelernt. Es ist eben so schwer weil ich es nicht weiss!"
"Das verstehe ich. Aber du solltest dich nicht rächen."
"Schon klar."
"Ich meine es ernst. Es ist schrecklich einen Mord auf sich lasten zu haben."
"Schon gut. Ich mache es nicht."
"Danach geht es dir nicht besser."
"Ich weiss." Bald schliefen wir ein.

 

Die Tage vergingen so ziemlich ereignislos. Ich spielte immer wieder mit den Kindern, fuhr die Kinder zu irgendwelchen Anlässen, erledigte einige kleine Einkäufe, verbrachte Zeit mit Kyle und surfte. Kyle überredete mich bei einem Wettkampf mit zu machen, nur so einer für Anfänger, und ich wurde sogar platziert. Surfen mochte ich immer mehr, und nahm mir vor in Zukunft bei noch ein paar Wettkämpfen mitzumachen, worauf ich mich freute.
Natürlich kam meine Familie mich bald schon besuchen. Loretta hatte sich verändert, war etwas weniger nerviger, und der Junge war einfach nur herzig. Mein Vater sah gestresst aus. Sie schliefen in einem Hotel in Honolulu, weswegen sie zum Glück nicht bemerkten dass Kyle jede Nacht bei mir schlief. Mein Vater wäre ausgerastet, er selber hatte sich meiner Mutter das erste Mal in der Hochzeitnacht "offenbart".

 

"Skye! Komm mal her!"
Ich paddelte auf den Strand zu, wo Loretta stand. Sie fuchtelte wild mit den Armen was eigentlich gar nicht nötig war. Ich wrang meine feuchten Haare aus: "Ja?"
"Was hast du heute Abend vor?"
Ich zuckte mit den Schultern: "Essen. Mit den Kindern spielen. Nichts besonderes."
"Wie wäre es wenn wir alle mal essen gehen?"
"Wer ist alle?"
"Dein Vater, du, Kyle und ich."
"Wie kommst du auf Kyle?"
"Ich würde ihn gerne näher kennen lernen."
Ich schmunzelte, sie war nicht zu vergleichen mit der früheren Loretta. Es war doch gut gewesen dass sie ein Kind bekommen hatte. Ich fragte: "Wieso näher kennen lernen?"
"Skye, mach mir nichts vor. Ich bin doch nicht blind. Wie lange seid ihr beiden schon ein paar?"
"So ziemlich seit ich hierher gekommen bin."
"War es... Liebe auf den ersten Blick?"
"Wieso?"
"Ich würde es gerne wissen."
"Ich glaube schon. Ähm, Loretta?"
"Ja?"
"Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich war nicht immer sehr fair zu dir."
"Ich möchte mich auch entschuldigen. Ich, also deine Stiefmutter, hätte dir das verzeihen sollen. Stattdessen habe ich dich immer mehr zur Weissglut gebracht. Alles wieder gut?"
"Ja."
Sie lächelte und umarmte mich kurz. Dann fragte sie: "Es geht also klar mit heute Abend?"
"Natürlich. Wenn Kyle nichts dagegen hat."
"Wo du mit dabei bist, ist er sowieso mit von der Partie."
Ich zog die Augenbrauen hoch. Loretta zuckte mit den Schultern: "Ich hab schon bemerkt wie er dich anschaut."
Ich paddelte wieder ins Wasser, und Loretta unterrichtete Kyle von der Idee.

