Gedichte
Soldatengebet

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"Soldatengebet"
Veröffentlicht am 16. März 2013, 2 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Das Schreiben hat mittlerweile Ausmaße erreicht, bei denen ich es nicht mehr als Hobby abtun kann. Es ist zur Krankheit geworden und ist gleichzeitig die Medizin. Problem und Therapie. Ich bin süchtig nach meinem Methadon, es ist mir mittlerweile wichtiger geworden als das Heroin. Die Worte sind Hunger und Brot zugleich. Sie halten mich nachts wach und machen mich tagsüber müde. Nichts liebe und hasse ich so sehr, wie das geschriebene Wort. Ich ...
Soldatengebet

Soldatengebet

Zum Gesang von Gewehren und Granaten,
malt der Regen dunkle Flecken,
wo der Boden trocken war.
Erst bedecke ich mich mit Erde und Wasser,
dann werde ich selbst dazu.
Wenn man auf der Erde nicht mehr leben kann,
reicht sie immer noch um Gräber zu schaufeln.
Gräber auf denen nichts mehr wächst.
Nicht einmal Unkraut.
Denn alles was lebt,
verdorrt nur noch
und stirbt.
Was nützen die ganzen Denkmäler,
wenn ihre Gesichter fremd sind
und sie niemand erkennt?
Was nutzt ein Grabstein,
wenn ihn niemand beschriften kann?
Denkmäler deren Inschriften niemand lesen kann,
sind nicht mehr als besonders hässliche Felsen.
Wenn Priester Krieg,
statt Liebe predigen,
wenn wir die Sprache der anderen verlernen,
wenn jemand zum Terroristen erklärt wird,
weil er um Wasser und Essen fleht,
nur darauf hofft,
ein bisschen von dem wiederzukriegen,
was sowieso ihm gehört,
dann...
...dann heißt das,
dass sich niemand für dich interessiert,
außer den Fliegen,
die über deinem Kadaver kreisen.

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weltenweiterw
Das Schreiben hat mittlerweile Ausmaße erreicht, bei denen ich es nicht mehr als Hobby abtun kann. Es ist zur Krankheit geworden und ist gleichzeitig die Medizin. Problem und Therapie. Ich bin süchtig nach meinem Methadon, es ist mir mittlerweile wichtiger geworden als das Heroin. Die Worte sind Hunger und Brot zugleich. Sie halten mich nachts wach und machen mich tagsüber müde. Nichts liebe und hasse ich so sehr, wie das geschriebene Wort. Ich kann nicht anders als es als meine Berufung zu sehen. Hermann Hesse trifft es mit seinen Worten am besten. Ich will Dichter werden oder Nichts.-Kerim Mallée

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