Abends sassen wir dann in einem schicken Restaurant. Mein Vater und Kyle hatten Anzüge an, Loretta ein blaues Kleid, und ich ein dunkelgrünes. Das Restaurant war mit Kerzen beleuchtet, welche wunderschöne Muste warfen. Kyle sass gegenüber meinem Vater, dieser neben Loretta, diese gegenüber mir und ich neben Kyle. Wir bestellten uns leckere Gerichte und unterhielten uns die ganze Zeit. Irgendwann brachen Loretta und mein Vater in einen Streit aus, den sie vor der Türe klären wollten. Kyle und ich blieben alleine am Tisch sitzen. Er sagte: "Du hast sie ganz anders beschrieben."
"Sie war auch ganz anders. Es wäre als ob ein Geist einer guten Mutter in sie eingefahren wäre."
"Also war sie nicht immer so?"
"Nein. Letztens hat sie sich sogar entschuldigt."
"Super." Er drückte meine Hand und ich sah verträumt auf unsere verschränkten Finger herunter. Plötzlich klopfte mir jemand auf die Schultern und ich fuhr herum. Ein Typ stand hinter mir und grinste mich breit an. Kyle fragte: "Willst du irgendetwas?"
Der Typ offenbarte seine makellosen weissen Zähne und fragte: "Wie geht's euch?"
Ich sah Kyle fragend an, dieser beachtete mich aber gar nicht: "Dürfte ich erst einmal wissen wer du bist?"
"Ihr kennt mich doch! Also bitte. Sagt nicht ihr erinnert euch nicht an mich!"
Ich drehte mich vollständig zu ihm um: "Ich hab dich noch nie gesehen. Was willst du?"
Der Typ zuckte mit den Schultern: "Auch egal. Ich bin Nick."
Ich zog die Augenbrauen hoch: "Nick?"
"Ja, Nick! Endlich erinnerst du dich!" Er hob mich hoch und drückte mich an sich.
Ich krächzte: "Nein, ich kenne dich nicht, Nick. Lass mich los." Nick hörte leider nicht auf mich, weswegen ich wieder krächzte: "Ich kriege keine Luft."
Da Nick immer noch nicht im Begriff war mich loszulassen, sagte Kyle: "Lass sie los."
Nick hörte zum Glück auf ihn und ich atmete tief ein. Plötzlich kamen einige Leute in Uniform angerannt und zerrten Nick zurück. Einer sagte: "Es tut mir leid sie belästigt zu haben. Wird nicht wieder vorkommen. Er ist etwas neben sich." Dann verschwanden sie mit Nick im Schlepptau.
Ich blickte Kyle an, er mich. Dann brachen wir in schallendes Gelächter aus. Ich fragte kichernd: "Was war das denn?"
Kyle lachte lauthals: "Keine Ahnung!"
Da Loretta und Dad noch nicht wieder hier waren, uns sowieso mit dem Essen Schluss war, bezahlten wir und gingen raus. Dort lieferten sich mein Vater und Loretta ein hitziges Streitgespräch.
Mein Vater brüllte: "Was soll das denn heissen?"
Loretta schrie zurück: "Nun, ich finde ihn nett. Es tut mir leid wenn das nicht für dich zutreffen sollte."
"Er ist unheimlich."
"Sie mag ihn! Das ist doch das wichtigste."
"Das wichtigste ist, dass ihre Zukunft gesichert ist! Sie soll nicht so enden wie ihre Mutter."
"Das war ein dämlicher Autounfall."
"Wenn sie vorteilhafter gefahren wäre, wäre das nicht passiert. Oder wenn sie gar nie gefahren wäre."
"Ich kann nicht glauben dass du so darüber denkst!"
"Jetzt hat SIE auch schon ihren Führerschein! Mit siebzehn."
"Das ist doch nicht ungewöhnlich. Bist jetzt ist doch auch noch nichts passiert."
"Bis jetzt. Und dass sie hier ist, ist auch nicht gerade gut. Und dass sie eine Lehre als Rettungssanitäterin anfängt! Schrecklich."
"Hättest du lieber dass sie als Stripperin arbeitet!"
"Meine Tochter ist keine Prostituierte!"
"Das habe ich auch nie gesagt. Aber sei froh dass sie einen Beruf gewählt hat, den sie gerne hat. Und damit rettet sie Leben."
"Sie hätte besser studiert!"
Nun ging ich dazwischen: "Es ist mein Leben, Dad!"
Er erbleichte: "Skye."
Loretta schlug die Hände vor den Mund und sagte: "Skye, es..."
"Nein, schon gut. Danke dass du mich verteidigt hast. Dad, darüber werden wir noch reden. Gehen wir."
Wir gingen also. Ich war schockiert über diesen Ausbruch, hätte nie gedacht dass es meinen Vater so stören würde, dass ich nicht studierte. Und es erstaunte mich dass Loretta auf meiner Seite war. Natürlich freute es mich auch. Langsam fühlte es sich an, als hätte ich eine wirkliche Mutter.
Als Kyle und ich abgesetzt wurden, wusste ich; gleich würde das Gestreite wieder losgehen. Mein Vater sagte: "Bis morgen."
Loretta lächelte: "Wir sehen uns." Dann fuhren sie.
Ich schlief ruhig neben Kyle ein. Fragte mich wie lange Loretta und Dad sich wohl streiten würden.

 

Am nächsten Morgen wurde ich gerumpel geweckt. Ich schlug die Augen auf, gänhte kurz und drehte mich zu einem nicht vorhandenen Kyle um. Ich richtete mich auf und sah Kyle und meinen Vater auf dem Boden. Mein Vater hatte ihn wohl überrascht und sass auf ihm. Er hatte einige Mühe damit ihn dort zu behalten, wo er war. Ich fragte: "Was ist denn los?" Da ich noch nicht sehr wach war, konnte ich nicht kombinieren was mein Vater wohl gesehen haben muss und dieses Bild vor meinen Augen.
Mein Vater ging, nicht ganz freiwillig, von Kyle herunter und schüttelte mich kräftig durch: "Was los ist? WAS LOS IST?"
Ich gähnte, dann nickte ich: "Ja. Was ist los?"
Mein Vater zitterte stark: "Du teilst mit den Kerl das Bett! Dass ist los! Wie lange geht dass schon so?"
Ich sagte: "Dad, wir haben noch nie..:"
Er liess mich nicht ausreden: "Ach, papperlapapp! Natürlich habt ihr. Ich bin doch nicht blöd."
"Nein haben wir nicht. Er schläft hier weil ich nicht schlafen konnte. Ich hatte einige Alpträume, und seitdem liegt er hier."
"Oh. Tut mir leid. Aber.. würdest du es mir sagen?"
Ich grinste: "Dad."
"Würdest du?"
"Wahrscheinlich nicht."
Er nickte und fuhr sich durchs Haar: "Ist auch besser so."
Ich fragte: "Kannst du jetzt gehen?"
"Wieso?"
"Ich möchte mich anziehen."
"Oh, natürlich." Mein Vater verschwand aus dem Zimmer.
Kyle lächelte mich an und setzte sich neben mich auf den Bettrand: "Ein ziemlich starker Mann."
Ich küsste ihn kurz, er fuhr mir sanft durch's Haar. Er murmelte: "Ich lasse dich dann mal alleine. Damit du dich anziehen kannst."
Ich löste mich nur ungern von ihm, nickte dann aber. Ich zog mich an und deckte den Frühstückstisch. Loretta sass unten und fütterte den Jungen: "Komm, mein Lieber. Magst du nicht was zu dir nehmen, Cristo?"
Ich schmunzelte, fragte Loretta: "Wann seid ihr hergekommen?"
Sie zuckte mit den Schultern: "Vor einer Weile. Dein Vater wollte dich wachmachen. Ist wohl daneben gegangen."
Ich lächelte: "Ein bisschen."
"Skye, wenn du über etwas reden willst, ich stehe dir natürlich zur Verfügung. Nicht als Mutter, wenn du das nicht willst, sondern als Freundin."
"Danke. Das bedeutet mir viel. Und von mir aus darf es auch als Mutter sein."
Tränen trieben in Lorettas Augen und sie gab erstickte Laute von sich. Sie lächelte breit und schien ziemlich berührt.

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rebeatb

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rebeatb Re: -
Zitat: (Original von maunzel am 16.03.2013 - 15:58 Uhr) Schönes Kapitel :D
Aber, was ist denn plötzlich mit Loretta? :o Sehr suspekt, so ganz traue ich der Sache noch nicht.

LG
Maunzel


:D
Vor langer Zeit - Antworten
maunzel Schönes Kapitel :D
Aber, was ist denn plötzlich mit Loretta? :o Sehr suspekt, so ganz traue ich der Sache noch nicht.

LG
Maunzel
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